Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Samstag, 10. Jänner 1976 Kitzbüheler Anzeiger Seite 17 Die österreichische W:irtschaftssitua- tion war im Jahre 1975 durch eine starke Rezession gekennzeichnet. Wie in den anderen westlichen Industrieländern handelt es sich dabei um die tiefste Re- zession der Nachkriegszeit. Nach einem Konjunkturhöhepunkt im 1. Quartal 1974 begann der Abschwung; seit Herbst 1974 war jedoch eine deut- liche Beschleunigung der Talfahrt fest- zustellen. Sowohl ihr Tempo als auch ihr Ausmaß haben alle Erwartungen übertroffen So war Oesterreich mit sei- nem 4,40/oigen Wirtschaftswachstum im Jahre 1974 Spitzenreiter gegenüber den westeuropäf sehen Industriestaaten, wäh- rend es im Jahre 1975 mit einem Minus- wachstum von etwa 2,5 % im Durch- schnitt seiner westlichen Handelspartner liegt. Die österreichische Industrie erzeugte im Jahre 1975 um etwa 10 /o weniger als im Vor:ahr, was sich auch dement- sprechend auf den Export niederge- schlagen hat. Gemessen an der Monatsveränderung der Verbraucherpreise sind aber auch in Oesterreich deutliche Stabilisierungs- erfolge zu bemerken. Wegen der bislang zurückgestauten amtlichen Preise (z. B. Post, Bahn, Strom usw.), die nun aber nachgezogen werden müssen, wird die Inflation (einschließlich Mehrwertsteuer- effekten) aber auch 1976 kaum unter 7 o/o gedrückt werden können. Der Wert wIrd zwar weiterhin über dem deut- schen liegen, voraussichtlich aber nach wie vor in der stabileren Hälfte der In- dustrieländer. Auf dem Arbeitsmarkt konnte in Oesterreicl die Beschäftigung trotz des erheblicher. Produktionsrückganges bis zuletzt auf dem Niveau des Vorjahres gehalten werden, und die Arbeitslosen- rate war relativ niedrig. Eine günstige Entwicklung nahm der internationale Reiseverkehr. In Oester- reich nahmen nach der bereits sehr gu- ten Wintersaison auch die Nächtigungen in der Sommersaison noch zu. Ein ähn- liches Bild zeigte sich demnach auch in unserem Einzugsbereich. Die Bilanzsumme der Sparkasse der Stadt Kitzbühel mit ihren Zweigstellen betrug zum 31. Dezember 1975 512 Mb. Schilling, das sind um 90 Mio. Schilling oder 21,4 mehr als 1974. Der bereinigte Gesamtumsatz auf ei- ner Hauptbuchseite erhöhte sich im Be- richtsjahr von 7,5 Milliarden Schilling auf 8,3 Milliarden Schilling, das ent- spricht einer Zunahme von 800 Mio. Schilling oder 10,7 0/ Die bei der Sparkasse der Stadt Kitz- bühel und ihren Zweigstellen verwalte- ten Gesamteinlagen betrugen zum 31. Dezember 1975 462 Mio. Schilling, d. s. um 841 7 Mio. Schilling oder 22,4 o/ mehr als zum 31. Dezember 1974. Das Gesamtausleihvolumen, berechnet nach ausgenützten Beträgen, betrug per Ende 1975 249 Mio. Schilling, d. s. um 21,3 Mio. Schilling oder 9,3 % mehr als per 31. Dezember 1974. Im Jahre 1975 konnten 356 neue Kre- dite und Darlehen mit einer Gesamt- summe von S 58,6 Millionen vergeben werden. Außerdem wurden 261 Kredit- verlängerungen mit einem Gesamtbe- trag von 45,8 Millionen Schilling bewil- ligt. All diese Kredit- und Darlehensge- währungen wurden ausschließlich der heimischen Wirtschaft, dem Wohnungs- bau, den unselbständigen Erwerbstäti- gen, den freien Berufen, für kommunale und öffentliche Zwecke und insbeson- dere dem Fremdenverkehr zur Ver- fügung gestellt. Durch dieses, trotz der im Jahre 1975 noch bestandenen Kreditrestriktion, ex- pandierende Ausleihgeschäft, hat die Sparkasse der Stadt Kitzbühel mit ihren beiden Zweigstellen in St. Johann und Kirchberg an der wirtschaftlichen Auf- wärtsentwicklung wiederum wesentli- chen Anteil. Infolge der mit 1. Jänner 1976 einge- tretenen Lockerungen im Rahmen des Kreditkontrollabkommens ist auch un- sere Sparkasse in verstärktem Ausmaß in der Lage, im heurigen Jahr zusätz- liche Kredit- und Darlehenswünsche von Kunden positiv zu berücksichtigen. Im Valuten- und Devisengeschäft konnten im Jahr 1975 gegenüber dem Vorjahr neuerliche bedeutende Steige- rungen erzielt werden. Das wirtschaftliche Eigenkapital der Sparkasse der Stadt Kitzbühel mit ihren Zweigstellen ohne Berücksichtigung der stillen Reserven beträgt per 31. De- zember 1975 45,1 Millionen Schilling oder 9,75 % der gesamten Sparkassen- einlagen. Das haftende Eigenkapital (Sicher- heitsrücklage und Rücklage gemäß § 13 Rekonstruktionsgesetz einschließlich Jahresreingewinn 1975) beträgt per 31. Dezember 1975 33,6 Millionen Schilling. Dieses überaus günstige Verhältnis des haftenden Eigenkapitals zu den ver- walteten Gesamteinlagen bietet allen unseren Einlegern bedeutende Sicher- heit für ihre bei uns veranlagten Spar- gelder. Die Liquidität der Sparkasse der Stadt Kitzbühel hat das ganze Jahr über den satzungsmäßigen und gesetzlichen Be- stimmungen in jeder Hinsicht entspro- chen. Die wirtschaftliche Zahlungsbereit- schaft war während des ganzen Jahres voll gegeben. Die Erfolge, die unser Institut im ab- gelaufenen Geschäftsjahr erzielen konn- te, sind nicht zuletzt dem besonderen Fleiß und der Einsatzbereitschaft unse- rer Angestellten zuzuschreiben. Ihnen sei an dieser Stelle der gebührende Dank und die Anerkennung ausgesprochen. Die Aufwärtsentwicklung unserer Sparkasse wäre jedoch nicht ohne die wertvolle, selbstlose und stets uneigen- nützige Mitarbeitet all unserer Funktio- näre und des Herrn Staatskommissärs möglich gewesen. Unser besonderer Dank gilt aber allen unseren Geschäftsfreunden und Kun- den für das uns im abgelaufenen Jahr 1975 wiederum entgegengebrachte Ver- trauen. Sie alle können versichert sein, daß wir auch in Zukunft bemüht sein 'erden, unser Bestes zu geben und alle an uns herangetragenen Wünsche zufrie- denzustellen. Direktion der Sparkasse der Stadt Kitzbühel Fest der alten Feuerwehr- kameraden Das Kommando der Freiwilligen Feuerwehr Kitzbühel lud die „alten Ka- meraden" zu einem Fest ein. Fast alle Geladenen leisteten der Einladung Fol- ge. Man traf sich im neuen Zeughaus, das zuerst unter der Führung von Kom- mandant Hans Rothbacher gründlich be- sichtigt wurde. Die alten Feuerwehr- männer waren von der gesamten Ein- richtung begeistert, im besonderen vom Funkraum. Man sprach die Hoffnung aus, daß hier ein Jahrzehnt nicht mehr investiert werden müßte. Kommandant R o t h b a c h e r verwies in einer Ansprache darauf, daß der Neu- bau nur durch die seinerzeit weitschau- ende Art des Kommandos verwirklicht werden konnte. Die heute alten Kame- raden haben in schwerer Zeit die Grund- lage gelegt, als sie Platz und Grundaus- maß fixierten. Beide erweisen sich noch immer als richtig. Geehrt wurden die Kameraden Josef Stanger und Sepp Seiwald für 50 bzw. 40 Jahre aktive Mitgliedschaft mit Geschenkkörben. Altersjubilare waren Michael Schuster (75), Michael Rupprecht und Anton Ober- a c h e r (70 Jahre). Ferdinand W i d - m o s e r dankte namens der Geladenen für die Einladung und die festliche Fei- er. Die alten Kameraden fühlen sich, auch wenn sie nicht mehr aktiv im Ein- satz sind, von den Jungen und beson- ders vom Kommando aus bestens be- treut und mit ins Geschehen hineinge- Sparkasse der Stadt Kitzbühel Zweigstelen: Stadtzweigstelle Kitzbühel, Bahnhofstraße 6 Saisonwechselstube Kitzbühel, neben Kino St. Johann in Tirol, Hauptplatz 5 Kirchberg in Tirol, Aschauer Straße 1/69 a Jahresrechnung 1975 vom Vorstand der Sparkasse der Stadt Kitzbühel aufgestellt
< Page 13 | Page 15 >
< Page 13 | Page 15 >