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Seite 26 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 25. Juni 1977 oder eine Tochter dazugewinnt. Alles in Ordnung, aber wie ist es mit den armen Geschöpfen, den „Pflegekindern?" So ein Kind braucht genau soviel Liebe, da ja die eigene Mutter meist diese Liebe nicht geben kann. Als Ungerechtigkeit finde ich, daß man ein Pflegekind jahrelang manch- mal fast umsonst pflegt und wenn es dann 10-12 Jahre alt ist, erinnert sich die leibliche Mutter dann ihres Kindes, da es ja dann aus dem Schlimmsten heraus ist und einen Vorteil bringen kann. Man gibt es in eine Lehre, wenn es nicht schon gleich in einen Betrieb gesteckt wird, denn da kann das Kind dann schon zum Unterhalt beitragen und dies finde ich, 'müßte auch einmal geregelt werden. Nach den heutigen Gesetzen kann man sein Kind ohne weiteres ausbeuten, denn bei der leib- lichen Mutter ist dies ja erlaubt! Warum hat ein Pflegekind nicht die gleichen Rechte, ist es nicht auch ein Ge- schöpf Gottes? Warum läßt man ein Pflegekind nicht selbst entscheiden, wenn es jahrelang in Geborgenheit gelebt hat? Ein Pflegekind wächst einem genauso ans Herz als sein eigenes. Dann wissen Sie auch, wie sehr es schmerzt, wenn das Kind fort muß. Versuchen Sie ein- mal solches durchzustehen, dann haben Sie die Antwort: „Warum kein Pflege- kind?" - „Zuerst neue Gesetze oder Verbesserung der alten, meine Herren!", dann hat man auch wieder Platz für ein armes Pflegekind. I. S., Rattenberg (Leserin unserer Heimatzeitung). Gedanken zum Bergbau in Jochberg Der geschichtliche Hintergrund des ur- zeitlichen Bergbaues in unserer Gegend ist für unsere Begriffe uralt. Der Be- ginn dürfte in die Zeit um 1200 bis 800 vor Christi Geburt fallen. Schon etwas wirklichkeitsnäher ist die Zeit in unse- rem Jahrhundert bis zur Schließung am 31. Juli 1926. Wenn wir Jungen auch nicht dabei waren, so rundet sich doch eine Vorstellung durch Erzählungen der Alten, gefundenem Werkzeug, Bildern und durch Literatur ab. Leider war in Jochberg, wo ja auch viel Kupfer abgebaut, sogar geschmol- zen und später dann nur mehr aufberei- tet wurde, niemand da, der jene Erinne- rungen in Form von Bildern, Werkzeu- gen und anderen Gegenständen gecam- melt hätte. Eine Ausnahire besteht al- lerdings. Hansei Bachier, ein Jochbexger, der noch im Berg gearbeitet hat, besitzt noch teilweise uncrsetzbare Sachen aus dieser Zeit. Ich bin fest überzeugt, daß noch viele Dinge in unseren Haushalten herumliegen, die beim Bergbau verwen- det wurden. Vielleicht finden sich in Jochberg ein- mal ein paar Leute bereit und stellen ein Bergbaumuse-um auf die Beine. Es wäre meines Erachtens höchste Zeit. Dann könnten vielleicht gerade diese Sa- chen dem Museum geliehen oder ge- schenkt, zur kulturellen Hauptattraktion für die Fremden und hauptsächlich auch für die Einheimischen werden. Auch hei- matkundlich interessante Gegenstände gehörten in dieses Museum. Daß die Erinnerung an die Bergbau- zeit nicht ausstirbt, daß die Geschichte über Jochberg auch unserer Jugend et- was nähergebracht wird, dafür trete ich entschieden ein. Wenn alte Werkzeuge sie nicht nur unseren Gästen, sondern auch uns Jochbergern selbst verloren. irgendwo bei Ausländern hängen, gehen Heinz Leitner Anmerkung der Redaktion: Im 2. Band des Kitzbüheler Stadtbuches befinden sich Bei- träge von Univ.-Prof. Dr. Richard Pittioni und Univ.-Prof. Dr. Georg Mutschiechner, die das gesamte Bergbaugebiet von Jochberg, insbesondere den prähistorischen Erzberg- bau auf der Kelchalpe, ausführlich behan- deln. Kaum eine zweite Gemeinde im Land wie Jochberg verfügt über so ausreichende Literatur über den „Alten Mann" und den Kupfererzbergbau. Leichtathletik in Hopfgarten 11 Meistertitel bei den Tiroler Jugend- und Juniorenmeisterschaften Einen glänzenden Erfolg brachten die diesjährigen Tiroler Meisterschaften für Jugendliche und Junioren für die dem LCT angehörenden Hopfgartner Athle- ten. Mit 11 Meistertiteln stellte Hopf- garten die stärkste Vertretung des Tiro- ler Unterlandes. Diesmal kamen auch noch zwei sehr fleißige Athleten erst- mals zu Meisterehren: Obexer Manuela und Sie!berer Albert. Nicht anerkannt wurden jedoch die Titel für Bendler Gitti über 1500 m und Exenberger Ga- bi über 1500 m und 400 m, weil wohl genügend Athleten starteten, aber in der jeweiligen Klasse nicht zwei die Ziel- linie passierten. War bei Obexer Manue- la die ganz knappe Niederlage in der B-Jgd. über 200 m schon eine Über- raschung, so war der sichere Sieg über 100 in eine Sensation. Als Schlußläufe- rin über 4 x 100 m gewann sie außer- dem noch das Duell mit Tirols schnell- ster 100-m-Läuferin Albrecht, was eben- falls einen überraschenden Sieg in der Staffel bedeutete. Über 100 m Hürden wurde sie 3. und im Weitsprung beleg- te sie den 4. Platz. Nach der Enttäu- schung schaffte Exenberger Gabi doch noch 2 Titel: 800 m und 4 x 100 m Staf- fel. Erfolgreichste Athletin war wieder &nmal Astner Erika, die sich allerdings bei nicht sehr starker Konkurrenz den Sieg im Kugel-, Speer- und 100 m Hür- denbewerb holte, 2. Platz im Diskus und 3. Platz im Weitsprung. Leider hat diese talentierte Athletin nicht mehr die notwendige Einstellung zum Training und Wettkampfsport. Wieder sehr ver- läßlich waren die beiden Athletinnen Stöckl B. und Manzl Hanni: Stöckl sieg- te über 800 'rn und Manzl im Diskus. Osterr. Bergrettungsdienst Flugeinsatzstelle Innsbruck Am Sonntag, den 26. Juni 1977 fin- det im Bereich des Predigtstuhl-Nord- gipfels (Direttissima - direkte West- wand) im Wilden Kaiser eine Übung in Form einer Stahiseilbergung statt. Diese Übung wird von der Flugrettung Innsbruck (Ausbildungsleiter Kurt Pittracher) organisiert und ist eine Pflichtübung für die Flugretter der Fiugeinsatzstelle Innsbruck. Die ÖBRD- Ortsstellen des Bezirkes Kitzbühel sind zur Mitarbeit bei dieser Berg- rettungsübung herzlich eingeladen. In- teressierte Brergretttu;ngsmänner sollen um 6 Uhr früh, wenn möglich mit Funkgerät auf Empfang, am Eilmauer Tor stationiert sein. Herbert Pali, ÖBRD St. Johann i. T. Auch die Schülerin Gasti Kathi mischte beim Sieg in der Staffel kräftig mit. Weitere Plazierungen: Wurzrainer Hilde: 4 x 100 m 2. Platz, 800 m 4. Platz, 100 m Hürden und hoch 5. Platz. Gasti M.: 4 x 100 m 2. Platz, 800 m 5. Platz. Mair Sabine: 4 x 100 m 2. Platz. Bendler Gitte und Thurner Isabella verstärkten, obwohl sie nicht mehr aktiv sind, die Hnpfgartner recht gut: über 800 m 2. Platz für Gilti und 3. Platz über 200 m für Isabella. In der m. Jgd. gewann Siebener dank seines besseren Finish die 400 m Hürden sicher, die 1500 m Hndernis holte er sich ebenfalls souve- rän. in der 3 x 1000 m Staffel und über 1500 m flach reichte es zusätzlich noch für jeweils einen 3. Platz. Fuchs Josef zeigte mit einem 3. Rang über 100 m und als siegreicher Schlußläufer in der 4 x 100 m Staffel, daß mit ihm wieder zu rechnen ist.Mit großem Kampfgeist lief Brunner Simon über 5000 m einen 2. Platz heraus. Mit Zott Hansi und Wolf sfellner Bruno erzielte er noch einen 3. Platz in der 3 x 1000 m Staffel. Der noch recht junge Lang treckler Zott Hansi gefiel außerdem noch mit einer guten Leistung über 3000 m Hindernis und 1500 'rn flach. Wolfsfellner belegte über 3000 m Hindernis noch einen 4. Rang. Mantl Karl verbesserte seine per- sönliche Bestleistung in der 100 m Staf- fel. Von den Athleten Freistätter W. und Widmann Hansi kann man in Zu- kunft sicher noch einiges erwarten. Wer- ner erreichte trotz Sturzes bei den 400 m Hürden einen glänzenden 3. Platz, eben- so in der 3 x 1000 m Staffel. Hansi er- zielte in allen Bewerben klare Verbes- serungen seiner persönlichen Bestlei- stung: 5. Rang im Speer, 4. Platz im Diskus, 9. Platz im 1000 m Lauf, 3. Bang in der 3 x 1000 m Staffel. Mit den Leistungen dieser Jugend- lichen haben die Hopfgartner Trainer eindeutig bewiesen, daß sie ihre Schütz- liege rechtzeitig in Topform gebracht haben.
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