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Samstag, 6. November 1976 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Intensives Programm von LHStv. Prior in Kitzbühel In der vergangenen Woche weilte der Landeshauptmann-Stellvertreter Prof. Dr. Fritz Prior zusammen mit dem Land- tagsabgeordneten Ing. Helmut Mader im Bezirk Kitzbühel. Das Besuchs- und Veranstaltungsprogramm konzentrierte sich auf die Stadt Kitzbühel, wo der Landeshauptmann-Stellvertreter mit Bürgermeister LAbg. Hans Brettauer gemeinsam einen Betrieb des graphi- schen Gewerbes besuchte, dann eine Aus- sprache 'mit Funktionären des Arbeiter- und Angestelltenbundes in der Ge- meinde führte, einen öffentlich zugäng- lichen Sprechtag abhielt, ein Seminar des Wirtschaftsförderungsinstituts ab- schloß, eine Aussprache mit Lehrern über Schulversuche abhielt und schließ- lich als Landesobmann des Arbeiter- und Angestelltenbundes am Bezirkstag dieser Organisation teilnahm. Bezirksbesuche gehören seit Jahren zum Programm von Landeshauptmann- Stellvertreter Dr. Prior, der sich vom Kontakt zwischen Mandatar und Staats- bürger mehr verspricht, wenn es zwi- schen den Wahlen und möglichst fern dem nächsten Wahltermin möglich ist. Er weilte gelegentlich eines „Bezirks- besuchs" zum zweitenmal in Kitzbühel. Beim Besuch eines modernen Betriebes des Druckereigewerbes ergab sich die Gelegenheit zur Aussprache mit Firmen- chef, Betriebsräten und Mitarbeitern über die Frage der innerbetrieblichen Partnerschaft. Die Mitarbeiter sehen eine Motivierung darin, daß sie sich mit dem Betrieb identifizieren und eine Lei- stungsgemeinschaft besteht, die gleich- zeitig Basis der wirtschaftlichen Ent- wicklung des Betriebes und der materi- ellen Besserstellung der Arbeitnehmer ist. Mit Kitzbüheler Gemeindemandataren sprach der Landeshauptmann-Stellver- treter über Kommunalfragen. In der Handelskammer hielt Dr. Prior einen Sprechtag ab, bei dem ihm überwiegend kulturelle Anliegen des Bezirks vorge- tragen wurden. Danach besuchte Doktor Prior die Abschlußveranstaltung eines Trainingslehrgangs für Verkäufer und informierte sich über die Leistungen und die Vorstellungen der Teilnehmer. Unter der Führung von Bezirksschul- inspektor Dr. Bodner hatten sich die Lehrer der im Bezirk zahlreichen Volks- schulen eingefunden, um einen Bericht über den Stand der Schulversuche zu geben. Der Schulreferent des Landes informierte sich eingehend über die Ver- suche und die Auswirkungen in der Schulpraxis. Er sprach der Lehrerschaft des Bezirkes den Dank für die Bereit- schaft zu den Schulversuchen aus und würdigte die dabei für die breite Masse In erfreulicher Rüstigkeit vollendete in dieser Woche Regierungsrat Franz Kaler in Kitzbühel das 80. Lebensjahr. Er zählt zu den führenden Vertretern von Schule und Kirche nicht nur in der Stadt, sondern über den Bezirk hinaus. Kitzbühel wurde ihm in jener Zeit ver- traut, als sein Vater als erster definiti- ver Bezirksschulinspektor in Kitzbühel wirkte, aber er ahnte nicht, daß ihm nach Kriegsdienst und Berufsarbeit in Jenbach und Imst die letzten Stationen seines beruflichen Wirkens in Kitzbühel gegeben sein werden, wo er schließlich das Amt eines Bezirksschulinspektors in- nehatte. Franz Kaler kam in Anras zur Welt, studierte in Bozen und machte als Kai- serschütze den ersten Weltkrieg mit, ehe er seine Berufslaufbahn beginnen konn- te. Sehr früh wurde Kaler mit Leitungs- aufgaben betraut und führte nacheinan- der die Hauptschulen in Jenbach und Imst, ehe er nach Kitzbühel versetzt wurde. - Seine Dienstleistung wurde durch die neuerliche Einberufung zur Wehrmacht unterbrochen. 1945 über- nahm Kaler die Leitung der Hauptschu- le. Als Gemeinderat kämpfte er entschie- den für den Bau einer neuen Pflicht- schule und konnte unter Bgm. Walter Hirnsberger die entsprechenden Be- schlüsse herbeiführen. Zur Diskussion standen damals Projekte des Landesbau- amtes und von Arch. Prof. Alfons Walde, erbrachten Leistungen. Der Bezirk Kitz- bühel ist derzeit in der Zahl der Schul- versuche im Land führend. Man könne sich von einigen dieser Versuche eine positive Auswirkung auf den gesamten Pflichtschulbereich erwarten. Vor dem Bezirkstag des Arbeiter- und Angestelltenbundes besuchte der Lan- deskulturreferent auch die öffentliche Bücherei im Kolpinghaus und infor- mierte sich über den Buchbestand und die Ausleiherfolge. Er würdigte den Ein- satz der Mitarbeiter und die Bereit- schaft der Kolpingsfamilie, für eine mo- derne Bücherei einen großzügig einge- richteten Raum zur Verfügung zu stellen. als Baugebiete waren entweder das Vogl- feld, das Ruadlfeld oder ein Bauplatz an der Ache vorgesehen. Wirtschaftliche Gründe führten dazu, daß das Großpro- jekt anfangs der fünfziger Jahre nicht gemacht werden konnte, dafür aber nach Plänen von Arch. Dipl.-Ing. Schwaigho- fer der Anbau an das Schulgelände von 1906 entstand, der das Raumproblem nur für einige Jahre zu lösen vermochte. Im Jahre 1951 wurde Schulrat Kaler als Nachfolger von Hermann Pegger zum Bezirksschulinspektor berufen. Ein Jahrzehnt wirkte der umsichtige Schul- mann für den Pflichtschulbereich im Be- zirk, besonders bemüht um die Fortset- zung des Schulbaues in den Gemeinden und die pädagogische Schulung der Leh- rerschaft. Schon als Mandatar des kath. Tiroler Lehrervereins hatte Kaler sich dieser Aufgabe besonders angenommen. Er organisierte Bezirkskonferenzen und Arbeitsgemeinschaften mit internatio- nal bekannten Referenten. Mit Jahres- ende 1961 trat er, bereits zwei Jahre vor- her vom Bundespräsidenten zum Regie- rungsrat ernannt, in den Ruhestand. Als er danach gerufen wurde, an der Kauf- männischen Berufsschule zu unterrich- ten, ließ sich der Pädagoge aus innerster Ueberzeugung neuerdings in die schuli- sche Arbeit einbauen. Mit besonderer Freude erlebte er die schulische Ent- wicklung und den Bau der Kaufmänni- schen Berufsschule in Kitzbühel und Regierungsrat Franz Kaler - 80 Jahre Kundmachung Der Gemeinderat der Stadt Kitzbühel hält am Freitag, 5. November, ab 19.30 Uhr, im Fest- saal der Handelskammer in Kitzbühel, eine öffentliche Gemeindeversammlung ab. Die Bevölkerung ist zur Teilnahme freundlichst eingeladen! Bürgermeister Hans Brettauer hält ein kurzes Einführungsreferat über das aktuelle Gemeindegeschehen und anschließend kann die Bevölkerung an den Gemeinderat Fragen stellen. Saaleinlaß ab 19 Uhr - Beginn: 19.30 Uhr!
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