Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 18. Juni 1977 nur ein Dorado für Skiläufer, Wande- rer und Tennisspieler, sondern auch ei- nes für Golfer. Wobei Golf, neben dem Skilauf, zu den wetterunempfindlichsten Sportarten gehört. Das heißt, man spielt auch Golf, wenn es regnet. Anmeldung zur Meisterprüfung im Herbst 1977 Die Meisterprüfungsstelle der Tiroler Handelskammer führt im Herbst 1977 in sämtlichen handwerksmäßigen Gewer- ben, für welche Prüfungskommissionen bestehen, Meisterprüfungen durch. Anträge um Zulassung zur Prüfung sind unter. Beischluß der erforderlichen Dokumente bis spätestens 30. Juni 1977 bei der Meisterprüfungsstelle der Tiro- ler Handelskammer, Innsbruck, Mein- hardstraße 14, einzureichen. Gleichzeitig ist auch die Prüfungstaxe in Höhe von 600.— S zu erlegen. Antragsformulare sind bei der Mei- sterprüfungsstelle sowie bei allen Be- zirksstellen der Tiroler Handelskammer erhältlich. Handel informierte Lehrherren und Ausbilder in Fragen der Berufsausbildung Die im Herbst 1976 von der Sektion Handel in Zusammenarbeit mit der Lehrlingsabteilung und dem Wirtsch:afts_ förderungsinstitut erstmals mit Erfolg durchgeführten Grundseminare für Lehrherren und Ausbilder aus den Be- zirken Innsbruck-Stadt und -Land so- wie Schwaz zur Vermittlung oder Ver- besserung des methodischen, pädagogi- schen und rechtlichen Grundwissens wurden mit 2 weiteren Veranstaltungen fortgesetzt. Beide Seminare - am 25. Mai im Ho- tel Schachtner in Wörgl und am 26. Mai bei der Bezirksstelle in Kitzbühei - wa- ren trotz der nahen Pfingstfeiertage gut besucht, wobei unter den Anwesenden die „Jugend" dominierte. Die Veran- staltung in Wörgl eröffnete in Anwesen- heit des Vorsitzenden des Lehrlingsaus- schusses der Sektion Handel, Komm.- Rat Walter Frechinger, der Bezirksstel- lenobmann Komm.-Rat SR Karl 01- brich aus Kufstein; in Kitzbühel begrüß- te in Vertretung des dienstlich verhin- derten Landesrates Komm-Rat Chri- stian Huber KR Wolfgang Hagsteiner die erschienenen Lehrherren und Ausbilder. Von der Sektion Handel war Komm.- Rat Josef Douschan anwesend. Im ersten Teil des Grundseminars re- ferierte der Leiter der Lehrlingsabtei- lung der Tiroler Handelskammer Dr. Helmut Magerle über die wichtigsten Bestimmungen des Berufsausbildungs- gesetzes und der sonstigen rechtlichen Vorschriften im Zusammenhang mit der Ausbildung und Einstellung von Lehr- lingen (Kinder- und Jugendbeschäfti- gungsgesetz, Urlaubsrecht, Kollektiv- vertrag für Handelsangestellte, schul- rechtliche Vorschriften usw.). Prof. Louis Oberwalder. Leiter der Förderungsstelle des Bundes für Er- wachsenenbildung behandelte in seinem Vortrag das Thema „Menschenführung im Betrieb". Der Vortragende verstand es ausgezeichnet, den Zuhörern die Pro- bleme zwischenmenschlicher Beziehun- gen auf dem Arbeitsplatz, unter beson- deren Berücksichtigung des Jugendli- chen, unter Verwendung von Fallbei- spielen zu verdeutlichen. Im dritten Teil des Seminars referier- te Dr. Martin Meches, Berufsausbil- dungsreferent der Bundessektion Han- del über Ausbildungsvorschriften, Prü- fungsordnungen sowie Lehrpläne für kaufmännische Lehrlinge. Meches ging in seinem Referat besonders auf den In- halt der Ausbildungsvorschriften (Be- rufsbild und Verhältniszahlen) näher ein, wobei er anhand von Beispielen die Vermittlung der Fertigkeiten und der Kenntnisse aus dem Berufsbild im Rah- men der betrieblichen Lehre nach der „4-Stufen-Theorie" (Erklären. Vorzei- gen, Arbeitenlassen, Kontrollieren) er- läuterte. Jeder Teilnehmer erhielt neben einer Kursbesuchsbestätigung die Seminar- unterlagen und den für Lehrherren und Ausbilder vom Ausschuß für Berufs- bildung der Sektion Handel der Bundes- wirtschaftskammer zusammengestellten Ausbildungsleitfaden für den einzelnen kaufmännischen Lehrberuf. Mit der Veranstaltung von Grund- seminaren und der damit verbundenen Information der Lehrherren und Aus- bilder über Fragen der Berufsausbil- dung trägt die Sektion Handel wesent- lich zur Intensivierung der betriebli- chen Lehre bei. Weitere Seminare in den Herbstmonaten folgen. Selbstentzündungsgefahr von Heu und Grummet Die Selbstentzündungen von Heu und Grummet haben im vergangenen Jahr wieder große Schäden verursacht. Die Statistik des Jahres 1976 der Tiroler Landesstelle für Brandverhütung zeigt, daß in Tirol im vergangenen Jahr durch Selbstentzündung von Futtervorräten bei 29 Bränden ein Schaden von über S 8,000.000.— entstanden ist. Die Bestrebungen zur Ertragssteige- rung in der Landwirtschaft bei gleich- zeitigem umfassenden Einsatz von neu- artigen technischen Hilfsmitteln hat auch die Ernteerträge an Heu und Grummet stark ansteigen lassen. Der Gehalt an verdaulichem Eiweiß stieg durch gezielte Düngungstechniken eben- falls merklich an, desgleichen auch der Anteil von Vitaminen und katalytisch wirksamen Spurenelementen. Durch gleichzeitige Auswirkung hochwertiger Ernte und Einlagerungs'methoden er- fuhr das Risiko der biologischen Selbst- entzündung bis zum akuten Brandfall eine beachtliche Steigerung. Es muß immer wieder darauf hinge- wiesen werden, daß ungenügend ge- rocknete Futtervorräte, wie Heu, Grum- met, Klee und dergleichen, zur Selbst- entzündung neigen; bereits aus kleinen Mengenanteilen ungenügend getrock- neten Erntegutes in großen Stöcken kann eine gefährliche Selbstentzündung ent- stehen. Um diese Vorgänge überwachen zu können, ist eine regelmäßige Tempe- raturmessung mittels einer Heusonde notwendig. Temperaturen bis zu fünf- undvierzig Grad Celsius sind ungefähr- lich; zeigen diese jedoch bis zu sechzig Grad Celsius an, so ist dies bereits be- denklich. Der Nährstoffgehalt sinkt bei diesen Temperaturen bereits stark ab. Steigt die Temperatur, so besteht akute Brandgefahr. Bei Auftreten so hoher Temperaturen in Futterstöcken ist sofort die Feuer- wehr zu verständigen. Diese hat nun die Aufgabe, die Gefahr durch den Ein- satz eines Heuwehrgerätes zu bannen. Bevor mit dem Einsatz des Gerätes be- gonnen wird, ist es notwendig, mit einer einwandfrei arbeitenden Heusonde die genaue Lage des Erhitzungsherdes fest- zustellen. Dann wird ein Vorlocher an sechs Stellen um den Erhitzungsherd in den Heustock gestoßen und wieder her- ausgezogen. Dadurch werden die für das Einbringen der Sonde erforderlichen Hohlräume geschaffen. Diese Sonden sind nichts anderes als Rohre, die in einer Spitze auslaufen, mit einer Länge von 2.80 Metern und einer lichten Weite von vierzig Millimetern. Der vordere Teil der Sonde ist mit Löchern versehen. Die Rohrsonden werden über Spiral- schläuche an ein leistungsstarkes Ge- bläse angeschlossen. Mittels dieses Gebläses werden die im Innern des Futterstockes befindlichen brandgefährlichen Gase und Dämpfe ab- gesaugt und ins Freie geführt. Dieser Absaugvorgang erfolgt so lange bis die Temperatur im Stock auf einen Wert von vierzig bis fünfzig Grad Celsius herabgemindert ist. Anschließend wird mit demselben Gebläse Frischluft ein- geblasen und der Stock so lange belüf- tet bis die Temperatur in diesem auf zwanzig bis dreißig Grad Celsius abge- sunken ist. Die Heuwehrgeräte, die bei den Feuerwehren stationiert sind, wur- den in den vergangenen Jahren in über 550 Fällen eingesetzt. In nahezu jedem dieser Fälle war es möglich, die Brand- gefahr durch Selbsterhitzung zu bannen, ohne den Heustock abtragen zu müssen. Um einerseits Heustockbrände zu ver- hüten und andererseits die Heuwehrge- räte rechtzeitig und wirksam einsetzen zu können, weist die Tiroler Landes- stelle für Brandverhütung darauf hin, daß der Landwirt verpflichtet ist, die Temperatur seiner Futtervorräte mittels Heusonde ständig zu überprüfen. Die Tiroler Landesstelle für Brandver- hütung ist gerne bereit, Auskünfte über die Standorte der in Tirol vorhandenen Heuwehrgeräte sowie Information zur Beschaffung von Heusonden zu erteilen.
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