Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 10 Kitbühe1er Anzeiger Samstag, 23. Oktober 1976 1939 erhielt die Freiwillige Feuerwehr die erste tragbare Motorspritze, eine Goliath III von der Weltfirma Magirus, einschließlich eines fahrbaren Anhän- gers. 1942 kam ein Mannschaftswagen dazu und so ging es weiter. - Immer mehr technische Geräte wurde ange- kauft und zugeteilt, um die Feuerwehr St. Johann auf dem besten Stand zu hal- ten. - Unter dem Kommando von Josef Friedl wurden 1929 Josef S c h 1 o i f, 1935 Löschinspektor Hans L e c h n e r (Kitz- bühel) und schließlich 1938 Komman- dant Friedl selber zu Ehrenmitgliedern ernannt. Kmdt. Josef Friedl hatte viel mitzu- machen. Während seiner Kommando- führung von 1928-1948 trafen 51 Brän- de und die drei großen Kriegseinsätze München, Kufstein und Innsbruck auf. Bis 1951, der 75-Jahr-Feier, mußte die Freiwillige Feuerwehr St. Johann ins- gesamt zu 182 Bränden ausrücken. 1948 legte Friedl krankheitshalber die Kommandantenstelle nieder und zu die- sem Zeitpunkt hat mich, Sepp Grander, das Vertrauen meiner Kameraden zur Führung der Feuerwehr St. Johann be- rufen. Wenn ich hier nur die Kommandan- ten genannt habe, so möchte ich doch nicht umhin, jedem einzelnen Kamera- den zu danken, der sich in diesen 75 Jah- ren um das Wohl und Wehe der Feuer- wehr gekümmert hat. Die Feuerwehr hat immer den Gedanken der Kamerad- schaft hochgehalten und nur dadurch war es möglich, alle diese Leistungen zu vollbringen. Nicht zuletzt sind auch die jeweiligen Bürgermeister und Gemeindevorstehun- gen zu erwähnen. Sie sind alle ohne Ausnahme jederzeit hinter ihrer Feuer- wehr gestanden und haben sie unter- stützt, wo es nur anging. Die Bürgermeister von St. Johann, von 1876 bis 1951: 1876 Franz Ebner, Aßmannbauer, Sperten 1878 Johann Foidl, Lackenbauer, Landtagsabgeordneter 1881 Simon Reiter, Lampererwirt 1884 Bartlmä Brugger, Frickingbäck- bauer 1888 Josef Hintler, Kröpflbauer Daxa 1890 Johann Foidl 1905 Johann Oberacher, Dampfiwirt 1908 Thomas Raß, Fritzbauer 1914 Johann Oberacher 1918 Josef Reiter, Weberbauer 1919 Josef Hofinger, Kommerzialrat Kaufmann und Landtagsabge- ordneter 1925 Johann Karl, Kaufmann 1927 Josef Samer, Schedererbauer 1935 Michael Raß, Oekonomierat, Fritzbauer 1938 Johann Wieshof er, Mühlen- besitzer 1945 Hofrat Dr. phil. Hofinger (von Mai bis August) 1945 Rudolf Scheider, Schneider- meister Wir fahren wieder nach Sepp Grander (gestorben 11. August 1970) fort: Zusammenfassend kann gesagt wer- den, daß der Auf- und Ausbau der Frei- willigen Feuerwehr St. Johann von ei- nem Vierteljahrhundert zum anderen fortschritt. Die ersten 25 Jahre sind ge- kennzeichnet durch Mitgliederwerbung, Anschaffen der primitivsten Geräte und Handdruckspritzen. Die zweiten 25 Jah- re stehen unter der Erbauung der Hoch- druckwasserleitung und der Anlage des Hydrantennetzes. Beim Beginn des drit- ten Vierteljahrhunderts wurde die Moto- risierung angefangen und ständig wei- terentwickelt. - Was uns die Zukunft bringt, können wir heute nicht voraus- sagen. Aber das eine ist sicher: die Löschtechnik und die Löchtaktik bleiben nicht stille stehen, so daß wir Feuer- wehrleute ständig umlernen müssen, um mit der Zeit zu gehen. Nur dadurch ist es möglich, dem verheerenden Element „Feuer" immer rascher Herr zu wer- den und die Brandschäden auf ein Mini- mum herabzudrücken. Aus diesem Grunde habe ich mich ent- schlossen, mit der herkömmlichen „Feu- erwehr-Fest-Tradition" zu brechen und dafür der ganzen Bevölkerung von St. Johann und Umgebung eine Ausstellung vorzuführen, wie man Brände verhütet - gehen doch fast 40 Prozent aller Brän- de auf Fahrlässigkeit zurück - und ei- ner Geräteschau, die nicht nur dem Lai- en, sondern auch dem Fachmann zeigen soll, welche Vielzahl an Geräten heut- zutage eine gut ausgerüstete Feuerwehr besitzen soll. Zum Schluß meines Berichtes komme ich noch mit einer Bitte an die gesamte Bevölkerung: Unterstützt jederzeit die Bestrebun- gen der Feuerwehr und sendet die Ju- gend in unsere Reihen. Das Werk, das unsere Vorfahren begonnen haben, darf nicht stille stehen und nur durch die Heranziehung immer neuer junger Kräf- te war es der Feuerwehr möglich, die Erfahrung des Alters von Generation zu Generation weiter zu entwickeln und auf den heutigen Stand zu bringen. Gut Heil! Sepp Grander, 9. Juni 1951. Dazu meldet noch der Chronist: Die Brandverhütungsschau und Feuergeräte- ausstellung wurden von 3600 Erwachse- nen besucht. Dazu kamen noch zwölf Schülerklassen. Bezirksinspektor Urban Zimmermann, Kitzbühel (gestorben am 26. September 1958) wurde zum Ehren- mitglied ernannt. Von der Wehre St. Johann erhielten die 60- bzw. 50jährige Dienstmedaille: Peter Raß sen. 61 Jahre Rudolf Guggelberger 56 Jahre F. Lechner 53 Jahre Anton Brunnschmid 52 Jahre Michael Moser 51 Jahre Alfred Brunner 50 Jahre Josef Friedl 50 Jahre Johann Friedl 50 Jahre Abschließend zu unserer „Feuerwehr- chronik" der Gründerzeit (die letzten 25 Jahre sind noch in aller Erinnerung. Ein- ner Notiz im „Kitzbüheler Anzeiger" vm 23. Juni 1912 entnehmen wir: „Die von Seiner k. u. k. Apostolischen Majestät mit allerhöchster Entschließung vom 24. November 1905 gestifteten Eh- renmedaille für 25jährige verdienstvolle T itigkeit auf dem Gebiet des Feuerwehr- und Rettungswesens wird, nach Ueber- prüfung des geltend gemachten Anspru- ches, den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr in St. Johann: Josef Unter- tlziner, August Golser, Josef Ober und Michael Florian zuerkannt." 91 Fußball in Fieberbrunn Sensation: SK Raika schlägt Volders 3:1 Schüler - Kitzbühel 4:2 Eine große Ueberraschung lieferte der SI( Raika vor 14 Tagen im Spiel gegen den hohen Meisterschaftsfavoriten Vol- ders. Ueberraschend deshalb, weil der Steg so überzeugend ausfiel und Fie- berbrunn nie in Gefahr war, dieses Spiel zu verlieren. Die Fieberbrunner waren hervorragend eingestellt und boten eine kämpferische Leistung wie schon lange nicht mehr. Beide Mansnchaften liefer- ten sich ein schnelles, faires Match, das vom Anfang bis zum Schlußpfiff span- nend blieb und die Zuschauer begeister- te. Die erste Hälfte gehörte eindeutig den Fieberbrunnern. Sie waren im Sturm weitaus gefährlicher und schneller als die Hausherren, das Mittelfeld beherrsch- te die Mannen um Karl Cordin klar und die Verteidigung zusammen mit dem ausgezeichneten Tormann Pletzenauer schaltete die schußgewaltigen Stürmer des SV Volders aus. - Großer Jubel herrschte bei den zahlreichen Fieber- brunner Schlachtenbummlern, als das junge Stürmertalent Albert Perterer wieder einmal seine Gefährlichkeit un- ter Beweis stellte und Torhüter Alfred Matt mit einem herrlichen Schuß be- zwang. Nach der Pause drängten die Gastgeber stark auf den Ausgleich, aber gerade in diese Drangperiode fiel aus ei- nem Konterstoß das 2:0 durch Neururer. As kurz darauf Hans Fleckl mit einem Schuß aus 30 Metern Entfernung das 3:0 erzielte, war das Spiel für die Fieber- brunner gelaufen. Die Heimischen dreh- ten nochmals gewaltig auf, waren nun auch eindeutig stärker, aber die Fieber- brunner verteidigten sich geschickt und hatten bei einigen Kontern noch gute Torchancen.
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