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Seite 24 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 21. Mai 1977 Wie bereits berichtet hat der FVV Kitzbü:hel mit Dienstag, 17. Mai das Wanderprogramm für den Sommer 1977 wieder aufgenommen. Die altbewähr- ten Kräfte Ferdinand Maier sen. und Toni Exeniberger werden unsere Gäste sicher durch die Täler und über die Hö- hen der Kitzbüheler Alpen führen. Aus den Erfahrungen der Vorjahre wurde die Konsequenz gezogen. 40 verschiede- ne Wanderungen der Leistungsgrade leicht, mittel und schwer stehen zur Ver- fügung. Das Programm ist derart auf- gebaut, daß anfangs der Woche mit den leichten Wanderungen begonnen wird und am Ende der Woche eine ausge- dehnte Tour auf dem Programm zu fin- den ist. Die kürzeste Tour ist mit drei Stunden, die längste mit acht Stunden (inkl. Mittagsrast) festgelegt. Montag: Testwanderung 3-5 Stunden Dienstag: Kitzbüheler Informations- rundgang, 1 Stunde Mittwoch: Größere Tour bis 6 Stunden Freitag: Große Tour bis 8 Stunden Am Ende einer Wanderwoche winkt der sportliche Preis im Form des Lei- stungsabzeichens der Kitzbüheler Berg- wandergams: Für 3 Wanderungen in Bronze, für 6 Wanderungen in Silber, für 12 Wanderungen in Gold und für 20 Wanderungen in Gold mit Granat. Die Anmeldung zu den Wanderungen erfolgt ausschließlich über das Büro des Fremdenverkehrsverbandes - Hinter- terstadt 18, neben dem Kino, Tel. 2155 und 22 72. Nachdem alle Wanderungen (der Informationsrundgang ausgenom- men) um 7,45 Uhr beginnen (Sammel- platz vor dem Büro des FVV) werden Allem voran, was die Außenwelt be- traf, stand unseren Altvorderen der Einfluß und die Macht des Mondes. Wie ihnen sein Vollschein fast durch- wegs von günstigen Auswirkungen um- geben war, ‚so schien .in ihrer Deutung der Neumond in mancher Hinsicht vollends ein böser Dämon zu sein. Kei- ne Aussaat soll bei sehr krankem (stark abnehmendem) Mond vorgenom- men werden, kein Bäumchen übersetzt, veredelt oder beschnitten, die Kühe, Pferde oder Säue nicht belegt werden, der Garten in Ruhe verharren. Nur was ausgerottet oder gehemmt werden sollte, das Jäten des Unkrautes, die Ro- dung von Disteln und anderem miß- liebigem Gestrüpp, war an diesen Ta- gen zu empfehlen; desgleichen das Gräbenziehen in den Möern, das Aus- die Vermieter und Gäste höflichst ge- beten, die Teilnahmemeldungen mög li±st am Vortag der Wanderung tele- fonisch oder am Schalter im Büro ab- zugeben, damit die Bereitstellung der Berg- und Wanderführer sowie die Gruppeneinteilung klaglos und zur be- sten Zufriedenheit der Gäste erfolgen kann. Wichtig: Natürlich können auch die Einheimischen bzw. Bewohner Kitz- bühels mitmachen! Für die Gäste Kitzbühels ist der Vor- weis der im Meldeamt abgestempelten Kitzbüheler Gästekarte Bedingung, da die Führungen für die Gäste Kitzbühels kostenlos und alle Gäste gleichzeitig auch kostenlos unfallversichert sind. Ganz wichtig ist die gute Ausrüstung. Deshalb hat der FVV Kitzbühel die nachstehenden Bedingungen ausgear- beitet: Bedingungen: Die Kitzbüheler Gästekarte erhalten Sie durch die Anmeldung im Meldeamt. Das kostenlose Tourenbuch erhalten Sie ausschließlich gegen Vorweis der abge- stempelten Gästekarte. Unausgefüllte Gästekarten, ungestempelte Gästekar- ten oder andere Ausweise werden nicht berücksichtigt. Erfoi•derliche Ausrüstung für die Alm- wanderungen: Bergschuhe, Regen- schutz, warme Jacke oder Pullover, Hut oder Kopftuch, Sonnencreme, Sonnen- brille, Jause, Taschengeld. Bei einzelnen Bergwanderungen ist die Benützung von Seilbahnen, Liften, von Bus oder Bahn erforderlich. Diese Kosten gehen jeweils zu Lasten des Teilnehmers an den Alm- wanderungen. Die ausgeschriebenen Touren bzw. Almwanderungen können steinen oder Ausbaggern von den Bä- chen, weil dann der Mond noch um vieles mithelfe und die Gräben ver- tiefe. Das Schneiteln der Nadelbäume behufs Streugewinnung wurde um die Tage des letzten Viertels am geeig- netsten gehalten, da um Vollscheins,- zeit geschneitelte Bäume ihren Äste- nachwuchs durchwegs aufwärts ge- richtet bekämen, während bei Neu- mond, wo die Bäume zudem leichter abdörren und aussterben, abwärtsge- richtete nachwachsen. Bei aufnehmen- dem Mond waren die Kälber zu ent- wöhnen und alle operativen Eingriffe, Kastrierungen, Aderlässen Schröpfen und Laxieren wurden beim kranken Mond gemieden. Als die schii:mrnsten Stunden des Jahres wurden die Neumondstundien aufgrund von Witterungsverhältnissen oder anderen Gründen durch den Berg- führer abgeändert oder vom Programm abgesetzt werden. Die Beteiligung an den Touren bestimmen allein die Berg- wanderführer. Es ist daher vor Antritt einer Wanderung von über sechs Stun- den die Absolvierung von ein bis zwei leichten Touren im Tourenbuch nachzu- weisen. Um die eigene Kondition zu überprüfen und sich an die Höhenlage zu gewöhnen, empfehlen wir Ihnen die Testwanderung am Montag mitzuma- chen. Obwohl Sie die Anzahl der Alm- wanderungen selbst bestimmen, empfeh- len wir Ihnen aus der Praxis mindestens ein bis zwei Ruhetage innerhalb einer Woche einzuschalten. Eventuelle kör- perliche Gebrechen, alte Verletzungen, Kreislaufstörungen usw. sind den Berg- führern vor Antritt der Tour persönlich bekanntzugeben, damit sie bei der Grup- peneinteilung darauf Rücksicht nehmen können. Verleihung der Kitzbüheler Berg- wandergams Die Verleihung der Leistungsabzei- chen erfolgt jeden Freitag im Hotel Ten- ne - Tenne-Stube, Beginn 18 Uhr. Freitag, 20. Mai, 7.45 Uhr: Kitzbüheler Horn (1996 m) - Hornköpfl - Tratt-. alm - Kaiserpromenade Hagstein - Kitzbühel Montag, 23. Mai, 7.45 Uhr: Hahnen- kamm - Ehrenbachhöhe (1802 m) - Brunnalm Oxenaim - Maierl - Kirchberg Dienstag, 24. Mai, 9.45 Uhr: Kitzbühe- ler Informationsrundgang Mittwoch, 25. Mai, 7.45 Uhr: Kitzbühe- ler Horn (1996 m) - Hornköpfl - Raintalaim - Grieswirt St. Johann Freitag, 27. Mai, 7.45 Uhr: Hechenmoos - Niederkaser - Oberkaseralm bezeichnet; hieß es doch, das wach- sende Kalb im Bauche der Kuh hätte ebenfalls darunter zu leiden und zei- ge eine merkwürdige Unruhe. Nur bei I-1ochwäsern wurde der Vollmond ge- iürchtet, wil sich bei ihm die Bach und Flußbetten mit Schutt füllen, daher, die Fluten mit dein leichteren Schlamm über die Kulturgründe ausbrechen. Da- bei mag übersehen worden sein, daß eben in gleicher Zeit irgendwo im obe- ren Bachlauf sichtbare Tiefrisse statt- finden müssen, welche dann das Schuttmaterial in dem Unterlauf gil- deten. Aber mit dem Mond allein waren die Auswirkungen noch lange nicht ab- getan. Nebenbei besorgten die zwölf Eimrnelszeichen und schließlich noch die Planeten eine M;itregierung, viel- ehe die Einflüsse des Mondes ver- stärkten oder milderten oder sich auch für sich alleine bemerkbar, machten. Als böses Zeichen galt der Skorpion. Ihm folgte der Wassermann, für be- Fremdenverkehrsverband Kitzbühel Start zu den Almwanderungen des FVV Dar Mond- und Sternzeichengkiube bei der alten Unterinntaler Bauernschaft (Von Landtagsabgeordneten Hans Filzer, Kitzbühel Tiroler Heimatblätter, Februar 1926
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