Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 24 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 4. Juni 1977 die regionalen Kunstlandschaften und die Tirol berührenden Kunstkreise exemplarisch und in chronologisch Abfolge gezeigt, wobei besonders Wie- ner und Augsburger Akademiekreis be- tont erscheinen. - Die Schwerpunkte im 17. Jhdt. liegen nun bei den Gemäl- den des Stefan Kessier, des Ulrich Glant- schnigg, des Matthias Pußjäger und des Kaspar Waldmann. Gemälde aus dem Münchner Kreis (u. a. Andreas Wolff, Johannes Degler) vermitteln eine für Tirol wichtige Komponente. Auswärtige Schulung wird auch beiden Bildhauern Hans Patsch, Adam Baldauf und Andreas Tiamasch augenscheinlich. Eine niederländische Komponente wird Nikolaus Weiß aus Brixen deutlich, eine italienische bei Giuseppe Alberti aus Cavalese, dem Lehrmeister von Grasmair, Unterberger und Troger. Durch lichelangeio Unterberger und Paul Troger ist die Wiener Akademie zu einer von Tirolern bevorzugten Aus- bildungsstätte geworden, etwa für die Troger-Schüler und Mitarbeiter Johann Jakob Zeiller, Josef Ignaz Mildorfer und Franz Anton Leitensdorfer. Paul Trogers Gemälde stehen natürlich im Mittelpunkt dieses Komplexes. Auf dem Sektor des Kunstgewerbes nimmt die Neuerwerbung „Sturz Luzi- fers" von Simon Troger einen beson- deren Platz unter den Eifenbeinarbei- ten Trogers, Moiings und Pichlers ein. - Die Innsbrucker Plastik der 1. Hälfte des 18. Jhdts. ist durch Stefan Föger, die Oberländer Plastik durch Jakob und Josef Georg Witwer vertreten. Den Augsburger Kreis dokumentieren Jo- hann Ev. Holzer aus Burgeis, Franz Anton Zeiller aus Reutte, Balthasar Riepp aus Kempten, Josef Mages aus Imst und Johann Wolfgang Baumgart- ner aus Ebb's. Jakob Philipp Greil, Josef Georg Witwer und Johann Reind1 mar- kieren im heimischen Bereich das Roko- ko, das trotz der Nähe Münchens nur wenig wirksam wurde. Tiroler Barock und Rokoko blieben immer - mit Aus- Hirn weggerieben, abgeripelt, abge- kratzt" und dann ein neuer Name bei- gelegt wurde, meistens ein Tiername wie „Kräratz, Hirschenhorn, Kröte oder Hasenfuß" und dergleichen. Es sollen im Jahr 1678 „114 Zauberer- leith" von 11 bis 20 Jahren hingerichtet worden sein. Dem Jaggl aber wurde man niemals habhaft, obschon für seine Ein- bringung zu Gericht oder Tötung hohe Preise ausgeschrieben wurden. 1678 für die Einbringung 100 Duka- ten und für die Tötung 100 Gulden. - Doch fand sich im Putzen- und Greisten- graben, in deren schauerlichen Gräben sich Jaggl gern aufhielt, kein Bauer, der ihn an das Gericht verriet. In den Herbergregistern der damali- gen Zeit finden wir auffallend viele ar- me oder „Petileit", die sich auf den Bau- ernhöfen einquartierten. Die schauerlichen Ganggerlbannungen nahme der Innsbrucker Hofkunst - verhalten, vokstümlich und auf die Mentalität der Auftraggeber ausge- richtet. Die 2. Hälfte des 18. Jhdt:s. ist in der Plastik durch den Kitzbüheler Johann Martin Lengauer, den Oberländer Bal- thasar Horer und schließlich die beiden „Klassizisten" Johann Schnegg und Jo- sef Anton Renn vertreten. Trotz dieser Vorbilder im Sinn des neuen klassizi- stischen Stils blieben die meisten Tiro- ler Künstler dem Spätbarock verpflich- tet. - Unter den Klassizisten ragen Martin Knolier, Christoph Unterberger und Carl Henrici hervor. Dieser Kom- plex wird ergänzt durch Gemälde von Josef Schöpf, Johann B. Lampi d. Ä. und Angelika Kaufmann. Am Übergang zum 19. Jhdt. ist in Josef Anton Koch die bedeutendste Künstlerpersönlichkeit aus Tirol vorge- stellt, die zugleich den im Land frucht- baren Reigen der nachfolgenden Naza- rener einleitet. Im 19. Jhdt. liegen dann die Schwerpunkte bei der „Münchner Malerei" eines Franz von Defregger, Matthias Schmidt, Hugo Engl und Ru- dolf Nißl. Friedrich Wassermann, Franz Richard Unterberger und Theodor von Hörmann sind Vertreter des in Tirol nur schwach wirksamen Impressionis mus. Von dieser Basis aus ist dann in homogener Entwicklung die Darstellung des beginnenden 20. Jahrhunderts und Vor allem der Tiroler Zwischenkriegs- malerei in voller Breite präsentiert. Kitzbüheler Anzeiger M ittwochausgabe Unsere nächste Ausgabe erscheint wegen des FronleichnamFeiertages am Donnerstag, bereits am Mittwoch, 8. Juni 1977. Redaktionsschluß Montag, 6. JuniS Wir ersuchen Sie höflich Ihre An- zeigen so früh als möglich aufzugeben. Telefon 22 36. und Hexentänze zu Günsbühel am Sat- tel zwischen den beiden Gräben sind heute noch nicht vergessen und die Ganggerlbadstube im vorderen Tal war einst, laut Sage, die Hexen dem Gang- gerl Bäder bereiteten, ist ein Oefen mit Felsen kessel und Wasaerstürzen des Mühlbaches. Wie „hexengläubig" man früher war, beweist die Klage der Bauern der Almen Pertillwald, Schwarzdienten, Widders- berg und Mitterberg im Jahre 1619, daß sie wegen des „verderblichen, höchst schädlichen Hexenwerks" weder Butter gewinnen noch Schmals bereiten könn- ten. - Eine Zeit nach der Emigration im Jahr 1732 war auch auf diese Almen die „Senninwapplung" üblich. Jede Sennin mußte ein von der geistlichen Obrigkeit besiegeltes oder gewappnetes Zeugnis ih- rer religiösen Zulässigkeit haben. Krankenhaus der Stadt Kitzbühel Investitionsspenden für die Ergänzung der Angiologieaustattung Stand vom 17. Mai 1977 184.971 Neue Spender: Familie Josef Pirchl, Kitzbühel, Jochberger Straße, Kranz- spende für Nikolaus Fuchs, Kitzbühel 1000 Frau Maria Hechenberger, Kitz- bühel, Luggeistijege, Kranzspende für Frau Maria Kluibenschädl, Kitzbühel 300 Frau Anna Hölzl, Kitzbühel, Gerbergasse 8, Kranzspende für Frau Maria K1uibenjschädl, Kitzbühel 200 Familien Tscholl, Kitzbühel Kranzspende für Alois Straßer, Brixen im Thale 500 Die Angestellten der Firmen Hans Tscholl und KIPA, Kitzbühel Kranzspende für Alois Straßer, Brixen im Thale 1150 FarbenBodner, Kitzbühel Kranzspende für Willi Loferer, Kitzbühel 300 Stand vom 1. Juni 1977 188.521 KITZBOHELER STANDESFLLE: - Geboren wurden: eine Cornelia, dem Bankangestellten Franz Höck und der Gattin Ernestine, geb. Pfeiffenberger, St. Johann, Oherhofenweg 31; eine Eva Maria, dem Postbeamten Michael Brunnen, Westendorf, Kummern 11; eine Barbara, dem Landwirt Johann Wurzrainer und der Gattin Berta, geb. Rienzner und der Gattin Barbara, geb. Winkler, Fieberbrunn, Bärfeid 7; eine Martina Maria, dem Restaurator Fried- rich Jünger und der Gattin Ingrid, geb. Salvenmoer, Jochberg 557; eine Anita. der Hausgehilfin Barbara Astl, Kitzbü- hel, Ried am Horn 4. - Getraut wurden: der Volksschulleh- rer Johann Eder, Oberndorf 123 und die Volksschullehrerin Mathilde Fla- cher, Nassereith, Ing.-Kastner-Straße 186; der Schrejnermeijster Udo Gleit- ner, Nürnberg, Kleinreuther Wog 83, Bayern und die Bankangestellte Jo- hanna Brandstätter, Reith Nr. 4. - Gestorben sind: am 24. Mai der Bäckermeister i. R. Alois Straßer, Brixen im Thale Nr. I'2, 77 Jahre. G 00 astefrequenzen Kitzbühel 1977 1976 18. Mai 893 788 20. Mai 1119 789 Mai 1031 832 Mai 1026 974 Mai 1015 996 Mai 1147 985 Mai 1232 985 31. Mai 1029 1360
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