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Samstag, 27. August 1977 Kttzbüheler Anzeiger Seite 17 Man weiß nicht, was man mehr be- wundern soll, die sportlichen Leistun- gen der Reiter oder den Mut der Ver- anstalter, ein solches Turnier in die- sem Ausmaß aufzuziehen. In früheren Jahren hatte St. Johann mit kleineren Reit- und Springturnie- ren den Grundstein für die Großver- anstaltung gelegt. In dem zu einem schwierigen Parcour umgebauten Ritschfeld setzte der bekannte Par- courbauer Min.-Rat Dipl.-Ing. Müller die erforderliche Anzahl von Hinder- nissen. Die St. Johanner nützten na- türlich diese Großveranstaltung auf ihre Weise und stellten sehr ge- schmackvolle, selbst gebaute Hinder- nisse in Form von Almhütten, Zäu- nen, Burgmauern usw. her. Es spricht für den Weitblick der Organisatoren, daß sie die umliegen- den Orte in ihre Werbung einbezogen, um so für die Zukunft eine gute Zu- sammenarbeit auf allen Linien zu ha- ben. Das große internationale Reit- und Springturnier der Klasse OST in St. Johann in Tirol wurde mit dem Jagd- springen SA, einem internationalen Stafettenspringen begonnen, mit dem schweren Jagdspringen um den Gro- ßen Preis von Tirol fortgesetzt und den Abschluß bildete das Abschieds- springen mit Jokerchance. In den er- sten beiden Bewerben dominierten die Oesterreicher Hugo Simon und Thomas Frühmann. In den nächsten Tagen schlugen dann die Ausländer, besonders Gert Wiltfang, BRD, zu. Gert Wiltfang, der das St. Johanner Turnier dem großen OSlO-Turnier von Rotterdam vorzog, gewann das Jagd- springen auf Duell sowie den großen E N , Preis von Tirol ebenfalls auf Duell so- wie das internationale Abschieds- springen mit Jokerchance auf Gratu- lant, wo er auf seinem dritten Pferd Serbenkönig sogar noch Zweiter wurde. Das von den Veranstaltern voraus- gesagte große Duell Hugo Simon, Gert Wiltfang hat sich also bestätigt. In den ersten beiden Tagen hatten die Veranstalter noch Glück mit dem Wetter, am Sonntag jedoch regnete es in Strömen. - Es spricht für die Qualität der Reiter und für den Ver- anstalter, daß trotzdem die Veranstal- tung so klaglos über die Bühne ging. Ein großartiges Rahmenprogramm boten die Veranstalter den Tausen- den Zuschauern am Parcour und den Hunderttausenden an den Fernseh- schirmen. Die Vorführungen vor, zwi- schen und nach den einzelnen Be- werben waren nicht nur ein Attrak- tion für die Pferdeliebhaber, sondern auch eine großartige Werbung für Ti- rol und das Tiroler Brauchtum. So- wohl die Darbietungen auf der Bühne als auch in den Kutschen sowie die Vorführungen der Haflinger- und No- rikergruppen fanden beim Publikum begeisterten Beifall. Neben der Bun- desmusikkapelle St. Johann und den St. Johanner Dorfmusikanten wirkten noch über 100 Personen bei diesem bestgelungenen Unterhaltungspro- gramm nterhaltungspro- gramm mit, worüber sich sogar ORF- Starkommentator Peter Nidetzky be- geistert äußerte. Der Mut der Veranstalter, ein so großes international besetztes Reit- und Springturnier zu veranstalten, hat sich jedenfalls gelohnt. Mit dieser so gut organisierten Groß- veranstaltung hat sich St.Johann in Tirol nach Meinung aller Beteiligten für die Austragung eines CSIO-Tur- niers bestens qualifiziert. Es dürfte den ambitionierten Veranstaltern, dem Reitclub, dem Fremdenverkehrsver- kehrsverband und der Marktgemeinde St. Johann in Tirol damit gelungen sein, im Kreise der großen Turniere Europas einen fixen Platz zu erhalten und es wäre sicher ein guter Ausgleich für das OSlO, das offizielle österrei- chische Turnier in Laxenburg, im Osten Oesterreichs, auch ein entspre- chendes Schwergewicht im Westen zu schaffen, wozu St. Johann nun nach der besten Generalprobe sicherlich prädestiniert wäre. Die Ergebnisse bringen wir in unse- rer nächsten Ausgabe. 25. Tiroler Dorftagung Vom 1. bis 3. September 1977 findet im Volksbildungsheim Grilffiof, VIII Nr. 1 bei Innsbruck, die 25. Tiroler Dorfta- gung statt. Problemkreis: „Lage und Landschaft boten günstige Entwicklungs- möglichkeiten für den Fremdenverkehr in unserem Land. Die regional unter- schiedlichen Voraussetzungen brachten es jedoch mit sich, daß manche Ge- meinden geringen Anteil am wirtschaft- lichen Au.f:schwung haben, während an- dere offensichtlich in der Erschließung wie in der Bettenzahl die Grenzen des Vertretbaren erreichten. Die Weiterent- wicklung verlangt ein Höchstmaß an Verantwortung, wenn nicht der Reich- tum unserer Natur vertan sowie die Leistungen früherer Generationen auf- gezehrt werden sollen". Veranstalter sind das Ländliche Fort- bildungsinstitut, das Katholische Bil- dungswerk, das Tiroler Kulturwerk und das Tiroler Volksbildungswerk. Die Pro- grammgestaltung liegt beim Ländlichen Fortbildungsinstitut der Tiroler Landes- Landwirtsch.aftskiammer. Am 2. Veranstaltungstag, Freitag, 2. September, 9.30 Uhr, spricht Herbert Jordan, Kirchberg, über das Thema: „Verluste und Gewinne durch den Tou- risten im musisch-kultureflen Bereich". Anmeldungen schriftlich oder telefo- nisch an Gr.illhof, Tel. 7311 (0 52 22). Auf Anforderung erhalten Sie auch ein ausführliches Programm. Wohnhausanlage Panzerkaserne Im Mitteilungsblatt der Tiroler Han- delskammer, Tirols Wirtschaft, vom 13. August 1977 wurden die Baumeister- arbeiten für den Neubau einer Wohn- anlage in St.. Johann in Tirol, Ober- hiofenwieg, öffentlich ausgeschrieben. Es handelt sich um die Errichtung von zwei Wohnhäusern mit einem umbauten Raum von 6300M3. Ausschreibende Stelle: Bundesgebüu- deverwaltung II, Innsbruck, Kapuziner- gasse 38. Abgabetermin: 31. August 1977. Glänzende CS1mPremiere in St. Johann in Tirol Internationales Reit- und Springturnier mit Spitzenbesetzung Gert Wiltfang auf Serbenkönig, Dominator des CSI in St. Johann. Foto: Rolf Kriesche
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