Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seite 8 Kitzbüheier Anzeiger - Samstag, 2. Juli 1977 Landeslandwirtschaftskanimer und der Landesregierung besorgten 1500 Einzel- hofberatungen und 3500 Beratungen bei Sprechtagen. Flur-, Wildbach- und Lawinenverbau- lingen: Für Fluß- und Bachregulierun- gen wurden von 1970 bis heute rund 100 Millionen Schilling aufgewendet. - Regulierungen erfolgten insbesondere am Unterlauf des Köglerbaches (Kitzbü- hel) sowie an der Kitzbüheier Ache, an der Brixentaler Ache in Kirchberg, an der Brixentaler Ache in Hopfgarten, am Lechner'bachl in St. Johann und am Hausbach in Going am Wilden Kaiser; weitere Entwässerungen in Kircchdorf und in St. Johann. In den nächsten fünf Jahren werden für die geplanten Wasserbauten rund 70 Millionen Schilling aufzubringen sein. Die Interessentenbeiträge der Gemein- den betragen zwsichen 10 und 20 Pro- zent. Letzte umfassende Hochwasserkata- strophe im Jahr 1946; besonders betrof- fen die Gemeinden Hopfgarten, Brixen, Westendorf und Kirchberg. Das Hoch- wasser 1975 betraf die Gemeinden V/ stendorf, Brixen und Kirchberg. Zu- wachs an Verbauungsnotwendig!keiten aus diesem Ereignis etwa 100 Millionen Schilling. Für Wiidbachverbaruungen wurden von 1952-1976 295 Millionen Schilling (aufgewertet) aufgewendet. Besonders stark belastet waren die Gemeinden Brixen, Hopfgarten, Kirchberg und Kitzbühel. Infolge der topographischen und geologischen Verhältnisse des Bri- xentales liegen die Schwerpunkte der Wildbiachverbauung auch in Zukunft in diesem Gebiet. Für Maßnahmen des aktiven Schutzes, d. s. Veinauungsmaßnahmen, sind im Durchschnitt jeweils 15 Prozent der Auf- wendungen von den Interessenten zu tra- gen. Förderungsmittel werden vom Bund zu 65 Prozent, vom Land zu 20 Prozent bereitgestellt. Keine akute Lawinengefährdung von Siedlungsgebieten! Der Arbeitsbereich der Gebietsbaulei- tung Wörgl der Wildbach- und Lawi- nenverbauung erstreckt sich auf den ge- samten Bezirk Kitzbühel und auf den Bezirk Kufstein, innaufwärts bis Kundi. Die zur Verfügung stehenden Mittel wur- den zu 70 Prozent im Bezirk Kitzbühel ausgegeben. Aufgrund der Dringlichkeit von Verbauungen gilt dieser Schlüssel (30 Prozent für den Bezirksteil Kufstein) auch für die kommenden Jahre. Neben dem aktiven Schutz kommt euch den passiven Schutnna ßnahmen beson- dere Bedeutung zu. Hier sind insbeson- dere die Gefahrenzonenpläne zu erwäh- nen, welche durch die Wildbäche oder lawinengefährdeten Bereiche ausweisen. Diese stellen gleichzeitig eine Grundla- ge für die Flächenwidmungspläne dar. Bisher wurden für sieben Gemeinden G:efahrenzonenpläne ausgearbeitet, für weitere fünf Gemeinden sollen diese bis Jahresende 1977 zur Verfügung stehen. Straßenbau: Investitionen auf dem Bundesstraßensektor zwischen 1970 und 1977 108,5 Millionen Schilling. Auf etwa 450 Millionen belaufen sich die Kosten der projektierten Maßnahmen der näch- sten Jahre. Für den Bau der „Tangente Kitzbühel" werden 200 Millionen benö- tigt. - Auf dem Landiesstraßensektor wurden von 1973 bis 1977 insgesamt 43.76 Mio. Schilling investiert. Im Normalprogramm stehen jährlich 3 bis 5 Millionen zur Verfügung. Geschätzte Baukosten für den Ausbau der Landesstraßen 1977 bis 1985 etwa 44 Millionen. Pflichtschulwesen: Die vergangenen 25 Jahre waren aufgrund der Schulgesetze 1962 durch den Ausbau des Hauptschul- wesens und die Auflassung der Ober- stufen an den Volksschulen gekenn- zeichnet. Die Zahl der Volksschulen blieb ge- genüber 1952 mit 31 konstant. Die Klas- senanzahl stieg von 128 auf 142; die Schülerzahlen sanken dagegen von 4500 auf 3500 zurück. 1952: 2 Hauptschulen mit 17 Klassen und 510 Schülern; derzeit: 9 Hauptschu- len mit 127 Klassen und rund 3800 Schü- lern. Sonderschulen: vor 20 jahrein 5 Klas- sen mit 82 Schülern; heute 215 Schüler in 18 Klassen. Sieben Polytechnische Lehrgänge nit 15 Klassen und 190 Schü- lern. - Rege Schulbautätigkeit. Lediglich vier Gemeinden hatten in den letzten zwan- zig Jahren keine neue Schule zu errich- ten eder umzubauen. Sieben Gemeinden mußten mehr als eine Schule neu errich- ten bzw. um- oder ausbauen. Mit Aus- nahme von Brixen im Thale kann das Schulraumproblem als gelöst betrachtet werden. Gegenwärtig akuter Lehrermangel; für die Zukunft ist jedoch mit einer Norma- lisierung der Personalsituation zu rech- nen. Derzeit: 153 Volksschullehrer 162 Hauptschullehrer 17 Semderschullehrer 12 Polytechnische 39 Arbeitslehreni'nnen Grundverkehr: Dieser ist seit dem Be- ginn der siebziger Jahre rückläufig. Der Ausländergrundverkehr ist beinahe be- deutungslos. Der Bezirk Kitzbühel liegt mit 13,3 Prozent an Zweitwohnungen von allen Bezirken Tirols allein an weiter Spitze. Gesamtwoheaungsstand 14.260; davon: 1898 zeitweise bewohnte Wohnungen; hievon wiederum 771 (40, 6 Prozent) Fe- rien- und Wochenendhäuser. Militärische Anlagen: Wintersteller- kaserne in St. Johann und Panzerkaser- ne sowie der Truppenübungsplatz Hoch- filzen. Kultur und Brauchtum: 23 Musikka- pellen, 14 Schützenkompa ien, 11 Schüt- zengilden. Musikschulen, Musikgruppen, Trach- tenvereine, Gesangsvereine, Kirchenchö- re, Heimatbühnen und Volkstheater. - Das Kitzbüheler Heimatmuseum mit be- ster skigeschichtlicher Sammlung, der Alfons-Walde-Galerie und der prähisto- rischen Sammlung aus dem Kupferberg- bau vor 3000 Jahren. Nun auch das Bau- ernhausmuseum H:interobernau. Piobieme und Ziele: Nach den Forde- rangen des Tiroler Raumordnungsgeset- zes wäre zu trachten, daß die Flächen- widmung in den Gemeinden vorange- trieben wird, damit die Flächenwid- mungspiäne möglichst bald in Kraft tre- ten können. Der Fremdenverkehr, der qualitativ noch verbessert werden kann, darf nicht durch Landschafts- und umweltschädi- gende Faktoren gestört werden. Insbe- sondere wird darauf zu achten sein, daß im Einklang mit den Flächenwidmungs- plänen keine Zersiedelung der Erho- lungslandschaften erfolgt. Im Interesse der Gesamtwirtschaft des Bezirkes wäre der Ausbau des Straßen- netzes vordringlich. Ein besonderes Problem bildet die Abwasserbeseitigung der Gemeinden entlang der Großache. Wenn auch diese Gemeinden teilweise über größere Ka- iarJnetze verfügen, so fehlen dennoch nah Ausnahme der Stadt Kitzbühel ze- trale iläranlagen. Doch zeichnet sich in dieser Richtung auch bereits eine Lösung durch die Bildung eines Planungsverban- des zur Reinhaltung der Großache ab. Hinsichtlich der Abfallbeseitigung will man vorerst noch die Erfahrungen aus dem Na chbezirk Kufstein abwarten. / ARBt$ Kitzbühel: Leistun- gen für Nichtmitglieder. Um einen noch größeren Beitrag für die Verkehrs- sicherheit auf unseren Straßen zu leisten, bietet der ARBOe auch für Nichtmitglieder nachfolgende ahrzeugüberprüfungen gegen Kosten- ersatz an: Ueberprüfung nach Paragraph 57 a KfG (Pickerl), kompletter Motor- test, Spurvermessung, Bremsentest, An- kaufstest, Einstellung von Zündung und Vergaser (Abgastest). Gerade die jetzt anlaufende Urlaubszeit soll alle Kraft- fahrer dazu veranlassen, ihr Fahrzeug auf einwandfreie Funktion und Ver- kehrsscherheit überprüfen zu lassen. - Machen Sie von diesem Angebot Ge- brauch, damit Sie sicher und unbe- schwert Ihren Urlaub genießen können und wieder gut heimkommen. Der Ob- mann: Gebetsberg-r.
< Page 7 | Page 9 >
< Page 7 | Page 9 >