Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 9. Juli 1977 Arzt in Kitzbühel und St. Johann in zeit als Fotograf mit dem Leben und Tirol tätig. der Arbeit der Tiroler Bergbauern. In Verbundenheit mit Tirol beschäf- Seine Bilder wurden wiederholt in- tigt sich Dr. Jacobucci in seiner Frei- ternational ausgestellt bzw. publiziert. Ausstellung in der Handelskammer Kitzbühel Professor Hilde Goldschmidt Dr. Jeffrey Jacobucci Vom 9. bis 22. Juli 1977 steilen Frau Professor Hilde Goldschmidt und Dr. Jeffry Jacobucci in zwei Räumen der Handelskammer Kitzbühel aus. Thema der Ausstellung: „Porträt einer Stadt". Die Stadt ist Kitzbühel. Ausgestellt werden Pastelle, Öl, Monotypien, Zeich- nungen, Fotografien und Fotografik. Professor Goldschmidt feiert am 7. September ihren 80. Geburtstag und damit ist sie eine der ältesten noch aktiven Künstlerinnen Europas. Sie ist über 55 Jahre künstlerisch tätig. In Leipzig geboren, studierte sie in Dresden und ist seit 1953 in Kitzbühel wohnhaft. Ihre Aufenthalte in Venedig. Südfrankreich, England, Israel und Gozo haben ihre Arbeit wesentlich be- einflußt. Prof. Goldschmidt ist für ihre Ausstellungen im In- und Ausland bestens bekannt. Dr. Jacobucci wurde 1939 in Troy- New York geboren. Er studierte phy- sicalische Therapie und promovierte 1962 an der Ithaca Universität. Vor sei- ner Abreise nach Österreich arbeitete er als physicalischer Therapeut und wissenschaftlicher Assistent in New York. Dr. Jacobucci inskribierte 1967 an der Medizinischen Fakultät in Inns- bruck und promovierte 1973 zum Doktor der Medizin und ist seither als gern, von Euch Eberhartlingern, von Euch allen, die Ihr auf den Höfen und Häusern der Gemeinde Oberndorf sitzt. Es ist eine Geschichte des einzelnen, seiner Familie, seines Geschlechtes, seiner Sippe. Es ist eine Geschichte der Gemeinschaft von Oberndorf mit der Fülle des Lebens, mit dem ganzen Hoch und mit dem vollen Tief, die das geschichtliche Leben eben darstellt. Die Menschen, die hier seit 1000 Jahren siedeln, leben, arbeiten, sich freuen, trauern, weinen und lachen, geboren wurden und gestorben sind. Sie alle haben selbst diese ihre Geschichte ge- schrieben. Und wenn wir die unge- zählten Ahnen in unserem Geist vor- überziehen lassen, dann zieht uns dies in die Knie. In die Knie deswegen, weil sie uns mit aller Kraft und Macht auf den Boden drücken, in den Boden, den sie mit harter Faust, mit starker Stirn, mit den Schwielen der Hände und mit dem Schweiß bearbeitet, be- ackert und urbar und zu ihrer Heimat gemacht haben. Erschaudern möchte man vor sich selber, wenn man an den Fleiß, der Arbeit der Plag der Ahnen und der Mühe nicht hoch genug ein- schätzte und dies uns nicht die Ach- tung abzwänge, in die Knie zwingt auf den Boden, der einmal ihrer war und nun unser ist. Was sagte ich kurz vorhin? Seit tau- send Jahren ist dieser Boden unser? Müller-Höpperger: Kürzlich wurde in Wien die OeSEG, eine gesamtösterreichische Gesellschaft zur Sonderabfallentsorgung gegründet, welche nun - möglicherweise in näch- ster Zukunft das Sonderabfallkonzept der Bundeswirtschaftskammer auf pri- vater Basis verwirklichen soll. Diese Ge- sellschaft beinhaltet neun qualifizierte Unternehmen (aus jedem Bundesland eines); Firmen, die sich auf dem Gebiete der Beseitigung und Wiederverwertung von Sonderabfällen. Oelen, Emulsionen, Giftstoffen usw. zur oben erwähnten OeSEG zusammengetan haben. Wie so oft in überregionalen Angele- genheiten hat auch hier ein Unterneh- men unseres Bezirks, Müller-Höpperger, in St. Johann (weitere Firmensitze in Mötz, Jenbach, Lienz, Mittersill) maß- geblichen Anteil am Zustandekommen dieser von Umweltschutzexperten be- geistert aufgenommenen G esellsch aft. - Das Sonderabfallkonzept sieht ein dem Stand der Technik entsprechendes Netz an Sammelstellen vor. Diese sind Vor- Nein, das stimmt nicht, denn seit rund dreitausend Jahren ist dieser Raum be- siedelt. Wer sagt das, wo steht das ge- schrieben, wo stehen dafür die Zeug- nisse, die Beweise, die Urkunden? Ja, als ob es nur immer Urkunden und schriftliche Zeugnisse bräuchte, um ei- nen geschichtlichen Beweis zu liefern! Ihr wißt doch selbst, daß die heutige Reither Ache auch die Spertner Ache, oder auch die Reinanken genannt wird. Das sind die Beweise für eine Besied- lung vor rund dreitausend Jahren. Wieso denn? Ja, weil diese beiden Wörter keltisch sind, oder sogar illy- risch, jedenfalls gehören sie der soge- nannten indogermanischen Sprache an. Der Name Sperten geht auf eine indo- germanische Wurzel „sperrt", was Ge- büsch bedeutet, zurück, so daß der Bach als der vom Buschwerk einge- säumte so benannt worden wäre. Aber auch Reinanken ist ein ganz altes Wort, ja es ist sogar mit dem Rhein verwandt. Dieses Wort Reinanken be- deutet nichts anderes, als „fließendes Gewässer". Im Altindischen gibt es ein Wort „riner". das in flußgeraten. fließend heißt. Hier haben wir also die Verbindung zu diesem, unseren Rein- anken. Ja es gebe noch viele andere Beweise für eine Besiedlun vor 3000 Jahren. Denken wir an die Loigam am Ostfuß dies Kaisers bei Gasteig. Hier liegt wiederum eine indogermanische aussetzung dafür, daß der Sonderabfall auch wirklich in die geplanten zentralen Beseitigungs_ und Verwertungsanlagen in Wien und Oberösterreich kommt und umweltfreundlich aufgearbeitet wird. - Besonders erfreulich ist die Tatsache, daß sich in Oesterreich die auf diesem Ge- biet profilierten Experten Prof. Wogrolly von der Montanischen Hochschule Leo- ben und Prof. Schimmerl von der Uni- versität Wien, nunmehr auch in der Pra- xis hiefür engagieren. Unter der Lei- tung dieser Experten soll vorerst ein In- vestitionsprogramm erstellt werden, das voraussichtlich bis zum Jahre 1982 einen Betrag von rund 200 Millionen Schilling erfordern wird. Freilich kommt es letztlich auf das Verständnis und die Unterstützung des Bundes und der Länder an, ob ein sol- ches Programm, das anWichtigkeit zwei- fellos erstrangig einzuordnen wäre, auch zügig verwirklicht werden kann. Privat- initiatve jedenfalls ist entsprechend vor- handen. Wurzel zugrunde, die bedeutet: Mo- rast, Sumpf, Sumpfbach. Denken wir aber auch an die alte Bezeichnung für die Fieberbrunner Ache, die früher die „ Alben" hieß. In Almdorf ist ja dieser Name noch erhalten und in die- sem, Alben steckt die indogermanische Wurzel „Alb", das bedeutet ‚weiß", daher hat auf deutsch ausgedrückt, die heutige Fieberbrunner Ache, einmal Weißbach geheißen. Ein Weißenbach gibt es ja, wie Ihr wißt, im Sölland. So, meine lieben Oberndorf er, ich glaube es genügt zunächst, um zu be- weisen, daß die Besiedlung dieses un- seres Bodens weit in die Vorzeit zu- rückreicht. Damals, zumindest ab 400 vor Christus, gehörte dieser Raum dem Stamme der Kelten an, die sich im 2. Jahrhundert v. Chr. zum König- reich Norikum zusammenschloß, das vom Ziller bis in die pannonische Tief- ebene, von den Karawanken bis zur Donau reichte. Die Kelten, wie auch die Illyrer im Zentralalpenraum wur- den 15 v. Chr. von den Römern besiegt und aus ihi en Stammesgebieten ent standen die römischen Provinzen Räthien, westlich von uns, also ab dem Ziller und östlich des Zillers die Pro- vinz Norikum, Ich brauche Euch wohl nicht, liebe Oberndorfer, besonders er- klären, daß die Zugehörigkeit zum Rö- merreich durch 4 Jahrhunderte auch in der Sprache einen Einfluß gehabt Initiativen zur Gründung eines 00 gesamtösterreichischen Sonderabfallkonzepts Gesellschaft zur Sonderabfallentsorgung gegründet - zukunftsorientiert - Müller-Höpperger, St. Johann, Vertreter für Bundesland Tirol in der OeSEG. -
< Page 10 | Page 12 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen