Kitzbüheler Anzeiger

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Leichtathleti kwettka m pf der KHS Kitzbühel um Raikamedaillen Bei sehr guten äußeren Bedingungen und einem sehr großen Teilnehmerfeld wickelte die Knabenhauptschule Kitz- bühel kurz vor Schulschluß unter der Gesamtleitung von Dipl.-Sportlehrer Werner Nessizius das Leichtathletik- sportfest ab. Diese Einrichtung hat sich in den letzten Jahren durchgesetzt und stellt eine wertvolle Bereicherung des Angebotes an Schulsportfesten neben dem Jugendskit.ag und dem Schwimm- tag dar. Durchgeführt wurde der Drei- kampf mit den Disziplinen Weitsprung, Schlagballweitwurf und 60-m-Lauf, zu- dem wurden Klassenwettspiele in Völ- kerball und Volleyball abgewickelt. Die Durchführung der Veranstaltung wurde durch die RaiffeisenbezirkskaSSe Kitzbühel vorbildlich unterstützt. Bei der Preisverteilung konnten die Schü- lerinnen und Schüler die schönen Me- daillen für die Jahrgangsbesten entge- gennehmen, die von der Raika gespen- det wurden. Dir. Alfons Plattner sprach bei der Preiserteilung bei der Schluß- feier der Schule der Raiffeisenkasse für die Unterstützung des Schulsports den herzlichen Dank aus. Leichtathletik-Dreikampf Mädchen Jahrgang 1965 1. Maria Hauser 73 Pkt., 2. Angelika Stanger 60, 3. Brigitte Aufschnaiter 46, Petra Blassnigg 46, 5. Ingrid Gogi 39, 5. Lydia Walti 39. Mädchen Jahrgang 1964 1. Ursula Hauschild 49, 2. Elisabeth Ritter 43 Pkt. Mädchen Jahrgang 1963 1. Manuela Steiner 71 Pkt., 2. Christine Pöll 69, 3. Silvia Gruber 62. Mädchen Jahrgang 1962 1. Romana Markl 88 Pkt., 2. Brigitte Brunner 79, 3. Sylvia Oberhauser 77. Andrea Noichl 75, 5. Gudrun Tirala 74 Pkt. Mädchen Jahrgang 1961 1. Maria Salvenmoser 111 Pkt., 2. Mar- tina Sulzenbacher 91, 3. BettinaWaichs- hofer 71. Mädchen Jahrgang 1960 1 Elisabeth Mauerlechner 55 Pkt.. Knaben: Jahrgang 1965: 1. Andreas Jöchl 75 Pkt., 2. Thomas Schöpfer 73 Punkte, 2. Alonso y Adel Thomas 73, 4. Markus Salvenmoser 72. Michael Huber 71, 6. Rainer Haller 70, 7. Peter Reicht 69, 8. Sebastian Mo- ser 67, 9. Alois Lechner 65, 10. Sieg- fried Kals 62. Jahrgang 1964 1. Guido Hinterseer 97, 2. Andreas Ta- xer 95. 3. Dieter Kolinig 94, 4. Hermann Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 24. Juli 1976 Wie sehen wir das Problem der behinderten Kinder? Sehr viel wird in der Presse geschrie- ben, im Fernsehen ausgestrahlt und bei allgemeinen Diskussionen versprochen, so daß sich uns die Frage aufdrängt, gibt es immer mehr behinderte Men- schen? Ja und Nein. Die Schwere der Behinderung wird Gott sei Dank geringer, aber die Zahl der registrierten Behinderten nimmt zu. Wie kommt es dazu? Die Säuglings-Sterblichkeit verringert sich durch den medizinischen Fort- schritt immer mehr. Aber dank dieses Fortschrittes ist die Erkennung der Be- hinderungen auch eine vielfachere. Wenn es beim Kleinstkind schon ge- schieht, ist die Chance, Besserung, ja sogar Heilung zu erzielen, sehr gut. Was man tut, was kann man tun? Seit vielen Jahren bildet man Dipl.- Psychotherapeutinnen aus, schafft Be- handlungszentren in verschiedenen Be- zirken. Bei uns im Bezirk Kitzbühel geschah es vor acht Jahren, da stellte Gemein- derat Herr Dr. Otto Wendling an den Kitzbüheler Gemeinderat den Antrag, Räumlichkeiten zur Verfügung zu stel- len, um den armen Kindern und deren Eltern den weiten Weg in die Innsbruk- ker Klinik zu ersparen. Damals wurde dem Antrag sofort zugestimmt und in der „Silbernen Garns" zwei Räume zur Verfügung gestellt. 1972 hat dann Herr Dr. Wendung in seinem Elternhaus den Kindern ein Heim geschaffen - und zwar so lange - bis wir selbst ein Haus haben. Wir waren in diesen acht Jahren nicht untätig. Das wichtigste erschien uns die All- gemeinheit und die öffentlichen Stel- len auf das Behindertenproblem auf- merksam zu machen. Unser Behandlungszentrum in Kitz- bühel mit einer gut ausgebildeten Fach- kraft erfaßt vor allem cerebral bewe- gungsgestörte Kinder. Was ist die Ursache der cerebralen Bewegungsstörung? Die häufigste Ursache ist eine Schä- digung des kindlichen Gehirns vor, während oder kurz nach der Geburt, etwa durch eine Hirnblutung, Sauer- stoffmangel oder Blutgruppenunver- träglichkeit. Je nach lokalem Befund der Hirnschädigung und deren Aus- maß ist das Bild des cerebral Bewe- gungsgestörten verschieden. Meist zeigen die Kinder mehrfache Behinderungen, was oft den Eindruck von Geistesschwäche erweckt. Dies aber nur in wenigen Fällen. Durch möglichst früh beginnende, oft über viele Jahre dauernde Behand- lung, d. h. durch körperliches und gei- stiges Training ist es möglich, intakt gebliebene Hirnzellen anstelle der ge- schädigten zur Uebernahme von Funk- tionen heranzuziehen. Je früher und intensiver die körper- liche und geistige Sonderschulung in eigens dafür geschaffenen Behandlungs- zentren und Schulen beginnt, umso größer ist der Erfolg. Das behinderte Kind braucht noch viel mehr als das gesunde die Familie. Es muß in jeder Hinsicht in der Ge- meinschaft teilnehmen können. Dies ist die Antwort, warum nicht größere Hei- me, sondern Behandlungs- und Aus- bildungsstätten in der Nähe des El- ternhauses errichtet werden sollen. Die Behinderten zu isolieren ist seelische Grausamkeit. Tatsächlich brauchen ge- rade die Behinderten die Anregung einer normalen Umwelt. Deshalb auch unser Bestreben, mit den kranken und gesunden Kindern einmal im Jahr ge- meinsamen e meinsamen Urlaub zu machen. Die An- forderungen provozieren zumindest be- schränkte Fähigkeiten, die in der Iso- lation sofort wieder abgebaut würden. Im Bezirk Kitzbühel gibt es mehr als 60 registrierte Kinder vom Säugling bis zum Jugendlichen. Sonderschüler und -schülerinnen können in eigens geschaffenen Helmen in Axams und anderen Ausbildungs- stätten untergebracht werden. Schmerz- lich für die Eltern und Kinder, aber eine dringende Notwendigkeit. Aber dann kommt die Zeit, einen möglichen Beruf zu erlernen. Die geschützte Werk- statt ist ein vordringliches Bestreben. Weitab von der Fließbandarbeit können Arbeitstechniken erlernt werden, die man Behinderten nie zugetraut hätte. Das Erfolgsergebnis ist für diese Pa- tienten wohl noch weit wichtiger und prägt seine Persönlichkeit stärker, als man sich vorstellt. Unser Ziel ist es, so eine beschützen- de Werkstatt zu errichten. Durch das großzügige Entgegenkom- men der Stadtgemeinde Kitzbühel, die uns in einer wunderschönen Lage ei- nen Grund zur Errichtung eines eigenen Therapiezentrums zur Verfügung stellt, können wir an einen Neubau denken. Es ist in das Bewußtsein unserer Mit- menschen eingedrungen, daß es die Pflicht von uns allen ist, dem Behin- derten Kind alle Chancen zu geben, in einer Gemeinschaft nach Können auf einem Arbeitsplatz zu stehen. Anstal- ten müssen sein. Aber nur für jene traurigen Sonderfälle, in denen die vom Schicksal betroffenen Eltern den schwer behinderten Kindern daheim auf Lebensdauer nicht helfen können. Für unser großes Bauvorhaben brau- chen wir die Unterstützung aller. Käthe Nagiller, Leiterin des Eltern- vereines für körperbehinderte Kinder im Bezirk Kitzbühel
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