Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 13. November 1976 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 Fortsetzung und Schluß) Wegen Zeitmangels mußte die äußerst rege Diskussion über den künftigen Ski- bau abgebrochen werden. Beim nächsten Seminar wird man für Diskussionen mehr Raum einplanen müssen. Im folgenden Referat befaßte sich Karl Koller mit dem Thema: Einfüh- rung eines österreichischen Skischul- tests - als international gültiges Wert- zeichen. Dazu ein Ausschnitt aus dem Referat: „In der heutigen Zeit spielen Entfer- nungen keine große Rolle 'mehr. Schnelle Flugzeuge haben eine Schrumpfwelt ge- schaffen, in der wir uns zurechtfinden müssen. Auch der Fremdenverkehr muß sich mit diesem Phänomen auseinander- setzen und wir, die österreichischen Ski- schulen sollten gewisse Dinge, zeitent- spreehend „grenzenlos" planen. Viele Gäste wechseln innerhalb kur- zer Perioden ihre Skiorte. Manchmal liegen Kontinente dazwischen. Bei Europatrips aus Übersee werden meist mehrere Ziele angepeilt. Man will im Urlaub 'möglichst viel sehen und ken- nenernen. Damit beginnt unser Problem. Ein Beispiel aus der Praxis gibt Aufschluß. Er :st einer unter Tausenden. Ein Ski- fan. ringend um jede kostbare Stunde auf Schnee, hat sich als Schüler in einer österreichischen Skischule einschreiben lassen. Vor Kursbeginn erfolgt die Ein- teilung, das heißt, er wird entsprechend seinem Fahrkönnen eingestuft. Zwar murrt er ein wenig über diese zeitrau- bende Maßnahme, aber wenn es das ers:ernal ist und er in der richtigen Gruppe landet, gibt er sich damit zu- frieden. Soweit. sogut. Nun nehmen wir aber den Fall an, daß dieser Schüler ein ausgezeichneter Skiläufer ist. Er fährt in Gruppe eins! Ein Wertsiegel in Österreichs Skischulen, das heißt: wir sind die Besten. Eine Woche Skiurlaub in Österreich sind vorüber. Die nächsten acht Tage wurden in Frankreich gebucht. Es wie- derholt sich. Ankunft im Urlaubsort. Skischule, Einteilung. Stolz weist unser Skifan darauf hin, daß er in österreichi- scher Skischule Klasse eins fuhr. Und wird auf Grund dieser Aussage in eine Anfängergruppe gesteckt. Weil eben in Frankreich der Skiunterricht bei eins beginnt und in Gruppe sechs die schnel- len Fahrer sind. Seit geraumer Zeit versuche ich, die- ses verfahrene System zu ändern. Je- doch ohne Erfolg. Zusehr haben sich diese Normen eingebürgert. Eines Tages wurde mir klar, daß die Lösung dieses Problems nur durch den Gebrauch von verschiedenen Farben möglich ist. Interessanterweise haben de Franzosen die gleiche Idee verfolzn gt und so kam es bei einem Treffen des internationalen Skilehrerverbandes schnell zu einer einheitlichen Meinung. Die Vorschläge wurden den Ländern wie folgt unterbreitet: Niedrigste Leistungsgruppe (Grund- schule) - Farbe: grün; Mittlere Leistungsgruppe (Schwingen) - Farbe: blau; Obere Leistungsgruppe (funktioneller Skilauf) - Farbe: rot; Mein zusätzlicher Wunsch ist es, daß wir versuchen sollten, die Farben der Leistungsskala mit jener, welche die Schwierigkeitsgrade der Abfahrten be- zeichnet, übereinzustimmen. Das be- stehende Schwarz, als Zeichen für be- sonders schwierige Abfahrten, könnte außerhalb der Farbenskala grün, blau, rot, bestehen bleiben. Ich glaube, daß mit Einführung dieser farblich bezeichneten Leistungsgruppen und dem Zusammenwirken der farb- lichen Abfahrtsbezeichnung nebst gro- ßer internationaler Verständigung, die Einteilung in den Skischulen erleichtert wird und der Skiläufer sich besser orientieren kann. Im besonderen aber wäre es ein bedeutender Schritt auf dem Wege zur Sicherheit im Skilauf. Der Nachmittag war dem Thema Grasskiiauf gewidmet. Koller, als Ver- fechter dieser neuen Sportart gab den Seminarteilnehmern Gelegenheit, prak- tische Versuche zu unternehmen. Für einen guten Skiläufer ist Grasskilaufen sicherlich kein Problem. Er muß nur ein wenig Geduld aufbringen und zwar, bis er sich daran gewöhnt hat, daß man auf Grasskiern nicht gleiten kann. Höher geht's nimmer! Toni Sauer ist doch der Größte. Beim Ball der österreichischen Skischulleiter in der „Tenne' mußten die emanzipierten Skidamen ihre Tänzer lupfen. Foto Korn, Kitzbühel Skischule Kitzbühel: Ausbildungskurse - Pflicht- training - Generalversammlung Am 19. November 1976 findet in Innsbruck die Vollversammlung des Ti- roler Skilehrerverbandes statt. Abfahrt der Teilnehmer aus Kitzbühel um 7.30 Uhr ab Feuerwehrzeughaus. Nach dem Besuch der Vollversamm- lung Weiterfahrt nach Karthaus im Schnalstal, Südtirol, zum zweitägigen Pflichttraining. Der heurige Ausbildungskurs für die Skilehrer der Skischule Kitzbühel unter der Leitung von Toni H o f e r beginnt am Sonntag, 12. Dezember, und dauert bis 18. Dezember. Die Generalversammlung der Ski- schule Kitzbühel findet am Donnerstag, 25. November 1976, im Skiheim, statt. Beginn 19.30 Uhr. Skipädagogische Kurse in Kitzbühel Karl Koller, der vom Bundes- ministerium für Unterricht einen For- schungsauftrag zum wissenschaftlichen Thema der Kinderskikuise erhielt, ver- anstaltet in der Zeit vom 27. November bis 5. Dezember Ausbildungs- und Prüfungskurse für Skikindergärtnerin- nen und Kinderskilehrer. 'Mindestalter vollendetes 18. Lebensjahr. Eine Bremswirkung erfolgt nur durch Bogenfahren. Im allgemeinen 'muß gesagt werden, daß auch Grasskilaufen nicht ungefähr- lich ist und man besser tut, es unter Anleitung zu lernen. Für diesen Zweck hat der österreichische Berufsskilehrer- Verband ein Komitee gegründet, dem Karl Koller, Prof. Franz Hoppichler und Erich Moscher angehören. Sie sol- len Richtlinien für den Grasskiunter- richt ausarbeiten. Ball der österreichischen Skischulleiter und Skilehrer in der „Tenne": Es war ein gemütlicher und gerade deshalb würdiger Abschluß des Semi- nars. Trotz Doppelveranstaltung - die Schützen feierten im Tirolerhof - spendeten Bürgermeister Brettauer, FVV-ObmannHagsteiner, Vizebürger- meister Horn und Fremdenverkehrsver- band-Direktor Ziepi einige Stunden den Experten auf der weißen Piste. Die „Mi- schung" mit den Kitzbühelern wurde allseits sehr begrüßt.,, Skipapst" Kruckenhauser schwang das Tanzbein wie schon lange nicht. Der „dichtende Präsident" hatte auch einiges auf Lager, und besonderen Applaus gab es für die „fünf feschen vorn Stanglwirt", drei Dirndln und zwoa Buam, die mit ihren Gsangln im Sturm die Herzen der An- wesenden eroberten. Niemand weiß, wann die Lehrmeister des Skilaufs nach Hause wedelten. Es hat sie niemand gesehen. Sie haben keine Spuren hinterlassen. Kitzbüheler Skiseminar Veranstalter: österreichischer Berufsskilehrerverband
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