Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 13. November 1976 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 Fremdenverkehrsverband Kitzbühel - Körperschaft öffentlichen Rechts Grüße aus Kitzbühel in England Kitzbüheler Nationalsänger von erfolgreicher Konzerttournee zurück! Volle Häuser und donnernden Applaus hat es wie immer für die Kitzbüheier Dirndln und Buam auch heuer wieder in England gegeben. Als ob alte Be- kannte, gute Freunde zu Besuch kä- men, so herzlich wurden die Kitzbüheler Nationalsänger unter der Leitung von Toni Praxmair auf der Insel empfan- gen. Der ebenfalls bereits altbewährte Partner der Praxmair's, Mr. F o s t e r - Firma Anglo Austrian Music Society, hatte auch die Herbstreise glänzend vor- bereitet und zu einem durchschlagen- den Erfolg gestaltet. Die „Gay Tyro- lese", die lustigen Tiroler, wie die Prax- mairs seit Jahrzehnten in England hei- ßen und als die sie auch seit 40 Jahren im Ausland auftreten und nicht nur für Kitzbühel allein, sondern für ganz Tirol werben sowie ihr Partner - die Anglo Austrian Music Society, die nicht nur für ganz Österreich, sondern viele Male spezifisch für das Land Tirol voll und ganz in Einsatz gingen, mußten ohne Landesimterstützung auskommen. Foster und Praxmair schafften es auch so. Daß sie zu den Lieblingen aus Österreich und Tirol gehören, bewiesen die Besucherziffern mit 4000 Gästen in der Royal Festival Hall in London, zwei- mal 2000 Personen im Winter Garden in Margate. Alle Auftritte der Gay Tyo- lese waren ausverkauft. Die Kitzbüheler wurden bei allen Darbietungen stür- misch bejubelt und mit viel Applaus überschüttet. Es sah beinahe nach einer gewaltigen Nostalgiewelle aus. Au:striia, Tyrol und Kitzbühel waren in aller Munde. Es sah auch nach großer Sehn- sucht in dieses gastliche Land aus, nach dem Wunsche, bald wiederzukommen. Es steht eindeutig und unverrückbar fest, daß der britische Gast nicht nur zu den traditionellsten, den besten und an- genehmsten, sondern auch in der Natio- nenreihung zu den größten seit vielen Jahrzehnten gezählt hat, auch heute zählt, und in der Zukunft zählen wird. Kitzbühel weiß auf jeden Fall die Treue der englischen Gäste richtig einzuschät- zen, und Kitzbühel wird sich der tradi- tionell ausgezeichneten Beziehungen auch stets erinnern und sie zu würdigen wissen. Was die Anglo-Austria-Music-Society mit diesem -Besuch wagte und tat, war großartig und der Beweis dafür, daß auch sie die Lage objektiv betrachtet und auch sie diese Auftritte nicht als Pflichtübung ansieht, sondern als eine echte freundschaftliche Tat, als einen Freundschaftsbeweis, der bereits Jahr- zehnte andauert und so manches Wel- lental überstanden und auch das der- zeitige, überdauern wird. Nach der ersten Aufführung in der Royal Festival Hall gratulierte Herr Generalsekretär Foster von der Ar glo Austria Music Society den Kitzb-üh-el-ern zur grandiosen Vorstellung, die er als eine der besten, seit die Kitzbüheler Nationalsänger nach England kommen, bezeichnete. Der Tiroler Abend dauerte zweieinhalb Stunden und wies 37 Pro- grammnummern auf, die sich aus Lie- dern, Tänzen und Instrumentalstücken zusammensetzten. Die Vorbereitungen und der Aufwand derartiger Unternehmungen, die unter den gegebenen Umständen und 'mit die- ser Breitenwirkung nach wie vor ein- wandfrei vertretbar sind, ist jedoch für die Zukunft dann in Frage gestellt, wenn das österreichische Kultur-Spit- zeninstitut in England all-ein gelassen wird. Die Österreichische Fremdenver- kehrswerbung und die Tiroler Landes- fremdenverkehrswerbung sollten die- sen Weg und diese Möglichkeit nicht brachliegen lassen, sondern im Gegen- teil gerade in jenen Fällen, wo der Er- folg nachgewiesen werden kann, und auch in der Zukunft die Erfolgserwar- tungen gegeben erscheinen, großzügig mithelfen. - Den Kitzbühelerinnen und Kitzbüh-e- lern, die wie immer keine Mühe scheu- ten, und gerne für unser Landl große Strapazen auf sich nehmen, denn eine solche Reise ist alles andere als ein Vergnügen, insbesondere aber ihrem Chef, dem Toni Praxmair sen. dürfen wir auf diesem Wege zum neuerlichen großen Erfolg gratulieren und ihnen allen für den Einsatz allerherzlichst. danken. Am Herbstgastspiel in England waren beteiligt: M-aridi Opper-er, Hanni Raban- ser, Ingrid Schwahl-Praxmair, Fi-ni 5-ul- zenbach-er, Gretl Luxner, Christi Reiter, Anita Landegger, P-e-pi Eberharter, Hel- muth E-gger, Max Hof-er, Helmuth Sul- zenbach-er, Franz Mo-nitzer, Paul Ra- banser, Fritz Huschka, Karl Markl, Erich Fe-lice, Hermann Praxmair, Sepp lViitterer, Wastl Fuchs -und an der Spitze der Truppe, natürlich unser Toni Prax- mair sen.. Fremdenverkehrsv-erbandsobmann Komm.-Rat Wolfgang Hag-steiner FVV-Direktor Dr. Josef Ziepi. Ein Spatzen-Albino in Kitzbühel? Oberförster Franz Gebetsroither be- obachtet nun schon seit zwei Jahren im Bereich der Häuser Schweinester-Pöp- perl, insbesondere im Garten Schweine- ster, in den Ribisistauden und auf dem Apfelbaum, einen spatzenartigen weißen Vogel. Nun einzelne Flügelfedern sind am Rande gefärbt. Dieser weiße Vogel fliegt in Gesellschaft von Spatzen. Gibt es einen Spatzen-Albino? Wer beobach- tete diesen seltenen Vogel noch? Gedanken zum ORF-Film-. „Ich will leben!" und zur anschließen- den Diskussion im Fernsehen! Ein Kind erleidet bei einem Verkehrs- unfall schwere Verletzungen und ist zeit- lebens an einen Rollstuhl gebunden. Welch grausames Schicksal und doch wert zum Nachdenken. Es kann mor- gen Dein Schicksal sein! Die Mutter wuchs in diesem Leid über sich selbst hinaus, aber wie schwer wurde ihr diese Aufgabe von ihren Freunden und Mitmenschen gemacht? Ein groß-er Lernprozeß unserer Menschheit ist noch notwendig, um die lebensbegleitende Förderung der be- hinderten Kinder zu erreichen. Die innere Haltung eines Menschen, auch die eines Behinderten, wird weitgehend von der Umwelt bestimmt. Die positive Haltung dem Kind gegenüber und das Annehmen des Kindes in seiner behin- derten Eigenart wirkt sich natürlich sehr günstig auf die Persönlichkeit des Kind-es aus. Die Behinderung eines Kin- des darf nicht einfach hingenommen werden, aber ohne Hilfestellung und Verständnis unserer Gesellschaft müs- sen Eltern an ihrem Schicksal verzwei- feln. Prim. Dr. Rett aus Wien sagte: „Wir dürfen keine Mitleidsfunktion-en aus- üben!" Wir im Bezirk Kitzbühel sind auf diesem Gebiet schon einen Schritt wei- ter. Durch aufklärende Informationen der Bevölkerung und Beratung der be- troffenen Eltern ist das Verständnis für das Behindertenproblem und die Mit- hilfe groß. Wir werden es schaffen und eine Tagesstätte im Bereich - des Eltern- hauses errichten. Aus der Diskussion ging auch hervor, daß wir keine Ablagerungsstätten für behinderte Kind-er machen dürfen. Es soll vielmehr die Möglichkeit geschaf- fen werden, auch den behinderten Ju- gendlichen die aktive Teilnahme am Leben bieten zu können. Die beschüt- zende Werkstatt wird daher in unserem neu -geplanten Behandlungszentrum einen bevorzugten Platz einnehmen. Wie sagte die Mutter eines behinderten Ju- gendlichen? Wenn die schulische För- derung des behinderten Kindes abge- schlossen ist, dann gibt es keinen Platz mehr zur Weiterbildung. Der jugendlich Behinderte soll aber doch den größt- möglichen Grad an Selbständigkeit für sein weiteres Leben erreichen können. Ein großes Wort ist von führend-en Persönlichkeiten abschließend gesagt worden. Möge es nicht nur eine unbe- dachte Äußerung gewesen sein. „Wie ein Staat zu den Behinderten steht, ist ein moralischer Wertmesser der Nation!". Käthe Nagill-er
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