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Zur Sanierung der Kitzbüheler Glockenturms Stadtpforrkirche des Samstag, 4. September 1976 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 Vor einem Jahr berichteten wir in un- serer Zeitung (13. September 1975), daß die Firma Graßmayr in Innsbruck Pfarre und Stadtgemeinde davon unterrichtet hat, daß der Turm der Stadtpfarrkirche schwere Bauschäden aufweise und die sofortige Einstellung des Läutebetriebes erforderlich ist. Die Firma Graßmayr hat ihre Bedenken durch ein Gutachten eines in Deutschland anerkannten Fach- mannes erhärten lassen, worauf sich Stadtpf:arer Geistlicher Rat Johann Danninger gezwungen sah, den Läute- betrieb in diesem Turm vorläufig einzu- stellen. Seither schweigen die Barbara- glocke (570 kg), die Leonhardglocke (782 Kilogramm) und die Sebastianiglocke (1417 kg). Dipl.-Ing. Krings in seinem Gutachten vom 16. Juli 1975 u. a.: Der Glockenturm stammt im unteren Teil aus gotischer Zeit, während das oberste Geschoß gleichzeitig mit dem barocken Kirchenschiff aufgestockt sein dürfte. Sowohl die beiden freistehenden Außenwände des Turms als auch die in die Chorwand und die Giebelwand des Seitenschiffes einbindenden Turmschei- ben sind mehr oder weniger stark be- schädigt. Die schwersten Risse befin- den sich in der Ost- und Nordwand. Hier sind so schwere Schäden entstan- den, daß die Standsicherheit des Turmes erheblich gefährdet ist. Offensichtlich sind die Brüche bereits früher geschlossen und überputzt wor- den, denn nach Entfernung der äuße- ren Putzschale waren in den mehrere Zentimeter klaffenden Rissen stellen- weise Verfugungen mit Putz oder Mauermörtel zu finden. Durch die Rißbildungen ist die Nord- Ost-Ecke des Turmes fast völlig aus dem übrigen Teil abgelöst. Von der Innen- seite her ist aber darüber hinaus eine Vielfalt von Vertikalbrüchen zu sehen, die mit Sicherheit als Schubrisse infolge dynamischer Beanspruchung anzuspre- chen sind. (Massenbesch1eunignngskrf- te, durch das Läuten ausgelöst.) Inzwischen ist ein weiteres Gutach- ten von Dipl.-Ing. Krings eingelangt (1. Juni 1976), das die schweren Riß- schäden nochmals bestätigt, die weitere Stillegung des Geläutes verlangt und darauf hinwies, daß nur durch eine sorg- fältige Sanierung der Bausubstanz der Beistand des Turmes gerettet werden kann. Von der Firma Graßmayr erhielt Herr Stadtpfarrer auch einen Kostenvoran- schlag über die Verlagerung der drei im Turm der Stadtpfarrkirche befind- lichen Glocken in den Turm der Lieb- frauenkirche, in welcher sich die „Große" oder „Kaiserglocke" mit einem Gewicht von 6320 kg und die „Zwölfe- rin" mit einem Gewicht von 2996 kg be- finden. Weiters die sogenannte Sterbe- glocke. terbe glocke. Alle Glocken sollen auf Stahl- joche gestellt werden, jedoch wären auch sonst umfangreiche Sanierungs- maßnahmen zu treffen; auch die alte „Gloria-Läutemaschine" müßte ausge- tauscht werden. Nun trafen im Pfarrhof noch zwei weitere Gutachten ein. Das erste von Dipl.-Ing. Dr. Peter Swittalek vom Bun- desdenkmalamt in Wien und das zweite 'zorn Diözesanbaujnieister der Erzdiözese Salzburg, Ing. Platzer. Alle diese Gutachten wurden vom Pfarrkirchenrat in mehreren Sitzungen Kitzbüheler Wanderprogramm Seit zwei Wochen läuft erstmals das Kitzbüheler-Herbst-Alm-Wander- wochen-Sonderprogramm des Fremden- verkehrsverbandes. In einem recht früh einsetzenden Herbst nutzten viele Gä- ste die Möglichkeit zu ausgiebigen Wan- derungen unter der sicheren Führung eines Bergführers. Bei den Gästen kommt das Programm gut an, die Tat- sache, daß das als teuer verrufene Kitz- bühel dieses Sonderprogramm für die gemeldeten Gäste kostenlos bietet, wird besonders hervorgehoben. Das ist neben der tadellosen Führung eine unschätz- bare Werbung, mehr wert als eine Pro- pagandawelle mit hohen Kosten. Die nächsten Touren des Almwander- programms: Freitag, 3. September: Pengelsteiri - Schwarzkogel - Kleinmoosalm (sechs Stunden); Samstag, 4. September: Bichlalm - Beerenbrandaim - Gaisberg - Hoch- wildaim - Staffa]m - Salkogel - Kelchahn (10 Stunden). Montag, 6. September: Hahnenkamm - Brunnalmen - Kirchberg (5 Std.). Dienstag, 7. September: Bichlalm - Stuekkogel - Lachtalaim - Karstein - Wildenkaralm - Schwefelbad (sie- ben Stunden). Mittwoch, 8. September: Regaim Ackerihütte - Brennender Pölven (sieben Stunden). Donnerstag, 9. September: Hahnenkamm Pengelstein - Schwarzkogel - Neu- hüttenalm - Saukasergraben (8 Std.). Freitag, 10. September: Wochenbrun- neraim - Hintere Goinger Halt - Going (sieben Stunden). Samstag, 11. September: Niederkaser - Toralm - Gaisstein - Grundalm - Sintersbach-Wasserfälle (10 Std.). Treffpunkt: Büro des Fremdenver- kehrsverbandes, Hinterstaat, jeweils 7.50 behandelt. Nun findet in nächster Zeit, auf Empfehlung der Finanzkammer der Erzdiözese Salzburg, Prälat Dr. Seba-. stian R i t t e r, in Kitzbühel an Ort und Stelle eine Hauptbesprechung statt, an welcher alle bisher mit der Turmsanie- rung befaßten Personen zuzüglich eines Bausachverständigen aus Kitzbühel, teil- nehmen. Dr. Swittalek empfiehlt wie Dipl.-Ing. Krings, das Auspressen allfälliger Hohl- räume, aber auch das Umschließen des ganzen Turmes im Bereich der beiden untersten Geschosse mit ein oder zwei Stahlband- oder Stahlbetonmianschet- ten. Die Finanzkammer beruft sich vor al- lem auf die große Tragweite der erfor- derlichen Entscheidungen und verlangt, w. o., die Hauptbesprechung. Uhr (pünktlich wegen Bus- bzw. Seil- bahnabfahrt). Ausrüstung: Bergschuhe, Regenschutz, warme Jacke oder Pullover, Hut oder Kopftuch, Sonnencreme, Jause, Taschen- geld. Die Wanderungen am 4., 7., 9. und 11. September sind „Viersternwanderun- gen", die nur mitgemacht werden kön- nen wenn vorher mindestens zwei Tou- ren absolviert wurden und der Bergfüh- rer die Zustimmung gibt. Das kostenlose Tourenbuch für die Kitzbüheler Berg- wandergams ist vor Antritt der Wande- rung ande rung beim Bergführer erhältlich. Es ist ausschließlich gegen Vorweis der ge- stempelten Kitzbüheler Gästekarte zu haben. Führung und Unfallversicherung sind kostenlos. Kitzbüheler Informationsrundgang (Dauer ca. eine Stunde) durch die Alt- stadt und die nächste Umgebung am Dienstag, 7. September, 9.45 Uhr, ab Büro des Fremdenverkehrsverbandes. tlffentliche Bücherei im Kolpinghaus Die öffentliche Bücherei im Kolping- haus Kitzbühel kehrt mit September- beginn zu den Ausleihzeiten zurück, die Vor der Sommersaison bestanden ha- ben. Die Bücherei ist jeden Mittwoch und. Freitag von 17 bis 20 Uhr geöffnet. Ueber Anraten des Bundesstaatlichen Volksbildungsreferates und der Büche- reistelle in Innsbruck wurde, um mit vergleichbaren Büchereien gleichzuzie- hen, die Gebührenpflicht eingeführt. Die Leihgebühr ist aber gering gehalten. Die Bücherei verfügt derzeit über 2100 Wer- ke und zudem über die Wanderbücherei des Volksbildungsreferats. Sie wird als Freihandbücherei geführt und verfügt über bequeme Sitzgelegenheiten, damit man in Ruhe in Büchern „schmökern" kann, ehe man auswählt. Fachkundiges Personal steht zur Beratung zur Ver- fügung.
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