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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger - Samstag, 18. September 1976 In der Jahresvollversammlung sind die Vertreter aller Stimmgruppen und aller Wirtschaftsbranchen der 1050 Pflichtmitglieder, sprich gewerb- lichen Umsatzträger, vertreten. Der Fremdenverkehr ist trotz seiner Bedeu- tung in Kitzbühel nie zu einer Mono- kultur geworden und auch nie als sol- che angesehen worden. Im Gegenteil, die starke Präsenz eines gesunden, rührigen Gewerbes verleiht dem Ort erst jene wirtschaftliche Stoßkraft, Vitalität und auch jene Beweglichkeit im Angebot und in der Leistung, die der Gast, insbeson- dere der Gast der Zukunft, sucht, und die er in der Vielfalt Kitzbühels aber nicht in den Reißbrettzentren der aus- ländischen Konkurrenz findet. Es muß auch einmal gesagt werden, daß wir in einer gottgesegneten Land- schaft leben und daß diese Landschaft durch unsere Bauern in Schuß gehalten wird. Nicht als Landschaftsgärtner, die- se Formulierung möchte ich weit von mir weisen, als Bauern auf seiner oft eher kargen Scholle, auf der er seine Existenz behaupten muß und abgesehen von der Zurverfügungstellung der Sport- und Erholungsflächen einen be- achtlichen Teil jener Grundnahrungs- mittel und Materialen liefert, die unser Land vom Import beinahe unabhän- gig macht und uns vor nicht ausge- schlossenen Versorgungsschwierigkeiten bisher bewahrten. Erst wenn man das Ineinandergreifen dieser vielen Wirtschaftsträger, zu denen wir natürlich auch unsere aufgeschlos- sene und tüchtige Arbeiter- und Ange- stelltenschaft zählen, weil es ohne sie keinen wirtschaftlichen Erfolg gäbe (ausländische Beispiele wären unschwer zu zitieren) einmal überschaut, dann weiß man, an wievielen Dingen ein Erfolg für alle hängt. Deshalb gilt mein Dank allen in Kitzbühel, die in den vergange- nen vier, nicht leichten Jahren, zur Ar- beit des Fremdenverkehrsverbandes durch ihr Votum bei der Vollversamm- lung ja gesagt und damit eine konti- nuierliche Arbeit ermöglicht haben. Wir agieren aber wieder nur als Teil in einer größeren Einheit. Unsere Arbeit wird von den Fremdenverkehrsinstitu- tionen des Landes und des Bundes flan- kiert und unterstützt. Wir danken daher für das stets gute Einvernehmen und die fruchtbringende Zusammenarbeit dem Landesfrerndenverkehrsamt für Tirol und der Oesterreichischen Fremdenver- kehrswerbung in Wien mit allen Außen- stellen in Europa und Uebersee, herz- lich. Aus dem Frequenzmaterial ist deut- lich ersichtlich, daß auch Kitzbühel der europäischen und nordamerikanischen Wirtschaftslage Tribut zollen mußte, ins- besondere deshalb, weil die zwei in Kitz- bühel tragenden Herkunftsländer Groß- britannien und Nordamerika mit USA! Kanada in der Rezessionszeit schwere Einbußen erlitten haben. Diese Verluste konnten auch durch vermehrte Anstrengungen in Deutsch- land und in den Benelux-Ländern nicht ausgeglichen werden, da eine Umschich- tung des Reisestroms und durchgreifen- de Meinungsänderungen der jahrelan- gen Bearbeitung eines Marktes bedürfen. Hier und in dieser Lage bestätigte sich einmal mehr die Richtigkeit, dem In- landmarkt gebührende Aufmerksamkeit zu widmen und ihn zu pflegen. Kitz- bühel, seit Jahrzehnten ein beliebtes In- länder- sprich Oesterreicher-Ferienziel, konnte seinen Beliebtheitsgrad über die Bundeshauptstadt hinaus in andere Bun- desländer ausdehnen, damit seine füh- rende Inländerstellung in Tirol halten und wohl auch die größten Pendelaus- schläge nach unten auffangen. Die Erfahrungen aus den vergangenen vier Jahren haben uns gewisse Grenzen der Möglichkeit aufgezeigt. Die Intensi- vierung der Vor- und Nachsaisonperio- den ist wesentlich schwieriger als teils angenommen wird. Sie hängt mit der Weltoffenheit des Tourismus, mit der raschen Ueberwindung großer Distan- zen, mit dem Klima des Südens und mit den weltweit vorhandenen Ueberkapazi- FVV-Obmann: Kammerrat Wolfgang H a g s t e i n e r in der Funktion gewählt. FVV-Geschäftsführer: Dkfm. Dr. Josef Z i e p 1 und Mitarbeiter in der Funktion bestellt. FVV-Vorstand und FVV-Ausschuß gewählt: Vorstand: Wolfgang Hagsteiner - Obmann Dr. Walter Tappeiner - Stellvertreten- der Obmann Günther Huber - Schriftführer Hans Werner Tscholl - Kassier. Ausschuß: Walter Hirnsberger Otto Langer Dr. Walter Tappeiner Karl Koller Wolfgang Hagsteiner Hans Werner Tscholl Günther Huber Ferdinand Maier jun. Josef Baldassi Egid Knoll Johann Daxer Gerhard Resch und kraft des Tiroler Landes-FV-Gesetzes in Vertretung der Stadtgemeinde Kitz- bühel Bürgermeister LAbg. Hans Brettauer. Ersatzmitglieder: Toni Kofler, Leopold v. Pasquali, Oskar Bartenstein, Klaus Fuchs, Andreas Bachler, Hansjörg Schlechter, Toni Werner, Herbert Etz, Herbert Kühr, Anton Laucher, Maria Neumayr, Anton Hechenberger. täten, die auch noch die Preiskonkurrenz ins Spiel bringen, zusammen. Faktoren, die, zusammen gesehen, unsere Position im internationalen Touristikgeschehen nicht gerade einfach gestalten, zumal die Belastung durch die öffentliche Hand in Oesterreich nicht dazu beiträgt, die Kon- kurrenzfähigkeit des indirekten Expor- tes, als den die Dienstleistung Fremden- verkehr angesehen werden kann und muß, zu festigen und zu steigern. Die Dinge beim Wort zu nennen er- scheint mir gerade im Rahmen einer Vollversammlung eine gute Gelegenheit zu sein, denn wann und zu welch bes- serer Zeit und an welch besserem Ort sollte es sonst geschehen, wie im Rahmen der Vollversammlung eines der großen Verbände des Landes Tirol. Es mag dann auch manches Ergebnis in einem anderen Lichte erscheinen und mancher Erfolg, trotz nicht gerade glänzender Umstände erreicht, an Gewicht zunehmen. Eines hat sich der Ausschuß zum Grundsatz gemacht, aus den Gegebenheiten ein bestmögliches Resultat zu erzielen. An diesen Zielen wurde, so darf ich heute sagen, mit echtem Einsatz, mit Begei- sterung und mit dem notwendigen Ernst kraft Ihres Auftrages gearbeitet: Unterausschüsse: Bauausschuß, Beschwerdeausschuß (ist identisch mit dem Vorstand): Hagsteiner (VS), Dr. Tappeiner, Huber, Tscholl. Werbeausschuß: Resch (VS), Dr. Tappeiner, Maier jun., Langer, Knoll. Veranstaltungsausschuß: Huber (VS), Resch, Daxer, Knoll, Kühr, Langer. Wegeausschuß: Baldassi (VS), Laucher, Daxer, Huber, Fuchs jun., Dr. Tappeiner. Skifahrtenausschuß: Dr. Tappeiner (VS), Koller, Maier jun., Bachler, Bartenstein. STATISTIKEN DER FREMDEN- VERKEHRSJAHRE November bis Oktober 1972/73 - 1973/74 1974/75 - 1975/76 (die Nächtigungs- ergebnisse verstehen sich inkl. Camping) 74 Nov. 3.356 75 Nov. 2.982 74 Dez. 97.347 75 Dez. 111.136 75 Jänner 85.279 76 Jänner 98.221 75 Febr. 129.197 76 Febr. 142.575 75 März 100.823 76 März 77.044 75 April 31.554 76 April 31.908 75 Mai 21.438 76 Mai 16.654 75 Juni 60.949 7,6 Juni 68.708 75 Juli 125.644 76 Juli 156.741 75 Aug. 125.043 76 Aug. 133.135 75 Sept. 57.762 76 Sept. 75 Okt. 16.712 76 Okt.
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