Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 14. Feber 1976 Kitzbüheier Anzeiger -- Seite 15 Jakob Troppmair, Kirchdorf, zum Gedenken nung gefreut hat. Es hat ein Würdiger seine wohlverdiente Ehrung bekommen. Ein Wermutstropfen fällt allerdings in unseren Freudenbecher. Nostalgie hin oder her. Hübsche Mädchen und Bur- schen auf rassigen Pferden. Kinder auf Ponies. Alles wunderbar. Aber die Zei- ten, wo das Roß eben ein Roß war, die sind eigentlich schon vorbei. Oder man lügt sich etwas vor. So betrachtet halte ich den Staats- preis Josef Jöchis für alle Pferdenarren - gleich welches Rassegeschmackes -- als Aufleuchten. Zumindest unsere Au- gen sollten pferdenärrisch aufleuchten, daß zum selben Zeitpunkt, wo eben um Hundertstelminuten olympisch gekämpft wird ein Pferdezüchter ebenso „Gold" bekommt. Daß trotz Elektronik, trotz Mammuttechnik ein Züchterleben ge- bührend geehrt wurde. Man hat Josef Jöchl schon öfter ge- raten, eine Altstute zur Schlachtung ab.- zugeben und dafür eine Jungstute ein- zustellen. Und er lehnte den wohige- meinten Rat ab. „Die Stute hat mir so viele Preise gebracht und hat so viele Fohlen aufgestellt",sagte mir Sepp Jöchl „daß sie sich ihr vergönntes Gnaden- brot bei mir redlich verdient hat." „Lieber Sepp, mögest Du mit Deinem Pferdeidealismus noch viele Jahre unter uns gesund leben. Vielleicht beißt der eine oder andere Jungbauer auch Dein Vorbild an, doch noch ein Pferd am Hof zu haben. Denn was kann es denn Schöneres geben, als einen Bergbauern- hof mit einer grasenden Füllstute." Dein Freund: Dr. 0. Ganster Schülerskitag in Oberndorf Dieser findet am Samstag, 21. Feber statt. Die Volksschüler melden sich bei ihren Lehrpersonen. Alle übrigen Schü- ler im Büro des Fremdenverkehrsver- bandes. 2. Oberndorfer Langlaufmeisterschaft am Sonntag, 22. Feber. Nennungen ebenfalls im Büro des FVV. - Clubmeister Johann Hauser. Der Eisschützenklub Oberndorf veranstal- tete am 31. Jänner die Clubmeister- schaft, an der sich 13 Eisschützen betei- ligten. - Nach dramatischen Kämpfen stand folgendes Ergebnis fest: Club- meister Johann Hauser jun., 1. Preis Willi Hechenberger, 2. Preis Thoma Zaggl, 3. Preis Leonhard Stöckl, 4. Preis Peter Wimmer. - Die Eisschützen be- danken sich auch auf diesem Wege bei den Firmen Morandell, Paulaner, Ernst Korcowik, Hauser jun. und der SPOe.- Ortsgruppe Oberndorf für die Pokal- spenden. Bei der Bezirksmeisterschaft in Joch- berg beteiligte sich auch eine Mann- schaft aus Oberndorf und erzielte den 1. Preis. Die Mannschaft bestand aus Josef Jöchl, Peter Wimmer, Johann Hauser jun., Leonhard Stöckl und Tho- mas Zaggl. Stock Heil! Am 27. Jänner 1976 starb nach zweit- einhaibmonatigem Krankenhausaufent- halt der Bauer zu Oberstegen Jakob Troppmair im Alter von erst 49 Jahren. Die Beerdigung fand am 29. Jänner un- ter überaus großer Beteiligung der Be'- völkerung statt. BeimTrauergottesdienst würdigte Pfarrer Ignaz Binggl den Le- bensweg des so jung Verstorbenen. - Jakob Troppmair mit dem Hund Astor seines Jagdkameraden Karl Haselmair, St. Johann, nach seinem letzten Hahn im Mai 1975. Nach dem Gottesdienst formierte sich der Trauerzug von der Pfarrkirche zum Ortsfriedhof. An der Spitze eine Volks- schule, gefolgt von einer Klasse des Bundesgymnasiums St. Johann, der Heimkehrerkameradschaft Kirchdorf mit Kmdt. Simon Unterrainer, Bürger- meister Michael Nothegger mit dem Ge- meinderat, der Jagdausschuß mit Obni. Hans Lackner, Oberforstrat Dipl.-Ing. Kirchner mit den Förstern und den Be- rufsjägern, die Kirchdorfer Jagdhorn- bläser mit Rev.-Oberjäger Stefan Mayer. die Jägerschaft von Kirchdorf und der Nachbargemeinden, die Trauerfamilie und die Trauergäste. Nach der Einsegnung durch Pfarrer Binggl verabschiedeten sich die Heim- kehrer mit dem Hohen Signal zum Ge- bet und mit dem Fahnengruß. Jagdka- merad Hans Embacher würdigte am of- fenen Grabe namens der Kirchdorfer Jägerschaft den Verstorbenen. Jakob Troppmair wurde 1926 als älte- ster Sohn der Bauersleute Michael und Rosina Troppmair in Hippach im Zil- lertal geboren. 1929 kaufte sein Vater das Bergbauerngut Oberstegen am Ha- berberg in Kirchdorf. Der Vater starb schon 1936 und harte Arbeit und so manche Entbehrung brachten die drei- ßiger Jahre für die siebenköpfige Fa- milie. Jakob wurde 1943 als 17jähriger zur Wehrmacht eingezogun und zum Partisaneneinsatz in Jugoslawien kom- mandiert. 1945 geriet er in Kriegsgefan- genschaft. „Der Marsch nach Belgrad" endete für ihn erst nach vierjähriger Gefangenschaft in verschiedenen La- gern. 1949 kehrte er in die Heimat zu- rück, schwach und ausgemergelt. Jakob begann den Weiterbau seines väterlichen Hofes. 1956 verehelichte.„er sich mit der Trattbergtochter Anna Aig- ner aus St. Johann. Dieser Ehe ent- sprossen acht Kinder. Der Charakter des Verstorbenen war geschätzt und machte ihn für gemein- schaftliche Aufgaben geeignet. Insbeson- dere als Obmann der Jagdgenossen- schaft Kirchdorf und später als Jagd- pächter. Jakob Troppmair verstand es, eine Einheit zwischen die Grundbesit- zer, den Jagdnachbarn und der Jäger- schaft herzustellen. Der Erfolg war eine geordnete Jagdwirtschaft. Kamerad- schaft und Offenheit waren oberstes Gebot. Er verlangte nur, was er selbst imstande war zu leisten und vorzuleben. Die Jägerschaft von Kirchdorf verlor in ihm einen guten Freund und Jagdpäch- ter. Jagdkamerad Embacher schloß mit den Worten „Unsere Anteilnahme gilt der schwer geprüften Familie, der Gat- tin, die ein Kind unter ihrem Herzen trägt und den acht minderjährigen Kin- dern, die einen treubesorgten Vater ver- loren hatten. Mögen die Worte der An- teilnahme, die in diesen schweren Ta- gen ausgesprochen wurden, keine leeren Worte sein. Wir glauben, daß diese Fa- milie die Unterstützung und tätige Hilfe von uns allen bedarf." ST. JAKOB i. H. Othmar Leeb t Am 27. Jänner 1976 wurde in St. Ja- kob in Haus im 49. Lebensjahr der Tischler Othmar Leeb zu Grabe ge- tragen. Othmar Leeb war, seit er als jüngster Heimkehrer von St. Jakob aus der Kriegsgefangenschaft nach Hause kam, in den Vereinen und Körperschaften tätig. Er war 28 Jahre aktives Mitglied der Bundesmusikkapelle St. Jakob, Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, ein lang- jähriger Funktionär des Spor-tvereines, Gründer der Schuhplattlergruppe, Mit- glied des Kirchenchores, 14 Jahre Ge- meinderat sowie 26 Jahre Mitglied der SPOe. Neben der großen Teilnahme der Be- völkerung von St. Jakob und Umge- bung bei der Beerdigung kamen noch Abordnungen der Musikkapellen Fie- berbrunn, Hochfilzen und St. Ulrich. Weiters sah man unter den Trauergä- sten den Abg. Prof Walter Kantner, Vizebürgermeister Hinterholzer aus Fieberbrunn und Vizebürgermeister Arnold aus Hochfilzen. In den Ab- schiedsreden von Bürgermeister Schwal- ger von St. Jakob sowie Kapellmeister Egger aus Fieberbrunn wurden noch- mals die Verdienste des allzu früh Ver- storbenen im Vereinsleben geschildert und seine gute und zu jeder Zeit bereite
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