Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seite 14 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 16. April 1977 Einzahlungen für das Behand- lungszentrum für körper- behinderte Kinder Raika Kitzbühel Konto Nr. 30.101.000. Anstelle Blumenspende Margit, Bettina und Fritz Gantschnigg, von FamilIe Hans Prem, Niederhofen 2 St. Johann 300.— Sparkasse Kitzbühel Kto. 0010-044113. Kranzablöse für Jakob Adeisberger, von Anna und Sebastian Wagstätter, Bichinweg 62, Kitzbühel 300.— Für Josef Aufschnaiter, von Bartl Auf schnaiter, Kitzbühel 300.— Kranzablöse für Rose Neurauter, von Anton Graswander, Kitzbühel 200.— Kranzspende für Josef Seiwald, von Rosa Adeisberger 50.— Gemeinschaft Bacherwiese 530.— Wir danken herzlich. ziel: frei vom Arbeitszwang, frei von Pflichten, frei zu Hobbies oder auch nur frei zum Nichtstun und all das bei ge- sichertem Einkommen. Um die Lebensmitte, um die Fünfziger- jahre aber ändert sich die Zukunfts- schau: Alt wollen wir alle werden, aber nicht alt sein. In diesem Alter zeigen sich die ersten Anzeichen, daß es end- gültig Abschiednehmen heißt von der Jugend. Auch der Gesündeste spürt dann, daß es zumindest größerer Anstrengun- gen bedarf, das alte Leistungsniveau zu halten. Mag es bis dahin der modernen Medizin gelungen sein, dem Menschen die alte Leistungsfähigkeit wieder zu ge- ben, jetzt treten Veränderungen auf, die oft gar nicht schwerwiegend, doch die Aufmerksamkeit auf die Funktionen des Körpers lenken, klarmachen, daß der menschliche Organismus doch nicht mehr so selbstverständlich, problemlos funktioniert wie in der Jugend, als man sich des Körpers gar nicht bewußt wur- de. Sicher gibt uns die moderne Medi- zin viele Hilfen zum Ausgleich der Be- schwerden. Aber alle Versuche zur Ver- jüngung sind bisher fehlgeschlagen. Alle Medikamente und Lebensführungshilfen vermögen nur - das aber mit Erfolg - die Leistungsfähigkeit länger zu erhal- ten. Ebenso wichtig oder noch wichti- ger ist es aber, neben allen Medikamen- ten aus sich heraus den inneren Willen im Kampf gegen das Altwerden zu ent- wickeln: Alt werden und alt sein ist eine Kunst, die gelernt werden, aber auch beizeiten geübt werden muß, lange be- vor das Alter wirklich kommt." Um auch den Interessenten aus den umliegenden Orten Kitzbühels, die ohne Fahrgelegenheit sind, die Teilnahme an dieser Veranstaltung zu ermöglichen, wird der Rotary Club Kitzbühel einen Pendelverkehr einrichten. Aus organisa- torischen Gründen bitten wir, schon jetzt Ihre Teilnahme an die Adresse: Rotary Club Kitzbühel, Postfach 6370 Kitzbühel, bekanntzugeben. Geschicklichkeitsfahren für Kinder Ein Fest für die Kinder soll auch heuer wieder das Roller- und Fahrrad-Ge- schicklichkeitsfahren für Kinder am, 1. Mai auf dem Hornbahnparkplatz in Kitzbühel werden. Die Kinderfreunde Kitzbühel werden diese Veranstaltung gemeinssam mit dem ARBÖ-Kitzbühel wieder in den folgenden Altersklassen durchführen: Rollerfahrer: bis 6 Jahre 7 bis 9 Jahre 10 und 11 Jahre Radfahrer: bis 8 Jahre 9 bis 12 Jahre 13 bis 15 Jahre Pokale und viele Preise sind zu gewin- nen! Jedes Kind erhält eine Teilnehmer- urkunde und einen kleinen Preis! Das Nenngeld beträgt für Rolierf'er zehn Schilling und für Radfahrer 15 Schilling (Kinderfreundemitglieder brauchen kein Nenngeld bezahlen.) Die Kinderfreunde Kitzbühel laden die Kinder aus Kitzbühel und Umge- bung herzlich zur Teilnahme ein und bitten sie, sich schon ab 13 Uhr am Parkplatz der Hornbahn Kitzbühel, an- zumelden. - Beginn der Veranstaltung 14 Uhr. - Bei Schlechtwetter wird die Veranstaltung auf 15. Mai verschoben. Consolationen für ein Publikum Siegfried Schmalzl spielte im Handels- kammer-Saal Kitzbühel Das Ansehen, das Professor Siegfried Schmalzl, führender blinder Pianist Oesterreichs, genießt, kommt nicht von ungefähr: eine profunde Sprung- und Lauftechnik, ein eigenwilliges, eher männlich herbes Spiel, eine Neigung zu Motorik, ein in 40 Jahren öffentlichen Konzertierens immens angewachsenes Repertoire, Konzerte auch mit Orche- stern - zum Beispiel das G-Dur-Kon- zert Beethovens mit den Niederösterrei- chischen Tonkünstlern ... In den letzten Jahren spielt er freilich ausschließlich solistisch. Höhepunkt im Vorjahr: eine Einladung der BBC London für ein Drei- viertelstunden-Programm (kürzlich ge- sendet!). Man muß sich einmal das Handicap vorstellen! Schmalzl begann mit Mozarts Sonate A-Dur, KV 331, machte mit den Beethoven-Bagatellen op. 33 bekannt - sie sind im Konzertsaal kaum zu hören; starkes gestalterisches Bemühen in der cis-Moll-Sonate (Mondscheinsonate). Und wenn auch hier, bedingt durch ein stek- kenbleibendes ‚gis' eine kleine Panne passierte: es ist einfach bewunderns- wert, mit welcher Routine Schmalzl den Faden wiederfindet. - Der letzte Satz (Presto agitato) war trotzdem virtuos und aufregend gespielt. Nach der Pause „Lieder ohne Worte" von Mendelssohn. Prof. Schmalzl erspiel- te sich immer herzlicheren Applaus. - Nach Chopins Nocturne op. 9-2 und dem bekannten Walzer op. 64-2 der Hö- hepunkt des Programmes mit „Conso- lations" (Tröstungen!) von Franz Liszt. Nicht die übliche virtuose Tigerei am Klavier, sondern ein ungewohnt lyri- scher, hochgespannter Liszt ohne Effekt- hascherei. Gerne gewährte Zugaben - eine weitere Consolation, ein Brahms- Intermezzo und ein Notturno von Res- pighi - rundeten das schöne Programm ab. Erfreulich der Abend, erfreulich auch die steigende Besucherzahl gegen- über dem Vorjahr! bon. Fremdenverkehrsverband Kitzbühel Dem Kaiser-Diplomaten herz- liche Geburtstagsglückwünsche Paul von Hevesey, Edelmann und Di- lomat i. R., vollendete am 9. April in voller Frische und Gesundheit sein 94. iebensjahr. Er feierte seinen Geburts- ag in Kitzbühel, weil er das Städtchen am Fuß des Hahnenkamms und Horns seit seiner Jugend kennt und in den Jahren des Ruhestandes schätzen und lieben gelernt hat. Eine Prominenten- zeitung, die im Rahmen eines Großbe- richtes den Tagesablauf dieses in seiner geistigen und physischen Kraft bewun- dernswerten Mannes untersuchte, be- richtete u. a.: Hevesey ist Stammgast in Kitz und er ist Stammgast, weil es ihm hier so gut gefällt. Vormittags marschiert der treue Diener seines Kaisers Franz Josef I. je- den Tag fünf Kilometer zu Fuß, besteigt nach dem Mittagessen noch eine Anhöhe in der Umgebung und verbringt den Rest des Tages bei der Arbeit, an sei- nem Werk, auf das sich die Welt freuen darf, auf die Geschichte Europas aus den Augen eines Menschen, der die Welt in Richtung eines ganzen Jahrhunderts be- trachten kann. Paul von Hevesey ist der letzte noch lebende Diplomat der Oesterreichisch- Ungarischen Monarchie. 1883 geboren, vertrat er das einstige Imperium als Di- plomat in London, Buenos Aires und in der Türkei. Er hat sein Domizil in Hove in Sussex auf der britischen Insel auf- geschlagen. Aber jedes Jahr zieht es ihn zrück nach Kitzbühel, wo er im An- nenhof von Anni Bachler als langjähri- ger und vom Fremdenverkehrsverband Kitzbühel ausgezeichneter Stammgast verwöhnt wird. Und wenn dann Paul von Hevesey und Georg Bachler gar über die Pferde ins Gespräch kommen, dann kann es schon einmal passieren, daß sie einen Blick zurück machen in die sogenannte gute alte Zeit. Dem Jubilar, der Kitzbühel zu seiner zweiten Heimat auserkoren hat, wün- schen wir noch viele gesunde Jahre und vele erholsame Wanderurlaube in der Hoffnung, daß des Kaisers Diplomat in Kitz seinen „Hunderter" feiern möge. Fremdenverkehrsverband Kitzbühel Obmann: KR Wolfgang Hagsteiner Direktor: Dr. Josef Ziepl
< Page 14 | Page 16 >
< Page 14 | Page 16 >