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Samstag, 2. Juli 1977 Ktzbüh.1r AnzeWw Seite 13 Professor Heinrich Harrer zum 65er KITZBOHELER STANDESFALLE: - Geboren wurden: ein Siegfried Ro- bert dem Steinmet=eister Siegfried Trenkwalder und der Gattin Anna, geb. Haselisberger, Kitzbühel, St. Jo- hanner Straße 9; jein Günter dem Berg- bahnbediensteten Stefan Schipflinger und der Gattin Johanna, geb. Exen- berger, Jochberg 91; eine Aleissan:dra der Hotel- und Ga:s[tgewerbebedienste_ ten Irmgard Dodge, Kirchdorf, Erpfen- dorf 477; eine Michaela Maria dem Landarbeiter Sebastian Krimbacher und der Gattin Theresia, geb. Maier. Kirchberg Nr. 11/456; ein Bernd der Verkäuferin Martha Nothdurfter Oberndorf 51a; in Wien wurde ge- boren, ein Thomas Christian dem Diplomingenieur Hans Christian Rief und der Gattin Gertraud, geb. Bablik. - Geheiratet haben: der Berufsdetek- tiv Robert Fuchs, St. Johann, Me- raner Straße 15 und die Büroange- stellte Elisabeth, geb. Arnold, Kit.zbü- hei, Siedlung Frieden 9. - Gestorben sind: die Gastwirtin i. R. Ursula Gantschnigg, geb. Hechenber- ger, Jochberg, Jochbergwald 48, im Alter von 85 Jahren; am 22 Juni die Hausfrau Katharina Filzer, gieb. Kalt- eis, Kitzbühel, Ehrenbachgasse 32, 69 Jahre; am 25. Juni die Köchin 1. R. Magdalena, Panzl, Kitzbühel, Horn- weg 20, 80 Jahre. Priesterjubiläum Am Sonntag, 10. Juli 1977, feiert Hochwürden Herr Pfarrer Geistl. Rat Josef Mayrhofer, geboren am 24. Sep- tember 1913 in Kitzbühel, sein 40jäh- riges Prlesterjubiläum. Zu diesem Ehrentag die herzlichsten Glück- und Segenswünsche aus der Heimatstadt. Frauenkirche in Kitzbühel Seit einer Woche ist nun die Frau- enkirche eingerüstet und die Reistau- rierungsarbeiten haben begonnen. Un- ser Kunstmaler und Kirchenrestaura- tor Hermann Mayr hat diese Arbeit übernommen. Wir wünschen ihm und uns gutes Gelingen des Werkes. Als Pfarrer bitte um Verständnis, daß flUn für lange Zeit die Frauenkirchie geschlossen ist. Spenden für die Ko- sten dieser Renovierung werden im Pfarramt freundlich entgegengenom- men. Die Kosten werden sich bei S 500.000.— belaufen. Euer Pfarrer Maria Heimsuchung in der Einsiedeleikapelle Die hl. Messe in der Einsiedeleika- pelle kann leider erst am Montag, dem 4. Juli, um 19 Uhr gefeiert wer- den, da ich am Samstag abends ver- hindert bin. So lade ich für Montag 19 Uhr zur Feier Maria Heim- suchung in der Einsiedeleikapelle freundlich ein. Euer Pfarrer Johann D anninger Professor Heinrich Harrer feiert am 6. Juli 1977 seinen 65. Geburtsag. Aus diesem Anlaß ist es uns eine beson- dere Freud, etwas aus dem unge- wöhnlichen Leben des großen Forschers und Abenteurers zu berich:en. Harrer wurde 1912 in Kärnten ge- boren. Kurz nach seinem Studium. in Graz begann er sein abenaeuierliches Leben. 1938 bezwang er nach 600 Berg- touren die berüchtigte Eiger-Nord- wand, danach nahm Harrer an der deutschen Nanga-Parbat-Expedition teil und wurde zu Kriegsbeginn von den Engländern interniert. 14 flüch- tete er nach Tibet. Nach - 2 ns,1 2jähriger Flucht erreichte er nach berqueirung von 32 Himalaja-Pässen [hasa, die goldene Stadt. Dort hielt er sich bis 1951 als Lehrer und Berater des Dalai Lama auf. Seinen Aufen:h,al- in dem geheimnisvollen Hochland beischrieb er in dem Buch „Sieber. Jahre in Tibet". Das aufregende Lebe 1-Jarrers wur- de durch folgende Expedit:onen fort- geführt : 193 Anden-Amazcvnas, 1955 Alaska - 3 Erstbesteigungeft 1957 Kon- go-Ruwenzori, 1961'62 wurde sein 30- jähriger Wunschtraum erfüllt: die Durchquerung der Tropeninsel Neu- guinea, Erstbesteigung von 32 eisbe- deckten Gipfeln, Entdeckung von Jä- Li-Me (Quelle der St'einäxfe, 1964/65 Nepal-Himalaja außerdem wurde Har- rer 1965 vorn österreichischen Bundes- präsidenten zum Professor ernannt. 1966 fünf Monate im Amazonas-Gebiet. teilweise mi: König Leopold von Bel- gien, 1968 Weltreise durch a--:e 5 Kon- tinente, 1969 Franz. Guayrr.a, 1970 Grönland, 1971 Sudan, 1972 Borneo, 1973 Nepal, 1974 Manipu:, 1975 erforschte er mit König Lccpoid von Belgien die Anamanen, 1973 das La- dakh-Gebiet, 1977 war Afrika mit der Besteigung des Ruwetnzori an der Rei- he. Hanrers Leben heißt Gefahr und per- sönlicher Einsatz. Lediglich Harrers Phantasie und seinem Einfühlungsver- mögen ist es zu verdanken, daß er Übermenschliches mit Geduld und Aus- dauer ertragen konnte. Allein die Strapazen auf der Flucht nach Tibet legten ihm ein Übermaß an Entbeh- rungen und Leid auf. Wer Harrers Pläne und Ideen ver- folgt und von seinen Expeditionen in alle Teile der Welt gehört hat, bewun- dert in ihm den unerschrockenen Forscher und großen Schriftsteller, der in seinen Skizzen, die von seinem Ta- lent als Künstler zeugen, die Eindrücke seiner Reise festhält. In seinen Büchern schildert er sach- lich und eindrucksvoll seine Reiseaben- teuer, sodaß der Leser sich mitten in den tropischen Regenwald des Ama zonas oder in die ewige Eiswüste des Himalaja hineinversetzt fühlt. Steine weiteren Bücher, wie: „Ich komme aus der Steinzeit - Ewiges Eis im Dschungel der Südsee", „Geister und Dämonen", „Die weiße Spinnen" u. v. a. erreichten Millionenauflagen und wurden in fast alle Weltsprachen übersetzt. Sein mit Wissenschaftlern zusammengestelltes Buch „Unter Pa- puas" entwickelte sich ebenfalls als Bestseller. Die Harrer-Sammlung ist im Volkskundem;useum der Universität Zürich zu bewundern. Und ist es nicht herrlich, wenn ein Mensch wie Harrer, der sicher alle Höhen und Tiefen des Lebens durch- lebt hat, trotzdem behauptet: „Das Abenteuer liegt nicht allein im Erstür- men eines Gipfels, im Durchqueren ei- nes unbekannten Dschungels oder gar in einer Fahrt zum Mond, es liegt ge- nauso in den kleinen Dingen, dem Singen eines Vogels, dem Vorbeihu- sehen eines Salamanders und dem Glitzern dies Sonnenlichts auf blauem Schnee, so schließt sieh der Kreis und die letzte Stufe ist auch wieder die erste". Bald wird Heinrich Harrer wieder das Fernweh packen und er wird sich auf die Suche machen nach neuen Aben- teuern. Der 65jährige hat sich noch große Ziele gesteckt. Wünschen wir, daß es ihm gelingt, sie zu verwirklichen. - Bergwacht Kitzbühel Unsere nächste Monats- versammlung findet am Donnerstag, 7. Juli 1977 um 20 Uhr in der Haupt- schule Kitzbühel statt. Ich bitte um zahlreiches Erscheinen. Euer Ortsstellenleiter
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