Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 24. Jänner 1976 Information und Schulung der Mitarbei- ter; Information der Basisorganisationen. Bereich Verwaltung - Organisation Werbekonzepte; Finanzielle Angelegenheiten - Haus- halt; Organisation des Arbeitsablaufes; 1. Organisation der Referate; Post; Buchhaltung usw., siehe Anhang II Dienstordnung. Das touristische Marketing umfaßt demnach die Bereiche: Marktforschung; Angebots- und Preispolitik; Absatzpolitik; Werbung; Oeffentlichkeitsarbeit. Der Landesfrerndenverkehrsdirektor nimmt insbesondere die Aufgaben der Zielsetzung, Planung und Kontrolle wahr. Organisation und Durchführung wer- den von den ihm unterstellten Mitarbei- tern besorgt. Seine Vertretung nach innen umfaßt, abgesehen von der Besorgung des tou- ristischen Marketings und den damit im Zusammenhang stehenden Organisa- tionsformen, die Vorbereitung und Durchführung der Sitzungen des Vollzugsausschusses, Vorbereitung und Durchführung der Sitzungen des Landesfremdenver- kehrsrates, Vorbereitung und Durchführung aller anderen im Bereich des touristischen Marketings befindlichen notwendigen Zusammenkünfte. Die Vertretung des Landes Tirol durch den Dienstnehmer nach außen umfaßt besonders folgende Bereiche: Vertretung des Landes Tirol in der Ar- beitsgemeinschaft der Bundesländer; Vertretung des Landes Tirol in der Hauptversammlung der OeFVW stellvertretend für den Herrn Landes- rat; Vertretung des Landes Tirol im Direkto- rium der OeFVW; Vertretung des Landes Tirol im Kura torium des österreichischen Fremden- verkehrs; Vertretung des Landes Tirol im Frem- denverkehrsausschuß des Statisti- schen Zentralamtes; Vertretung des Landes Tirol im Auf- sichtsrat des Oesterreichischen Ver- kehrsbüros; Vertretung des Landes Tirol beim Oesterreichischen Verkehrstag und der Oesterreichischen Fahrplankonfe- renz. Diese Arbeitsbereiche, einzeln oder in Gruppen, sind entsprechenden Sachbe- arbeitern zugeordnet. Aus ihnen baut sich das, mit dem Wirt•schaftsförde- rungsinstitut und den Fremdenverkehrs- verbänden koordinierte Werbekonzept auf, das sich in kurz-, mittel- und lang- fristige Maßnahmen unterteilt. Die Werbemaßnahmen müssen dem vorge- gebenen Haushaltsrahmen angepaßt werden, weil sich die Summe der Ein- zelprojekte mit dem Gesamtbudget dek- ken müssen. Werbeplan und Werbehaushalt wer- den vom Landesfremdenverkehrsdirek- tor erstellt und vom zuständigen Landes- rat und dem Landesvollzugsausschuß beraten und genehmigt, Die Vollziehung obliegt wieder dem Landesfremdenver- kehrsdirektor. Der unerwartet rasch eingetretene Wechsel in den Strukturen des Frem- denverkehrsgeschäftes, der innerhalb der vergangenen drei Jahre eingeleitet worden war und voll im Gang ist, stülp- te die gewohnten Verhältnisse um und verwandelte den bisherigen Verkäufer- markt in einen Käufermarkt. Die für die derzeit gegebene Ueber- kapazität an Gästebetten im Inland, die gleiche Erscheinung im Ausland und der dadurch entstandene härtere Konkur- renzkampf der Ferienländer unterein- ander erfordern auch unsererseits als Anbieter der Dienstleistung „Urlaub in Tirol" ein Umdenken. Im Zuge der durch die Wirtschafts- lage aufgezeigten Situation erscheint es mir notwendig, in einem Prozeß der An- passung, die Trennung und weitere nütz- liche Anwendung bewährter Einrichtun- ge und Praktiken von jenen, die durch die Zeit und Technik den Erfordernis- sen nicht mehr entsprechen, herbeizu- führen,und entstehende oder entstande- ne Lücken durch neue Maßnahmen zu schließen. Dazu zähle ich in der ersten Phase vor allem: Zusammenführung der bisherigen Teilbudgets in einen einzigen Werbe- haushalt. Erstellung von kurz-, mittel- und langfristigen Werbekonzepten unter Berücksichtigung der finanziellen Ge- gebenheiten des Werbehaushaltes. Einbau der Erfolgskontrollen bei al- len großen Werbeaktionen, um Zwei- geleisigkeiten auszuschalten und Zeit und Kosten zu sparen. Rationalisierung verschiedener Wer- bemittel und Systematisierung über- örtlicher Werbeeinsätze. Schaffung eines Werbebeirates, der sich aus bewährten, hervorragenden Fachkräften und Praktikern zusam- mensetzt. Engstmögliche Koordinierung und Zusammenarbeit mit dem Wirtschafts- förderungsinstitut der Tiroler Han- delskammer sowie anderen einschlä- gigen Instituten und Gremien. Schaffung eines Landes-Werbe-Kom- passes, dadurch bessere Information der Verbände über entsprechende Werbeeinsätze des Landes unter Er- möglichung rechtzeitiger Einplanung der Beteiligung. Betonung des tirolischen Fremden- verkehrsstils in Wort, Bild und Ton unter besonderer Berücksichtigung des spezifischen Charakters von Land und Menschen und der inhaltlichen sowie materiellen Qualität. Mehr organisatorische Unterstützung der einzelnen Verbände und Groß- raumorganisationen. Schaffung einer Obmänner- und Ge- schäftsführer-Konferenz zur Förde- rung der Zusammenarbeit und des Zusammengehörigkeitsgefühles, durch Erfahrungsaustausch, Information und Aufnahme von Wünschen und An- regungen. Ausbau des Marketing, respektive der Verkaufsförderung. Vermehrte Werbeanstrengungen zur Förderung der Vor-, Zwischen- und Nachsaisonperioden. Weiteres Vortreiben der Information durch noch umfassendere und noch konkretere Anbote, durch noch stär- kere Differenzierung entsprechender Anbote ' für Erholung, Sport, Kur, Kongreß, Kultur und Vergnügen, bei gleichzeitigem Ausbau der Globalan- bote. Weiterentwicklung der Public- und Human-Relations unter forciertem Ausbau der Oeffentlichkeitsarbeit. Ausbau der überregionalen Kontakte auf nationaler und internationaler Ebene. Ich darf abschließend um Verständnis bitten, daß von konkreten Werbemaß- nahmen heute nicht gesprochen wird, nachdem der Großteil der Werbeein- sätze für das Jahr 1976 bereits festge- gelegt und eine Zeit des Studiums der Lage für mich persönlich ebenfalls not- wendig ist. Ueberdies wäre ich wohl ein schlechter Kaufmann und Manager, wenn ich die eigenen Gedanken und Pläne in der Landeswerbung schon be- vor sie in Angriff genommen werden können, ausposaunte. Gerade bei der Werbung liegt ja in der Ueberraschung ein großer Teil des Erfolges und es ist unser aller Aufgabe, unsere Dienstlei- stung bestmöglich zu verkaufen. Trotz größten Willens zur Zusammenarbeit auf allen Linien und Ebenen darf hier in al- ler Kollegialität und in sportlich fairer Weise gesagt werden, daß auch die Kon- kurrenz nicht schläft. Die Munition vor- zeitig zu verschießen, wäre kein Gag, sondern höchstens ein Schwächeanzei- chen. Hier und innerhalb der sicher von Jahr zu Jahr härter werdenden Kon- kurrenz würde ich es mit dem alten, weisen französischem Sprichwort halten. „Chacun ä son goüt" - jeder nach sei- nem Geschmack.
< Page 3 | Page 5 >
< Page 3 | Page 5 >