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Reprcduktion nach einem Oelgemälde von Max Hirschenauer. Schärding. in Ge- meinschaftsarbeit mit Alfons Walde, Kitzbühel. Das Original bef:ndet sieh im Kaise rschützenmuseum in Innsbruck. Seite 8 Kitzbülieler Anzeiger Samstag, 31. Jänner 1976 tion vrzweife1t wurde. Während des Kampfgeschehens feuerten zwölf Öster- reichische und 80 italienische Geschütze. Nach erbittertem Nahkampf waren von 300 Alpini noch drei Offiziere und 41 Mann übrig, von Scheiders Kcrnpanie waren 143 Mann gefallen, die eroberte Kammstellung konnte nur mehr mit 37 Mann besetzt werden. Aber noch im- mer hielten an die 300 Alpini die aus- gebaute Felsstellung besetzt. eutnant Scheider - eingedenk der Kaiserschüt- zenparale „Sieg oder Tod im Alpenrot" - sich auf die kleine Schar seiner Ge- treuen und die Maschinengewehrunter- stützung stützend, ging die Cellospi:ze frontal an. Kühnheit, Todesverachtung Das war kein vereinzelter Fall. Die Arbeit :egann im Sommer allgemein mit dem Tageslicht, im Winter mit dem er- sten I-- -ahnenschrei, oder wenn sie im Hause geschehen konnte, noch früher. Ich (Dr Mayer) weiß einen belibigen Bauernhof zwischen St. Johann uni Fie- berbrunn, in dem bis zum ersten Welt- krieg die weiblichen Dienstboten schon um vier Uhr früh aufstanden und mit dem Sinnen begannen. Mit den paar Unterbrechungen zur jeweiligen Marend- und Essenszeit wurde dann mit dieser Beschäftigung bis acht. Uhr abends fortgefahren. Spinnen galt ja als leichte Arbeit, die nc.ch dazu in der gemütLeh warmen Stube verrichtet wer- den konnte. Nach dem ersten Well--.c ieg begann man dann erst um sechs Uhr früh. Ganz ähnlich war es mit der Jät- arbeit im Frühjahr. Auch dabe: wurde um vier Uhr oder spätestens um fünf Uhr früh angefangen, nachdem man zu- erst gegessen hatte. Da lag nach kalten Nächten oft ein sehr kühler Tau auf und Entschlußkraft brachte den Kaiser- schützen den Sieg. Dr:i4 Offiziere und 151 Alpini wurden in Gefangenschaft geführt und von der 1-lochgebirgskortz- panle 17 des Leutnant P. Scher-der blie- ben noch 17 Mann am Leben. Der IiL- In einem Manifest de fünfziger Jahre bezeichnet der Begriff der „peinture II- quide" das E.trem des freien, sponta- nen, unkorrigierbaren Mal-Aktes. Im dem jungen Getreide, der sich für die auf dem Saatfeld k.nieenden Jäterinnen sehr unangenehm benerkb a r machte. Aeltere Jäterinnen streiften ihn daher mit einem kleinen SLeckerl oder Zweig vor sich hinweg Die Arbeit galt neben- bei noch als unterhaltsam, weil ja ein halbes oder ganzes Du:zend Arbeiter:n- nen in einer langen Reihe nebeneinan- der kniete. E wurde gelegentlich ge- sungen, dazwischen hinein wohl auch einmal ein Rosenkraaz gebetet oder ge- schwätzt, und die letzten Neuigkeiten der ganzen Gemeinde durchgehechelt. Man verdiente dabei Die Szuiicht be- trug anfangs der neunziger Jahre des ver- gangenen Jahrhunderts schcn einen Gulden. Dieser Betrag war sons: nur für die Schnitter:r.nen des Getreides üblich. Sowohl diese wie die Jäterinn.en waren nämlich schon nicht mehr leicht zu be- kommen. In den sechziger und. siebziger Jahren waren nämlich zu dieser und anderen landwirtschafthchen S aisonar- beiten noch :talieneren aus dem Trentino sowie adlne rinnen und Kärnt- tär-Maria-Theresien-Orden war der Dank des Vaterlandes für diese Helden- tat. Mit Leutnant Scheider ist der letzte der fünf Maria-Theresien-Ritter aus den drei Kaiserschützenregi.m.entern verstor- ben. Das Jägerbataillon 21 Kufstein-St. Johann wird als Traditionstruppenkör- per das geistige, soldatische Erbe der Tiroler Kaiserschützen halten und pfle- gen. 1) er Obmann des Kaiserschützenbun- des Tirol, Hans von Vilas, legte nach Worten unverbrüchlichen Gedenkens den Spielhahnstoß aufs Grab, während sich die alte Kaiserschützenfahne über «e letzte Ruhestätte senkte. Vom Tiroler Dichter Heinrich von Schullern stammt der Ruf - Der Kämpfer mit Spielhahn und Edelweiß Sind viele gefallen in Fels und Eis und viele in Steppen verblutet. Was rufen wir noch die Vergangenheit Und reden von Toten, vom schweren Leid, Das über uns alle geflutet? Wir dulden es nicht, daß sie still und tot Und wenn unser Land auch in Schmerz und Not, Wir wollen sie preisen, die Helden- schar, Daß leuchtend sie lebe immerdar! F. K. Gegensatz dazu müßte man für die Bil- der und Zeichnungen, die mit „Aberg" signiert sind, den Begriff einer „Pein- ture Mathematique" prägen. Sie sind wie nerinnen gekommen, die später ausblie- ben. Auch diese Arbeit wurde erst um acht Uhr abends beendet. Das Jät, d. h. Unkraut, wurde schließlich im Brun- nentrog gewaschen und dann verfüt- tert - so sparsam wirtschaftete man. Noch früher am Morgen begann die Arbeit beim Mähen. Eine 35jährige Kössnerin erzählt: „Als zehnjähriges Diandl hui an Vata bein Groamatmah helfn müessn. Da is um drei a da Früeh no so dunkö gwesn, daß ma uni Liacht nix gsechn hat. Da hu i mit da Taschnlampn gleucht. Zsamb dö Holzschuach und den wollan Janka 15 ma vü z'kalt gwesn. An liabest hat i selber gmaht, aft was decht wärma gwesn. Gmaht harns oft bis elf z' Mittag. Aba zwischneihö ham ma früehgessn und gfuadascht. Mit so an 15 Jahr hats ins narrisch gfreit, am zwölf bei der Nacht bein Munschei mahn. Bein Tag- wern is nacha scho vÜ gmaht gwesn; da horn ma ins eppas eibildt." (Fortsetzung folgt) ABERG (Doro:Eea Laniberg) Ausstellung in der Galerie Galaxis, Kitzbühel, Traunsteinerweg
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