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Gemeinderevisor Herbert Wanker überreichl dem Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Hans v. Trentinaglia ein Berglandbuch. Links: Stadtamisdirektor Dr. Friedrich Psch ck; rechts die Gemeindesekretäre Kaspar Ehanimer (Hopfgartei) und Mail (Itter). Bezirkshauptmann Hof rat Dr. Hans v. Trenflenoglin Nach 40 Dienstjahren in den Ruhestand - 31 Jahre Bezirkshauptmann Seite 18 Samstag. 18. Dezember 1976 gen. Die Marktlage ist nun die, daß der Gast, sprich vor allem der Großstadt- mensch und Bewohner der Industrie- zonen, der den Urlaub braucht und aus gesundheitlichen Gründen mit seiner Familie einfach Erholung machen muß, bereits zu einem gewissen Teil gewillt ist, seinen Standard und seine in der Hochkonj unkturzeit ausgeweiteten Quia- lit ätsvorstellung en wieder einzuschrän- ken und selbst auf Bad und Toilette vorübergehend zu verzichten, wenn durch diesen Verzicht der Aufenthalt entscheidend billiger oder überhaupt erst erschwinglich wird. Ich möchte damit sagen, daß die Quia- lität einfach ihren Preis hat und Quali- tät nicht verschenkt werden kann, auch unter konkurrenzmäßigen Druckver- hältniissen, und daß wir folglich nicht allein von der Qualität leben können, sondern nach wie vor auch die Quanti- tät brauchen, ich meine damit die ga- stronomische Mittelebene des bürger- lichen Hauses und die kleinen, einfachen Quartiere. Wir brauchen sie in den Kitz- büheler Alpen, in Tirol und in Öster- reich. Deutlichstes Zeichen dafür ist der englische Markt, der trotz enormer Be- mühungen der österreichischen Unter- nehmerschaft und trotz preislich maxi- malen Entgegenkommen vorerst noch weitere Einbußen erleiden wird. Nach- dem England ein Teil Europas ist und die Wirtschaft Europas engstens mitein- ander verflochten ist, müssen wir Folge- rungen daraus ziehen. Der „Nur-Quali- täts-Tourismus ist vorerst einmal zum Stehen gekommen. Wir brauchen nach wie vor die breite Skala vom Luxus- haus über das Sporthotel und den Gast- hof bis zur Frühstückspension und dem Privatquartier sowie Bauernhof. Wir brauchen an der äußersten Qualitäts- flanke die Ferienwohnung und dieser gegenüberstehend den Campingtouris- mus, wir brauchen jede Art des Touris- mus, um bestehen zu können und wei- terzukomnien. Die Zeiten, wo man ver- sucht war, sich den Gast auszusuchen, sind vorbei. Wir in Tirol haben die breitgefächerte Struktur, getragen von von einer fleißigen, einheimischen Un- ternehmerschaft. Wir sind damit bisher gut gefahren, bleiben wir dabei. Wir wol- len auch darauf verzichten, eine neue Konjunktur herbeizureden, sie kann nur herbeigearbeitet werden. Wir werden uns von niemandem unser Leitbild vom freien Unternehmer demontieren lassen, wir werden ob der Lage auch die Flinte nicht ins Korn werfen, wir werden hart weiterarbeiten, aber der Staat und alle übergeordneten verantwortlichen Insti- tutionen werden aufgerufen, uns bei unseren Bemühungen zu helfen und diese nicht hintantzühalten, denn es könnte ansonsten und bei totaler Über- forderung unvorhergesehen ein Umkehr- trend entstehen, denn der Krug geht nur so lange zum Brunnen, bis er bricht. Abschiedsfest der Bürgermeister Dem am 31. Dezember 1976 bevor- stehenden Übertritt dies Bezirkshaupt- manns Hofrat Dr. Hans v. T e n t i n a- g 1 i a in den Ruhestand nach insgesamt 40jähriger Dienstzeit, davon allein 31 Jahre als Bezirkshauptmann von Kitz- bühel, nahmen die Bürgermeister des Bezirkes zum Anlaß, ihrem Verwal- tungschef für die mustergültige Ver- waltung des Bezirkes zu cianken. Der Festredner des Alend:; im Gast- hof „Schöne Aussicht" in St. Johann, Bürgermeister Ökonornierat Stefan Reitstätter, konnte als dienstälte- ster Bürgermeister (seit 1950) neben dem Herrn Bezirkshauptmann und sei- ner Gattin, Frau Dr. Irmgard, den Ge- meindereferenten beim Amt der Tiroler Landesregierung, Landesrat Dipl.-Ing. Dr. Alois P a r t 1 und den Landtagsprä- sidenten i. R. Komrnerzialrat Johann 0 b e r m o s e r begrüßen. Der Festredner hob besonders die ka- meradschaftliche Zusammenarbeit mit dem Herrn Bezirkshauptmann hervor, für den es stets eine Selbstverständlich- keit war, den Bürgermeistern mit Rat und Tat beizustehen. Die Bürgermeister hatten nie das Empfinden, es mit einer Auf sichtbehärde sondern mit einer Gemeindeberatungsstelle zu tun zu ha- ben. Mit viel Mut hat der Herr Bezirks- hauptmann auch manch unpopulire Ent- scheidungen getroffen, die letztlich im- mer den Interessen des Bezirkes gedient haben. Besonders die ers:mals gewähl- ten Bürgermeister wußten die Güte und Hilfsbereitschaft des Herrn Bezirks- hauptmanns zu schätzen. In mitunter umstrittenen Belangen gab der Bezirks- haiptmann „seinen" Bürgermeistern im- rner entsprechende Rückendeckuiig. Die Bürgermeister danken für die jahrzehntelange umsichtige Leitung de: Geschicke der Bezrksverwaltung und laden den Herrn Bezirkshauptmann herzlich ein, gelegentlich im Ruhestand draullen in den Gerneirdestuben Ein- kehr zu halten und weiterhin als gern gesehener Gast an den öffentlichen Ge- mein everansta1tunge n teidz.ine hmen. Zum Schluß wünschte cier Kössener Bürgermeister namens secner Kc-llegen dem Herrn Bezirkshauptmann einen schönen, vor allem mit Gesundheit er- füllten Ruhestand. Herzliche Worte des Dankes und der Anercennung für die jederzeit korrekte i.mtsführung spra.chen dem Herrn Bezirkshauptmann Landesrat DipL- Ing Dr. Alois P a r t 1 und Landtagspräsident i. R. Johann Ob e r m o s e r aus. Von allen Rednern wurde auch das erwiese- ne Verständnis der verehrten Frau Ge- malalin des Bezirkshauptmanns für seine Oeffentlichkeitsarbeit in seiner Freizeit besonders hervorgehoben. Heiteres Gereimtes von Weidmann zu Weidmann brachte Bürgermeister Georg Guggenbichler aus Schwendt dar. Der Herr Bezirkshaupt dank-„e in sei- ner bekannt humorvollen Art fLr die ihm zuteil gewordene Ehrung. E.escnders brachte der Bezirkshauptmann seine freun:lschaftiiche Verbundenheit zu den Bürgermeistern und zum Bezirk Kitz- bühel, einem der schönsten des Lan- des, zum Ausdruck. Der sicher allen Anwesenden in Er-
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