Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 7. August 1976 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 Durch die Einführung des Diktier- geräts in vielen Büros ist ein neues Un- terrichtsfach an den kaufmännischen mittleren Lehranstalten notwendig ge- worden. Viele Schüler der Handelsschule erwartet am künftigen Arbeitsplatz nicht nur der althergebrachte Stenoblock für Diktate, sondern das dem technisierten Zeitalter angepaßte Diktiergerät. In den letzten Jahren gab es nur unvollkomme- ne Möglichkeiten, den Phonotypieunter- :icht zu gestalten, da an der Handels- schule Kitzbühel nur 4 und später 8 Diktiergeräte zur Verfügung standen. Diese Anzahl von Schülern verarbeitete den auf Band gesprochenen Text, dann wurden die Plätze getauscht. Bis jeder Schüler der 3. Klassen einmal mit dem Diktiergerät Bekanntschaft gemacht hat- te, vergingen Wochen. In anderen Fäl- len arbeitete nur ein Schüler mit dem Gerät und übertrug langsam den Text. Alle anderen hörten über das im Ma- schinschreibsaal installierte Verteiler- system mit und übertrugen ebenfalls. - Dabei war eine ganze Klasse von der Schreibgeschwindigkeit eines einzelnen Schülers abhängig und es fehlte auch die Möglichkeit, ein nicht verstandenes Wort nochmals zu hören - ein Ver- fahren, das nicht der Praxis entspricht. Seit Mitte des Schuljahres 1975-76 ver- fügt die Handelsschule Kitzbühel über 23 Diktiergeräte. Mit diesen ist der Un- terricht einfacher zu gestalten. Die Texte werden im Schriftverkehrsunterricht er- arbeitet oder diktiert oder auch auf Band gesprochen. Die Uebertragung der Texte in Briefform erfolgt in Gruppen. Im nächsten Schuljahr ist zu erwarten, daß die in den einschlägigen Verord- nungen vorgesehene Klassenteilung im Maschinschreibunterricht (höchstens 20 Schüler pro Gruppe) verwirklicht wird. Damit wird es möglich sein, alle Schü- ler einer Gruppe mit einem einheitli- chen Unterrichtsprogramm zu beschäfti- gen und den Phonotypieunterricht opti- mal zu gestalten. Im Rahmen des Datenverarbeitungs- unterrichts konnten im vergangenen Schuljahr einige Neuerungen eingeführt werden: die Durchführung des Daten- verarbeitungskonzeptes für mittlere und höhere kaufmännische Lehranstalten Tirols und dielnstallierung einesMagnet- kontencomputers „Philips Data 4000, 2 K" an der Handelsschule selbst. Im Zusammenhang mit dem Bundes- ministerium für Unterricht und Kunst wurden den mittleren und höheren kaufmännischen Schulen Tirols Re- chenzeiten am Rechenzentrum der Uni- versität Innsbruck zur Verfügung ge- stellt. Zur Einschulung der für diesen Datenverarbeitungsunterricht eingesetz- ten Lehrer wurden in Innsbruck Semi- nare abgehalten. Vor der Ausarbeitung einfacher Programme mit den Schü- lern war es notwendig, eigene Erfah- rungen zu sammeln. Hiezu wurden Pro- gramme entwickelt, die zugleich eine Nutzanwendung in der Verwaltung der Schule finden können. Als Grundlage zur Ausführung der Programme wurde eine Lochkartenkartei angelegt. Die Pro- gramme und Stammdaten wurden an der Schule in Codierblättern festgehal- ten. Diese gingen an die Bundeshandels- akademie Innsbruck, wo sie auf Loch- karten abgelocht wurden. Die Karten- pakete wurden dann zum Rechenzen- trum der Universität gebracht und dort verarbeitet. Dabei bereitete die räumliche Distanz zwischen Kitzbühel und Innsbruck er- hebliche Schwierigkeiten. Rat zur Lö- sung schwieriger Probleme konnte nur in Innsbruck gefunden werden. - Auf Grund der bisher gewonnenen Erfah- rungen sollte es im kommenden Schul- jahr gelingen, mit den Schülern einfa- che COBOL-Programme zu erarbeiten. Durch die Installierung eines Magnet- kontencomputers war es möglich, den Datenverarbeitungsunterricht ab dem zweiten Semester auf eine völlig neue Basis zu stellen. Während er bisher rein theoretisch betrieben wurde und die ab- strakte Materie eher Scheu hervorrief, rückte nun die praktische Arbeit in den Mittelpunkt. Kleine überschaubare kauf- männische Probleme wurden im Unter- richt programmiert und am Gerät er- probt. Die Schule hofft damit, für die Wirtschaft junge Mitarbeiter ausbilden zu können, die den Fragen der Rationa- lisierung mit Hilfe der Datenverarbei- tung aufgeschlossen gegenüberstehen. Die Schülerstatistik weist für das ab- geschlossene Schuljahr 210 ordentliche Schüler (138 Mädchen, 72 Buben) aus. Am Ende des Schuljahres 1975-76 er- reichten 22 Schülerinnen und 2 Schüler einen ausgezeichneten Erfolg, 174 Schü- lerinnen und Schüler schlossen mit Er- folg und 11 werden durch Wiederho- lungsprüfungen Gelegenheit haben, das Jahresziel noch zu erreichen. Die Be- urteilung beim Schuljahresende wies keinen einzigen Schüler ohne Erfolg aus. Die Vorbildung vor Eintritt in die Handelsschule weist folgende Statistik nach: 196 hatten vorher die Hauptschule absolviert, 11 die Unterstufe einer allge- meinbildenden höheren Schule (Gymna- sium) und 3 den Polytechnischen Lehr- gang. - Der Stand der Eltern: 44 Eltern sind selbständige Gewerbetreibende, 3 Frei- berufler und 24 Landwirte, bei den Un- selbständigen überwiegen die Angestell- ten (62) vor den Arbeitern (33) und Be- amten (26). 18 Schüler weisen Eltern auf, die Rentner oder Pensionisten sind. Die Herkunfstorte beweisen, daß die Handelsschule eine bezirksweite Schule geworden ist: Kitzbühel 56, Aurach 3, Jochberg 9, Reith 3, Kirchberg 28, Brixen 10, We- stendorf 2, Oberndorf 4, St. Johann 29, Fieberbrunn 3, Hochfilzen 3, Kirchdorf 15, Waidring 11, St. Ulrich am Piller- see 5, St. Jakob in Haus 2, Schwendt 1, Kössen 6, Going 2, Eilmau 6. Die Vorzugsschüler des Schuljahres 1975-76: la: Gabriele Vikoler und Sonja Wieser ib: Marianne Achrainer, Franziska Ar- nold, Johanna Ehrensberger, Rosmarie Prem, Eva Rieder, Brigitte-Katherina Schroll, Margarethe Widmann. Brigitte Brunner, Margarethe Het- zenauer, Anita Leo, Andrea Mayr. Johann Brüggl, Katherina Hain, Herta Anna Praschberger, Birgit Wex. Anna Maria Danzl, Marina Ober- nauer, Katherina Praschberger, Margot Trenner. Stefan Hochkogler, Winkler Elisa- beth und Christine Schwazer. Tl-RSCH.TZ ER IN KTBUHL4 Schauvorführung Deutscher Schäfer- und Lawinenhunde in Kirchberg Hundeführer aus Zirl, Innsbruck und Hopfgarten des Oesterreichischen Ver- eines für Deutsche Schäferhunde, Orts- gruppe Tirol, und Lawinenhunde des Bergrettungsdienstes Tirol zeigen unter der Leitung des Obmannes der OG Tirol, Herbert Pittl, am Samstag, 14. August um 14 Uhr auf dem Sportplatz in Kirch- berg Sondervorführungen. Bei den Vorführungen wird die aus- gezeichnete Abrichtung innerhalb der Ortsgruppe Tirol demonstriert: der Auf- bau ungeprüfter Hunde; Hunde, die be- reits Prüfungen abgelegt haben; Ueber- fall auf einen Autofahrer durch einen Autostopper; Handtaschenraub; Schutz- arbeiten nach der Oesterreichischen Prü- fungsordnung Stufe 1 und II. Weiters wird eine Kindergruppe zeigen, daß ein gut abgerichteter Schäferhund auch von einem Kind geführt werden kann. Mit dieser Sondervorführung, die be- reits in St. Anton, Mayrhofen und Hopf- garten großes Interesse hervorgerufen hat, soll zum Ausdruck gebracht wer- den, daß gerade für den Deutschen Schäferhund als Gebrauchshund Nr. 1 die Abrichtung, sei es als treuer Beglei- ter, Schutz-, Wach- oder Suchhund, un- ter fachmännischer Beratung notwen- dig ist. Die einheimische Bevölkerung sowie die Sommergäste werden zum zahlrei- chen Besuch herzlich eingeladen. - Ein- tritt frei! Die Handelsschüler kommen aus 18 Bezirksorten Neue Möglichkeiten im Phonotyple- und Datenverarbeitungsunterricht
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