Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Samstag, 21. Mai 1977 Kitzbüheler Anzeiger Seite 17 Sprachraum" zu zeichnen - wie im Programmheft zu Lesen - ist nicht nur eine grunddumme Etikettierung, son- dern eine Geschmacklosigkeit; denn im gleichen Absatz ist davon die Rede, daß er, Kroetz, eingeschriebenes Mit- glied der Kommunistischen Partei Deutschlands ist, sich also zu einer atheistischen Ideologie bekennt. Was heutzutage alles im Namen Christi ver- kauft wird?! Merkt man denn wirk- lich noch immer nichts von den tausend Masken unter denen sich die vielge- rühmte klassenlose Gesellschaft (die- se stinklangweilige Gesellschaft zu etablieren versucht? Da werden im Programmheft die Evangelisten Matt- häus und Johannes zitiert - um nicht zu sagen „strapaziert", auf diese Weise dem verehrten Publikum die lauteren Asichten eine,4 gewiß humanistisch denkenden aber deshalb noch lange nicht christlichen Autors zu suggerie- ren. Von denen, die „selig sind, weil arm im Geiste", ist einmal die Rede. Nicht die armen Debilen, die „Zurück- gebliebenen", die sowieso selig werden, sind gemeint, sondern jene, die sich im Vollbesitz ihrer geistigen und seelischen Kräfte „arm machen vor und für Gott". Wie aber kann sich jemand dein machen vor dem, an dessen Existenz er offensichtlich gar nicht glaubt und des- sen Kirche er angreift?! Wie anders sollte man sonst die Parabel vom „Weißen Mann" (1. Akt, 2. Szene) ver- stehen? Hier scheinen die Nebenab- sichten des Autors besonders raffiniert verpackt. Denn die „Ausgestoßene", von der die Rede ist, ist doch ohne Zweifel ein Bild für den Dialektischen Materialismus, der vom (Wesit)euro, päer umarmt wird; die zitierten „In- dianer" aber sind die (von Kroetz und anderen) Aufgeklärten, die alle Tabus abgelegt haben. - Sehr wenig ge- schmackvoll war es übrigens auch, ein Exemplar des „Osttiroler Boten:' zu verwenden, und zwar mit dem gut sichtbaren Bild des Gekreuzigten - ausgerechnet während der Vorberei- tungen zur Abtreibung. Wie fromm die Lieutchen doch plötzlich sind?! Oder war es sarkastisch, gemeint?! Von den vier Darstellern waren Er- na Laudenbach und das Ehepaar List ausgezeichnet. Relativ schwach - vor allem wegen dialektmäßiger Mängel - Winfried Linde in der Rolle des Knechts. Die Metajlfolienwände - als Mittel zur Reflexion und Vervielfälti- gung des Geschehens gedacht - bringen gar nichts. Bleibt zu betonen übrig, daß der „Stallerhof" - ein an sich gut gebautes Stück - in dezenterer Regie wahr- scheinlich eine wesentlich größere Er- schütterung auslösen könnte. Und er- schüttern soll es ja wohl! Oder nicht? - Eigenartig: da scheint doch die Ari- stotelisehe Katharsis (un)fröhlichie Ur- ständ zu feiern?! Wie konservativ! if Bonatti Standesamt St. Johann in Tirol - Eheschließungen: am 4. Mai der Küchenchef Clemens Faber und die Kellnerin Edith Gutwesnger, beide Going, Sonnseite 102; am 6. Mai der Bäcker Johann Ebner und das Stock- mädchen Stephanie Wailner. beide St. Johann, Rei;tham 18; am 12. Mai der Grafiker Werner Köchl, Innsbruck, Heiiiggeiststraße 7 und die Grafikerin Angela Prager, St. Johann, Wegscheid gasse 24; am 13. Mai der kaufmänni- sche Angestellte Georg Eisenmann, St. Johann, Neubauweg 22 und die Kran- kenschwester Anna Ritsch, St. Johann, Innsbrucker Straße 9; am 13. Mai der Gendarmerieheamte Peter Seeber, St. Johann, Meraner Straße 13 und die Säuglingsschwester Ursula Gschwendt- ner, St. Johann, Brerglehen 8. - Geburten: eine Sylvia Nicol dem Kellner Karl Schaff'er und dem Zim- mermädchen Marjina, geb. Horn, Going 16; ein Michael dem Maurer Stefan Trrixl und der Mathilde, geb. Edier, Hochfilzen, Faistenau 63; eine Cornelia dem Gemeindearbeiter Gottfried Hölzl und der, Rosa, geb. Eder, St. Johann, Bozuer Straße 11 a; eine Katja Maria dem Schriftsetzer Helmut Dinger und der Anna Maria, geb. Geißl, St. Johann, Fireberbrunner Straße 18; eine Claudia Anna dem Malermeister Gottfried Kini- gadnrer und der Anneliese, geb. Ober- leitnrer, Wörgl, Ladestraße 34; eine Sandra dem Isolerer Helmut Maurer und der Sylvia, geb. Permoser, St. Jo- hann, Paß-Thurn-Straße 17. - Sterbefälle: am 30. April die Landarbeiterin Ursula Keuschnigg, Reith bei Kitzbühel, Nr. 25, 83 Jahre; am 2. Mai die Hausfrau Irma Jesacher, geb. Leitner, St. Jakob in Defereggen 17, 69 Jahre; am 2. Mai der Mechani- ker Josef Litschi, Unterägeri, Enner- mattstraße 16, 31 Jahre; am 5. Mai der Sägearbeiter Alois Strobl, Brixen im Thale IV-72, 73 Jahre; am 5. Mai die Hausfrau Maria Ehrersberger, geb. Leitne, Kössen, Erlenhof 189, 80 Jahre; am 5. Mai der Schmiedemeister Alois Angereir, Going 39, 81 Jahre; am 6. Mai der Nachtwächter Simon Waliner, St. Johann, Bozner Straße 8, 56 Jahre; am 8. Mai die Hausfrau Magdalena Keplinger, geb. Denglhorfer, St. Jo- hann, Wieshoferstnaße 67, 69 Jahre; am 13. Mai die Hausfrau Maria Krot- tendorfer geb. Aichinger, St. Johann, Schießstandgasse 17, 88 Jahre. Tennis Club St. Johann in Tirol Ehrwald 1 - St. Johann 1 5:6 St. Johann II - Jenbach 1 5:4 Zum Säisonauftakt der Tiroler Mann- schaftsmeisterseharft gastierte die 1. Mannschaft von St. Johann in Ehrwald. Da man um die Spielstärke der Ehr- walder gar nichts wußte, konnte man vorher nicht sagen, wie dieses Spiel ausgehen würde. Und es wurde dann auch reine knappe Partie! Nach den Einzelspielen, die St. Johann in der Aufstellung Peter Märkl, Peter Wöll, Willi Schneider, Walter Schneider, Sep- pi Trenker und als Jugendlicher Charl.i Fischer bestritten, stand es 3:3. Nun mußten VOfl den restlichen 5 Doppel- spielen noch 3 gewonnen werden. St. Johann verlor von den ersten drei Doppels zwei und es stand 5:4 für Ehr- wald. Nach einer etwa 1-stündigen Pause Wegen Regens konnte dann doch weitergespielt werden und die beiden St. Johanner Doppel konzentrierten sich noch einmal und konnten sich tatsächlich steigern. Souverän wurden beide Spiele in 2 Sätzen gewonnen und der Endstand Voll 6:5 für St. JGhann erzielt. Dieses Ergebnis dürfte ein wich- tiger Schritt für das Verbleiben in der Landesliga B gewesen sein. Ein Bravo den sechs Akteuren, die sich auch durch den 5:4-Rückstand nicht entmutigen ließen und noch einmal voll angriffen. Auch die 2. Mannschaft absolvierte ihr 1. Spiel in der Bezirksliga. Zu Gast hat- ten sie die 1. Mannschaft aus Jenbach, die in St. Johann durch ihre früheren Spiele gegen St. Johann 1 bekannt war. Ging man von den Ergebnissen gegen St. Johann 1 aus, die Jenbach immer nur knapp verlor, dann mußten die Gäste favorisiert werden. Aber die Heimischen mit Bruno Staudach Toni Ortner, Ing. Gernot Hanel, Siegi Wachel, Hans Urs Krause und Thomas Jank sorgten für reine Überraschung und siegten knapp aber verdient 5:4. Auch hier der gesam- ten Mannschaft ein Pauschallob. Die Münichauer Güter Von Anton Flecksberger, Kirchberg Die Münichauer Güter .Seebach, Vei- ten, Michla (Münichauerwirt) und Pa- haus (ohne Elsenstätt) waren ursprüng- lich ein Gut, Seebach genannt. Wann das ganze Gut Seebach gedrittelt und später geviertelt wurde, ist nicht be- kannt. 1464 bestanden schon drei Teilgüter zu Seebach und zwar das Stammgut Seebach und die beiden Neubaugüter Veiten und Michla, deren Namen wohl auf die Baumänner Veit und Michi See- bacher zurückgehen. Auf eine Dreitei- lung des Gutes Seebach, weist auch der Gutskauf von 1487 hin. Pahaus dürfte zur Zeit des Münichauer Schloßbaues als Bauhrof entstanden sein. Solche Bau- höfe bestanden auch bei, den Schlössern Itter rund Engelsberg bei Hopfgarten (Hofbaugut zu Itter und Bauhof zu Unterrain). Auf einen Schioßbauhof zu Münichau weist auch der Traidkasten und das Kasgewölbe im Schloß-Nebengebäude und die einst als Fischteiche angelegten Weiher Gierimg, Schreitbichl und V0L. grelsberg hin, wahrscheinlich geht auch de Name Pahaus auf Bauhaus zurück, wie auch die einstigen Parstadin heute
< Page 17 | Page 19 >
< Page 17 | Page 19 >