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Samstag, 18. Dezember 1976 Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 b.en der Genossenschaft wurden von Jahr zu Jahr umfassender. Die Genos- senschaft erhielt eine der ersten elektri- schen Rechenmaschinen von St. Johann. Die Zahl der Genossenschafter wurde verdoppelt und allein aus St. Ulrich tra- ten 36 Bauern der Genossenschaft bei. Bei der Generalverammlung vom 8. Dezember 1951 wurde Georg 0 b er - 1 e 1 t n e r, Bauer beim Bachiweber, zum Obmann bestellt und im nächsten Jahr, 1952, wurde der Käsermeister Karl Be r k t o 1 d, zum Betriebsleiter bestellt. Der alte Plan zur Errichtung eines Neubaues wurde wieder in den Vorder- grund gerückt. Vorerst fand eine mas- sive Werbung neuer Mitglieder statt und schon im ersten Jahr gelang es Oberieitner 65 neue Genossenschafter einzutragen. Bis zum Tage der Fest- sitzung am 1. Oktober 1960 wurde die Zahl der Mitglieder seit der Gründung ve rz eh n f acht: aus 38 wurden 381. Eine wesentliche Rationalisierung der gesamten Almwirtschaft brachte das Ab schlauchen der Almmilch, mit der die Molkerei St. Johann schon 1955 begonnen hatte. Bisher hing die Som- mermilchlieferuing gegenüber der Win- teranlieferung stark zurück. Die Liefe- rung mittels Karren, Almschlitten, Trag- tieren oder auch geländegängigen Kraft- fahrzeugen entsprach nicht und so wur- den Kunststoffrohre in die Erde ver- legt und in diesen die Almmilch abge- schlaucht. Schon 1959 wurden nach die- ser Methode über eine Million Kilo- gramm Almmilch zur Molkerei beför- dert. 1954 wurde am Hauptplatz ein zweites Detailgeschäft eingerichtet 'und die Milchbar eröffnet. 1955 wurde die „Hochkogiervilla" an- gekauft. Es war dies der erste Schritt zum Neubau und führte zur denkwürdi- gen Generalversammlung am 27. April 1958, auf der die 135 anwesenden Ge- nossenschafter einstimmig den Vor- schlag des Vorstandes und des Auf- sichtsrates (Vorsitzender des Aufsichts- rates war damals Bürgermeister Josef H a u s e r, Oberndorf) auf Errichtung eines Neubaues beschlossen hatten. Die Genossenschafter zeichneten für den Neubau pro Anteil (= pro Kuli) ein Baukapital von 500 Schilling. Der Neubau wurde 1958 begonnen und in drei Etappen durchgeführt: Rohbau; Aufstockung des Verwaltungsgebäu- des, und Einrichtung des Molkereibetriebes. Der Betrieb im neuen Haus konnte im Frühsommer 19:60 aufgenommen wer- den. Die Baukosten betrugen 9,5 Millio- nen Schilling. Die Einweihung wurde am 1. Oktober 1960 von Ehrendornherrn Dekan Josef R i t t e r vorgenommen. Die weiteren Marksteine der Molke- rei St. Johann und Umgebung sind noch in guter Erinnerung, so daß wir unsere Chronik hiermit beschließen können. Das Totengedenken galt heuer Herrn Hans Berger, Kaufmann in Kitzbühel. Mit der Verlesung des Protokolls der letzten 11V 1975 und dem Bericht des Schatzmeisters wurde nun die Abwick- lung der Tagesordnung eingeleitet. Haupteinnahmen sind die Mitgliedsbei- träge der Sektion, Hauptausgaben die Förderung der bergsteigerischen Tätig- keit im Rahmen der gesamten Sektion, insbesondere der AV-Jugend, Instandhal- tungsarbeiten und Investitionen an der Ackerlhütte und der Betrieb des Ver- einsheims. Durch sparsamste Gebarung und überlegten Einsatz der zur Ver- fügung stehenden Geldmittel konnte das Jahr sogar mit einem geringen Aktivum abgeschlossen werden; zum erstenmal übertrafen die Einnahmen auf unserer Hütte um ein geringes die Ausgaben. Herr Direktor Kindl hatte die Kassa- gebahrung überprüft und für gut be- funden, dem Schatzmeister, Herrn Leo Heininger, wurde daher die Entlastung erteilt und der Dank für seine viele Ar- beit ausgesprochen. Besonders eindrucksvoll waren nun die Berichte über die bergsteigerische Tätigkeit aller Sektionsgruppen. Die er- folgreichste war zweifellos unsere AV- Jugend mit derzeit 107 Mitgliedern unter ihrem Jugendführer Johann Möllinger. Von 50 Tourentagen und einer Reihe schöner Bergfahrten in den Kalk- und Zentralalpen wurde berichtet, die Heim- stunden galten zum Teil der alpinen Ausbildung, aber auch der Pflege kame-- radschaftlichen Beisammenseins und wenn für unsere Ackerihütte zu einem Arbeitseinsatz aufgerufen wurde, war unsere AV-Jugend immer dabei. Der Tourenbericht unserer Hochge- bimrgsgruppe mit ihrem Führer Franz Neubacher umfaßte 110 Touren, ihr Tätigkeitsbereich erstreckte sich vom Kaiser- bis ins Montblanc-Gebiet, Der Tourenwart, Herr Herbert Haderer, mel- dete eine gute Beteiligung 'an den Sek- tionsführungs'touren, die monatlich ein- mal veranstaltet und von Bergführer Sepp Pletzer vorgeschlagen und ausge- arbeitet wurden. Besonders erfreulich ist, daß unsere Jungmannschaft und Jungmädelschaft wieder im Kommen ren. In seinem zusammenfassenden Be- richt wies der 1. Vorsitzende darauf hin, daß nach diesen Tätigkeitsberichten auch das abgelaufene Vereinsjahr als ein er- folgreiches bezeichnet werden könne. Das Hauptgewicht der Arbeit lag selbst- verständlich auf bergsteigerischem Ge- biet, allen Sektionsmitgliedern wurde ein entsprechendes Angebot unterbreitet und wer es nutzen wollte, hatte Gele- genheit dazu. Die Verwirklichung die- ses Angebotes war dank der guten Zu- sammenarbeit des gesamten Vereinsvor- standes möglich. Die AV-Sektion Kitzbühel zählt 494 Mitglieder und ist gegenüber 1975 mit. 527 Mitgliedern leicht rückläufig. Durch eine straffere Erfassung bei der Über- stellung von der AV-Jugend in die Jung- mannschaft bzw. Jungindelschaft müö te dieser Rückgang wieder ausgeglichen werden können. Für das nächste Jahr kündigte der 1. Vorsitzende die Grün- dung einer Seniorengruppe an, denn es müßte in der Sektion auch älteren Mit- gliedern eine aktive Betägungsmög lichkeit geboten werden. In fünf Vorstandssitzungen und vielen Kontakten im kleinen Rahmen wurden Vereinsprobleme beraten und letzten Endes mit Erfolg gelöst. Im vergange- nen Jahr war die AV-Sektion Kitzbühel sowohl auf der Sektionenverbandsta_ gung in Schwaz als auch bei der Haupt- versammlung des Gesamtvereins in Frei- stadt, Oberösterreich, vertreten. In die- sem Zusammenhang berichtete der 1. Vorsitzende von zwei wichtigen Be- schlüssen, nämlich den Bau eines Alpmin- ausbiidungszentrums in den Stubaler Alpen durch den Gesamtverein und der neuerlichen Erhöhung der Mitgliedsbei- träge auf Grund der laufenden Kosten- steigerungen. Eine traurige Bilanz müsse man leider über die negative Beeinflussung unserer Bergwelt besonders in der Schieferzone ziehen. Hier werden durch den Bau von Güter- und Transportwegen für neu zu errichtende Liftanlagen der Landschaft schwere Wunden geschlagen. Die dies- bezüglichen Vorhaben werden auch von der herrlichen, noch unberührten Natur- Hauptversammlung des O.AV-Zweiges Kitzböhel Erfolgreiche Vereinsarbeit 1976 - Gesamter Vereinsvorstand wieder gewählt - 10-Jahr-Feier des AV-Zweiges Kitzbühel im Jahr 1977 Der ÖAV - Zweig Kitzbühel, hielt ist; darüber berichtete Mariieluis Brand- am 26. November 1976 in seinem eigenen stätter. Vereinsheim die diesjährige Hauptver- Viel Arbeit fällt alle Jahre auf unserer sammlung 'ab. Der 1. Vorsitzende, Herr Ackerliiütte an. Für deren Durchfüh- Oberstudienrat Prof. Adolf Cologna be- rung und den guten Zustand unserer grüßte außer den anwesenden Sektions- Hütte im Ostkaiser zeichnet Hüttenwart mitgliedern besonders Herrn Gemeinde-- Ferdl Möllinger verantwortlich. In rat Volksschuldirektor Peter Brandstät- schwerer Arbeit wurde unter anderem ter und Herrn Gemeinderat Friedh'elm eine neue Grube ausgehoben und da- Capeilari. Herr Bürgermeister Brettauer durch konnte ein auftauchendes Müll- konnte wegen anderweitiger Verpflich- problem erfolgreich gelöst werden. Der tungen an der Hauptversammlung nicht gute Besuch der Ackerihütte ist nicht teilnehmen und hat seine Grüße und zuletzt auf ihren tadellosen Zustand und guten Wünsche schriftlich übermittelt, die Sauberkeit rundherum zurückzufüh-
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