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Arbeitsprogramrnbesprechung Ausgezeichnete Rhetorikschulung der Bezirksjwigbauernschoft - Fortführung der der Jugenderhebung Beteiligung beim Berufswettbewerb en - Diskussion über das Ergebnis des Landesjugendreferates Seite 16 Kiitzbüheier Anzeiger Samstag, 26. 'März 1977 te eben Saltis sind. Es gab Burschen auf der Hinterbräuleiten zu Kitzbühel (heu- tige Skiwiese), die sich stundenlang nur damit beschäftigten, die Taxer Kehre zu drehen. Dabei schnellten sie, gestützt auf über zwei Meter lange Bambus- stöcke, ihre Beine mit Skiern in die Luft und verweilten sekundenlang in verti- kaler Haltung (Beine oben, Kopf unten), ließen sich dann im Zeitlupentempo zur Seite fallen, um elegant auf den Skiern zu landen. Wir Buben bestaunten diese „Skiakrobaten" und versuchten, es ih- nen nachzumachen. Nachmachen war allerdings damals kein Problem. Zumindest war es unge- fährlich. Ganz anders sieht die Sache Hot Dog oder Freestyle Skiing aus. Es ist, wenn man sich nicht entsprechend vorbereitet gefährlich, sogar sehr ge- fährlich, was die vielen Unfälle in den USA (darunter eine beträchtliche An- zahl von Querschnittgelähmten) bewei- sen. Aber auch Bergsteigen, Drachen- fliegen und dergleichen sind gefährli- che Sportarten, vorausgesetzt, daß man sie ohne entsprechende Vorbereitung be- treibt. Begeisterung kann man nicht verhin- dern, indem man sagt, du darfst den Sport nicht ausüben, weil er gefährlich ist. Denn immer wird die Antwort lau- ten: warum soll er für mich gefährlich sein und für andere nicht? Deshalb liegt die Antwort in der Vor- bereitung. Und deshalb müssen auch wir uns in den Skischulen damit beschäf- tigen. Nicht die Skijugend mit solchen Problemen und Ambitionen allein las- sen! Und deshalb wird im Mai bei der Tagung des internationalen Beruf sski- lehrerverbandes in Canada das Thema Freestyle-.Skilauf, Vorbereitung, Unter- richtsweise und Sicherheit auf dem Pro- gramm stehen. Karl Koller Ich legte das Schmalz gleich auf einen Teller, ich hatte Glück, niemand erfuhr vom Abenteuer des Schmalzpaketes. Die Bäuerin war gerade dabei, die eben gerührte Butter zu waschen und bat mich, etwas zu warten, weil sie mir für Fischer Moidei 1 Kilo Butter mit- geben will, ich soll mir inzwischen einen Hut voll Fossbohnen holen. Der Hut war schon übervoll, als die Bäuerin mit der Butter kam.. Butter und Bohnen in einen Sack ver- packt, machte ich mich auf den Heim- weg. Nach Ablieferung der Bohnen ging ich gleich in die Gänsbachgasse weiter, wo man bereits auf eine Butter wartete, und weil ich so schnell und brav war, bekam ich von Fischer Moidei drei „Huastnzuggal", wie sie sagte, nahm das Glas aus dem Auslagenfenster, mußte sich mit den Fingern sehr anstrengen, um die durch Sonneneinstrahlung zu- sammengeklebten Huastnzuckerl (heute Im Rahmen von zwei Vorstandssitzun- gen hat die Bezirksjungbauernschaft un- ter der Leitung von Bezirksobmann Leo Niedermoser Vorschläge für die Land- jugendarbeit in den nächsten Monaten erarbeitet. Einleitend gab Niedermoser einen kurzen Rückblick über die we- sentlichsten Veranstaltungen während der Wintermonate und hob dabei den Schulungstag für die Obmänner und die Schriftführer, die Rhetorikschulung für die Mitglieder des Bezirksvorstandes, die Behandlung des Themas „Aktuelle Fragen des Genossenschaftswesens unter besonderer Berücksichtigung des Geld- wesens" bei der Herbstkonferenz, den Bezirkssporttag in Brixen und Kirch- berg, Teilnahme an der Vollversamm- lung des Landjugendwerkes und den gu- ten Besuch aus dem Bezirk bei den Lan- desfunktionärsschulungskursen am Grill- hof hervor. Als besonders erfreulich vermerkte der Vorsitzende die immer größere Bereitschaft der Landjugend, die gebotenen Möglichkeiten auf der fachlichen und allgemeinbildenden Ebe- ne zu nutzen. Der beste Beweis dafür ist die zahlreiche Beteiligung am land- wirtschaftlichen Berufswettbewerb auf Gebietsebene in der ersten Runde und die gute Besetzung des externen Be- triebsleiterlehrganges in der landwirt- schaftlichen Landeslehranstalt Weitau in St. Johann zur Vorbereitung für die Ablegung der Meisterprüfung. Im sport- Feuernotruf Tel.122 Rettung (Rotes Kreuz) . . . Tel. 144 Notruf Gendarmerie . . . . Tel. 133 Malzbonbons) aus dem Glas zu bekom- men. - Als ich nach Hause kam, dampften be- reits die Fossbohnen auf dem Küchen- herd. Ja lieber junger Leser, dieser Hut voll Fossbohnen für drei Buben aufge- teilt, war mit einer Schnitte Brot ein ein- maliges Nachtmahl. Ach wie lange ist das schon her; es war im Jahre 1910. Nun aber wieder zurück zum Ganggal- schmalz. Ja 1910, bis zum ersten Welt- krieg, damals war es ein netter Brauch, wenn am Nikoloabend das ganze Haus nach Weihrauch duftete, die Kinder den Auftrag erhielten, die Schuhe im Stie- genhaus, in der Kammer oder sonstwo aufzustellen. Ueber eine kleine Weile klopfte es an der Türe: „Der Nikolaus is kemma!" Aber außen um das Haus herum rasselte eine Kette, die der Teu- fel hinter sich herzog, aber nicht in das Haus gelassen wurde, weil die Kinder alle so brav waren. Auch der Nikolaus konnte sich nicht lange aufhalten, er liehen Bereich mußte leider der heuer erstmals vorgesehene Landesrodelwett- bewerb aufgrund der ungünstigen Wit- terungsverhältnisse abgesagt werden, nachdem vom Bezirk bereits 29 Teilneh- mer gemeldet waren. Für die besten Ski- fahrer beim Bezirkssporttag findet in nächster Zeit ein Landesskitag in Rat- schings bei Sterzing statt. Vom Bezirksvorstand wurden schließ- lich für die nächsten Monate als Schwer- punktveranstaltungen die Fortsetzung der Rhetorikschulungen mit Hilfe des Videorecorders auf Gebietsebene, eine Bezirkslehrfahrt der Ortsleiterinnen und Jungbauernobmänner, am 2. April nach Salzburg mit Besichtigung von Vermarktungseinrichtungen der alpen- ländischen Milchindustrie (ALPI), die Durchführung des Berufswettbewerbes auf Bezirksebene sowie einen Bezirks- blumensteckwettbewerb und schließlich soll im Rahmen der Frühjahrskonfe- renz am Freitag, 29. April das Ergeb- nis einer umfangreichen Jugenderhebung des Landesjugendreferates der Tiroler Landesregierung disuktiert werden. Initiativen auf dem kulturellen und sozialen Sektor und selbstverständlich ein breitgestreutes gesellschaftliches und sportliches Programm der Bezirksjung- bauernschaft und der Ortsgruppen run- den das Angebot für die Landjugend- arbeit in den nächsten Monaten ab. Bezirksjungbauernobmann Niedermo- ser dankte abschließend für die vor- bildliche Zusammenarbeit im Bezirks- vorstand als Garant für die schönen Er- folge und schloß mit der Bitte um wei- tere tatkräftige Unterstützung bei der Bewältigung der künftigen Vorhaben die Arbeitsbesprechung. Sta. mußte ja vielen braven Kindern die Schuhe mit Nüssen, Feigen und Boxln vollstopfen,wenn es ganz gut ging, steck- te er auch eine Rippe Schokolade dazu. Nach meinen Erinnerungen war dies der einzige Tag, an dem man vom Teufel sprach, in anderen Tagen war es immer der Ganggal, durch diese Bezeichnung stellten sich die Kinder oft einen jun- gen Teufel vor. Als Ganggal wurden auch Kinder bezeichnet, welche übermü- tig und laut im Haus herumsprangen. Ja lieber Leser, vor dem ersten Welt- krieg gab es auch schon Pflanzenfett, Kunerol und Ceres, es gab auch Schwei- neschmalz und Butter und auch die Margarine, davon gab es zwei Sorten, die eine in Würfel, mit Papierverpackung und die andere mußte zum Verkauf aus einem Holzschaff gestochen werden, und die, lieber Leser, wurde von den Alten Ganggalschmalz genannt, wieso diese Margarine diesen Namen bekam, ist mir auch ein Rätsel.
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