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Seite 20 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 2. Juli 1977 darin einig, daß die 15. Bewerbe in St. Johann nicht nur ein beachtenswertes Jubiläum waren und hinsichtlich der Teilnehmerzahl den bisherigen Spitzen- wert brachten, sondern auch, wie es Landes-Kmdt. Ing. Part'l öffentlich er- klärte, hinsichtlich der örtlichen Orga- nisation und der Zusammenarbeit aller örtlichen Stellen einmalig waren. w. Kulturreferat St. Johann in Tirol Das Kulturreferat der Marktge- meinde St. Johann in Tirol zeigt im Dechantshof eine Ausstellung von Bildern Erich Tschinkeis. Der in Leibnitz (Steiermark) 1948 geborene Künstler lebt in Kitzbührel und ist Kunsterzieher am Bundesgym- nasium St. Johann in Tirol. Gleich nach Absolvierung seines Hochschul- studiums in Wien kann er seine Ar- beiten der Öffentlichkeit in vielen Aus- stellungen präsentieren. Preise (Tschin- kel hart dreimal den Kunstpreis des Landes Steiermark für zeitgenössische Malerei im Rahmen der Kulturveran- staltungen dies „Steirischen Steririschen Herbstes" erhalten) und Ausstellungsbeteiligun- gen (Graz, Rom, Bari, Innsbruck, Salz- burg, Wien) verdeutlichen diesen Weg. Namentlich in der ersten Zeit seines Schaffens - und solche Bilder werden in der Ausstellung hauptsächlich ge- zeigt - bemüht sich Tschinkel um eine Verbindung von Realismus mit sur- realen Themen herzustellen. Das Bild „Mondschein-Sonate" weist darauf hin. Zunächst springt einem die Materialität des Instrumentes an, fast photo-real. Der Blick fällt auf das Ohr im Flügeldeckel und so wird man in einen seelischen Bereich geführt. Wer fühlt nicht den stechenden Schmerz im Ohr, diesem empfindlich- sten Organ des Musikers? Die dra- matisch--wehenden Haare verstärken und steigern den geistigen Eindruck. Dann vielleicht versinkt dieser Inhalt. Gerade und kantige Linien kreuzen sich, das Psychologische will sich in den Wölbungen und im Wellenartigen hervortun und im Hintergrund fast tröstend die Natur. Der Mond, der die Landschaft in ein ätherisches Licht taucht. Wie in einer plötzlichen Vision ‚sieht man" das tragische Schicksal Ludwig van Beethovens. Aber jeder Betrachter wird gleich empfinden, wie mangelhaft solche Gedankensplitter sind gegenüber dem Erlebnis. Kunst soll man nicht erklären sondern an- schauen (anhören). Der Intellekt spe- kuliert bloß und schielt auf einen sinnbezogenen Zweck und endet in Äußerlichkeiten. Sicher soll man sich auch Gedanken machen (unser intellektuelles Bedürf- nis ist ja ohnehin nicht zu stillen), aber wer das rechte Anschauen übt - und so eine Ausstellung ist eine gute Feu:erwehr-Kmdt. Alois Exenberger dankt auch an dieser Stelle im Namen der Freiwilligen Feuerwehr St. Johann allen Freiwilligen und allen Feuerwehr- männern, die sich in selbstloser Weise eingesetzt und so am Gelingen des 15. Tiroler Landesfeuerwehrleistungsbewer_ bes sowie am Erfolg des Festzeltes bei- getragen haben. Anregung - der kann bei sich feststel- len, wie sich seelische Erlebnisse ein- stellen, von denen er vorher wenig oder gar keine Ahnung hatte. Es ist ein Weg, bei dem sich ein ge- naueres Beobachten, eine Wachheit für ein einheitliches Gebilde, eine Steige- rung der Bewußtseinssituation herbei- führt. Da „bildet" sich im Unterbe- wußtsein eine seelische Qualität heran, und das gehört ja zu den bedeutenden Aufgaben des Künstlerischen. So wird es einsichtig, daß es nicht bedeutungs- los ist, was alles an Eindrücken (Bil- dern, auch Tonbilder) den Menschen erreicht. All das beeinflußt sein Seeli- sches in ungeahnter Stärke. Hier im Psychischen ist der Schauplatz, wo die akustische und optische Welt herein- bricht und sich mit den individuellen Anlagen trifft. Vielen Problemen hat sich Erich T'schinkel gestellt und von seinem künstlerischen Standpunkt aus gelöst. Wir können viel Jemen an den Bildern und es ist interessant und aufschluß- reich, einen Ausschnitt aus seinen Ar- beiten in der hiesigen Ausstellung be- trachten zu können. Die Ausstellung wurde am Donners- tag, 30. Juni 1977 eröffnet und ist bis Freitag, 8. Juli zu sehen. Prof. Hubert Sprenger Mondsdeinsonate Studio Gehhard, Salzburg-, i,2" Schwendier Student: „Sub auspiciis präsidentis" Am 16. Juni 1977 fand im Rittersaal der Residenz zu Salzburg die feier- liche Prom:,tjan „Sub Auspicils Prae- sidentis Re:Pubiicae" von cand. phil. Sebastian Wildbichler von der „Paris- LodronUniverisität Salzburg statt. Der Ehrenring wurde Dr. Wildbichler durch den Herrn Bundespräsidenten über- 'eich:. Wir gratulieren! Dr. Sebastian Wildbichler wurde am 6. Juni 1942 als Sohn des Kleinlett- bauern Kaspar Jaudl, der schon 1960 durch einen Motorradunf all tödlich verur glückte, geboren. Seine Mutter, Elisabeth Wildbichler, bewirtschaftet den Kieinle:thof in Schwendt. Von 1941. - 1956 besuchte Wild- bichler äle zweiklassige Volksschule in Schwen:dt. Dann war er durch sechs ahre auf dem Hof seiner Eltern tätig und 1962 besuchte er die höhere Bun- deslehranstalt -_'ür alpenländische Land- wirtschaft in Ursprung bei Salzburg. 1966 und - '96 7 absolvierte Dr. Wild- bichler die Eiänzungsprüfungen aus Deutsch, Englisch, Geschichte und Philosophie beim Landesschulrat für Wien und van 1967 bis 1968 den Ma- t.1.raielargang an der Bundeslehrerbil- dungsnstak in Innsbruck. Von 1968 b:s 1971 war Dr. Wild- bichle: beirr. österreichischen Jugend- rat für Entwicklungshilfe, Wien, tätig und in Brasilien eingesetzt. Die Stu- dien ür Psychologie und Pädagogik begann Sebastian Wildbichler erst mit 3] Jahren, van 1972 bis 1977, an der Paris-Lodron-Unive:rsität Salzburg. Tiissen-ations:hema: „Die Entwicklung :r Leistungsmotivation bei Jugend- sihen aus verschiedenen Familien- strukturen" - Vergleich der Stärke und Richtung de-- eistungsmotivation so- wie der Arbeitseinteilung zwischen Ju- gendlichen aus dem SOS-Kinderdorf, dem Pro-Juve :ntute-Kinderdorf und Erich Tschinkel: Bilder aus seiner ersten Zeit
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