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Seite 16 KitzbühelerAnzei4ger Samstag, 21. Mai 1977 ziqIrI5paaJnIeu GOTTESDIENSTORDNUNG der Dekanatspfarrkirche St. Johann 7. Oster-Sonntag, 22. Mai: 6.30 Uhr Frühmesse, -8.15 Uhr Einzug der Firmlinge von der neuen Volksschule, 8.30 Uhr Firmungsgottesdienst, 10.30 Uhr Singmesse, 19 Uhr Maiandacht und Singmesse. Montag, 23. Mai: 6.30 Uhr hi. Messe, 19 Uhr Maiandacht und 1-il. Messe. Dienstag, 24. Mai: 6.30 Uhr hl. lVlesse, 19 Uhr Maiandacht und hl. Messe. Mittwoch, 25. Mai: 6.30 Uhr hl. Messe, 19 Uhr Malandacht und hl. Messe. Donnerstag,26.Mai; 6.30 Uhr lii. Messe, im Krankenhaus um 19 Uhr liL Messe Freitag, 27. Mai: 6.30 Uhr Id. Messe, 19 Uhr Malandacht und lii. Messe. Samstag, 28. Mai: 7.30 Uhr hl. Messe, 19 Uhr Maiandacht und Vorabend- messe. Pfingstsonntag, 29. Mai: 6.30 Uhr Früh- messe, 8.30 Uhr Singmesse, 10 Uhr Feiert. Hochamt, 19 Uhr Malandacht und Singmesse. Einladung zum Talschaftssingen des Schulsprengels St. Johann in Tirol Am Samstag, dem 21. Mai 1977 um 14 Uhr singen die Chöre der Volks- und Hauptschulen der Orte Erpfendorf, Gasteig, Gaing, Jodier Kirchdorf, Oberndorf, St. Johann und Waidring in der neuen Sprengelhauptschule St. Johann. Unsere Kinder haben ihr Pro- gramm mit viel Eifer einstudiert, und wir laden alle Eltern und Freunde un- serer Schuljugend zu dieser Veranta1- tung herzlich ein. - Fahrt ins Blaue. Die Mitglieder des Rentner- und Pensionistenbundes sind am Pfingstmontag, den 30. Mai zu einer Fahrt ins „Blaue" eingeladen. Es können sich auch Nicht-Mitglieder be- teiligen. Abfahrt ist um 13 Uhr beim Kino. Anmeldungen sind zu richten an Simon Wimmer, Fieberbrunner Straße 5, oder an Frau HöUri.gl, Neubauweg 14. Musik auf der Gitarre Am Samstag, 21. Mai um 19.30 Uhr kommt es im CaM Post in St, Johann in Tirol zu einem wahren Furioso der Gitarre. Warum? Die KKK-Werkstät- te stellt vier Gitarristen an einem Abend vor. Walter Briem aus Oberndorf, Helga Zotter und Peter Heiß, ebenfalls aus Tirol, haben ein Programm mit süd- amerikanischer und spanischer Gitar- renmusik des 20. Jahrhunderts zusam- mengestellt. Die Komponisten dieser Werke sind Heitor Vila-Lobos und Joaquin Turina. Die drei jungen Tiro- ler sind Schüler von Prof. Grassauer. Ihr Weg führt steil nach oben. Klas- sische Musik auf der Gitarre - das läßt Lebendigkeit, Spannung und Virtuosi- tät erwarten! Mit Walter Briern sehen Sie noch dazu einen talentierten Künst- ler aus unserem Bezirk. Außerdem präsentiert die KKK- Werkstätte Les Brown aus Schottland. Sein Repertoire umfaßt Folk, Blues und Contemporary-Musik. Leis Brown gewann vor zwei Jahren beim schot- tischen Folk-Festival in Thurso den Preis für den originellsten Song des Jahres und beim Irvine-Festival den Cup als bester Liedermacher. Seither hat er bereits zwei Langspielplatten produziert, die im Radio oft zu hören sind. Auch im Fernsehen ist der Schot- te, der aus einer Musikerfamilie stammt, kein Unbekannter mehr. Ne- ben seiner selbstgebauten Gitarre wird er auch auf einem Mountain-Dulcimer spielen. Klassik, Folk, Blues, Contemporary: Haben Sie das alles schon einmal an einem Abend gehört? Nein? Dann nichts wie hin! - Sektion Wilder Kaiser, St. Johann; Achtung Mit- glieder: Kaiserputztag ist am Sonntag, 5. Juni (nicht wie vorgesehen am 22. Mai). Um zahlreiches Erscheinen wird gebeten. Rechen und leichte Pickel wenn möglich mitbringen. Treffpunkt: Kaiserbrücke bei RummIerhof, 8 Uhr. Wegwart Leo Ehrensberger Bergung durch die österreichische Wasserrettung (OWR) Am 4. Mai gegen mittags bemerkte der Einsatzleiter der OeWR St. Johann wäh- rend der Fahrt durch Fieberbrunn einige aufgeregte Frauen am Ufer der Fieber- brunner Ache. Kurz entschlossen blieb er stehen und tatsächlich war ein lljäh- riger Schüler in die Ache gefallen. Er konnte sich im reißenden Wasser noch an einer Wurzel festhalten, wäre aber allein über die etwa zwei Meter hohe, senk- rechte Ufermauer nicht mehr herausge- kommen. Das weitere erfolgte schnell, zwei Bretter von einem in der Nähe lie- genden Holzstoß, eine Leiter vom gegen- überliegenden Haus und heraußen war der Bub. Die Rettung kam gerade noch rechtzeitig, denn lange hätte sich der Bub nicht mehr halten können. Er war durch das kalte Wasser bereits unter- kühlt und hatte einen Schock. Jedenfalls wäre er sehr weit bis zur nächsten Aus- stiegsstelle abgetrieben worden, da es auch einem Erwachsenen kaum möglich ist, über die senkrechte und sehr hohe Ufermauer herauszuklettern. In diesem Zusammenhang richtet die OeWR an alle die Bitte, bei ähnlichen Unfällen überlegt und schnell zu han- deln. Es nützt nichts, jammernd herum- zustehen und nichts zu tun. Fühlt man sich nicht in der Lage selbst zu helfen, dann hole man sofort einen Nachbarn. Eine weitere Bitte ergeht an die Eltern, ihre Kinder immer wieder vor gefährli- che und ungesicherte Ufermauern zu warnen. Für Auskünfte und Rettungs- kurse steht die OeWR St. Johann jeden Dienstag ab 19.30 Uhr im Hallenbad gern zur Verfügung. Gerald Ebermayer Einsatzleiter, OeWR St. Johann Stallerhof - oder „Zwischen Stall und Gb"? Auf Einladung des Kulturreferates der Marktgemeinde St. Johann spielte vergangenen Sonntag ein Ensemble des Theaters am Landhausplatz Franz Xaver Kroetz's umstrittenes Stück „Stalljeirhof". Das 3-aktige Spiel, der realistischen bzw. naturalistischen Mundartwelle zuzuordnen, hat be- kanntlich vor Jahren in Tirol viel Staub aufgewirbelt. (Affäre Larcher!) Zurecht? Zu Unrecht? Was man in St. Johann erlebte, spricht eher für das erste. Überdrehung der Realisitik bis zum Exzeß: Onanie, Koitus und Ab- treibungsversuch auf offener Bühne; Einseitigkeit .... Freilich auch tief menschliches Leid! Aber: die Sexual- szenen regten nicht auf; nicht einmal an! Wie abgebrüht und „enttabuisiert" (und ohne Geheimnis) sind wir eigent- lich bereits?! Der mäßige Applaus - die Veranstaltung war relativ schwach be- sucht, bedenkt man die kulturpolitische Peinlichkeit, die das Stück seinerzeit auslöste; manche im Publikum unter- ließen das Klatschen überhaupt - sprach Bände. (Der Applaus am Schluß ging vor allem auf Kosten der groß- artigen letzten Szene mit dem unver- mittelten Aufschrei „Mama!" der ge- quälten Beppi. Da zeigte sich auch, was Kroetz dramatisch kann - über seine Gier zum Perversen hinaus. Oder könnte! Angeblich hat er sich inzwi- schen von dieser Art Übernaturalis- mus distanziert!) Das Thema scheint übrigens nicht so brennend ak- tuell wie sich das die Initiatoren der Aufführung (und wohl auch der Autor) wünschen. Ähnliche Motive sind in vie- len Varianten von anderen Dramati- kern besser bewältigt worden - vor allem dezenter; hei gleicher oder so- gar noch stärkerer Wirkung! Was .soll das ganze also?! Ein Einzelfall im Dorf (in jedem Dorf) wird hochgespielt, auf der Bühne ausgewalzt, zwischen WC, Schuppen, Stall und Stube herumge- jagt ... Was können wir - um der „Wahrheit und der Kunst willen" - auf der Bühne noch an Neuem, nie Dage- wesenem erleben? Vielleicht einen echten Sexualmord mit allem Drum und Dran - um die Leute „aufzuklä- ren CC?(E,s aufzuklä- ren"?(E,s gibt verschiedene Arten von Bevormundung. Diese Art ist offen- sichtlich in".) Dabei scheint die „Map- pe Kroetz" noch lange nicht geschlos- sen zu sein - die „humane Mappe" all derer, die aus allem Kapital schlagen. Franz Xaver Kroetz als „'einzigen christlichen Dramatiker im deutschen
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