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Toni Praxmair, Ehrenbürger von Yamagata, mit der Jugend am Bahnhof in Kitzbühel. Japaner kamen zum Jahrmarkt nach Kitzbühel Junge Wirtschaft aus Yamagata zu Besuch Samstag, 13. August 1977 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 des Besitzes für die Vereine. Dank- bar erinnert er sich heute der Mitar- beiter und Spender, vor allem der Holzstiftung der damaligen Besitzer des Hofes Going und der Holzarbeiten von Aschbach-Sepp. Der Wiederauf- bau verzögerte sich um Monate und geriet in die Teuerung. Zusammen vor allem mit Hans Ueberall und Josef Infeld sowie Hugo Krause gelang in schwerster Zeit die Erhaltung des Hauses und der Aufbau des Dachge- schosses. Viel Geld erbrachte wieder das Theaterspiel. Die Kolpingsfami- iie als Rechtsnachfolgerin der Haus- vereine hat die Leistungen des dama- ligen Hausverwalters Peter Wieser und seiner Mitarbeiter in dankbarer Erinnerung. Peter Wieser war lange auch Fahrer beim Roten Kreuz. Als es noch kein eigenes Rettungsfahrzeug gab, mußte bei Bedarf ein Fahrer einspringen. Häufig wurden für eine Fahrt in der Stadt oder 1:is Kufstein oder Wörgl Adam Pichler als erfahrener Helfer und Peter Wieser als Chauffeur geru- fen. Beide standen trotz ihrer selb- ständigen Berufstätigkeit immer zur Verfügung, wenn sie gerufen wurden. Schon im Jahre 1923 trat Peter Wieser in die Freiwillige Feuerwehr ein. Er wurde Maschinist und Grup- penführer. Im Jahre 1953 wurde er zum Kommandanten gewählt, sein Stellvertreter war Karl Ueberall. Bis zum Jahre 1968 war Wieser nicht nur der erste Feuerwehrmann in Kitzbü- hel, sondern auch der erste, der zum Einsatz eilte. Wenn Alarm gegeben wurde, eilte die gesamte männliche Belegschaft der Firma Wieser die Feuerwehrbegeisterung hat sich auf die Söhne Peter und Konrad übertra- gen - zum Einsatz. Dem Komman- danten Peter Wieser war es haupt- sächlich zu verdanken, daß das Feu- erwehrzeughaus am Platz des alten Viehmarktstandes errichtet wurde. - Dieser Platz erwies sich als verkehrs- technisch besser auch bei dem imVor- jahr fertiggestellten Neubau. Die Feu- erwehrmänner haben seinerzeit den Bau mit eigener Hand begonnen und eine Vielzahl von Schichten geleistet. Sie veranstalteten das erste Zeltfest in Kitzbühel und ernteten wegen der exakten Arbeit auch dabei viel Lob. Laufend wurden seither für Anschaf- fungen aus der Kameradschaftskasse Mittel zur Verfügung gestellt. - Als Wieser die Kommandantschaft über- nahm, gab es nur den sogenannten „Eggerwirtswagen" für Einsätze, in diesem Jahr wurde der erste Tanklö- scher gekauft. Im Jahre 1958 wurde Wieser zum Bezirkskommandanten der Feuerweh- ren gewählt. Er übte diese Funktion bis 1970 aus. Seine ruhige Art und sein kraftvolles Auftreten für die Sa- che der Feuerwehr imponierte nicht nur den Wehrmännern, sondern auch den zuständigen öffentlichen Stellen, die in ihm den Anwalt des Feuerwehr- wesens sahen. Die Leistungen Peter Wiesers wur- den durch Ehrungen anerkannt, diese sind ein Zeichen der Wertschätzung für den Einsatz durch Jahrzehnte. - Wieser trägt Auszeichnungen der Kol- pingsfamille, der Feuerwehren, der Heimatbühne und des Landes. Die Heimatbühne ernannte ihn zum Eh- renmitglied. Die Kitzbüheler Feuer- Aus Kitzbühels Schwesterstadt Ya- magata, eine im Norden gelegene In- dustrieregion mit benachbartem Ski- zentrum namens Zao, kam eine 37- köpfige Gruppe von Jungunterneh- mern und Mitgliedern der japani- schen Handelskammer zum Kitzbü- heler Jahrmarkt zu Besuch. Am Sams- tag gab es einen großen Bahnhof mit der Bergknappenmusikkapelle Joch- berg, Frauen im festlichen Röckl- gwand und den Marketenderinnen der Schützenkompanie. Bgm. LAbg. Hans Brettauer begrüßte die Delega- tion namens der Stadt herzlichst. Im Geleitzug wurden sie in das von den Wirtschaftstreibenden gebuchte Hotel Tyrol begleitet. Zum Ausrasten war wenig Zeit, denn das Sommerfest nahm sie voll in Anspruch. Umsorgt wurden die Damen und Herren wäh- rend des fast einwöchigen Aufenthal- tes von den Mitgliedern des Kitzbü- heler Schwesterstadt - Yamagatschin- Clubs. Das Programm war reichhaltig: Besichtigung des Skigebietes und de- sen Anlagen, Führung durch die Alt- stadt, das Heimatmuseum, das erste Tiroler Bauernhausmuseum, Besichti- gung der Sport- und Kuranlagen. - Ausflüge in die Olympiastadt Inns- wehr würdigte ihn durch die Ehren- mitgliedschaft und die Ernennung zum Ehrenkommandanten. Der Bun- desverband verlieh ihm das Bundes- verdienstkreuz 2. Klasse, der Landes- verband das Verdienstkreuz in Silber. Höchste Auszeichnung war das Ver- dienstkreuz des Landes Tirol. Dem allseits geachteten Jubilar gelten der aufrichtige Dank für seine bisherigen Leistungen und der Wunsch auf noch viele gesunde Jahre. h. w. bruck und Empfänge im Rathaus so- wie in der Bezirkshandelskammer, wo der anläßlich des Kitzbühelbesuches in Yamagata im Jahre 1976 von der Stadtverwaltung in Auftrag gegebene Dokumentationsfilm der Stadt Kitz- bühel offiziell als Geschenk überge- ben und uraufgeführt wurde. Die Kitzbüheler nahmen sich der Gäste mit viel Liebe und Umsicht an. Insbesondere setzten sich in den Vor- bereitungen und für die Programm- gestaltung Stadtrat Gerhard Resch und das Club-Vorstands-Mitglied GR Wolfgang Peschl ein. Hinter ihnen standen die Yamagatschin aus Kitz- bühel, die ebenfalls fleißig mithalfen. Aus den freundschaftlichen Begeg- nungen beginnt ein echter touristi- scher Austausch zu werden, der für Kitzbühel von Jahr zu Jahr an Be- deutung gewinnt. Man darf sagen, daß sich weit im fernen Osten für die Wintersport- und Sommerkur- stadt ein neuer Markt aufzutun be- ginnt, der sich sicher nicht sprung- haft, dafür solid wachsend und im positiv wirtschaftlichen Sinne in den Wirtschaftsziffern Kitzbühels nieder- zuschlagen beginnt. Dr. Josef Ziepi
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