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Seite 16 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 18. Dezember 1976 lebt, an denen Wirken er sich jedoch noch gerne zurückerinnert. Für sein erfolgreiches Wirken im Dien- ste der Tiroler Volksbühne erhielt Petar Thaler das Goldene Verdien'stabze,jchen des Landesverbandes und das Ehrenzei- chen der Brauchtumsgruppe ‚Edeiraute'. Theaterspielen war aber der Neben- beruf unseres Jubilars. Sein Hauptberuf war Kunstmaler. Zeugen seines reichen Kunstschaffens sind die Freskobilder an Gendarmeriegebäuden in Teifs und Ried im Oberinntal, in Erpfe:ndo.rf, an Privathäusern, u. a. in Arzl, Oberndorf, Kirchdorf, St. Johann, Waidring, in Schwendt und am Gebäude der Groß- molkerei Knittelfeld. An Porträtaufträgen seien kurz her- ausgegriffen der Erzbischof Dr. Sigis- mund Waitz, die Stangiwirtin Maria Schlechter, die Postwirtsleute Hans und Anna Banken, der Dorfschmied Johann Salvenmoser, Tischlermeister Wieser, Zur traditionellen Weihnachtsfeier der Bergbahn AG Kitzbühei in der „Tenne" konnte Vorstandsvorsltzendei Hans Werner Tscholl den Aufsichtsrats- vorsitzenden Hofrat Dr. Trentinaglba, die Aufsichtsräte Peter Sieber, Dkfm. Fritz Tscholl, Dkfm. Rudolf Maier, An- dreas Bachler und Franz Feyersinger, die Vorstände Ing. Adolf Chlup und Dr. Walter Tappeiiner, Altbürgermeister Her- mann Reisch, die Betriebsleiter und Be- triebsräte sowie die Aufsichtsratsmit- glieder der Belegschaft, die Pensionisten und erstmals die Mitarbeiter des Kur- hauses in der großen Schar der Mit- arbeiter begrüßen. Nach ebenfalls trationeller Gewohn- heit hielt der Vorsitzende des Vorstan- des eine Ansprache zur wirtschaftlichen Situation der Gesellschaft und zur ge- samtwirtschaftlichen Lage. Tscholl be- zeichnete das Geschaftsjahr 75-76 für die Bergbahn AG als erfolgreich, die Arbeit und der Einsatz so vieler haben sich ge- lohnt. An Bauvorhaben werden die Schlepplifte Hartkaser 1 und Harthaser II auf der Resterhöhe und der Schlepp- Lift Talsen im Jochberger Skigebiet fer- tiggestellt. Darüber hinaus konnte die Gesellschaft eine Reihe von Vorhaben verwirklichen, die nur auszugsweise ge- nannt werden konnten: Sprengseilbahn am Steinbergkogel, Ausbau der Abfahrt über den Unterberg nach Kitzbtihel (schneesicher und Entlastung für den Rückfiutbetrieb im Spätwinter), Ge- ländekorrekturen am Hartkaser, zu Sonnbühel, bei der Meidaim, auf der Asten und am Jufen, Ankauf von Lie- genschaften und Rechten, Erweiterungs- bauten an eigenen Gebäuden, Ausbau des Wegenetzes, Abschluß von Verträ- gen und Vereinbarungen. Pfarrer Anton Walti vuigo Hubertoni, Toni Praxmair, Sepp Hochfilzer sowie Bildnisse gefallener Soldaten. Historische Porträts über Andreas Ho- fer, Josef Hager, Muhr, Rupert Winter- steiler, Josef Speckbacher und Wolfgang Amadeus Mozart. Peter Thaler befaßte sich auch mit der Geschichte unserer engeren Heimat und disputierte gerne mit unseren ge- achteten Heimatforschern Josef Pichler (Hopfgarten-St. Johann) und Dr. Mat- thias Mayer, Pfarrer in Going. Es ist nicht einerlei, ob ein Mensch im Alter seiner kulturellen Tätigkeit ein Ende bereitet, oder ob er Kunst und Wissen aufgrund seiner Erfahrungen noch weiterpflegt und seiner Nachwelt mitteilt. Peter Thaler läßt seine Mit- menschen noch heute davon profitieren und auch dafür gilt ihm der öffentliche Dank! Ziffernmäßig erbrachte das abgelau- fene Geschäftsjahr bei rund zwölf Mil- lionen Beförderungen den durch den ungünstigen Nachwinter befürchteten kleinen Rückschlag, aber doch insge- samt 85.000 verkaufte Skipässe und ein weiteres leichtes Ansteigen des Anteils der Abonnements an den Gesamteingän- gen auf 60 Prozent. Um den laufenden Verpflichtungen nachzukommen, waren 80 Millionen Schilling (Bruttoeinnahmen 115 Millionen) erforderlich. In der neuen Saison werden 40 bis 45 Millionen Schil- ling an Einnahmen erforderlich sein, um die lohn- und gehaltsabhängigen Kosten zu decken. Die Bergbahn ver- fügt nunmehr über einen Stamm von 200 Bediensteten, der in der Wintersai- son auf maximal 480 Personen ansteigt. Die Ziffern können nicht darüber hin- wegtäuschen, daß die Rentabilität von Seilbahnen und Liften rückläufig ist. dies deswegen, weil die Betriebskosten und verschiedene Nebenkosten (Pisten- dienst, Lawinenschutzbau, Parkplätze, Pistenbau usw.) stärker steigen als die Einnahmen an sich gesteigert werden können. Im Interesse der Infrastruktur sind attraktive Maßnahmen (wie Skibus oder Hallenbad zum Nulltarif) erforder- lich. Die Belastungen, die auf die Wirt- schaft und damit jedem zukommen, nannte Hans Werner Tscholl ungeheuer- ich. Sie gehen weit über das hinaus, was als zusätzliche Einnahme zur Ar- beitsplatzsicherung notwendig ist. Eine derartige Vorgangsweise nannte Tscholl „Konjunkturzertrümmerung". Es ist bekannt, daß die Urlaube preis- bewußter werden und die Konkurrenz hart ist, dagegen bei uns aber die Preise explodieren und die Steuerlast steigt. Die Räder werden sich, wenn so gewirt- schaltet werden muß, langsame drehen Die Arbeitsplätze bei der Bergbahn AG seien sicher, man habe bisher eine ver- nünftige Investitionspolitik betreiben können und die nötigen Überschüsse da- für erzielt. Eingehend befaßte SjrCh der Vorstands- vorsitzende mit den Plänen für den weiteren Ausbau der Linie Paß Thurn - Asehau. Die Gesellschaft sei kein Hals- abschneider und suche die faire Partner- schaft mit den Bauern und Grundbesit- zern, müsse aber unter Umständen auf Vorhaben verzichten, wenn die Forde- rungen nicht zu erfüllen bzw. zu ver- treten sind. Dies war in einigen Fällen bereits erforderlich. Nicht zu übersehen sind die Leistungen der Bergbahn AG im Zusammenhang mit den Erschließungen und Bauten: Almgebiete werden er- schlossen, Höfe können saniert und ge- halten werden, zusätzliche Wirtschafts- betrieb entstehen, für die Bergland- wirtschaft erweitert sich die Möglich- keit der Vermietung und Verpachtung, sodaß man keineswegs von einer Ein- bahnpolitik zugunsten der Gesellschaft reden kann. Die Bergbahn bekennt sich zu den Aufgaben der infrastrukturver- besserung und wirkt in diesem Sinne. Die Fusion zwischen der Kur- und Moor- bad AG und der Bergbahn AG hat kei- neswegs jedermann „geschmeckt", aber man habe sich zusammengeredet und eine akzeptable Lösung erzielt. Die Berg- bahn AG weiß, daß in dem nun zehn Jahre alten Kurhaus zahlreiche Investi- tionen gemacht werden müssen, um es auf den letzten Stand zu bringen. Der Vorstandsvorsitzende bat die Mit- arbeiter, den Kontakt mit den vielen Gästen korrekt und freundlich zu ge- stalten und den guten Ruf der Gesell- schaft und ihrer Bediensteten zu er- halten. Die Mitarbeiter sind nicht nur für große Sachwerte, sondern vor allem für die Sicherheit der beförderten Per- sonen verantwortlich. Auch in Zukunft werden große Projekte durch Zusam- menarbeit verwirklicht werden können. Hoffentlich könne man in Jahresfrist auch von einem erfolgreichen Geschäfts- jahr 1976-77 sprechen. Der Vorstandsvorsitzende verabschie- dete in herzlichen Worten den Ober- buchhalter Max Rainer, der in den dau- ernden Ruhestand tritt. Max Rainer diente über zwei Jahrzehnte der Berg- bahn AG und arbeitete viele Jahre über das Pensionsalter hinaus. Für die bei- spielhafte Einstellung und die korrekte Pflichterfüllung dankte Tscholl dem scheidenden, führenden Mitarbeiter und sprach unter großem Applaus den Wunsch aus,'Max Rainer möge in Ge- sundheit einen frohen und langen Le- bensabend verbringen. Namens der Belegschaft dankte Be- triebsratsobmann Aufsichtsrat Josef Brandstätter der Firmenleitung für die Einstellung zu den Bediensteten und den Mitarbeitern für die termingerechte Fertigstellung aller Vorhaben und den Bergbahn AG: 1975,76 war ein gutes Jahr Oberbuchhalter Max Rainer tritt in den Ruhestand - Weihnachtsfeier in der „Tenne"
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