Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 14. Mai 1977 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 Jungbauern diskutieren Aufgaben der Interessenvertretung Bezirkskonferenz in der Weitau - Referat von Da. Haider und Ing. Wörgötter. Leistungsnadeln in Silber überreicht. Zur Frühjahrskonferenz der Land- jugend des Bezirks konnte Bezirks-Ob- mann Leo Niedermoser in der Lehran- stalt Weitau über 200 Mädchen und Burschen begrüßen. Ehrengäste waren Kammeramtsdirektor NR. Dr. Jakob Haider, die Landesbäuerin Anna he- chenberger, die Bezirksobmänner Oek Rat Leonhard Manzi und LAbg. Paul Landmann, Landessekretär Ing. Jrg Trenkwalder, Bezirksobm. Erwin Sior- paes, Kammersekretär Ing. Josef Wör- götter, Direktor Dipl.-Ing. Ludwig Partl und Mitarbeiter der Lehranstalt sowie der Bezirkskammer. Die Tätigkeitsberichte erstatteten Ge- schäftsführer Ing. Hans Staffner und Wirtschaftsberaterin Maria Kals. Ing. Staffner berichtete über folgende Ver- anstaltungen bzw. Serien: Bezirkswett- bewerb in Erster Hilfe, Landeswettbe- werb aus Erster Hilfe in St. Johann (Landessiegerin Maria Schroll aus HoDf- garten), Rhetorikschulungsabende ür den Bezirksvorstand und für das Gebiet Brixental und Pillersee (insgesamt 6 Abende), Jahresabschlußkonferenz, Be- zirkssporttag in Kirchberg und Brixen mit 450 Teilnehmern (größte Winter- sportveranstaltung neben dem Koasa lauf), Landesskitag in Sterzing (Siege für Susanne Schwaiger, Irmgard Huetz und Bernhard Schwaiger, Sieg in der Be- zirkswertung), Besuch des Funktionirs- schulungskurses am Grilihof, landw:rt- schaftlicher Berufswettbewerb mit 84 Teilnehmern in den Gebietsausscheidun- gen und 20 Teilnehmern am Bezirks- wettbewerb, Lehrfahrt der Ortsleiterin- nen und Jungbauernobmänner zur Al- pi, Aussprache über Milchwirtschaft und Vermarktung, externer Betriebsleiter- mauer Tor bis zum Lärcheck wurde in dieses einbezogen. Hier wurden neben Markierungen vor allem Wege vei±es- sert und versicherte Steige errichtet, die Arbeit, die geleistet wurde, diente nach den Satzungen des Alpenvereins einer- seits der Erschließung unserer Bergweit, andererseits aber auch der Förderung des hier beginnenden Fremdenver- kehrs. Mit dem Ausbruch des ersten Weltkrie- ges kam es zwar nicht zur Auflösung des Vereins, es hörte aber doch die bisherige Tätigkeit der AV-Sektion Kitzbühel mehr oder weniger auf, was aber n:cht überraschen kann, waren doch die Trä- ger dieser Aktivität zum allergröEten Teil als Soldaten in den Krieg gezogen. So schreibt denn auch im Jahr 1920 der damalige Vorsitzende der Sektion an den Vewaltungsauschuß, daß man daranginge, nach 5jährigem Ruhen der Vereinstätigkeit während des Krieges die AV-Sektion Kitzbühel neu aufzu- lehrgang in der Lehranstalt Weitau (18 Teilnehmer), Veranstaltungen des Land- wirtschaftlichen Fortbildungsinstituts, der Fernschul der Landwirtschaft und Fachveranstaltungen auf Gebiets- und Ortsebene. Maria Kals informierte über die zusätzlichen Veranstaltungen für die Mädchen: Bastelabende in der Vorweih- nachtszeit, Gebietswettbewerbe im Blu- menstecken, Schulungsabende. Schwerpunkte der nächsten Arbeit sind: Traktorgeschicklichkeitsfahren, Be- zirksmähwettbewerb, gemeinsame Alm- wanderung mit der Landjugend des Be- zirks Kufstein und den Weitauer Absol- venten, Autc•rallye mit „Unfallpfad" und Informationen sowie einem Tag der of- fenen Tür in Landwirtschaftsbetrieben, Bezirksjugen:dtag. Für die Mädchen ist der Wettbewerb im Blumenstecken ab- zuschließen, auch findet eine Bespre- chung zum künftigen Programm statt. Eine Schwerpunktarbeit ist die Wer- bung für die Tiroler Bauernzeitung, die Zeitung für den Bauernstand und den ländlichen Raum. Sie erfaßt derzeit 95 Prozent der Tiroler Bauernschaft. Als Presseorgan des Bauernbundes ist sie bemüht, auf der Basis christlicher Welt- anschauung Anwalt und Sprachrohr des ländlichen Raumes zu sein. Sie infor- miert und berichtet über die wichtigsten politischen Ereignisse im In- und Aus- land in Kurzform, Raumordnung, Ab- fallbeseitigung, Gemeindeentwicklung, aktuelle Fragen der Landwirtschaft, das Raiffeisenwesen und über wichtige Lo- kalereignisse. Es gibt eine „Bäuerinnen- seite", die für Hausfrauen von allgemei- ner Bedeutung ist, eine ‚ ‚Jungbauern- stimme", das Fernseh-, Radio- und Thea- terprogramm und nun auch über einen bauen, und damit begann die zweite Entwicklungsphase. Dabei galt es, altes Geschaffenes zu erhalten bzw. neu zu beleben, was sich hauptsächlich auf Wege und Markierun- gen bezog, aber nun strebte man, vor al- lem in den Besitz einer eigenen Hütte zu kommen. Dies war aber deswegen besonders schwierig, weil die Sektion nicht über die notwendigen Geldmittel verfügte. Von 1921-1924 Pacht der Gaudeamus- hütte von der Sektion Berlin. Aufgrund eines günstigen Abkommens zwischen dem Winklerbauern und der Sektion ging man daran, die Winkler Alm im Trattenbachgebiet als Skihütte auszu- bauen. Geschaffen wurde ein Aufent- halts- und Schlafraum, zugänglich in er- ster Linie für Sektionsmitglieder, und am 14. November 1926 anläßlich der 50-Jahr-Feier der Sektion wurde die „Skihütte am Kleinen Rettenstein" er- öffnet. Ihr Bestehen dauerte bis zum Fortsetzungsroman. Um die Bauernzei- tung im ländlichen Raum noch besser zu verbreiten, wurde ein Wettbewerb für die Landjugendgruppen ausgeschrieben. Diesen winken interessante Preise für die meisten Neuwerbungen. Erster Preis ist eine kostenlose Wienreise für zwei Tage, zweiter Preis die Beistellung einer Tanzk:apelle für einen Jungbauernball, dritter Preis ein kostenloser Theaterbe- such im Tiroler Landestheater, schließ- lich gibt es für jede Neuwerbung eine kleine Aufbesserung der örtlichen Jung- bauernkasse. Die Jungbauernschaft wird es sich zur Aufgabe machen, die Jubiläen „30 Jahre Jungbauernschaft" (Gründungsobmann ist der vor kurzem verstorbene Oek.-Rat Oberhauser, Kitzbühel) und „75 Jahre Tiroler Bauernbund" vorzubereiten. Ein festlicher Höhepunkt der Früh- jahrskonferenz war die Ueberreichung der Leistungsnadel in Silber an die er- folgreichen Teilnehmer am landwirt- schaftlichen Berufswettbewerb. In der Jury wirkten Dir. Dipl.-Ing. Partl, Fach- lehrer Kogler, Melklehrer Malau:n, Be- zirks:sekretär I:ng.Wörgötter, Wirtschafts- beraterin Kals, Wirtschaftsberater Ing. Staffner und Bezirksobmann Niedermo- ser. Die erforderliche Anzahl an Punkten für das Leistungsabzeichen erreichten: Michael Hofer, Oberndorf Barbara Pöll, Kirchberg Jöhann Aufschnaiter, Kirchberg Greti Waltl, Fieberbrunn Johann Fuchs, Kelchsau Hilde Hausberger, Kelchsau Annemarie Obwaller, St. Jakob Anton Baumann, St. Jakob Paula Hochkogler, Kirchberg Paul Schipflinger, Kirchberg Hanni Landmann, Oberndorf Michael Schipflinger, Oberndorf Traudi Grander, Oberndorf Franz Grander, Oberndorf Helene Mühlbacher, Kitzbühel Josef Wurzenrainer, Kitzbühel Ausbruch des zweiten Weltkrieges. Ein weiteres Hüttenprojekt bildete das Berghaus Kelchalpe, das den Oesterr. Bundesforsten gehörte. Auch hier reich- ten die Geldmittel für einen Ankauf nicht aus, und so einigte man sich auf einen Pachtvertrag zwischen Bundesfor- sten und Sektion. Am 11., 12. Feber 1928 feierte man die Eröffnung des Berghau- ses Kelchalpe als AV-Hütte der Sektion Kitzbühel. Sicher hätte man die Kelch- alpe großzügig ausbauen können, die Bundesforste wären auch zu einem Ver- kauf bereit gewesen, dazu hätte man aber viel mehr Geld gebraucht, als zur Verfügung stand, und so mußte die Kelchalpe für die Sektion immer eine schwere Belastung bleiben, weil man ja doch immer wieder investieren mußte und trotzdem nicht das erreichte, was man gerne geschaffen hätte. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Hütte von der Sektion Kitzbühel
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