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Samstag, 24. Juli 1976 Kitzbüheler Anzeger Seite 9 Edelweißgilde Kitzbühel aktiv: 2. Begehung einer 780 m hohen Alpen Fast 30 Jahre nach d- Erstbegehung durch Hias Rebitsch und Ge- fährten, gelang am Samstag, dem 3. Juli 1976, den beiden Gil- denmitgliedern Peter Brandstätter (Kitzbü- hel) und Hans Hölzl (Brixen im Thale) zu- sammen mit Heinz Ma- riacher (Wörgl) die zweite Durchsteigung der 780 Meter hohen Nordostwand des Sag- wand-Ostgipfels. Die Rebitschroute durch die Gneiswand der Sagwandspitz ist auf Grund des brüchi- gen Gesteins ein durch- wegs ernstes Unterneh- men und bietet reine Freikletterei mit eini- gen äußerst schwieri- rigen Stellen. Nachdem sich auch recht bekannte Alpinisten schon vergeblich an ihr veresucht hat- ten galt sie in den letzten Jahren als großes Problem. Der genannten Dreiersei]schaft ist es in souveräner Manier gelungen, die Schwierigkeiten der Tour zu meistern. Sie erreichte 9 Stunden nach dem Ein- stieg in die Wand mitten in einem hef- tigen Gewitter den Gipe1grat und konnte nach der Ueberschreitung des Schrammachers (3364 m) trotz Hagel und Neuschnee noch am selben Abend Ein äußerst geschmackvcll gestalteter Umschlag, drei mit ausgezeichneten Farb- und Schwarzweißbildern reich il- lustrierte Artikel, die über Tirols Kul- tur, Land und Volk Ausunft geben, und ein umfangreicher Infcrmations:ejl über Tirols Fremdenverkehrsein-.ichtun. gen das sind die Hauptmerkmale der neuen Sommerbroschüre „Ttrol - im- mer einen Urlaub wert!". Das von der Heimatwertung Tirol herausgegebene, 176 Seiten starke Heft Nr. 8 (Druck Tyrolia, Preis 35.— S) bringt im ersten Abschnitt des redaktio- nellen Teiles einen sicher auch Eer- und Gletscherkundige begeisternden Ueberblick über die Entstehung und Er- forschung der Tiroler Gletscher und die aktuelle Frage ihrer Wiederkehr. Univ.- Ass. Dr. Gernot Patzelt versteht es :n seinem durch hochinteressantes Zahlen- material fundierten Ausführungen, auch den Laien mit der Eigenartigkeit und Mächtigkeit, aber auch Gefährlichkeit der Eiswelt vertraut zu machen und ihm nicht zuletzt auch noch die faszi- Wand in den Westl. Zillertaler gelungen die eraer Hütte erreichen und somit zum Ausgangspunkt der Tour zurück- kehren. Im Bild: Die Sagwand.spitze in den Westi Zillertaler Alpen von Norden, links der Ostgipfel, rechts der Haupt- gipfel; die Rebitschroute führt der schräger Ri Blinle im linken Bildteil entlang zum Ostgipfel empor. (Bild entnommen dem BLV-BucL „Im extre- men Fels" von Walter Pause und Jür- gen Wuikler. Seite :01.) nierE ade Anziehurtgskraft auf Tausende Bergsteiger riher zu bringen. Im zwei- ten Beitrag hefaE.; sich Rudolf Trawö- ger. Direktor der Glasfachschule Kram- sach, unter dem ?i:el „Glas in Tirol" mit der Verarbeit.trig dieses schillernden, kristaftkarerL, zerbrechlichen Werkstof- fes in Tirrl. Dabei kommt sowohl die dominierende St--]--urig der Glashütten Hall und Kramsach im 16. I:is 18. Jahr- hundert als auch die der Firma Swarov- ski und der Tiroler Glashüite Kufstein als bedeutendste Glasverarbeitungsbe_ triehe der Gerenwart zur Sprache. Brei- ten Raum wtdmet der Autcr in seinem mit sehenswerter Farb- und Schwarz- wei3fctos beltlderten Bericht aber auch einer --leihe junger Tiroler Glaskünstler wie dem vom Land Tirol soeben ausge- zeicru-ieten Willi Bernhard, Carla Kame- nik, Brig:tte Altenburger-Kle in und Ger- not Schicifer. übrigens alle Absolventen der Glasfaibschule Kramsach. Dr. Gert Ammann schtldert sccließlici-i im dritten redrktioreller Beitrag die Entwicklung der Kunst im Aulierfern. Es handelt sich dabei um die erste Zusammenfassung, die in so erschöpfender Art und Weise über die Kunstentwicklung im Bezirk Reutte von der Gotik bis zur Gegenwart Auskunft gibt und auch auf die ver- schiedenartigsten Einflüsse eingeht, die auf das Außerferner Kunstschaffen ein- wirkten und letztlich dazu geführt ha- ben, daß das „Land außerm Fern" in vergangenen Zeiten ohne starkes, im Land selbst deponiertes kulturelles Ei- genbewußtsein existierte. Dieses übri- gens analog zur gesamttirolischen Situa- tion stehende Phänomen bewirkte, daß die „Spitzenkünstler" hauptsächlich we- gen zu wenig zufriedenstellender Auf- tragslage in der Heimat genötigt waren auszuwandern. - Nicht zu kurz kommt in Ammanns Ausführungen aber natür- lich auch das Außerferner Kunstschaf- fen der Gegenwart. Umfangreich, informativ und wieder- um sehr sorgfältig gestaltet ist der der Fremdenverkehrswirtschaft gewidmete zweite Teil der Tirol-Broschüre. - Ein Kurzporträt mit einer Tirol-Karte am Beginn und ein Ortsregister am Schluß erleichtern die Benützung dieses reprä- sentativen Querschnitts durch die Tiro- ler Fremdenverkehrsorte und -betriebe. Galerie Galaxis, Kitzbühel Anton-Bucher-Ausstellung Die Galerie Galaxis in Kitzbühel zeigt ab Samstag, 24. Juli 1976 eine Ausstel- lung des Hopfgartner Malers Anton Bu- cher. Schon einmal, im Jubiläumsjahr 1971, waren Werke dieses Malers in Kitzbühel zu sehen, und zwar im Be- zirksstellengebäude der Handelskam- mer. - Anton Bucher wurde am 12. Juni 1927 in Hopfgarten geboren. Mit 14 Jahren ging er bei Kirchenmaler Toni Kirch- mayr in Innsbruck in die Lehre. Von 1947 bis 1952 studierte er an der Aka- demie der Bildenden Künste in Wien und seither ist Bucher als freischaffen- der Künstler in Wien tätig. In der Aka- demie erhielt er den Meisterklassenpreis und die Füger-Medaille. Bucher beschäftigt sich auch mit den Techniken der Alten Meister. Die grund- sätzlichen Voraussetzungen hiefür stu- dierte er bei Professor Pauser. Er erhielt viele öffentliche und private Aufträge von Anfertigungen von Kopien alter Meister, wie z. B. für das Schloß Schön- brunn malte er 2 Kaiserporträts nach. deren Originale den Kriegswirren zum Opfer gefallen waren. Den berühmten Schottenaltar komplettierte er mit zwei Tafeln, da die gotischen Originale im Wiener Belvedere aufbewahrt werden. Für das Oesterreichhaus in New York malte er einen Canaletto nach. Curd Jürgens gehört zu seinen Auftraggebern, wie auch verschiedene Museen und das Bundesdenkmalamt. - Die Ausstellung ist täglich von 10 bis 12 und von 15.30 bis 18 Uhr geöffnet. - Vernissage am Samstag, 24. Juli, 18 bis 21 Uhr Tirol - immer einen Urlaub wert
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