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Der Ausstelungs -aum am Eröffnur3stag konnte die Menge der ntcress.eten Besucher kaum fassen. In der Mitte Slac.lrat Geriard Resch 1e= dem Land Tirol urd dem Landesmuseum Fe-dinardeum Ci- d e Einrichtung der Ausstellung irr. Nanen der Stadt Kitzbühel, welche- dafür keine Kosten erwac-isen waren den Dank aussprach. Neben Stadtmt esch \'izebü-germeister Arthur Haic!, Innsbruck. Alfons-Walde-Ausstellung in Innsbruck Landesmuseum Ferdinandeuni, geöffnet an Wochentagen von 9 bis 12 und 14 bis 16 Uhr, an Sonntagen von 9 bis 12 Uhr. Während der 12. Olympischen Winterspiele vom 4. bis 15. Februar 1976 täglich von 9 bis 16. - Letzter Ausstellungstag Sonntag, 7. März 1976. Das Leben und das Werk von Alfons Walde Von Dr. Gert Ammann - (Entnommen in Auszügen dem Katalog, Herausgeber und Verleger: Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum.) Der K1alog ist bei der Assstellung in Innsbruck erlaälthch. Samstag. 14. Feber 19'6 Kitzbüheler Anzeiger Seite 2 3 Teil 1902 fand un:-er der Führung von tI)berleuiaant Bilger: der erste Kaiser- jgerskikur5 statt, 191)3 hi1t Rickmer- aickmers den ersten Bergführer;kikuis in Kitb1hel ab, 1935 wurde die erste Meisterschaft im Alpinen Skidauerlauf L-i Tirol vecanstaliet. - Der Xorweger Chappel Jacobsen war uni. 19t9-3 der erste Skjehrer in der Bergstad;. Rick- rner-R.ckmers war es auch, der den er- sten Ski:dub, den Orden de: „Alten Kitze" 135 gegründet hatte, dem u a. die Mitglieder des Albert-Langen-Ver- lages in Müncher (Simplizissinuis) ge- schlossen 1: eigetreten waren. darun:er die Künstler Willrelm Thöny und Olaf Guibraasson. Alfons Walde sah den Schnee mit an- deren Augen wie die Tiroler Maler. Er war es, der den Wjnt.rspo-.t uni damit den Schnee schlechthin populär ge- macht hatte. Er konnte sich durch die Bilder als =1er Schneemaler al-:zentuie- ren. - Unter den Tir:ler Malern leg:e Mcx von Esterle noch einen impressionj- stisch-pckitillistischen Schneeza'ier vor. Otto Rasim folgt„ ihm, Leopold Schar- ling stand noch in der Tradition des 19. Jahrhunderts, - Rudolf Glotz verfolge wie K01D ]oser in Wien eine secessioni- stiscne Dekcrativit5t. Walde aber führte das Element Schnee in seine Weiß-Blau- Schattierurgen als selbständige Materie ein, gewinn-, darin eine Plastizität, die wieder an sein tektonisches Denken er- innern lät3r. - Auch Artur Nikodems Schneeide-- sind noch der Wiener Tra- dition verpflichtet; allein Wilhelm Ni- kolaus Prachensky kommt dem Konzept Waldes nahe, doch tritt die Eigenwer- Iigkeit des Schnees hinter der gebunde- nen Schneelandschaft zurück. Und We- ber-Tyrols Winterbilder atmen spät- impresstoriistische Aspekte. seim We:tewerb des Landesverkehrs- amtes in Innsbruck :924 errang Alfons Walde den ersten und zweiten Preis, der dritte eing an Web er-Tyrol, der 4. an Nikodem In der anschließenden Au5 stel1ng im Kunstsalon Unterberger in Innsbruck waren 37 Gemälde Waldes ausgestellt, darunter das Preisbild „Pen- gelstein' und das Auracher Kirchl. Mit diesen Winterbildern begann auch sein uhm in Kitzbühel zu wachsen. Walde verstand es zweifel[cs, die Werbetrom-. mcl für seire Gemälde selbst zu rühren, der Verkaufserfclg blieb nicht aus. 1925 hatte Walde den Julius-Reich-Künstler- 3reis durch den Rektor der Akademie der bildenden Künste erhalten, 1925 heiratete er Hilde Lackner, 1925 war auch die große Biennale Romana, auf der er durch die Vermittlung von Gustinus Arnbrosi mit dem „Wegkreuz" (Kat.- Nr. 64) vertreten war. In diesen Jahren dominierte noch im- mer das Thema Wintersport und Ski- lauf. Die mondäne Welt der Winter- gäste auf der Piste und beim 5-Uhr- Tee ließen ihn dieses Treiben auf dem ‚Uehungshang" in delikater Farbigkeit illustrieren. Das Gesehenwerden der Damen mit den weiten, ausgebuchteten pelzkragen- besetzten Mänteln war für Walde An- laß genug. Frivolität und ein Hauch von Erotik lag über der Stadt. Dem sportlichen Metier entnahm Wal- de den Kristiania oder Skischwinger, die Skispringer auf der Grubschanze, Skifahrerinnen, Kinder am Eislaufplatz werden stärker vom Hintergrund losge.- löst, werden in der malerischen Nieder- schrift mit breitem Pinsel plakativ ge- malt. In den frühen zwanziger Jahren lag bereits die Tendenz zum Flächig- Dekorativen, diese Formmittel wurden durch die Wettbewerbsarbeiten zur Aus- gestaltung der Innsbrucker Bahnhofs- halle ahnhofs halle im Sinne Egger Lienz' verstärkt und äußerten sich besonders bei der Plakatkunst. Walde hatte in Wien die ersten expressionistischen Plakate gese- hen, fand aber nun zu einer konseauer- ten Sachlichkeit und abstrahierteri Zweckmäßigkeit und war darin der Pla- katkunst von Esterle, Prachensky. Nepo und Alton ebenbürtig. Bereits im ersten Plakat, für das Ski- springen auf der Grubschanze in Kitz-- bühel 1925 brachte Walde durch die ge- wagte Formulierung des Springers neue Akzente in die Werbe- und Plakat- kunst. Die beiden Innsbruck-Ternnerc- bilder „Skistadt Innsbruck" und ..Berc- iselspringen" aus dem Jahre 1930 lassen die plakative Konzeption evident wer- den. 1932 wurden zwei Plakatentwür4e Waldes für die offizielle Tirol-Werbung des Landesverkehrsamtes angenommen. 1933 schuf er einen Entwurf für des FIS-Plakat für Innsbruck, welches je- doch schließlich von Johannes Trover gestaltet wurde. 1933 erhielt Walde zwei Aufträge für Winterplakate der Oester- reichischen Verkehrswerbung in Wien und vom Landesverkehrsamt in Inns- bruck, welchen ein Angebot der Schwei-. zer Fremdenverkehrswerbung folgte. - Reklameplakate, Plaketten, die berühmt gewordene „Kitzbüheler Garns" waren von Walde entworfel1) worden. Die Vor- lagen für die Plakate entnahm Walde meist seinen Gemälden, etwa dem ..Au- stieg". War aber in den Bildern de.s Verhältnis Mensch-Landschaft in einer unmittelbaren Relation gegeben. schloß er diese Verbindung im Plakat weites-- gehend aus. Die lächenbe7oene Figu- ration stand im Mittelpunkt. die Land- schaft als - sicher wesentliches - Re- quisit im Hintergrund als Kulisse. (Fortetzung folgt!)
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