Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 23. Oktober 1976 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 Ich darf Sie namens des Gendarme- riepostenkommandos St. Johann sowie im Namen der Ortsstelle und der Be- zirksstelle des Roten Kreuzes zur heuti- gen Einweihungsfeier herzlich begrüßen. Man frägt sich, warum überhaupt eine Einweihungsfeier? Den eigentlichen Sinn einer solchen Feier - den Segen Got- tes dafür zu erbitten, könnte man auch in aller Stille vornehmen. Ich glaube je- doch, es wurde hier ein Gebäude er- richtet, das jedermann dienen und Schutz und Hilfe bringen soll. Und wer könnte Tag und Nacht mehr dazu beru- fen sein als die Gendarmerie und das Rote Kreuz. Eine Einweihungsfeier auch deshalb, damit jeder daran teilnehmen kann, für ein Werk, das für jeden von uns geschaffen wurde. Ein Rettungsheim oder ein Feuerwehrzeughaus darf nie- mals Selbstzweck werden, sondern muß der Allgemeinheit dienen und auch da- für offen sein. Stadtrat und Bezirksobmann des Roter Kreu- zes Jakob Lackner bei seiner Ansprache. - Rechts die Ehrengäste und die zahlreichen Zuhörer, links die Musikkapelle St. Johann und in der Mitte die RK-Männer der Orts- stelle Kitzbühel mit ihrer Fahne. Unter den Ehrengästen befanden sich Dekan Alois Dia- 1er, Kirchenrektor Prof. Hans Strasser, Be- zirkshauptmann Ehrenmitglied Hofrat Dr. Hans v. Trentinaglia, Landesrat KR Christian Huber, Landesrat Fili, die Landtagsabgeord- neten Bgm. Hans Brettauer, Prof. Walter Kantner und Paul Landmann. Weiters der Präsident des Oestereichi- schen Roten Kreuzes, Landesverband Tirol, Komm-Rat Daniel Swarovski, Präsident-Stv. Primarius Dr. Dengg, Bezirksstellenleiter Dr. Lantscherat (Kufstein), Ehren-Bezirksobm. Mag. Oswald Vogl, Ehren- und Gründungs- mitglied Adam Pichler, Landesausbi dungs- referent Dr. Günther Leiner, die Bürgermei- ster der Sanitätsregion Andreas Mariacher (St. Johann), Alois Siorpaes (Fieberbrunn), Josef Bergmann (Hochfilzen), Michae Noth egger (Kirchdorf); die Bürgermeister Oek.- Rat Stefan Reitstätter, Ehrenmitglied des OeRK (Kössen), und Bürgermeister Herbert Noichl (Kirchberg), Vertreter der Bezirks- Ich darf auch heute schon meiner Hoffnung Ausdruck geben, daß die Frei- willige Feuerwehr von St. Johann auf dem für sie bereitgestellten angrenzen- den Grundstück ein Feuerwehrzeughaus errichten kann, in dem den Schutzsu- chenden in Katastrophenfällen durch die unmittelbare Nähe vereint, noch bes- ser und rascher Hilfe gebracht werden kann. Aber ein weiterer Grund dieser Feier ist wohl, schlicht und einfach, auch öf- fentlich allen zu danken, welche am Zu- standekommen dieses Werkes maßgeb- lich beteiligt waren. Mit aber auch ein Grund dieser Feierstunde ist es wohl, unserer Freude über das Erreichte Aus- druck zu geben. Zur Entstehungsgeschichte: Die Errich- tung des neuen Rettungsheimes war nicht immer so selbstverständlich und gesichert. Es war ein langer, schwieriger stellen von Kufstein und Schwaz, Vertreter der Ortsstellen der Sanitätsregion, die Aerzteschaft vom Bezirkskrankenhaus St. Jo- hann, Gemeinderäte, Vertreter der Schulen, der Feuerwehren, der Bergwacht, Bergret- tung, Lions-Club, Rotary-Club und vom Flie- gerclub, von der Forstinspektion, von den Bundesbahnen und der Bundespost, Feuer- wehr-Bezirksinspektor Hans Embacher aus Kirchdorf und Feuerwehrkommandant Alois Exenberger (St. Johann). Landes-Gend.-Kmdt. Oberst Rudolf Sams, Gend.-Major Schmid, Gend.-Bezirkskomman dant Kontr.-Insp. Michael Pontiller und die Postenkommandanten des Bezirks. Oberstleutnant Julius Skamen, Leiter des Heereswirtschaftsamtes St. Johann, und Oberstleutnant Helmut Kaltner, Kommandant des Truppenübungsplatzes Hochfilzen. Einen besonderen Gruß widmete Kolon- nenkommandant Stadtrat Lackner den mit- wirkenden Musikkapellen, der Gendarmerie- musik mit Mjr. Jäger und Kapellmeister Fritz Triendl und der Bundesmusikkapelle St. Jo- hann mit Kapellmeister Alfred Reiter sowie den Vertretern des Spanplattenwerks Fritz Egger für die finanzielle Unterstützung. Weg bis zur heutigen offiziellen Eröff- nung. - Bei der Gründung der Ortsstelle des Roten Kreuzes im Jahre 1961 in St. Jo- hann hatte diese keine Unterkunft. Erst 1967 hat die Marktgemeinde St. Johann dem Roten Kreuz ein Dienstlokal im al- ten Gemeindehaus, vorerst zur Mitbe- nützung, und später zur Alleinbenüt- zung, zur Verfügung gestellt. Doch für die Einsatzfahrzeuge war keine über- dachte Unterkunft möglich.Was es heißt, im Winter ein Rettungsfahrzeug im Frei- en, mit vereisten Fenstern und total aus- gekühltem Wageninnern, zu fahren,kann sich jeder vorstellen. Insbesondere wenn man bedenkt, daß damit ein fiebriger Kranker oder Schwerverletzter beför- dert werden sollte. Deshalb unser hartnäckiges Bemühen, welches in Anbetracht der Notwendig- keit im nachhinein entschuldigt werden möge. Es wurde damals nicht unberechtigt das harte Wort vom „Rettungstiefkühl- wagen" geprägt. Eine maßgebliche Aussprache mit Ge- meindevertretern der Marktgemeinde St. Johann, an der Spitze Bgm. Andreas Ma- riacher, und Vertretern des Roten Kreu- zes unter meinem Vorgänger, dem jetzi- gen Ehrenobmann Mag. Oswald Vogl, und mir, bezogen sich ausschließlich auf einige Garagen für die Fahrzeuge. Ei- nes aber möchte ich besonders betonen: die Einsicht und das Verständnis der Gemeindevertreter war von allem An- fang an vorhanden. Wir haben damals nur den Wunsch nach Unterbringung der Rettungsfahr- zeuge geäußert. Die ebenso notwendigen Dienst-, Schlaf- und Aufenthaltsräume, welche für einen gesicherten Dienst- ablauf bei Tag und Nacht unumgänglich notwendig sind, haben wir uns damals noch gar nicht zu erwähnen getraut. Nur durch den Weitblick der St. Johan- ner Gemeindevertretung, insbesondere dem Hauptinitiator Bürgermeister Ma- riacher, ist es zu danken, daß eine Lö- sung für Jahrzehnte, ja vielleicht Jahr- hunderte, gefunden werden konnte. Der Gemeinderat von St. Johann hat sich zwei Jahre eingehend mit unserem Problem befaßt und nach einer Lösung gesucht. Vorerst wurden Ersatzgaragen hinter dem Krankenhaus und im Bauhof als Soforthilfe zur Verfügung gestellt. Dann ein An- und Ausbau des kleinen Gebäudes neben dem alten Gemeinde- haus (alte Priesterhauskapelle) erwogen. Die erste große Lösung zeichnete sich auf dem Platz neben dem Musikpavillon ab. Der Gemeinderat gab dazu seine Zu- stimmung. Mit der Planung wurde be- gonnen. Nun schaltete sich erstmals der Gen- darmerie-Bezirkskommandant KI. Pon- tiller ein. Wir erklärten uns sofort bereit, den vorhandenen Platz optimal auszu- nützen und seinem Wunsch, für den Zur Einweihung der darmerieunterkunft Rot-Kreuz- und Gen- in St. Johann in Tirol
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