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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 28. Mai 1977 Tiroler Rentner- und Pensionistenbund Kitzbühel - Frühlingsausflug 3.-5. Juni Altbezirksbauernobmann Ok.-Rat Michael ROss zum Neunziger w R 1. Tag: Abfahrt Fischlech- W nerpiatz um 6 Uhr früh. - Innsbruck, Landeck, Sil- vretta, Bludenz, Feldkirch, Maria Einsiedeln (Ueber- nachtung). 2. Tag: St. Gallen, Konstanz, Insel Mainau, Bodensee, Bregenz (2. Uebernachtung). 3. Tag: Bregenzerwald, Werth, Lechtal, Reutte, Ehrwald, See- feld, Innsbruck, Kitzbühel. Fahrtkosten: inkl. Maut, Uebernach- tungen mit Abendessen und Frühstück 830.— S; für Nichtmitglieder 860.— S. Anmeldungen bitte im Geschäft Fröh- lich, Rathausplatz. Reisepaß bzw. gülti- gen Ausweis nicht vergessen. Raiffeisen-Versicherung weitet im Aufwind Als einzige Bankengruppe Oester- reichs bietet die Raiffeisen-Organisation das Versicherungssparen über ihre ei- gene Versicherungsgesellschaft an. Die Raiffeisen-Versicherung wurde 1969 ge- gründet, um das Angebot in der Vermö- gensberatung zu vervollständigen. Etwa 2000 Raiffeisenkassen fungieren in Österreich als Annahme- und Beratungs- stellen für die Raiffeisen-Versicherung. Dies ermöglichte eine überdurchschnitt- lichr Entwicklung. So wurden b*,. Ende 1976 rund 75.000 Lehensversicherungs- verträge mit einer Gesamtversicherungs- summe von 5 Milliarden Schilling abge- schlossen. In den nächsten Tagen wird der 1 00.000ste Lebensversicherungs- abschluß getätigt werden. Weiters sind bei der Raiffeisen-Versicherung etwa 70.000 Personen gegen Unfall versichert. Der Großteil der Unfallversicherungen entfällt auf Schüler und Funktionäre. Besonderes Augenmerk wird der Be- ratung der Kunden sowie deren Betreu- ung während der Vertragsdauer ge- schenkt. Dabei kann sich der Kunde je- derzeit mit seinen Fragen an die örtli- che Raiffeisenkasse wenden, da die mei- sten Raiffeiseninstitute über geschulte Versicherungsberater verfügen. Zusätz- lich stehen Experten der jeweiligen Lan- desgeschäftsstelle zur Verfügung. Das Versicherungssparen in Form von Lebensversicherung bietet zwei Kom- ponenten, die in keiner anderen Spar- form enthalten sind: Den Versicherungsschutz bei vorzeiti- gem Ableben und bei Invalidität. Die Prämien können steuerlich als Sonderausgaben geltend gemacht wer- den, womit diese Sparform als einzige der progressiven Besteuerung des Ein- kommens entgegenwirkt. Das heißt aber nicht, daß sich der Abschluß einer Er- und Ablebensversicherung nur für Spit- zenverdiener rentiert! Schon mittlere Einkommen unterliegen einer relativ starken Besteuerung, so daß auch in die- sem Fall eine beachtliche Rentabilität gegeben ist. Am 24. Mai 1977 vollendete Ök.-Rat Michael Rass aus St. Jahunn i. T. sein 90. Lebensjahr. Der Jubilar konnte die- sen seltenen Anlaß in bester körper- licher und geistiger Verfassung nit sei- nen 7 Kindern, 21 Enkeln und 10 Ur- enkeln feiern. Auch Vertreter öffent- licher Enrichtungen, in denen Ök.-Rat 4 Hass jahrzehntelang als Funktionär wirkte, stellten sich mit Glückwünschen ein. Unter den Gratulanten befanden sich an der Saitze Landeshauptmann Ök.-Rat Eduard Wailnöfer, Altland- tagspräsident Knmm.-Fat Johann Ober- ineser und seine ehemaligen Freunde und Mitarbeiter in der buer1ichen Be- ru fsvertretung. Michael dass wuchs auf dem väter- Lchen Hof „Fritzens" in St. Johann auf und erlernte von Grund auf neben der Landwirtschaft auch die Käserei. Zu- sätzliches fachliches Rastzeug holte er sich in einer Landwirtschaftsschule in Sücl:irol. Da er erst im Jahre 1918 'Ion seinem Vater den Hof „Fritzens" über- nehmen konnte, erwarb er im Jahre 1913 ein Haus in St. Johann und richtete dort 1914 eine Sennerei ein, die bis zum Aus- bruch des Zweiten Weltkrieges bestand. Als Bauer bewirtschatete Rass SEinen Hof „Fritzens" in mustergültiger Weise. Seine besonderen Erfolge in der Rin- der- und Schweinezucht fanden rneh- fach öffentliche Anerkennung. Jr. der Folge wurde der Jub:lar mit immer mehr öffentlichen Funktcnen und Auf- gaben betraut. Von 192 bis 1938 war Bass Gemeinderat und von 1935 bis 1938 Bürgermeister seiner Hetmatgemeinde. Als Obmann der Bezirksbauernkammer und Bezirksobmann des Tiroler Bauern- bundes wirkte der Jubi.ar von 1936- 1938 und 1945-1961. In dieser Funktion lag ihm in der Nachkriegszeit die Er- nährungssicherung der Bevölkerung und später die Umstellung der heimischen Landwirtschaft auf die geänderten wi:rt- schaftlichen Verhältnisse besonders am Herzen. In besonderer Weise machte sich Michael Rass auch um das land- wirtschaftliche Genossenschaftswesen verdient. Er war 41 Jahre Vorstands- mitglied der Raiffeisenkasse St. Johann, davon 24 Jahre Obmann sowie 15 Jahre Obmann der Bezirkswarengenossenschaft St. Johann. Ök.-Rat Rass vertrat dar- über hinaus durch 20 Jahre den bäuer- lichen Berufsstand in der Grundver- kehrs- und Höfekommission. Rass stand aber auch durch 51 Jahre in den Reihen der freiwilligen Feuerwehr St. Johann und ist mit dem Eintrittsjahr 1901 das älteste und heute noch aktive Mitglied der Schützengilde St. Johann i. T. Seine persönliche Bescheidenheit, Ruhe und Ausgeglichenheit, absolute Vertrauens- würdigkeit und Aufgeschlossenheit für jede gute Neuerung gewann Michael Rass viele Freunde und waren die Grundlage für seine erfolgreiche Öffent- lichkeitsarbeit. Seine Verdienste um den bäuerlichen Berufsstand und die Allgemeinheit fan- den durch zahlreiche Ehrungen Aner- kennung. So durch die Verleihung des Titels Ökonomie-Rat im Jahre 1952, des Ehrenringes der Marktgemeinde St. Jo- hann i. T., des goldenen Ehrenzeichens des Tiroler Bauernbundes, der goldenen Kammermedaille und des silbernen Ehrenzeichens der Raiffeisen-Zentral- kasse. Ganz besonders freut den Jubilar seine höchste Auszeichnung, das goldene Ehrenzeichen des Landes Tirol. Trotz einflußreicher Ämter und hoher Auszeichnungen blieb Ök.-Rat Michael Rass immer einfach und anspruchslos in seiner Lebensführung und durch und durch Bauer. Als solcher fühlt er sich auch heute noch eng verbunden mit dem Geschehen in der Landwirtschaft und deren Organisationen. Es erscheint in dem Zusammenhang fast als eine Fü- gung, daß in seinem Hause vor einigen Tagen die alte Bezirksfahne des Tiroler Bauernbundes gefunden wurde, die Michael Haß im Jahre 1938 so gut ver- steckte. daß sie bisher unauffindbar war. Die besten Wünsche seiner Freunde und ehemalinen Mitarbeiter begleiten Altobmann Ök.-Rat Rass in das nächste Lebensjahrzehnt. 3. W. Schau ins Land „Oberndorf" Diese Woche wurden vom Studio Ti- rol des ORF die Aufnahmen für die Fernseh-Sendung „Schau ins Land" in der Gemeinde Oberndorf gemacht. Ge- sendet wird „Schau ins Land" am Mitt- woch, 11. Juni 1977 in FS 2, 18.30 Uhr. Dauer der Sendung 25 Minuten.
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