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Samstag, 18. Dezember 1976 Kitzbüheler Anzeiger Seite 27 Lawinengroßübung auf der Waidringer Steinplatte Bezirksübung mit Bergrettung, Berg- wacht, Pistenrettung Kitzbühel und Freiwilligen Feuerwehr Waidring Alljährlich am 8. Dezember führt die Bergrettung des Bezirks Kitzbühel eine Lawinengroßübung durch, die jedes Jahr von einer anderen Ortsstelle des Berg- rettungsdienstes organisiert wird. Mit der Organisation und Einsatzleitung in diesem Jahr war die Bergrettung Waid- ring beauftragt, welche sich auf diesem Wege für die große Teilnahme an der Bezirksübung bedankt. 160 Teilnehmer aus Bergrettung. Berg- wacht, Pistenrettung Kitzbühel und der Freiwilligen Feuerwehr Waidring liefer- ten eine Demonstration der Zusammen- arbeit bei der Suche nach 7 angeblich verschütteten Skifahrern. Vier Lawinenhunde aus dem Bezirk unterstützten die mit vorbildlicher Dis- kurzen Zeit ihres Bestehens schon eine große Anzahl von Veranstaltungen ge- plant und durchgeführt hat, veranstalte- te am 8. Dezember 1976 im Pfarrsaal ein anspruchsvolles Konzert mit Bläserkam- mermusik aus drei Jahrhunderten. Un- ter der Leitung des Direktors des Inns- brucker Konservatoriums Dr. Bruno Wind und des Leiters der Klasse für Blä- serkammerrnusik Prof. Heinrich Gies spielte eine Biäservereinigung des Inns- brucker Konservatoriums mit großem Können und echter Freude am gemein- samen Musizieren ein überlegt zusam- mengestelltes Programm, das eine ba- rocke Triosonate für Flöte, Oboe und Fa- gott von Antonio Vivaldi, das beannte Divertimento in B-Dur Hob. II 46 von Joseph Haydn, zwei moderne Quintette von Ferenc Farkas bzw. Jracques Ibert, und die Serenade in Es-Dur op. 7 von Richard Strauß umfaßte, die mL ihrer großen Besetzung für 13 Bläser schon fast den Bereich der Kammemusik sprengt. Der gute Besuch und die begei- sterte Aufnahme des vortrefflich ge- spielten Programmes machten deutlich, daß ein echtes Bedürfnis nach kulturel- len Veranstaltungen auch höheren Ni- veaus besteht. Es scheint, daß man in Brixen, das einst Zentrum des Br:xenta- les war, begriffen hat, daß auf die Dauer ein Bewahren und Präsentieren unserer Volkskultur im Dienste dies Fremdenver- kehrs zu wenig ist. Neue Aktivitäten auf möglichst breiter Basis sind nötig, wenn die alte Substanz erhalten und neue da- zugewonnen werden soll. Dr. Sebastiar. Posch FP'O-Parteitag in Westendorf Bei dem unlängst im Hotel Jakob- wirt abgehaltenen FPOe-Ortsparteitag der Ortsgruppe Westendorf konnte Ob- mann Strahl die fast vollzählig anwe- senden Mitglieder der Ortsgru;pe so- wie zahlreiche Westendorfer Bürger ziplin arbeitenden Suchmannschaften. - Innerhalb kürzester Zeit konnten die Verschütteten gefunden und von einem Hubschrauber des BM für Landesvertei- digung der Flugeinsatzstelle Schwaz mit- tels Seilwinde geborgen werden. Eine weitere Vorführung des Hub- schraubers konnte wegen des heftigen Schneesturms nicht mehr durchgeführt werden. Die Weiterbildung der Flugret- ter des Tiroler Unterlandes unter Lei- tung des BRD-Bundesarztes Dr. Jenny fand aufgrund des Schlechtwetters. im Tale statt. Bei der abschließenden Besprechung überreichte Dr. Jenny im Namen des OeAV dem langjährigen Ortsstelleniei- ter von Kitzbühel und verdienten Berg- rettungsmann Toni Werner eine ehrende Anerkennung für seine Leistungen in Bergrettung und Alpenverein, wozu wir noch herzlich gratulieren. begrüßen. Von allen Anwesenden wur- de besonders LA Hermann Eigentier, er kam bei denkbar schlechtestem Wetter von einer Veranstaltung aus dem Oberland, lebhaft begrüßt. Er hielt später auch das Hauptreferat. In seinem Rechenschaftsbericht über die bisherige Parteiarbeit in dein zwei abgelaufenen Jahren in Westendorf konnte Obmann Hans Strobl auf eine umfangreiche und äußerst fruchtbare und vielseitige Parteiarbeit und Korn- munalarbeit verweisen. LA Hermann Eigentler gab in sei- nem Bericht einen umfassenden Über- Der Abend für den Vortrag von Frau Summer aus Rankweil im Kolpingsaal über Fragen zu den Atomkraftwerken am 3. Oktober war als Sonntag und Tag der deutschen Bundestagswahl nicht recht glücklich gewählt. Für Frau Som- mer, als Lehrerin geschädigter Kinder, ist es das tiefe und ernste Berufsanlie- gen, die tragischen Schäden, welche die lebenszerstörende Strahlung der bei der Atomzertrümmerung (dem vom Men- schen vermessenerweise vorgenomme- nen Eingriff in die Natur der Schöpfung) entstehenden Radioaktivität, die Krebs erzeugt und die gleichermaßen bei der sogenannten „friedlichen Nutzung", wie bei der Atombombe frei wird, verhin- dern zu helfen. Das Wissen um diese größte, vom Menschen selbst heraufbeschworene Ge- fahr für das Leben, zu verbreiten, ist dringendstes Gebot der Stunde. Von der Einsicht zur absoluten Notwendigkeit, Schäden und Zerstörung des Lebens durch radioaktive Strahlung ungeheu- ren Ausmaßes verhindern zu müssen, wird das Bestehenbleiben gesunden Le- bens in der Zukunft abhängen. Ueber Nutz und Schaden des Lebens läßt sich, blick über die bisherige Landespolitik und seine Arbeit als Abgeordneter, wobei er das fast durchwegs herr- schende gute Klima im Landtag her- vorhob. Aus seinem Bericht konnte man entnehmen, daß hier wirklich Ar- beit für die Bürger dieses Landes ge- leistet wird. Dies wurde auch von al- len Anwesenden äußerst positiv ver- merkt. Bei den durchgeführten Neuwahlen wurde der bisherige Obmann Strobl sowie die bisherigen Ausschußmitglie- der einstimmig auf weitere zwei Jahre wiedergewählt. In seinem Schlußwort bedankte sich der Obmann für die ihm entgegenge- brachten Vertrauensbeweise und bat alle, weiterhin mit ihm zum Wohle der Gemeinde und dessen Bürger zu ar- beiten und ihn zu unterstützen. Kreuzwege im Kreuzfeuer der Kritik In das Kreuzfeuer der Kritik geraten sind in letzter Zeit die im Weiler Wöt- zing sich kreuzenden Wege. Von den vier »Kreuzwegn« wurden die durch die Felder nach Klausen und in den Brandseitgraben führenden We- ge (mit einer Abzweigung nach Gaux) in den letzten Jahren gesperrt. Von den zwei »Viehgassen« wurde die in den Kiausenberg führende, 1968 von der Weggemeinschaft Brandseit- graben für Fahrten nach Kirchberg als Fahrweg ausgebaut. Rente wird dieser vor 1968 unbefahrbare Weg und zwei Hofräume auch von anderen be- einem vermeintlichen Nutzen zuliebe, kein schnelles und oberflächliches, dem Leben selbst aber zu schwerstem Scha- den gereichendes Urteilen und Betrei- ben rechtfertigen. Bagatellisiert vor der Oeffentlichkeit bleibt bei der Befürwortung der Atom- energie auch die Frage betreffs des über tausend Jahre strahlenden Atom- mülls, der in die Berge versenkt werden soll, trotzdem aber auch dort alle 30 Jah- re neu eingeschlossen werden muß, weil die Gefäße der Zerstörung verfallen. Un- erwähnt bleibt, daß es eingemauert wer- den muß und für die genannte lange Zeit unter Bewachung kommen muß. Frau Summ-er hat in ihrem Vor- trag als verantwortlich denkende Frau tiefen Eindruck hinterlassen. Nicht in Gelassenheit und Gleichgültigkeit werden wir unseren Enkeln und Uren- keln ein lebenswertes Leben sichern können. Es würde ein Fluch sein, der auf uns zurückfiele. Aufmerksamkeit für die ernsten Lebensfragen ist die Voraus- setzung für eine nahende Entscheidung in der Verteidigung des Lebens, das da manche mit sich selbst verwechseln. WA. Lieber heute aktiv als morgen radioaktiv!
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