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Samstag, 18. Dezember 1976 Kitzbüheler Anzeiger Seite 17 guten Saisonstart. Die Bergbahn AG kann auf ihre Mannschaft bei. Bauten oder Montagen stolz sein, weil praktisch alles in Eigenregie von den gut ausge- bildeten Betriebsangehörigen gebaut wird. Besonders dankte Brandstätter dem für die technischen Belange zu- ständigen Vorstandsmitglied Ing. Cnlup für den Einsatz und das Verständnis Am 9. Dezember 1976 trafen sich in der Mockingstube Schülerinnen und Schüler, die vor 50 Jahren ihre Ent- lassungszeugnisse erhielten. Organisiert wurde das Treffen von Mitschülern Hans Hchenberger, Peppi Cullek und Peter Heim. Es war sehr lustig und es freute die Runde sehr, daß auch Bürgermeister LAbg. Hans Brettau'e:r der Einladung folgte und einige Stunden verweilte Der Erlös 'einer freiwilligen Sammlung wur- de an Frau Käthe Nagiller für den Bau des Therapiezentrums übergeben. Die Anklöpflergruppe der Kitzbüheler Na- tionalsänger unter der Leitung von Toni Praxmair verschönt den Abend mit weihnachtlichen Weisen. Unser „Klau- sei" schrieb einige Verse, die von -Hans Hechenberger vorgetragen wurden. Hier sind sie: Fufzg Jahrin send fürs Menschenleben zerscht lang - hintnach toans mi dagebn kam hast an richtign Uschwung gnumma möchst no aufs Gas steign, sends scho umma. Tritt dir gar 's Schicksal auf die Zechn hast schlechte Schuach und scho is g'schechn. Heut feiern ma daß mirs nit vagessin vor fufzg Jahr dössn Schuach umessen. Nit daß iatz moant der Narr rö g'spassig i moans ja eh nur beirgsümassig a sen dös koane Schuasta g'wesn dia ins rechsia, schreihn glernt horn und lesn. Aud dö Weis hams ins s'Fua'sgwand gebn für d'rauchn Weg dias gibt im Lerbn mir ham ja damals mi verstand,n daß sovui Stoa und Dreck vorhandn. Na znein wams eh nix insere L&ira, stattn g'scheiter wem, wem d'Ufürrn mehra dös warm woi gar nia leichte Sachn wenns solln aus Lausbuam Mensehn machn. Vielleicht heut schwara no vümehr as friihra weil heut gibts no mehr Vaftihra. War der Lehrer streng und streng da Vater aft mischt si ein a Psychiater. Mit Rechna wars woi a Misere es hat no gebn koa Mengenlehre nicht Taschenrechner noch Compmer aufs Jausenbrot gabs selten Butter, harns Barfußlaffn guat vastands den Bauvorhaben. Er begrüßte die Mit- arbeiter des Kurhauses und wünschte wieder eine fruchtbare Zusammenarbeit, allen aber 'eine erfolgreiche und unfall- freie Saison. Nach einem Abendessen verbrachten die Mitarbeter der Bergbahn AG in der „Tenne" noch einige frohe und gesellige Stunden. für Schuach war ja zweink Geld vahandn und dö Büacha dö ins gmacht ham g'scheita beiehrn dö jüngern G'schwister weita. Nachdem s' uns aus da Schual efernt ham die meisten an Beruf 'erlernt und d'a gibts in dö Zeugnis z'iesn daß ma decht a guata Jahrgang g'wesn. Wir in den Ki,tzbiüh,eier Alpen, so wie alle anderen Winterferienorte Tirolsund es'amtösterreichs stehen wieder Uri- mittelbar vor einer Saison. Es ist unsere Gewohnheit, die Dinge beim Lichte zu betrachten und beim Wort zu nennen. Ich möchte damit sagen, daß wir Kraft und Übersicht genug haben um den Tat- sachen ins Auge zu sehen und nicht über wirtschaftliche Ergebnisse hinweg- reden, wenn sie nicht den Charakter eines Rekordes oder zumindest eines Er- folges haben. Erfolge können zur Not auch konstruiert werden, aber solche Erfolge nützen weder dem Einzelunter- nehmer noch der Gesamtwirtschaft. Wie wir von Ktt,zbühe1 aus schon des öfteren angeregt haben, müssen wir den Frem- denverkehr nebst dem zahlenmäßigen Ergebnis auch vom Inhalt her sehen und das Frequenzresurltat in das Verhältnis zu den zur Verfügung stehenden Betten bringen. Nur mit diesen Ziffern wird es uns gelingen, vor Fehlinvestitionen zu warnen. Wie aus den Ergebnissen der Tirolei und der österreichischen Fremdenver- kehrsbilanz des abgelaufenen Fremden- verkehrsjahres zu 'ersehen ist, ist das eingetreten, was aufgrund der wirt- schaftlichen Lage in den USA und in Europa geradezu zwingend zu erwarten gewesen ist. Der vergangene Winter und auch der abgelaufene Sommer haben ge- rade in den Kitzbüheier Alpen noch ver- hältnismäßig erfreuliche Frequenzen gebracht, ringsherum aber bzw. in zahl- reichen Fremdenverkehrsräumen Öster- reichs gab es nicht unempfindliche Be- such'ereinbußen. Ob dieses Tatbestandes sind wir alle froh, weil in der Hotellerie nach wie vor das oberste Ziel die gute, sprich lange Auslastung ist, dahinter Zwar tuat sö orana 's Hirn vastauchn aba decht warn aft do mehran z'brauchn net in da Arbeitslosenzeit hat manchen 's Lebten nirnma g'frent. Aus dea Notzeit is da Hitla kemma der tuat uns als Soldaten nehma. Für viel war dös ja eh a Lust dö ham gmiorant sö ham a Heldenbrust. wia's tausendjährig Reich war uxnma hats wieda Winter gebn und Summa. Da Mensch von neu hat g'hofft und gstrebt nur ganz vui ham saho nimma giebt. 1976 weascht heut g'schriebn und dö oan send decht no übabliebn. 1 woias a nit, sen dös net 'die Bestn, auf jedn Fall se'mnia bald dö Lestn. So langs no drinn is iebn ma weita es war Dummheit, wuscht ma g'scheita Vielleicht kni.aign insre Enkin z'iesn: Is decht a guata Jahrgang g'wesn. jedoch kommt gleich das einschrän- kende a b e r denn die Auslastung nützt dem Unter- nehmer dann nichts mehr, wenn der Konkurrenzdruck respektive Bettenvermehrung; der Steuerdruck und die Personal- und Materialkosten den Betrieb an die Selbstkostengrenze herabdrücken, ihn aus der Gewinnzone herausdrängen. Aus der Gewinnz,one wird der Betrieb beschleunigt herausge- drückt, wenn zu dein Belastungen von außen noch die amateurielle Hand- habung der Betrriiebskalkuiation kommt die nicht davon ausgeht, was das Bett. die Halb- oder Vollpension kosten muß. um einen Gewinn zu erzielen, 'sondern die nachbarliche Konkurrenz als MaE und Richtpreis heranzieht. Diese nach- barliche Konkurrenz spielt dann einen Nachbarn gegen den anderen aus, was schließlich dazu führt, daß wir uns alir gegenseitig ausspielen. Das Endergebnis einer solchen Taktik, die in Wirklichkeit keine ist, ist nach mehr oder aber auch bereits weniger Jahren harter Arbeit eine tiefe Enttäuschung, wenn festge- stellt werden muß, daß auf dem Be triebsergebnis nicht einmal die Repara- turen finanziert werden können, ge- schweige notwendige neue Investitionen. Nebst der Kosten-Preisüberlegung muß noch eine andere Überlegung Platz greifen. Wir alle, die wir hautnah mit ver- bunden sind und in unseren eigenen Be- trieben das völlig veränderte Konsum- verhalten der Gäste nicht nur kennen sondern auch spüren gelernt haben müs- sen in unserer Fremdenverkehrspolitik auch beweglich bleiben, und den Ge- gebenheiten des Marktes Rechnung tra- Zum Schülertreffen in Kitzbühel Nur-Qualitso ätstourismus nicht der Weisheit letzter Schluß Von Kammerrat Wolfgang Hagsteiner Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht
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