Kitzbüheler Anzeiger

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Kitzbüheler Bergsteiger mit Herbert Kühr am Kilimanlaro 0 2. Bericht von Toni Werner Samstag, 8. Jänner 1977 Kitbühe1er Anzeiger 54ite 13 Die Nacht von Donnerstag auf Freitag verbrachten wir auf der Horombohütte. Bei herrlichem Wetter stiegen wir zur Mandarahütte ab, machten eine Mittags- pause und gegen 14 Uhr trafen wir am Eingang zum KiJ±inanjaro-Nationa1park Frau Kühr. Obwohl gutes Wetter war, konnte Frau Kühr am Morgen und auch später kein Funkgespräch von Herbert empfangen. Deshalb nahm Frau Kühr bereits vor unserem Eintreffen mit dem Chef-Parkaufseher des Kilimanjaro-Na- tionalparks A. Labongo und dem norwe- gischen Entwicklungshelfer Odd Eluiassen Kontakt auf. Die beiden versprachen, sofort eine Mannschaft zum Gipfel in Marsch zu setzen, um Erkundigungen einzuziehen. Wir gingen zum Hotel, badeten und pflegten unsere Füße. In fünf Tagen ha- ben wir 114 km zu Fuß zurückgei.egt. Dann beschlossen wir, unabhängig von der bereits gestarteten Aktion, am S amst agmorgen vom Flugplatz des zirka 55 km entfernten Moshi aus einen 'Such flug rund um den Gipfel des Kibo zu unternehmen. Bereits um 7.30 Uhr trafen wir am Flugplatz in Moshi ein. Wie groß war aber unsere Enttäuschung, als wir er- fahren mußten, daß kein Flugzeug vor- handen war. Der Flugsicherungsbe amte war sehr zuvorkommend und versuchte telephonisch, vom 45 km entfernten Ki- lirnanjaro-Airport ein Flugzeug zu be- kommen; auch dort war kein geeignetes greifbar. Erst nach einer guten Stunde bekamen wir die Zusage, daß aus dem 300 km entfernten Nairobi eine sechs- sitzige Maschine gegen Mittag eintreffen würde. Inzwischen fuhren wir zum Es- sen. Als wir um 11.30 Uhr wieder am Flugplatz waren, teilte uns der Beamte mit, die Tanzanische Polizei steile zwei Polizeihubschrauber zur Verfügung und daher habe er das bestellte Flugzeug aus Nairobi nicht starten lassen. Wir sollen zum Kibohotel zurückfahren, am dorti- gen Standplatz werden die Hubschrauber landen und von uns einige Männer zur Suche mitnehmen. Die Hubschrauber sollten das Gebiet zwischen Eisregion und Regenwald ab- suchen. Falls Herbert Kühr oder irgend ein Ausrüstungsgegenstand von ihm ge- funden worden wäre, wäre der Hub- schrauber gelandet und hätte Franz Ager (Alpingendarm) dort abgesetzt, zur Ver- sorgung von Herbert. Aber es kam an- ders. Wir befanden uns schon seit 14 h am Sportplatz und erwarteten die Hub- schrauber. - Ager voll ausgerüstet mit Rucksack, warmer Bekleidung für den Einsatz in einer Höhe zwischen 3000 und 4500 Metern. So warteten wir bei 30 Grad im Schat- ten zirka eineinhalb Stunden. Gegen 16.30 Uhr flog ein Hubsehrauer an, kreiste und flog nach Arusha zurück. Der Landeplatz schien nicht geeignet, die Bäume ringsumher waren zu hoch, der Wind ungünstig. Frau Emmi Kühr verbrachte diesen Tag bei Frau Eliassen. Diese, eine ge- bürtige Grazerin, hatte mit ihrem Mann, der die Suchmannschaft zum Gipfel an- führte, Funkverbindung. - Schon am Abend des 12. November stand fest, daß Herbert nicht auf idie Kibohütte zurück- gekehrt war. Wegen dies schlechten Wet- ters konnte die Suche während der Nacht nicht zum Gipfel fortgesetzt werden. Am Samstag um 7 h früh wurde Herberts Fußspur gefunden, das war die Bestäti- gung, daß er vom Gipfel gestartet war. Den Spuren zu schließen, lief er das Eis- feld am U,huru-Peak hinunter. Der folgende Bericht wurde von den Herren Odd Bliassen und A. Labongo vom Kilimanj aro-Nationalpark verfaßt. (Uebersetzung aus dem Englischen von Christa Zuna-KratkyWörgötter.) Während der Nacht wurde veranlaßt, da-3 am nächsten Morgen (14. November) zwei Hubschrauber nach Moshi kommen würden In der Zwischenzeit wurde eine Fußpatrouille hinaufgeschickt, um das Gebiet zwischen den Wäldern und den steilen Felswänden unterhalb des Gip- fels abzusuchen. - Die Patrouille hatte Funkkontakt mit Moshi. November 76. Die Hubschrauber kamen so spät von Arusha, daß wegen des üblichen Morgennebels (Anhäufung vcn Wolken) wenig für sie zu tun blieb Die Piloten hatten nicht viel Übung oder Erfahrung im Bergflug, deshalb nahmen wir Kontakt auf zu „Autair" in Nairobi. Sie schickten sofort einen größeren Hub- schrauber mit einem schwedischen Pilo- ten. Die Wolken reißen immer am Nach- mittag auf und alle Hubschrauber starte- ten. Die TPA- (Tanzaniische Polizei Air- wing)-Hubschrauber suchten den Wald- gürtel ab und die aus Kenya über den Wäldern, so hoch es die Wolkendecke er- laubte. Die Suche dauerte bis zum Ein- bruch der Nacht, ohne Ergebnis. Auch der Bericht der Patrouille war negativ. Während des Tages hatte die :Oesterr. Botschaft Kontakt mit dem Mt.-Kenya- Rettungskorps aufgenommen und mit Herrn Bill Woodley, Parkaufseher im Mt._Kenya_N,ational_Park. Der letztere hat bemerkenswerte Erfahrungen in Suchoperationen von der Luft aus. November 76. Während der Mor- genstunden wurde das gesamte Gebiet vom Gipfel des Kibo und 1000 m dar- unter gründlich durchsucht. Der Moor- gürtel und der ganze Regenwaldgürtel wurden kreuz und quer vom Flugzeug aus durchsucht. Im 'ganzen waren drei Hubschrauber und zwei Flugzeuge un- terwegs. 'Der kenyatische Hubschrauber kehrte am frühen Nachmittag nach Nai- robi zurück. Die Patrouille suchte den Wald ab rund um die Mweka-Route hin- unter bis zum verbauten Gebiet. Zwei Helfer, Bergsteiger vom Mountain Club von Kenya, kamen während der Nacht in Marangu an. November 76. Die Suche von der Luft aus konzentrierte sich auf den Re- genwald und das Gebiet wurde unterteilt in Sektionen. Die Rettungsgruppe vom Mt.-Kenya-National-Park kam mit Flug- zeugen von der „Kenya Police Airwing". Zwei Fußpatrouillen, zusammengesetzt aus Rangern der Mt. Kenya und Klima- nj aro-Nationalparks und Helfern aus Kenya und Tanzania wurden am Nach- mittag auf 'den Berg geschickt. - Eine Gruppe konzentrierte ihre Suche auf das Shira Plateau, die andere auf die unteren Teile der Gletscher und Felsen unterhalb des Gipfels. 1500 Flugblätter wurden über bewohntem Gebiet unter- halb des Regenwaldes abgeworfen mit dem Versprechen einer Belohnung von Shs. 5000.— an jeden, der Herrn Kühr findet. Das wurde auch von Radio Tan- zania gesendet. Zwei Hubschrauber und drei Flugzeuge suchten den ganzen Tag. November 76. Das Suchgebiet von der Luft aus wurde ausgedehnt, um das ganze Kibo- und Mawenzi-Gebiet bis zur kenyatischen Grenze einzuschließen Die Fußpatrouille war in Funkkontakt mit einem der Flugzeuge. Ein Flugzeug hatte einen Maschinenschaden und muß- te auf der Straße in der Nähe der Grenze notlanden. - Ein Hubschrauber bekam Schwierigkeiten und mußte nach Arusha zurückkehren. November 76. Ein Flugzeug und ein Hubschrauber suchten den ganzen Tag lang den Regenwald südlich von Ki- bo ab. Beide Fußpatrouillen kehrten auf der Umbwe-Route nach Mosh a zurück. November 76. Phil Snyder, Assistent des Parkaufsehers vom Mt.-Kenya-Na- tionalpark kam mit einem Flugzeug am Morgen an und nahm an der Luftsuche teil. Die Gegend um den Gipfel wurde genauestens abgesucht. Am Abend wur- den sechs Fußpatrouillen die Mweka- Route hinaufgeschickt, um den Regen- wald horizontal in drei Ebenen auf bei- den Seiten der Route ZU durchsuchen. (Schluß folgt) Pferdeschlittenrennen in Wörgl Am Sonntag, 9. Jänner 1977 findet in Wörgl ein Pferdeschlittenrennen mit ins- gesamt zehn Konkurrenzen statt. Fünf Trabrennen, 2 Flachreiten für Warm- biutpferde, ein Ponyreiten, 1 Haflinger- reiten und ein Noriker-Zuchtfahren. Be- ginn 13.30 Uhr. - Der Trabrennverein Wörgl 'als Veranstalter ladet zum Besuch freundlich ein. Alle „Winterpferde" aus unserem Bezirk sind am Start.
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