Kitzbüheler Anzeiger

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Die Sprengehauptschuie St. Johann Von der Gemeindeversammlung St. Johann Kanalisation - Verkehrslage - Hochkönig-Bundesstraße - Diskussion Samstag, 4, Dezember 1976 Kitzbüheler Anzeiger -- - Seite 9 (2. Teil und Schluß) Bürgermeister Andreas Mariacher: „Nun hat sich auch die Stadtgemeinde Kitzbühel entschlossen, dem Reinhalte- verband „Großache" beizutreten. Der Gemeinderat der Marktgemeinde Sankt Johann hat diesen Beschluß bereits am 18. November 1975 gefaßt. Leider hat sich auch bei der Wasserrechtsbehörde beim Amt der Tiroler Landesregierung eine personelle Änderung ergeben und ich fürchte, daß diese Änderung in den Verhandlungen leider eine Verzögerung bringen wird. Ein Kapitel für sich ist die Verkehrs- lage von St. Johann. Wie groß diese Problematik tatsächlich ist, haben wir in diesem Jahr erfahren. Es darf beileibe nicht alles ver- dammt werden, was zur Lösung des Verkehrsproblems versucht wird; aber es kann auch nicht jede Maß- nahme vorbehaltlos akzeptiert werden. Die Probleme, die die Hochkönig- Bundesstraße mit sich bringt, werden sich in der ganzen Tragweite erst zei- gen, wenn diese auf Salzburger Gebiet bis zur Tauernautobahn nach Bischofs- hofen ausgebaut ist. Es gibt daher nur eine wirklich erfolgversprechende Lö- sung für St. Johann: wir müssen mit allem Nachdruck den Bau von Umfah- rungen betreiben, damit der Ortskern entflochten werden kann. Das gleiche gilt aber auch für die ehemalige ‚.B 1": Neutrassierung aus Richtung Going oberhalb des Bacherwirtes rechtsseitig der Spertner Ache und Einbindung in die Felbertauernstraße südlich der Spert- ner Ache. Zu den großen Problemen gehören auch der soziale Wohnbau und das Al- tersheim. Wir sind auf der Suche nach geeigneten Lösungen. Es steht uns auch die Lösung der Raumwünsche verschiedener Organisa- tionen bevor. Es ist zu verstehen, daß Ungeduld herrscht, wenn die Wünsche nicht gleich erfüllt werden und eine Er- ledigung immer af sich warten läßt. Aber, meine Damen und Herren alles verursacht Kosten. Die Gerne.nde muß trachten, wo und w:e sie ihre Mitel am zweckmäßigsten und am wirtschaf:lich- sten einsetzt, und es gilt abzuwägen, welche Dinge am dringendsten sind. Wir sind bestrebt, so weit wie nög- lich die dringender. Auigaen zu lösen. Daß natürlich nicht alle Wunsche in ab- sehbarer Zeit erfüllt werden können, ist selbstverständlich nd muß künfrigen Jahren vorbehalten bleiben, Wunder wirken kann niemand! VTie Sie ja wis- sen, ist man heute von se::en der Bun- desregierung bestrebt, Je--- Gemeinden durch gesetzliche Mafnahmen immer mehr Lasten aufzubirden, wodurch un- ser finanzieller SpiElraum :mmer mehr eingeengt wird. Auf eine rasche Lösung drängt dann noch das Problem einer ‚5fentlichen Be- dürfnisanstalt. Dieses Problem kann aber nur im Zusammenhang mit ver- schiedenen Planungsfragen gelöst wer- den. Anfänge wurden bereits gemacht, aber es haben sieh noch zu viele Schwierigkeiten ergeben, c:e gegenwär- tig eine Realisierung veraindern. Was ist letzten F nd€ s-- -:er Wunsch- traum einer jeden Gemeindeührung? Eine gute und kon&rukve Zusammen- arbeit zur Sicherung der Gemeinschaf- und des Lebensraumes. Das bedingt ein gutes Zusammenspiel zwischen allen In- stitutionen, zwischen eIer. politischer- Parteien, cditischen Parteien, mit denfl Fneradenverkehrs- verband, mit der Bergbahn, mit allen öffentlichen Stellen: Bundesheer, Bun- desbahn, Bundespost und der Gendar- merie. Ein Werk kann nur funktionie- ren, wenn alle Räder ineinandergreifen. Sollte einmal Sand in ein Getriebe kommen, so soll man nicht nur krit:sie- ren, sondern muß auch versuchen, die Maschine eben wieder in Gang zu brin- gen. Die Gemeindevertretung hat sich be- müht und wird sich weiter bemühen ihr Bestes zu tun. Sie srheut keine Kritik. die ja immer gleich am Platz ist. Doch muß diese Kritik in Grenzen bleiben. Sie muß sachlich bleiben und darf nicht persönlich werden, wie es leider in ver- schiedenen Fällen immer wieder pas- siert. Hiefür Beispiele anzuführen wäre überflüssig, weil sie hinlänglich bekannt sein dürften. Gutes und recht Erfolgreiches ist in den letzten Jahren geschehen. Dafür möchte ich allen danken, die sich um die Gemeinde verdient gemacht haben. In diesen Dank schließe ich ein: die Da- men und Herren im Gemeinderat, alle Ausschußmitglieder, alle Stellen des Bundes und des Landes, die kirchlichen Stellen und nicht zuletzt unsere Mitar- beiter in der Gemeindeverwaltung. Sie alle haben sich, zusammen mit den Vor- ständen der örtlichen Vereine, um das allgemeine Wohl verdient gemacht. Wenn wir weiterhin zusammenhalten, wird der Erfolg nicht ausbleiben." In der folgenden Diskussion wurden Fragen der Schneeräumung, Verkehrs- fragen und insbesondere Schulfragen erörtert. Oberstudienrat Prof. Adolf C o 1 o g n a bemängelte vorerst eine mangelnde In- formation über das Gemeindegeschehen und kam dann auf die neue Sprengel- hauptschule zu sprechen. Man mag über den Baustil geteilter Meinung sein, die neue Hauptschule ist ein moderner Bau und wird funktionstüchtig sein. Wie hoch waren die Kosten? Wie hoch wa- ren die Kosten des neuen Friedhof es und jene der Fahrt zur 200-Jahrfeier nach Amerika? Für die Zukunft verlangte Professor Cologna mehr Gewicht auf die Wasser- versorgung, die Kanalisation und den sozialen Wohnbau zu legen. Wohnungen zu einem Mietzins bis zu 4000 Schilling pro Monat sind nicht mehr sozial. Wie hoch ist die Verschuldung der Gemeinde? Die Anfragen bezüglich der Sprengel- hauptschule beantwortete der Schulrefe- rent Vizebürgermeister Fritz R a n d 1. Die alte Hauptschule wurde 1962 er- richtet. Die Kritik lautete damals, daß sie mit 16 Klassenzimmern zu aufwendig errichtet wurde. Nach nur z eh n Jah- ren herrschte aber bereits Raumnot. Zur Errichtung der neuen Sprengel- hauptschule wurde ein Pflichtsprengel gebildet, bestehend aus den Gemeinden St. Johann, Oberndorf, Elimau, Going, Kirchdorf und Waidring. Gegenwärtig besuchen in St. Johann 2200 Kinder eine Schule. In die neue Sprengelhauptschule wird noch in der ersten Dezemberwoche (2. oder 3. Dezember) eingezogen. Die Baukosten wurden ursprünglich mit 50 Millionen Schilling geschätzt. Durch Bauerweiterungen etc. erhöhten sich die Baukosten auf 76 Millionen. Der Bau-
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