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Seite 6 Kitzbüheier Anzeiger Samstag, 16. April 1977 Kommt auch die Kunsteisbahn ins Skipoßpaket ,7 Bürgermeister Brettauer beim „Politischen Stammtisch" zu aktuellen Fragen Wir setzen den Bericht mit den weite- ren interessanten Anfragen und Ant- worten beim „Politischen Stammtisch" von Bürgermeister LAbg. Hans Brett- auer, fort: Bergbahnprojekte (Anfrage Rudi Salier) Bürgermeister Brettauer: Es stimmt nicht, daß der Fremdenverkehr stag- niert. Eher ist anzunehmen, daß durch eine verfehlte Steuerpolitik des Bundes die Dunkelziffer bei den Meldungen groß ist. Die Bergbahn AG hat dem Ge- meinderat auf sein Verlangen Auskunft über die Expansionsabsichten des Unter- nehmens unterbreitet. Wichtig ist, daß die Gesellschaft auf beiden Beinen steht. Das Konzept der letzten Jahre, das Bau- vorhaben außerhalb von Kitzbühel ge- bracht hat, wurde fast durchwegs voll anerkannt. Heuer zeigt sich wieder die Notwendigkeit der Investitionen auf der Resterhöhe. Der Ausbau der schnee- sicheren Unterbergabfahrt nach Kitz- bühel war wesentlich, am Steinberg- kogel sind Verbauungen erfolgt, ebenso am Hochetz. Es soll Geld, das die Berg- bahn AG erwirtschaftet, an ihrem Sitz in Kitzbühel bleiben, und so ist es auch. Nicht zu übersehen ist, daß Nulltarif auf den Skibussen und Gratiseintritt im Hallenbad Schlager geworden sind, um die man uns beneidet. Das Konzept der Bergbahn AG hat System und läuft langfristig. Die Gemeinde entsendet ihre Vertreter und nützt die Mitsprachemög- lichkeit. Stichstraße zum Streifaimlift - (Anfrage Hans Niederstraßer) Bgm. Brettauer: Im Zuge der Tan- gente muß ein Stück der Bundesbahn vorübergehend verlegt werden. Solange die Verlegung aufrecht bleibt, kann die Stichstraße nicht gebaut werden. Der Parkplatz bei der Talstation des Streif- aimlifts ist zu klein. Golfplatz Hinterbräu - (Anfrage Hans Niederstraßer) Antwort Sportreferent Vizebürger- meister Horn: Die Gemeinde mußte beim Bau des Golfplatzes auf der Ski- wiese nicht befaßt werden, weil Ge- ländekorrekturen bis zu einer Höhe von 1,50 Meter nicht genehmigungspflichtig sind. Es stimmt, daß die Betriebsbewil- ligung für den Golfplatz noch nicht er- teilt ist. - Zu dieser Frage meinte Skischul- leiter Toni Hafer, daß die Übungswiese durch die Bauten interessanter gewor- den sei. Hauptziel des privaten Golf- platzbaues war das Bestreben nach Ak- tivierung der dortigen Betriebe im Som- mer. - Bürgermeister Brettauer ver- wies darauf, daß das Recht des Ski- fahrens auf der Skiwiese ersessen sei und außer Streit stehen müsse. - In der folgenden Diskussion sprach sich Gemeinderat Ernst Harsch für eine Gästekarte auch im Winter aus und plä- dierte für ein Mitspracherecht der Ski- schule bei der „Arge". Skischulleiter Hofer sprach sich für Mitarbeit aus, wandte sich aber dagegen, daß die Ski- schule als Finanzpartner neben Gemein- de, Fremdenverkehrsverband und Berg- bahn AG eintrete. Verwunderlich sei es, daß die Skischule nicht beim Pisten- ausschuß ist, denn von Pisten verstehen die Skilehrer doch viel genug, um mit- reden zu können. Schließlich sprach Ho- fer der Bergbahn AG für viele weitrei- chende Maßnahmen (Kinder- und Ju- gendskipässe, Wedeikurse) volles Lob aus. Bgm. Brettauer stellte klar, daß der Pistenausschruß ein Unterausschuß des Fremdenverkehrverba,ndes ist. Hin- sichtlich der Zahlungen für die Pisten- rettung gibt es Spannungen zwischen der Arge und einzelnen Skischulen. Hotelier Hans Hafer regte an, die Skischule möge zu den Sitzungen der Arge eingeladen werden und Fachleute abstellen. Gemeinderat Friedhelim Capellari nahm zur Straßenfrage Stellung. Die Paß-Thjurn-1Straße wurde auf der Süd- seite großzügig ausgebaut, die Nord- rampe wird folgen. Es besteht, wenn der Plöckenba,sistunnel wieder ins Gespräch kommt, die Gefahr des Schwerverkehrs und man müsse rechtzeitig vorsorgen und warnen. Vizebürgermeister Horn als Aufsichtsrat der Feibertauernstraßen AG ergänzte, daß eine Studiengesell- schalt für den Plöckenpaß besteht, der nun auch Landesrat Komm.-Rat Huber angehört. Er sei positiv zu den Ausbau- arbeiten der Feibertauernstraßen AG gestanden, aber nach wie vor gegen den Schwerverkehr über den Paß Thurn. Zur Frage der Kirchturmsanierung sprachen die Gemeinderäte Capellari und Peter Rettenwander, der die An- sicht vertrat, man könne nicht mehr länger zuwarten, sondern solle sich ent- scheiden und bauen. Dies rief beim „Stammtisch" Widerspruch hervor, da es vorerst wesentlich ist, die beste Lö- sung zu finden. Zukunft der Kunsteisbahn - (Anfrage Otto Hölzl) Vizebürgermeister Horn: Die Berg- bahn AG war einverstanden, ohne Ko- sten die Kunsteisbahn in das Paket der Begünstigungen mit dem Skipaß aufzu- nehmen. Allerdings wäre der Abgang für die Gemeinde noch größer geworden. Der Kunsteisbahnverein hat derzeit kei- ne Finanzprobleme. Ob eine Verlegung der Eisbahn ins Tal möglich ist, kann man derzeit nicht sagen. Für den an- ständig geführten Betrieb dankte der Sportreferent den Funktionären. - Bür- germeister Brettauer verwies auf den seinerzeitigen Status des ständigen Bet- telns, dem die selbstlose Arbeit des Kunsteisbiahjijvereins unterworfen war. Präsident Otto Hölzl dankte der Stadtgemeinde für die Unterstützung des Eishockeybetriebes, dessen Zukunft derzeit allerdings ungewiß ist. In einem weiteren Debattenbeitrag würdigte Toni Hafer das seit langem er- kennbare Bemühen, Kitzbühel baulich schön zu erhalten. Man dürfe aber Kitz- bühel nicht nur von einem Stadttor bis zum anderen sehen, schutzwürdig sind auch kleine Kostbarkeiten außerhalb, so etwa das Steinergassl oder die Säge bei der Hanisimühle oder das Naznhäusl als eines der letzten Knappenhäuser. Der Gast kommt nicht zu uns, weil es ihm um Parkplätze und Hotels und Pen- sionen geht, sondern weil er vieles so lebens- und liebenswert findet. Man soll nicht alles der Sanierungswut opfern. Diese Stellungnahme wurde von den Teilnehmern des „Stammtisches" sehr positiv aufgenommen. Nach fast dreistündiger Dauer schloß Obmann GR Direktor Brandstätter für den veranstaltenden Arbeiter- und An- gestelltenbund mit dem herzlichen Dank für die rege und sachliche Aussprache am Stammtisch den offiziellen Teil. Spenden für das Rote Kreuz Die Bezirksstelle des Roten Kreuzes in Kitzbühel ist gezwungen, laufend die Be- völkerung um Spenden zu bitten, um die Verbesserung der Ausrüstung finan- zieren zu können. Vor allem ist ein Teil der Kosten für die Erneuerung der Fahr- zeuge seit Jahren auf diese Weise auf- zubringen. Dankenswerterweise unter- stützt die Bevölkerung durch Spenden, Kranzablösen und auf breitester Basis durch die Unterstützung der Altpapier- sammlung dieses Bemühen. Im Monat März 1977 konnte aus dem Reinerlös der Sammlung (Straßensammlung und lau- fende Sammlung bei den Dienststellen) ein beachtlicher Betrag dem Spenden- konto zugeschrieben werden. Stand vom 2. April 33.978,70 Neue Spenden: Hängegleiterschule Christian Steinbach, Oberndorf, Spende 1000.— Reinerlös aus der Altpapiersammlung in Bezirksorten im März 23.612,40 Familie Wieser, Seebichlweg 15 a, Kitzbühel - Kranzspende für Herrn Josef Eherharter, Jochberg 500.— Herr Jakob Streif, Kirchberg - Kranzspende für Josef Pirchl 200.— Stand vom 8. April 59.291,10 Das Rote Kreuz dankt herzlich! Die Altpapiersammlung wird ab so- fort wieder bei den Rotkreuzheimen in Kitzbühel und St. Johann und bei den Ortsstellen in Westendorf und Kössen fortgesetzt. Es wird gebeten, das Altpa- pier gut zu bündeln und am jeweils ge- kennzeichneten Platz abzustellen.
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