Kitzbüheler Anzeiger

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Vorne links Bruggbach - rechts cern Ltrenncrn Doll'mit Kc ehe Mitte inks „Foidler - helles Dach, und rechts „beim Bairer' - Schindeldach. Im Hintergrund das Kitzbühe- 1er Horn. Foto: G. Berthold, München (um 1925) Samstag, 9. Juli l7 Kitzbüheler Anzeiger Seite 9 Umfassende Vorinformation zur Berufswahl Der Elternverein an der Knaben- hauptschule Kitzbühel griff den Vor- schlag der 3. 1.-Klasse auf und führte erstmals eine gemeinsame Veranstal- tung für Eltern und Schüer durch. Zweck der gutbesuchten Veranstaltung war eine Vorinformation über das An- gebot der weiterführenden Schulen im Bezirk und in der nächsten Nachbar- schaft. Obmann Ernst Harisch konnte dazu als Referenten Vertreter des Bun- des-Oberstufengymnasiums Mittersill. der höheren technischen Bundeslehr- anstalt Saalfelden, der Tourismus- fachschule St. Johann (derzeit dislo- gierte Klassen der Schule von Zell am Z;iller), der Landwirtschaftlichen Lehr- anstalt Weitau und der städtischen Handelsschule und Handelsakademie Kitzbühel sowie den Berufsberater des Arbeitsamtes, den Direktor der Schule und mehrere Lehrer begrüßen. Durch diese Vorinformation bereits in der 3. Klasse werde Eltern und Schülern eine Direktinformation geboten, wie sie bis- her einmalig ist. Eingangs berichtete Berufsberater Heinz Grauss über die voraussichtliche Lehrstellensituation auf weitere Sicht. Heute ist die Entscheidung für die Fünfzehnjährigen hinsichtlich der Be- rufswahl keine ‚ ‚Leb ensentscheidung" mehr, weil man aus Erfahrung weiß. daß ein Großteil ein- bis zweimal den Beruf wechselt. Wesentlich ist aller- der Schule fortgesetzt werden. Die Tourismusfachschule in St. Jo- hann, vorgestellt von Prof. Schnederle, besteht erst seit einem Jahr. Mit der schulischen Ausbildung verbunden ist vorgeschriebene Praxis in ein- schlägigen Betrieben. Prof. Schnederle bezeichnete als Ziel die Ausbildung für die mittleren Dienste im Tourismus. Direktor Dipl.-Ing. Ludwig Partl stellte die Lehranstalt Weitau vor. Sie dings ein „Grundberuf". Der Lehr- stellenanzeiger, der von der Arbeits- marktverwaltung in Zusammenarbeit mit der Handelskammer herausgegeben wird, wies heuer 400 offene Lehrstel- len im Bezirk auf. Im Gastgewerbe be- steht ein Nachholbedarf an einheimi- schen Lehrlingen. Das Bundes-Obestnfengymnasjum Mittersill, vorgestellt von Prof. Anton Siegfriedsberger, ist eine junge Schule mit derzeit 110 Schülern. Es wird als Realgymnasium geführt. Die Schule hat kein Internat. Die HTBL Saalfelden, vorgestellt von Prof. Ma:geirle, ist ebenfalls jung und weist eines der modernsten Schulge- bäude Österreichs aus. Es gibt eine höhere Abteilung für Maschinenbau und Elektrotechnik, eine Fachschule für Bauwesen und eine Abteilung für Bauwesen. Es wird ein Schulversuch geführt. Für die beiden ersten Jahr- gänge besteht ein Internat. besteht seit 16 Jahren und weist 250 Schülerinnen und Schüler auf. Der Ausbau zu einer mittleren Lehranstalt (dreijährige land- und forstwirtschaft- liche Fachschule) für Burschen und Mädchen ist eine echte Bereicherung des Bildungsangebotes im Bezirk. Die Schule verfügt über ein Internat. Der Andrang zu den einzelnen Schultypen ist groß. Zuletzt stellte Prof. Rauch die städti- sche Handelsschule Kitzbühel (ab Herbst 1977 auch Handelsakademie) vor. Sie besteht seit 6 Jahren und ver- fügt über kein Internat. Die Ausbil- dung erfolgt für die mittleren kauf- männischen Dienste auf breiter Basis, die Akademie ist eine Maturaschule. Im Anschluß an die sehr präzise Vor- stellung der einzelnen Schulen und Schultypen entwickelte sich eine rege Aussprache, an der sich Eltern und Schüler beteiligten. Schließlich wurde noch von der Möglichkeit der Einzel- beratung Gebrauch gemacht. Obmann Harisch dankte den Re- ferenten für die wertvolle Information, der Schule für die umfassende Mitar- beit, den Eltern und Schülern für das bewiesene Interesse und kündigte an, daß Veranstaltungen dieser Art vom Elternverein in Zusammenarbeit mit Liebe Oberndorfer! Ihr könntet es Euch gewiß vorstellen, wie gerne ich heute bei Euch wäre. Aber mein ge- sundheitlicher Zusand ist derart be- schaffen, daß ich mich nicht ausgese- hen habe, persönlich bei Euch zu sein und mit Euch über Euer Oberndorf zu sprechen. Ich bitte Euch um Verständ- nis, daß ich nur über das Tonband mit Euch in Verbindung treten kann. Du, lieber Herr Bürgermeister Franz Höck, Du hast Dich redlich bemüht, mich nach Oberndorf zu bringen. Du hast, ich merkte es am Telefon, auf- geatmet, im wahrsten Sinne des Wor- tes, als ich ja sagte, dieses Referat im Rahmen der Dorfbildungswoche von Oberndorf zu übernehmen. Und nun muß ich Dich dennoch enttäuschen. Sei mir nicht böse, lieber Franz, es gibt eben höhere Mächte und Gewal- ten, die einem manchmal derartige Umstände aufzwingen. Ich weiß, daß mir die Luft von Oberndorf, überhaupt des Unterlandes, gut täte, als die Luft. die ich atmen muß, wo ich derzeit wohne. Und daher werdet Ihr mir auch sicherlich glauben, daß ich viel lieber bei Euch wäre, als nur in die- ser Stunde, in der das Tonband läuft, an Euch zu denken. Ja meine lieben Oberndorfer, es ist nicht leicht, in Eurem Buch der Ge- schichte zu blättern. Es ist nicht leicht weil derart viel auf den Seiten der Ge- schichte geschrieben steht, der Ge- schichte von Euch Oberndorfern, der Geschichte von Euch Wiesenschwan- Geschichtliches von der Gemeinde Oberndorf Von Hofrat Doktor Eduard Widmoser: Tonband-Vortrag bei der Jungbürgerfeier 1977
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