Kitzbüheler Anzeiger

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Albin Egger-Lienz, ‚Den Namenlosen". 191E Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum Ausstellung „ALBIN EGGER-LIENZ" nach Wien nun in Innsbruck- - 95 Bilder und Graphiken als bisher umfassendste Dokumentation über den Meister - Eggers Bedeulung für die österreichische und Tiroler Kunst des 20. Jahrhunderts Samstag, 14. August 1976 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 Per fünfzigste Todestag des öster- reichischen Malers Albin Egger-Lienz (1868-1926), gibt Anlaß, sein We:k in einer großen Ausstellung im Tiroler Landesmuseum Ferdinande-um in Inns- bruck vom 27. Juli bis 3. Oktober 1973 zu präsentieren. Vorher war die Ausstel- lung in der Wiener Secession gezeigt worden. Albin Egger-Lienz zählt zu den österreichischen Malern, die über die Grenzen Oesterreichs Anerkennung ge- funden haben. Die Ausgangsposition sei- ner künstlerischen Entwicklung war die Genre- und Historienmalerei Münchens unter Franz von Defregge:. Sein lan- Ideenreihtum und die Dynamik vcn In- genieur Karl Berger zurückzuführen sei, wenn diese Berufsgruppe in 'der Oeffent- lichkeit heute ein so gutes Ansehen ge- nie3e. Für die Wirtschaft des Bezirks Kitzbühel und auch für den an der Teil- nahme verliln derten Bezirks Dbman n, LR Komm.-Rat Christian Huber, sprach KR. Wolfgang Hagsteiner die Glückwünsche zu dieser hohen Auszeichnung aus und erklärte: daß sich der ganze Bezirk die- ser Ernennung freue und stolz darauf sei. Er dante ebenfalls fü: den uner- müdlichen Einsatz für die Wirtschaft des Bezirks und insbesondere für die Verdienste im Zusammenhang mit der Errichtung des neuen Bezirksstellenge- bäudes der Kammer. Dank sprach KR. Hagsteiner auch der Familie von Korn- merzialrat Ing. Karl Berger aus, denn diese sei in ihrer Mitarbeit das Funda- ment für die Leistungen dieses hervor- ragenden Vertreters der W:rtschaft ge- wesen. Kammer-Vizepräsident und WB- Eh:enol: mann Komm.-Rat Robert Lack- ner wü:digte die Verdienste und den Einsa:z von Ing. Berger im Rahmen der politischen Intere ssensverl.retung, im Wirts±aftsund. ger Aufenthah in Wien von 1399 als 1911 brachte den Durchbruch zu einem in numental-.expressiven Stil, sein Auf- entaalt in St. Justina bei Bozen bis zu seinem Lebensende konfrontier-,e ihn un- mittelbar mit dem Schicksal des Men- schen, des Bauern. Mit seinen Bildthe- men „Die Namenlosen" und „Kriegs- frauen" wa: er der einzige österreichi- sche Maler, der es wagte, die Tragödie des Ersten Weltkrieges, das Schicksal des einzelnen in der namenlosen Masse darzustellen, nicht als nationales son- dern als menschliches unentrinnbares Leid und Unglück. Innungsme stersteilvertreter Gerhard Kcppelmann überbrachte die Glück- wt.rische der Berufskollegen, der Gäm- ne: und BlumenLnder und fa3te seinen Dank in drei Worte zusammen, die ei- gentlich das schinste Komplimen: für einen Funk:ionär sind: ‚Mach weiter so!' Komm.-Rat Berger, selbst sons als wor:- gewandter Verfecl-iter der Interessen der Wirtschaft bekannt, gab unter dem min- druck dieser hcheri Auszeichnung in venigen Sätzen seiner Freude Ausdrucl. Worte des Dankes waren es vor allem, ce er fand, vorerst allen, die es „rnög- lich gemacht haben, daß er diesen ehren- vollen Tag erleben konnte", allen Mit- gliedern der amiie, die es ihm möglich gemacht haben, so sehr Funktionär zu sein, allen Kollegen in den Innungsaus- schüssen auf Bundes- und Landesebene und nicht zuletzt dem Sekretariat in W-en und in ufer Kammer Innsbruck. Der feierlichen Ueberreichung hatten neben den bereirs namentlich erwähn- ten Persönlichlei:en und Rednern auch Vizepräsiden: Komrn.-Rat Ing. Katzen- berger, Kam rneramtsdirektor Dr. Swit- talek und VJir:schaftsbunddirektor Fich- 1er teilgenommen. Die Berufung an die Kunsthochschule in Weimar (1912/13) und seine unzähli- gen Ausstellungen in Mitteleuropa brachten ihm die Auseinandersetzung mit der internationalen Kunst des begin- nenden 20. Jahrhunderts, wenngleich er den neuen Tendenzen in Frankreich und Deutschland fernstand. Allein den Ex- pressionismus - ohne effektvolle so- zialkritische Aspekte - nahm er in sei- ne tektonische und monumentale For- mensprache auf. Ohne den Heroismus eines Ferdinand Hodlers fand Egger- Lienz zu einem Menschenbild, das in den großen Dialog von Leben und Tod eingespannt erscheint. Schicksalbedingte Tragik ist die Ba- sis seiner Bildgestaltungen. In Tirol brachte er den Durchbruch zur Moderne und die Abkehr vom traditionsreichen 19. Jahrhundert, fand schließlich auch eine Vielzahl von Epigonen. Die Ausstellung - vom Land Tirol und der Bundeshauptstadt Wien ver- anstaltet - versucht das künstlerische Bild Egger-Lienz' frei von politischen und emotionellen Akzenten neu zu for- mulieren. Kein anderer österreichischer Maler wurde zu verschiedenen politi- schen Zwecken so vielfältig interpre- tiert. 63 Gemälde von der Frühzeit um 1890 bis zu seinem Schaffenende 1926 werden alle thematischen und formal stilistischen Bereiche dokumentieren. Die bedeutendsten Werke werden aus öffentlichem und privatem Besitz aus Oesterreich, Deutschland und Südtirol zusammengetragen, „Die Wallfahrer" aus Mannheim, „Der Sämann" aus Stuttgart, „Der Einzug Kö- nig Etzels in Wien", „Das Leben", „Der Mensch", „Die Namenlosen", „Die Ge- nerationen", die Kriegsbilder „Missa Eroica" und „Finale" aus Wiener Besitz und die Werke „Auferstehung,,, „Die Mütter", „Die Kriegsfrauen", Land- schaft und Bilder aus dem Bauernleben aus Tiroler und Südtiroler Besitz sind Fixpunkte im Werk des österreichischen Malers. 28 Handzeichnungen und Litho- graphien vergegenwärtigen den Prozeß der Entwurfszeichnung und der auto- nomen Grafik. Die Ausstellung „Albin Egger-Lienz", die bisher umfassendste Dokumentation über das Werk des Meisters, ist geeignet, Eggers Bedeutung für die österreichi- sche und Tiroler Kunst des 20. Jahr- hunderts einem breiteren Publikum näher zu bringen. Mit Egger war auch unser Alfons näherzubringen. Oeffnungszeiten: 27. Juli bis 3. Okto- ber 1976, Montag bis Samstag 9 bis 17, Sonntag 9 bis 12 Uhr. Feuernotruf Tel.122 Rettung (Rotes Kreuz) . . . Tel. 144 Notruf Gendarmerie . . . . Tel. 133
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