Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 12 Kitzbüheier Anzeiger Samstag, 6. August 1977 Arbeitsgemeinschaft der Tiroler Ju- gendzentren, Jugendclubs und Initia- tivgruppen Aktion Neues Jugendzentrum St. Johann Jugendclub Axams - Jugendclub Ke- maten - Jugendclub NOVA, Kundi - Sigmund-Kripp-Haus - Jugendzentrum Z6, Innsbruck - KOZ (Verein für Bil- dung und Kommunikation) - Jugend- club Schwaz - Jugendclub Selirain, - Wüh1niausclub Kufstein. Die Jugendzentren, -clubs und In- itiativgruppen leiden unter folgenden Problemen: Die Tiroler Jugend, die dringend neue Ansätze einer zeitentsprechenden Jugendarbeit braucht, wird durch Angstmacherei eingebremst. Teile der Öffentlichkeit und die meisten Politiker vertrösten uns durch dauernde Versprechungen und zer- trümmern durch Verzögerungen eine wirksame alternative Jugendarbeit. Politiker fordern von uns Aktivi- täten ohne uns wirksam zu unter- stützen. Dadurch geraten viele von uns in einen Teufelskreis: Ohne Unter- stützung keine Aktivitäten, ohne Ak- tivitäten aber keine Unterstützung. Dort, wo andererseits Aktivitäten gestartet werden, wird seitens der zu- ständigen Stellen versucht, diese meist in ihrem Sinne zu kontrollieren. Diese Kontrolle funktioniert nicht im Sinne Als Titelblatt des Kataloges prangte in Farbe das von der Künstlerin dem Land Tirol bzw. dem Landesmuseum aus Dankbarkeit und Anhänglichkeit ge- widmete Bild, die Eröffnungsfeier ge- schah in Anwesenheit von viel Promi- nenz und einer großen Freundesgemein- de aus Kitzbühel, die Ausstellung selbst war die umfassendste und gründlichst vorbereitete, die es bisher von ihr ge geben hatte - unter solchen positiven und ehrenden Vorzeichen wurde im Landesmuseum das Jubiläum des U. Ge- burtstages von Hilde Goldschmidt ge- feiert, dieser aus Leipzig gebürtigen Malerin, die nun schon seit Jahrzehnten in Kitzbühel und Tirol eine zweite Hei- mat gefunden hat und deren Kunst hier seit jeher geschätzt und beachtet worden ist. Im übersichtlichen chrono- logischen Werkbogen, den die Ausstel- lung spannte, kam die Geschlossenheit ihres malerischen Werkes wieder ein- prägsam heraus. Als Goldschmidt bald nach dem ersten Krieg mit ihrer Male- rei begonnen hatte, waren im Bereich der fortschrittlichen Kunst die heftigen Auseinandersetzungen um die neuen Bildformen nach der endgültigen Ab- kehr vom bürgerlichen Realismus und dem Anstehen der nun als zu statisch empfunden impressionistischen Maiwei- der Jugendlichen. Öffentlichkeit und Politiker for- dern ständig mündige Bürger. Dort wo Jugendliche ihre Probleme selbst in die Hand nehmen und damit ihre Mündig- keit demonstrieren, werden sie als Spinner, Extremisten und sogar als kriminelle Elemente abgetan. Bezüglich finanzieller Zuwendun- gen von seiten der Steuerverwalter wird in Dimensionen gedacht, die im Vergleich zu anderen Ausgaben er- schreckend gering sind. Sie stehen in keinem Verhältnis zu den Problemen der Jugendarbeit. Wir fordern daher: Hopfgartner Siege in Bayern Beim Leichtathletik-Meeting in Germering bei München errangen die dem LC-Tirol angehörenden Hopf- gartner Athletinnen ganz ausgezeich- nete Erfolge. Die zwölfjährige Schülerin Carin W i d m a n n startete im 800-Meter- Lauf um eine Klasse höher und zwar in der Klasse Frauen B und siegte auf sehr weicher Aschenbahn mit 2,32.5 sicher. Im Weitsprung wurde sie Sechste. In derselben Klasse siegte im 100- Meter-Lauf die Tiroler Jugendmei- sterin Manuela 0 b e x e r überlegen. Mit 13,0 war sie auch schneller als die Siegerin in der Frauenklasse. Im se eben erst etwas zur Ruhe gekommen: eine Generation von Künstlern begann heimisch zu werden in einem neuen freien Komponieren, wo das, was gera- de noch in Einzelelemente, in Struk- turen aus Fläche und Farbe zerlegt wor- den war, neu zu einer Einheit im Bild geführt werden sollte. Die neuen Kom- positionen sollten als Gleichnisse vor der Natur beistehen, neue Sprachmög- Lchkeiten für das gesteigerte Aussage- verlangen der Zeit waren zu schaffen. Goldschmidt hat selbst sehr gut darüber gesprochen, wie es ihr darum zu tun war, den waltenden Kräften in allen Erscheinungen auf die Spur zu kommen und für sie in einem exakten Bildbau die Entsprechung zu finden, das eigene CD Empfinden in das geheimnisvolle Spiel der abstrahierten Bildteile einfließen zu lassen. Es ist diese expressive Ausgangs- psition, die Goldschmidt mit vielen ihrer Generationsgenossen teilt; auf ver- schiedenen Wegen hat sie zum großen Gebäude dessen geführt, was heute als expressiv-o.hstrakte Bewegung in der Kunstgeschichte eine feste Größe ist. Goldschmidt ist ihren eigenen Weg konsequent gegangen und steht heute als eine mit festen Charakteristika ver- sehene künstlerische Persönlichkeit da. Es ist einmal das besondere, merkwür- Daß Öffentlichkeit und Politiker akzeptieren, daß junge Leute eine eige- ne Meinung haben. Daß sich die Gemeinden verpflich- ten, entstehende Initiativgruppen zu fördern. Daß die zuständigen Stellen Ju- gendzentren und Initiativgruppen kräftiger unterstützen. Bereitstellung von entsprechenden Räumlichkeiten. Mitbeteiligung bei der Finanzie- rung. Bereitstellung von diversen Hilfs- mitteln. Ideelle Hilfe und Unterstützung. Weitsprung wurde sie mit 4,90 Meter Zweite. In der Frauenklasse kam unser Mittelstreckentalent Gaby Exen- berger xen- berger im 100-Meter-Lauf zeit- gleich mit der Siegerin auf den zwei- ten Platz. Auch im Weitsprung mußte sie sich mit 4,95 Meter als Zweite knapp geschlagen geben. Es ist erfreulich, daß diese drei Hopfgartner Athletinnen ihre mit viel Trainingsfleiß erworbene gute Form auch gegen die bayerischen Leichtathletinnen beweisen konnten. Gaby Exenberger und Manuela Übe- xer wurden vom ASVOe zu einem ein- wöchigen Trainingskurs nach Schi- leiten einberufen; ebenso Trainer Karl Exenberger. dig stimmungshaft verwobene Verhält- nis zur Landschaft, das sie in ihre Bil- der einbringen konnte; eine Palette un- vermischter, unnaturalistischer Farben und ein konturenstarkes „Bauen" sind diesen Parallelbildern zur Natur eigen, ein fauvistischer Schwung, der zu inter- essanten Höhepunkten führt. Ebenso typisch für sie ist ein oft heftig for- muliertes Interesse am Menschlichen, wo- bei hier die von innen gesehenen Har- monieströme und Energien im blick- haften Zueinanderfinden der kräftigen abstrahierten Formteile von Figuren manifest werden. Die Jugend in Leipzig, das Studium an der Akademie in Leipzig und Dres- den, dort vor allem bei Professor Ko- ko:schka, viele Reisen, ihr kriegsbeding- ter Aufenthalt in London, die enge Bindung an Israel und als fester Anle- geplatz seit 1935 Kitzbühel sind die wichtigsten biographischen Daten über Hilde Goldschmidt. In ihrer Ausstel- lungsbilanz dominiert eindeutig Tirol, wo in den Jahren von 1962 bis heute nicht weniger als 17 Personalausstellun- gen stattfanden, darunter als Höhepunkt nun diese Jubiläumsausstellung zum 80. Geburtstag, für die Dr. Gert Ammann Gestaltung und Katalog übernommen hatte. (Dauer 1. April bis 19. Mai 1977, Katalog mit 7 Abbildungen, 1 Farbbild, 20 Seiten.) Kulturberichte aus Tirol, Juni 1977 Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum - Hilde Göldschmidt
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