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Samstag, 18. September 1976 Kitzbüheler Anzeiger Seite 15 Ferienlager f 00 00 ür körperbehinderte Kinder aus dem Bezirk Kitzbühel in Aschau/Fritzhof Was tat es, daß der Petrus für diese Ferienwoche kein schönes Wetter schick- te. Eine fröhliche Schar von 22 Kindern fühlte sich sehr wohl bei der Familie Pletzer, die uns wieder ganz herzlich aufnahm. Das Versprechen „Ihr könnt immer kommen", gab uns der leider viel zu früh verstorbene Hans Pletzer, aber seine Angehörigen halten das gegebene Versprechen. Um einen Pensionspreis, zu dem man ein „Vergelt's Gott" sagen muß. Warum überhaupt Ferien für diese Kinder? Ist es nicht für alle verantwort- lichen Personen und Kinder eines sol- chen Ferienlagers eine große Strapaz. Ja, aber gerade für diese Kinder ist es wichtig. Hier sehen sie, daß sie keine Einzelfälle sind, sondern es viele andere gibt, die mit demselben Leiden leben müssen. In einer solchen Gemeinschaft kommen sie gar nicht auf die Idee, ein anderer besonderer, eben kranker Mensch zu sein. Bei frohem Spiel, Lagerfeuer mit Wür- steibraten und einem Ausflug zur Och- senalm verging die Zeit viel zu schnell. Es gab auch Besuch von Prominenz des öffentlichen Lebens. Obwohl ich mir viel mehr erwartet hätte. Das Behinderten- Problem der Menschen wird zunehmend sehr viel diskutiert, aber leider nur am „grünen Tisch". Gerade wir im Bezirk Kitzbühel wollen beispielgebend eine Heimstätte errichten, wo den behinder- ten Kindern eine Chance gegeben wird, in einer Gemeinschaft je nach Können auf einem Arbeitsplatz zu stehen. Das ist das Ziel des neuen Therapiezentrums, aber die Hilfe aller Gemeinden ist not- wendig, um diese Heimstätte für die be- Die Bezirksstelle des Roten Kreuzes veranstaltete nach einer von Schulungs- leiter Ernst Gamper exakt ausgearbeite- ten Planung den ersten Bezirkswettbe- werb des Roten Kreuzes. Er konnte bei kühler Witterung, aber bei bestem Herbstwetter, am vergangenen Samstag abgewickelt werden. Der erste Teil des Bewerbes war eine theoretische und praktische Prüfung der neun Gruppen, die sich zum Wettbewerb gemeldet hat- ten. Die Anmeldung hatte zur Folge, daß die einzelnen Ortsgruppen ihre Mann- schaften intensiv schulten und dadurch war bezogen auf den praktischen Ein- satz - jede Gruppe und die gesamte Bezirksstelle des Roten Kreuzes Sieger. Dies stellte auch Bezirksstellenleiter Kol.-Kdt. Jakob Lackner bei der Eröff- nung auf dem Platz der Hauptschulen fest. Ehrengäste waren Bürgermeister LAbg. Hans Brettauer und Vizebürger- hinderten Kinder des ganzen Bezirkes Kitzbühel errichten zu können. Den Damen und Herrn, die uns im Fe- rienlager besucht haben, sage ich ein herzliches Dankeschön! Herrn Amtsarzt, LOSR. Dr. W. Puela- cher, Gesundheitsamt Kitzbühel - er kam sogar zweimal; LAbg. Paul Land- mann mit Gattin, LAbg. Hermann Ei- gentler, Innsbruck; Stadtrat Gerhard Resch, Bürgermeister von Kirchberg Herbert Noichl; Direktor des FVV- Kirchberg, Dr. Hammerle, Schuldirektor und Bezirksleiter des Jugendrotkreuzes, A. Plattner mit Gattin; und Ortsstellen- leiter des Roten Kreuzes Kitzbühel, Bla- sius Salvenmoser mit Rotkreuzhelferin Maria Koidl. Sie alle kamen und be- schenkten uns reich mit Obst und Süßig- keiten. Von Frau Resi Schroll bekamen wir herrliche Torten. Ueberhaupt hat uns die Aschauer Bevölkerung ganz fa- miliär aufgenommen. Wie schon erwähnt, machten wir ei- nen großen Ausflug zur Ochsenalm. Die Firma Rettenwander, Kirchberg, hat den Kindern die Taxifahrt sehr preis- wert angeboten. Von der Ochsenalm- Wirtin, Frau Thaler, wurden wir zu Speise und Trank eingeladen. Aber kein Ferienlager gäbe es ohne brave Helferinnen, die 14 Tage ihrer Freizeit opfern und die Kinder mit viel Liebe betreuen. Dies waren wieder: Frl. Ulrike Pohl, unsere Fachkraft, die die Kinder therapeutisch betreute, Tante Käthe Feiersinger, Maria Krimbacher, Angelika Gogel, Sabine Haid, Martina Kröll und Kathrin Nagiller. Euch allen ein herzliches Danke! Käthe Nagiller meister Georg Berger sowie Landesret- tungsarzt Dr. Günther Lainer und Ret- tungskamerad Pfleger, dem die guten Kontakte zur Freiwilligen Rettungsge- sellschaft Innsbruck zu danken sind. Bürgermeister Brettauer dankte den teilnehmenden Gruppen und allen Mit- wirkenden für den Einsatz und erwähn- te, daß sich die Gemeinden wohl bewußt sind, daß das Rote Kreuz eine Vielzahl von Aufgaben übernommen hat, die nach dem Gesetz Gemeindeaufgaben sind. Nach einer kurzen theoretischen Prü- fung, die in der Hauptschule abgenom- men wurde, fand die praktische Prü- fung statt. Die Zuschauer hatten wäh- rend der theoretischen Prüfung Gelegen- heit, die Aufstellung des Katastrophen- zeltes zu sehen und die von Harald Rit- ter äußerst realistisch dargestellten „Verletzungen" zu inspizieren. Prüfer waren: Oberarzt Dr. Mitteregger, Dok- tor Weitlaner, Dr. Hengl, Dr. Heel und Dr. Wimmer und die Breitenausbildner und Lehrbeauftragten Josef Czappek, Fritz Rass, Hugo Haidegger, Franz Wieser, Jakob Egger, Josef Sieberer, Franz Bock, Alois Eberharter und Bla- sius Salvenmoser. Die Auswertung der Testbögen erfolgte durch Dr. Mitter- egger, Dr. Weitlaner und Dr. Heel und die Lehrbeauftragten Rass, Wieser, Sieberer und Ernst Gamper. Die Zuschauer waren von der Ein- satzfreude der angetretenen Gruppen sehr beeindruckt. Bürgermeister Brett- auer ließ sich eingehend informieren und zollte dem Schminkchef, den Aus- bildnern und den eingesetzten Schwe- stern und Helfern, aber auch den „Op- fern" Anerkennung für den Einsatz. Der zweite Teil des Wettbewerbs war eine Einzelprüfung für die bei den Orts- stellen eingesetzten Fahrer, wobei so- wohl die hauptamtlichen als auch die ehrenamtlich tätigen Mitarbeiter sich um Sieg und Plätze bewarben. Die Uebun- gen waren beachtlich schwierig. Ver- langt wurde: Montage der Schneeketten (auf Zeit) Radwechsel (auf Zeit) Slalomfahrt vorwärts Anfahrt an Hindernis auf 50 cm Ringfahrt mit dem rechten Vorderrad (50 cm Durchmesser) Spurfahrt rückwärts mit Spiegel (Spur 10 cm breiter als Fahrzeug) Bergfahrt (Anfahrt) Mit dem Vorderrad über 15 cm breites Brett fahren Reaktionstest. Für diesen harten Einzeltest melde- ten sich 30 Fahrer aus dem Bezirk. Die Organisation dieses Abschnittes über- nahm dankenswerterweise die Ortsstelle Kitzbühel des ARBOe. Wieder über zeugten sich viele Zuschauer von den Leistungen. Der „Gerichtsplatz" hinter dem Rettungsheim erwies sich als be- stens geeignetes Gelände. Zur Preisverteilung, die dank des Ent- gegenkommens der Freiwilligen Feuer- wehr im neuen Kameradschaftsraum abgehalten werden konnte, begrüßte Be- zirksstellenleiter Kol.-Kdt. Lackner den Landesrettungsarzt Dr. Lainer, die Aerz- te, Herrn Pfleger aus Innsbruck, mehre- re Mitglieder des Bezirksausschusses und die Wettbewerbsteilnehmer und ihre Be- treuer. Er dankte für den bewiesenen Lerneifer (eine Ortsgruppe hatte acht- zehn Abende für die Vorbereitung der Teilnehmer aufgewendet) und dafür, daß nun durch eine maximale Schulung das Rote Kreuz auf ausgezeichnete Mit- arbeiter blicken kann. Besonderen Dank zollte er dem Initiator der Veranstaltung, Schulungsreferent Ernst Gamper, und seinen vielen Mitarbeitern, vor allem Harald Ritter und Fritz Burgstaller so- wie den Funktionären der Ortsstelle des ARBOe. Ebenso dankte er der Feuer- wehr für die Bereitstellung des Raumes Ortsstellen Kitzbühel und Kössen siegten bei Rotkreuz-Wettbewerb
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