Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 8 Kitzbiiheler Anzeiger Samstag, 26. August 1976 Jakob Dobri-iger mit seinen „Liebling', :ei Goldpokal, cen er mit 75 irr vorigen Jah- als Tiroler Seniorenmeister gewann. Jakob Dobringer - das Golf - Phänomen Mit einundsechzig geht der Vcrmes- sungstechnike: Jakob Dcbringer jr den verdienten Ruhestand. - Abc: untätig kann und will der rüstige Fension:st nicht sein. Deshalb hält er Ausschau nach einer geeigneten Freizehbes:h.if- tigung. Gdli, das Spiel mit dem kleinen Ball auf grünem Teppichrasen imponier: :hm. Zwischen den Schlägen wandern, -,--if weichem Untergrund und dabei ständig in frischer Luft sein, das :s: es, was er für seine Gesundheit braucht. Er frägt nicht danach, ob er schon zu alt ist, um das -chfspielen zu erlernen. Nach der ersten Trainerstunde is: Ja- kob freilich ein bißchen enttäusch:. - Zwar traf er eigenartigerweise fast im- mer den Ball, aber seine defDrmierte Hüfte und ein lädiertes Knie nach schwerer Operation hinderten - h--i den Schwung sc auszuführen, wie er sein sollte. Deshalb meinte der Trainer, daß mit dem Golfspielen schon aus diesen Gründen wohl nichts werden wLirde. Besser gleich aufgeben. Unter diesen Umständen hätten si- cher alle Schüler den Rat des Trainers befolgt. Aber nicht so Jakob Dobringer. Und jetzt erst recht, sagte er sich. - Schließlich habe ich in me:nem Leben schon schwierige Probleme gemcis:ert. Und :n mühevoller Kleinarbeit, selbst- kritisch und hartnäckig verfolgt er sein Ziel. Er legt sich einen Gohfscliwung zu- recht, der ihm taugt und mit dem er „sein Spiel" machen kann Noch im selben Jahr gewinnt er in seiner Klasse den Tennerhofpreis und wird auf Handicap 24 gesetzt. Bereits ein Jahr nachher erreicht er das begehr- te Handicap 18, womit er fast bei allen Golfturnieren startberechtigt ist. Eine schier unglaubliche Erfolgsserie beginnt. Jakob wird für jung und alt zum Turnierschreck. Sein präzises, ge- radliniges Spiel ist bewundernswert. - Zwei Jahre nach dem ersten Probe- schlag wandert der nunmehr dreiund- sechzigjährige Golfer mit Handicap 13 von der Klasse B in die Klasse A. In späteren Jahren erreicht er sogar Han- dicap 10 und bleibt einige Zeit mit 11 eingetragen. 1966 wird Jakob Dobringer zum er- stenmal Senioren-Golfmeister Oester- reichs. Weitere Meisterehren folgen 1967, 1968 und 1969! Nach seinen schönsten Golferlebnis- sen gefragt, meint Jakob: „Natürlich habe ich mich über den ersten Sieg als Seniorenmeister von Oesterreich beson- ders gefreut, vor allem deshalb, weil ich ihn nicht auf dem gewohnten Platz in Kitz, sondern auf den Wiener Plätzen gewonnen habe. Wir befinden uns zur Fragestunde in seinem gemütlichen Wohnzimmer. Aus einem Kasten, etwa 80 Preise stehen darin, nimmt er einen Goldpokal und erklärt mit leuchtenden Augen: „Der hier ist mein besonderer Liebling. Ich habe ihn im vorigen Jahr - also 1975 - als Preis für den Sieg bei den Tiroler Seniorenmeisterschaften bekommen. Ich war zu diesem Zeit- punkt 75 Jahre alt! In der Trophäensammlung fällt mir ein vergoldeter Putter auf. Er ist auf ei- ner schönen dunkelbraun gebeizten Ta- fel befestigt. In großer Zierschrift steht geschrieben: First prize-grand-da:d's day tournament - awarded to: Jakob Do- bringer. Es ist der erste Preis aller Golf- großväter von Europa! Er wurde in den verschiedenen Ländern ausgespielt. In Frankfurt, als Zentrale dieses Turniers, wurde dann der Sieger ermittelt. Ich finde es großartig. Natürlich bin ich auch neugierig zu erfahren, was die Geheimnisse der Er- folgsserie des nun bald sechsundsiebzig- jährigen Golf-Seniorenmeisters sind. Jakob lebt bescheiden. Er liebt klassi- sche Musik. Einem guten Tröpferl ist er hin und wieder freilich nicht abgeneigt. Aber beim Essen wird haltgemacht, auch wenn es noch so gut schmeckt. - „Denn übergewichtig" meint er, „darf man auf keinen Fall sein, wenn man Sport betreibt und schon gar nicht, wenn man ein bißl älter ist. Jakob Dobringer ist mehr als ein Golfphänomen. Er ist ein Vorbild, denn mit seiner Tätigkeit und den Erfolgen beweist er, daß Sport, sinnvoll betrieben, bis ins hohe Alter den Menschen gesund erhalten und ihn beglücken kann. Allein dafür gebührt ihm Dank und Anerken- nung. Karl Koller Kapitalberichtigung bei der Bergbahn AG. Kitzbühel Die Bergbahn AG. Kitzbühel hat vor zwei Jahren ihr Stammkapital von 4,5 Mio. auf neun Millionen Schilling er- höht. In der amtlichen „Wiener Zeitung" erschienen die Benachrichtigungen der Altionäre. Nun ist, wie die Creditan- stalt-Bankverein als Treuhänder mit- teJt, ein Jahr seit der dritten Benach- richtigung abgelaufen. Derzeit sind nom. 86.500 Schilling aus der angeführten Kapitaiberichtigung noch nicht abge- hclt. Gemäß Kapitalberichtigungsgesetz können die nicht abgeholten Aktien ein Jahr nach der Veröffentlichung der drit- ten Benachrichtigung für Rechnung der Beteiligten verkauft werden. In einer Aktennotiz teilt die CA als Treuhänder zur Kapitalberichtigung mit: Beim Verkauf der zusätzlichen Ak- tien darf davon ausgegangen werden, daß der Gesetzgeber die zusätzlichen Aktien möglichst lange für die Aktio- näre erhalten will. Darum ist die Be- stimmung über den Verkauf der Aktien durch die Gesellschaft eine Kannbestim- mung. Bei ungünstiger Börsenlage wird ein Verkauf untunlich sein. Die Be- deutsamkeit der Langfristigkeit von Veranlagungen in Aktien wird ange- messen in Betracht zu ziehen sein. Ein unverzüglicher Verkauf ist nicht gebo- ten, wenn nicht besondere Umstände vorliegen, die dafür sprechen. Die CA ist daher der Auffassung, daß die zur Zeit noch im Ausgabedepot erliegenden zusätzlichen Aktien nicht verkauft wer- der. sollten. Die Inhaber von Aktien, für die vorstehende Mitteilung von Be- lang ist, werden eingeladen, sich mit der Bergbahn AG. Kitzbühel in Ver- bindung zu setzen. Putztag im Bauernmuseum ein Erfolg Der für 21. August 1976 angesetzte Putztag beim Bauernmuseum Hinter- obernau am Römerweg in Kitzbühel war ein voller Erfolg. Unter Obmann Her- bert J o r d a n konnten vier Arbeits- gruppen eingeteilt werden, deren Mit- glieder durchwegs dem Ausschuß ange- hören. Dazu gesellten sich einige Freun- de des Vereins, Elfi, Richard und Peter Kariberger und das Ehepaar Militär- dekan Ernst Hreß mit Gattin Dr. Ger- trud, die heimatkundlich interessiert und versiert sind. Als beratender Wis- senschaftler stand dem Verein Hofrat Dr. Eduard Widmoser zur Seite. Auch zwei interessante „Stiftungen" wurden abgegeben: Martin Brandstät- ter, Seiwaldbauer in Retith, brachte dem Verein eine schöne Dreschtennkette und Hanni Ortnrer zu Thauern eine „Fliagn", d. i. ein Metallgerät zum Aderlassen. Herzlichen Dank des Vereins! Die Putztage werden fortgesetzt. Der nächste ist am Samstag, 4. September.
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