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Samstag, 30. Juli 1977 Kttzbüheier Anzelger Seite5 2. Teil Wir setzen die Berichterstattung über die 40. Sitzung des Kitzbüheler Gemeinderates mit dem Bericht des Ob- manns des Überwachungsausschusses, Gemeinderat Franz Feyersinger, fort. Diesem Bericht entnehmen wir: Der tYberwachungsausschuß befaßte sich in seiner Sitzung vom 7. Juli 1977 mit dem Überschuß 1976, der haupt- sächlich durch Mehreinnahmen aus den Erschließungsbeiträgen, Abgabener- tragsanteilen, Grundsteuer, Getränke- steuer und der Spielbaukabgabe ent- standen ist. Im Bericht wird weiters festgestellt, daß das Problem der Vorschreibung der Verkehrserschließungsbeiträge mit dem Bauamt durchdiskutiert werden muß, um zu einer besseren Lösung zu kom- men. Beim Stadtbuch wird angeregt, die Bücher in Zukunft kostendeckender zu verkaufen. Eingehend befaßte sich der •Gber- wachungsausschuß mit den Auswirkun- gen des Finanzausgleiches in den letzten vier Jahren. Die Einnahnen bei der Getränkesteuer sind gegenüber 1975 um 1 Million gestiegen. Die Einstellung des Getränkesteuerprüfers hat wesent- lich zu den Mehreinnahmen beigetragen. Der Verschuldungsgrad beträgt 53 Prozent; damit liegt Kitzbühel im mitt- leren Feld innerhalb der Gemeinden Tirols, Im Bericht äußerte der t)ber- wachungsausschuß auch die Meinung, daß die Stadtsäge abgegeben werden soll; eventuell im Tauschwege. Wetters stellte der tberwachungsausschuß fest, daß die Buchhaltung vorbildlich geführt wurde und dankt Fachinspektor Walter Mader und seinen Mitarbeitern für die ausgezeichnete Arbeit. Abschließend stellte Obmann Gemeinderat Franz Feyersinger im Namen des Ausschusses den Antrag, dem Bürgermeister die Ent- lastung zu erteilen, Zur „Generaldebatte" meldeten sich eine Reihe von Gemeinderäten zu Wort. Gemeinderat Dr. Otto Wendung for- derte eine größere Budgetwahrheit im Sinne einer genaueren Einschätzung der Steuereinnahmen und eine speziali- sierte Berichterstattung durch, den tYberwachungsausschuß. Gemeinderat Friedhelm Capellari regte an, den Per- sonalstand mit vergleichbaren Gemein- den abzustimmen. Stadtrat Gerhard Resch forderte mit Bezug auf die Min- dereinnahmen bei der Gewerbesteuer die Förderung der Errichtung neuer Gewerbebetriebe, vor allem solcher, welche den Fremdenverkehr nicht stö- ren. Stadtrat Alfred Gebetsberger wies auf die sparsame Verwaltung und gute Führung des städtischen Krankenbau- sese hin. Trotz Einführung der 40-Stun- den-Woche war keine Personalvermeh- rung zu verzeichnen. Der Abgang für das Jahr 1976 konnte sogar gegen je- nen des Vorjahres vermindert werden. Der Leitung des Krankenhauses und dem Personal ist die Anerkennung aus- zusprechen. Auch Bürgermeister LA Hans Brettauer bestätigte, daß gut ge- wirtschaftet wurde, daß aber die Neben- gebühren unaufhaltsam hinaufsteigen. Gemeinderat Ernst Harisch bemängelte die Einhebung der Sipeiseeissteuer nach dem Modus der Getränkesteuer. Vize- bürgermeister Michael Horn wies auf das Ansteigen der Grundsteuer B hin und Gemeinderat Arch.-Mag. Ekkei- ard Hölzl bemerkte, daß zuwenig für den Straßenbau getan wurde. In der Ange- legenheit der Neuansiedlung von Ge- werbebetrieben schloß sich Hölzi der Meinung von Stadtrat Resch an. Vize- bürgermeister Georg Berger beklagte sich darüber, daß sich die Investitionen beim Betrieb des städtischen Säge- werkes leider nicht gelohnt haben. Das Sägewerk als Wirtschaftsbetrieb be- sitze kein Kapital, wohl aber seit Jah- ren Schulden. Stadtrat Gebetsberger plädierte da- für, daß sich •der Gemeinderat in Zu- kunft mehr wie bisher sozialen Fragen widme. Die Verkehrsfragen sind wohl vordringlich, aber nicht nur diese. In diesem Zusammenhang gab der Bürger- meister bekannt, daß noch im Herbst der Baubeginn für zwei Wohnhäuser auf dem Entstraßerfeld erfolgen werde, Für die Spezialdebatte wurde Fach- inspektor Walter Mader zur Berichter- stattung herangezogen. Einnahmen - Ausgaben 1.047.000 Allgemeine 4.880.000 Verwaltung 461.000 Öffentliche 2.684.000 Ordnung und Sicherheit 3.113.000 Schulwesen 10.166.000 578.000 Kultur- und 2.171.000 Gemeinschaftspflege 1.071.000 Fürsorgewesen 2.359.000 und Jugendhilfe 19.384.000 Gesundheits- 25.406.000 wesen und körperliche Ertüchtigung 7.927.000 Bau-, Wohnungs- 15.852.000 und Siedlungswesen 5.403.000 Öffentliche Ein- 14.822,000 richtungen und Wirtschaftsförderungen 3.040.000 Wirtschaftliche 3.306.000 Unternehmungen und Beteiligungen 59.044.000 Finanz- und 15.:609.000 Vermögensverwaltung 101.498.000 ordentlicher 97.259.000 Haushalt Überschuß 4.239.000 Die Haushaltsrechnung und die Rechnungsabschlüsse der Wirtschafts- unternehmungen für das Jahr 1976 wur- den vom Gemeinderat iein,stimmig zur Kenntnis genommen und der Antrag des Obmanns des Überwachungsaus- schusses, berwachungsaus- schusses, Gemeinderat Franz Feyer- singer, dem Bürgermeister die Ent- lastung zu erteilen, genehmigt. Allgemeines öffentliches Krankenhaus Kitzbühel; Patientenstatistik 1976 2849 aufgenommen; 32.029 Verpflegs-.. tage; 87,7 durchschnittlicher Patienten- stand; 78,3 Prozent Belagsausnützung; 10.34 Tage durchschnittliche Verweil- dauer. Einzugsgebiet der Patienten Anzahl Anteile in % 863 K lt z b ü h e ler 30,29 1224 Aus den Bezirks- 42,96 gemeinden 162 Aus den übrigen 5,69 Gemeinden Tirols 199 Aus den Bundes- 6,98 ländern 401 Gäste, Ausländer 14,08 Pflegetage nach Fachgruppen Tage Ob 91.144 Chirurgie 28,55 6.631 Unfallchirurgie 20,7 11.122 Interne 34,73 2.856 Geburtenhilfe-Gyn. 8,9 1.120 Hals-Nasen-Ohren 3,5 598 Kinder Paed. 1,87 181 Säuglinge 0,57 377 Augen 1,18 18,53 Prozent der Patienten in der hö- heren Gebührenklasse. 251 Geburten; davon 66 Kitzbüheler 6.098 Ambulanzpatjenten 11.298 Laborpatienten 3.993 Röntgenpatienten 796 Stationäre Operationen ohne ambulante Behandlung. Zugenommen haben die Labor- und Röntgenpatienten; die übrige Patienten- bewegung ist gegenüber dem Vorjahr unverändert geblieben, Zum Thema „Verkehrsfragen" be- richtete Vizebürgermeister Michael Horn über die Aufsichtsratsitzung der Felbertauernstraße AG vom 3. Juli 1977, der er als Aufsichtsrat beigewohnt habe und über den vorgesehenen Bau des Plöckentunnels. Über dieses Projekt sollen weitere Informationen eingeholt werden. Bürgermeister Brettauer sagte dazu, daß das Projekt „Plöckentunnel" sich noch im Status einer Studienge- sellschaft befinde, man aber in Kitzbü- hel und allen Tiroler Anrainergemein- den der Felbertauernstraße wegen der Gefahr der Zunahme des Schwerver- kehrs, falls ein Basistunnel gebaut wird, aufmerksam bleiben müsse. Er kün- digte in dieser Hinsicht auch eine Fahrt nach Wien an, um die Belange unseres Fremdenverkehrs darlegen und auch verteidigen zu können. Aus dem Kitzbüheler Rathaus - Haushaltsrechnung 1976 mit Uberschuß
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