Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 3 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 13. November 1976 Tirols Bäuerinnen helfen Erd- bebenopfern in Friaul Um den Erdbebenopfern in Friaul Hilfe angedeihen zu lassen, sammelten die Bäuerinnen Tirols eine Million Schilling an Spenden. Mit dieser Million werden zwei Fertighäuser angeschafft und kinderreichen Bergbauernfamilien in der Gemeinde Lusevera übergeben. Der Bund hat zugesagt, ebenfalls zwei weitere Häuser in derselben Gemeinde zur Verfügung zu stellen. Am Staatsfeiertag begaben sich die Landesbäuerin Anna H e c h e n b e r - g e r, Kitzbühel, die Landtagsabgeord- nete Maria G i n e r und der Abgeord- nete zum Nationalrat Dr. Jakob H a 1 - d •e r in das Erdbebengebiet. Sie be- suchten jene vier Familien, die die Häuser erhalten werden. Die Fertigteil- häuser sollen noch vor Wintereinbruch fix und fertig den vier Familien über- geben werden. Prominenter Besuch in der öffentlichen Bücherei Die öffentliche Bücherei im Kolping- haus verzeichnete kürzlich prominenten Besuch, der für eine Tiroler Kulturein- richtung keineswegs alltäglich sein dürf- te. Landeshauptmannstellvertreter Dr. Fritz Prior äußerte anläßlich seines ganz- tägigen Besuchs in Kitzbühel den Wunsch, diese moderne Freihandbüche- rei zu sehen. In Begleitung von Bgm. LAbg. Hans Brettauer und dem Abge- ordneten Ing. Helmut Mader sowie des Gemeinderates Gerd Ueberall, der auch die Kolpingfamilie vertrat, kam der Lan- deskulturreferent in die Bücherei und wurde von Büchereileiter Toni Rieser begrüßt. Dr. Prior führte mit ihm und den Mitarbeiterinnen Heidi Sieberer und Ingrid Fischer ein ausführliches Ge- spräch über den Aufbau der Bücherei, die Leserzahl, die Lesegewohnheiten von Gästen und Einheimischen und die fi- nanzielle Situation, die Wanderbücherei und Bürofragen. Bekanntlich wurde die Bücherei durch das Verständnis der Kol- pingsfamilie unter den Vorsitzenden Franz Hofer und Gerd Ueberall über- haupt ermöglicht, in einer Reihe mit ih- nen steht der verdienstvolle Leiter der Bücherei Toni Rieser. Der Büchereileiter dankte für die bis- herige öffentliche Förderung beim Auf- bau und bei der Einrichtung der Büche- rei, die es ermöglichte, eine für jung und alt interessante Einrichtung zu schaffen. Als Träger erklärten sich mit der Kol- pingsfamilie die Stadtgemeinde und die Pfarre bereit, die Voraussetzungen für eine moderne Bücherei zu leisten. Bis- her hat vor allem die Kolpingsfamilie große Leistungen erbracht, wofür der Landeskulturreferent den Dank aus- sprach. Er informierte sich dabei aus- führlich über den Um- und Ausbau des Kolpinghauses zu einem Veranstaltungs- zentrum für die Jugend und die Pfarre sowie die Kolpingsfamilie, das aucl-. an- deren Organisationen zur Verfügung steht. Insbesondere enthält der Kolping- saal die Voraussetzungen für Theater- aufführungen, was in der letzten Zeit vom Salzburger und Tiroler Landes- theater genützt wurde, die Heimatbühne spielt schon seit Jahrzehnten im Kol- pinghaus. Abschließend dankte LH-Stv. Prior der Kolpingsfamilie und den Mitträgern der öffentlichen Bücherei und würdigte den Einsatz der Mitarbeiter der Büche- rei, der er weiteren Erfolg wünschte. Bridge-Club Kitzbühel Wenn die Sommersaison vorbei ist und wieder mehr Ruhe eintritt, sehen sich auch die Spieler unseres Klubs nach auswärtigen Spielmöglichkeiten um. Irgendwo in der Nähe oder über den nahen Grenzen gibt es dann Turniere und es ist erfreulich, daß einige Paare dort immer vertreten sind. So besuchten vier Paare unseres Klubs das Paartur- nier des neu gegründeten „Bridge Clubs Gabler" in Salzburg und konnten schö- ne Ergebnisse erzielen. Das Paar Brita Widengren-Rosi Spinn belegte den her- vorragenden vierten Platz und Frau Schanz-Frau Lonya erreichten die Wer- tung für das berste nicht plazierte Da- menpaar. Dann folgte die Bayerische Paar- meisterschaft in Bad Wiess:ee. 64 Paare - mit teilweise starker Besetzung daut- scher Nationalspieler - waren geniel- det und kämpften um die Plätze. Von den zwei Paaren unseres Klubs, diedie- ses Turnier besuchten, konnte wieder das Paar Brita Widengren-Ro'si Spinn den sehr guten fünften Platz erringen. Wir gratulieren! Dieses Turnier wird fast traditionsgemäß immer von einem österreichischen Paar gewonnen und auch heuer konnte sich ein Salzburger Paar in die Siegerliste eintragen. Schließlich folgt am kommenden Wo- chenende das Paarturnier in Regensburg und anschließend die Turniere in Salz- birg. Beide Veranstaltungen werden wieder von Paaren unseres Klubs be- sucht werden und wir wünschen dazu viel Erfolg. Im internen Klubleben sind die Rang- listenturniere 1976 zu Ende gespielt worden. Die Siegerehrung bzw. Aus- zeichnung der Plazierten werden bei der bevorstehenden Generalversamm- [SCHENK DEM ANDERN lung vorgenommen werden. Nun die Ergebnisse der letzten Rang- listenturniere: September 1976: 14 Paare, 36 Hände. Brita Widengren - Dipl.Kfm. Gioyer .....63,7 % Rosi Spinn - Wastl Zwicknagl 54,9 a/ Maria Herzberg - Dr. Kirchner 54.1 0/ Oktober 1976: 10 Paare, 36 Hände. Lisa Pick - Dr. Fröhlich . . 61.8 % Brita Widengren - Paul Pattay 59.7 /o 3 Otto Hess - Wastl Zwicknagl 53.1 ‚fo November 1976: 14 Paare, 39 Hände. Dr. Fröhlich - Wastl Zwicknagl 63.9 o/ Paul Pattay - Michael Spinn . 559 0,/o Brita Widengren-Jonny Taylor 55.8 % Frmedenverkehrsverbancj Kitzbühel „Almabfahrten wieder Feste der Bauern" 12 Glocken fürs Auf bischn Das „Aufbischn", wie unsere Bauern sagen, war im vergangenen Jahrzehnt ein wenig in den Hintergrund getreten. Aber so wie es bei allem Guten ist, setzt es sich immer wieder durch, wenn man auch manchesmal in Versuchung kommt oder gebracht wird, Altes gegen Neues, Tradition und Brauchtum gegen Moder- nität einzutauschen. Rasch hat man bei uns zu Lande erkannt, daß industrieller Modernismus und verkannte Zivilisa- tionsfortschritte nicht in die Welt der Bergbauern paßt. Daher haben sich die Bauern mit dem Fremdenverkehrsver- band und der Stadtgemeinde Kitzbühel zusammengetan. Sie organisieren seit 2 Jahren wieder die Almabtriebe, welche von einem Expertenkreis bewertet und prämiiert werden. Die Preise, schöne Glocken mit Lederriemen, werden zur Hälfte vom Fremdenverkehrsverband und zur Hälfte von der Stadtgemeinde angeschafft. - Zur Verteilung kommen sie dann im Spätherbst, anläßlich des in diesem Zusammenhang wieder ins Le- ben gerufenen Bauernball, der in Kürze bereits zu einem gesellschaftlichen Er- folg in Kitzbühel geworden ist. Zu Dank für die schöne Tat und für die Arbeit, die geleistet werden muß, sind Stadt und Gemeinde vor allem dem Bauernbund- Ortsobmann Peter Hechenberger, dem Hotelier GR Ernst Harisch und unse- rem im Brauchtum bestbewanderten Redakteur des „Kitzbüheler Anzeiger" Martin Wörgötter verpflichtet. Dieser Dank darf aber auch im Namen der ge- samten bäuerlichen Bevölkerung und aller Kitzbüheler ausgesprochen wer- den. Ein schönes altes Stück Kulturgut wurde nicht nur erhalten, sondern mit dieser Idee und Initiative wieder neu belebt. Dies kam auch im vergangenen Bau- ernball im Hotel Tenne durch Bürger- meister LAbg. Hans Brettauer und FVV- Obm. KR Wolfgang Hagsteiner in deren Ansprachen und in der Dankeserwide- rung von Josef Seiwald, Oberhabach- bauer in Kirchdorf (Trattalm Kitzbühel) zum Ausdruck.
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