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Samstag, 3. September 1977 KibüheIer Anzeiger Seite 11 regimenter, ja sogar Nachkommen von Kaiserjägern Mitglieder des Ver- eins sein können. Der Verein kann also gesetzmäßig seine Mitglieder er- neuern. Eine weitere Möglichkeit der Er- haltung des Kaiserjägerbundes ist ei- ne enge Bindung mit der Heimkeh- rerkameradschaft. Vereinsgesetzlich ist es auch möglich, daß beide Ver- eine sich dieselben Funktionäre wähl- ten, d. h. von einem Obmann, dem gleichen Vorstand und Ausschuß ge- führt werden, aber getrennt weiterhin im Vereinsregister der Sicherheits- direktion für Tirol aufscheinen. Ein Zusammenschluß wurde schon bei der vorjährigen Jahreshauptver- Photo „Toni", Inh. Toni Rothbacher, KItzbheI Am 25. August 1977 feierte der ehe- malige Sekretär der Landgemeinde Kitzbühel, Hüttenwerkaufseher und Forstbeamte, Wolfgang Kirchner, Kitzbühel, seinen 85. Geburtstag. Aus diesem Anlaß brachte die Musikkapel- le Oberndorf dem Jubilar vor seinem Hause, Hornweg 3, ein Geburtstags- ständchen. Im Mittelpunkt des Ständ- chens lag die Aufführung des Kaiser- jägermarsches, denn unserJubilar ist ein blutvoller Kaiserjäger und der Spruch „In Treue fest" gilt für ihn bis ans Lebensende. Der Obmann der Musikkapelle Oberndorf, Josef Hof er, Riederbauer, weiters der Bezirks-Ob- mann des Kameradschaftsbundes Gi- di Knoll, der Hauptmann der Schüt- zenkompanie Kitzbühel, Dr. Otto Wendung, der Obmann der Heimkeh- rerkameradschaft Oberndorf, Johann Hof er, und der 1. Obmannstellvertre- ter des Tiroler Kaiserjägerbundes, Ferdinand Widmoser, gratulierten Wolfgang Kirchner persönlich und überbrachten ihm Geschenkkörbe. Wolfgang Kirchner dankte überaus gerührt für die Glückwünsche, insbe- sammlung ins Auge gefaßt. Ein Weg von den drei angedeuteten, zur Erhal- tung der Kaiserjägertradition, müßte beschritten werden. Alljährlich findet am Heldensonn- tag (heuer der 6. November) die Ge- neralversammlung der Heimkehrer- kameradschaft statt. Da auch auf die- ser Versammlung Neuwahlen durch- geführt werden, sollten dann auch zu- gunsten der Kaiserjäger die entspre- chenden Wahlvorschläge vorbereitet werden. Es wäre wünschenswert, wenn dem Bezirksobmann des Kamerad- schaftsverbandes Gidi K n o 11, der auch geschäftsführender Obmann der Heimkehrerkameradschaft ist, geeig- nete Vorschläge übergeben würden. sondere der Musikkapelle Oberndorf, mit der er schon seit Jahrzehnten verbunden ist und welche ihm vor 5 Jahren auch zu seinem „80er" ein Ständchen gebracht hatte. Wolfgang Kirchner wurde am 25. August 1893 auf dem Bergbauernhof Maierl in Kirchberg geboren. Bei der Mobilisierung am 1. August 1914 wur- de er zum 1. Tiroler Kaiserjägerregi- ment einberufen und kam bei Kriegs- ausbruch an die russische Front, wo er sich mehrmals wegen Tapferkeit auszeichnen konnte und auch zum Unterjäger befördert wurde. Am 25. September 1915 erlitt er durch Artil- lerie-Granatsplitter eine schwere Verwundung und kam ins Rudolfiner Krankenhaus nach Wien, wo ihm der rechte Fuß bis zum Oberschenkel am- putiert werden mußte. Als Schwerstkriegsversehrter kam Wolfgang Kirchner dann zur Lehr- anstalt Rotholz in die Gemeinderäte- schule und bekam dann unter Bürger- meister Peter Rettenwander (Neu- haus) die Stelle als Sekretär der Ge- meinde Kitzbühel-Land. Später war Kirchner als Gemeindesekretär in Kirchberg tätig und ging dann zum Kupferbergbau nach Jochberg. Nach der Stillegung des Bergbaues in Joch- berg im Jahre 1926 wurde Kirchner auf unbestimmte Zeit in Pension ge- schickt, 1930 wieder aktiviert und als Hüttenwerkaufseher zu den Montan- werken nach Brixlegg. 1938 trat er krankheitshalber in den Ruhestand, wurde aber 1939 wiederum aktiviert und im Kanzleidienst bei den Bundes- forsten in Kitzbühel eingesetzt. Im öffentlichen Leben wirkte Wolf- gang Kirchner als Bezirksleiter und Obmann der Kriegsopfer. Er gründe- te nach dem ersten Weltkrieg mit Reg.-Rat Dr. Doblander des Amtes der Tiroler Landesregierung die Kriegs- opferkameradschaft des Bezirks Kitz- bühel, in welcher er Pionierarbeit lei- stete. Aber auch nach dem zweiten Weltkrieg setzte sich Kirchner wieder- um für die Kriegsopfer ein und schon 1945 aktivierte er unter Bezirkshaupt- mann Dr. Hans v. Trentinaglia und Reg.-Rat Dr. Blaas von der Tiroler Landesregierung diese Kameradschaft und arbeitete mit Erfolg für ein In- dienststellung von Kriegsversehrten in staatlichen Stellen, in Gemeindeäm- tern und bei Privatunternehmungen. Der Ortsgruppe Kitzbühel des Ti- roler Kaiserjägerbundes trat Wolf- gang Kirchner im Jahre 1953 bei. - 1955 wurde er zum Geschäftsführer der Kameradschaft bestellt und von der Generalversammlung vom 1. De- zember 1974 zum Ehrenmitglied er- nannt. Wolfgang Kirchner ist Träger der bronzenen Tapferkeitsmedaille, der großen und der kleinen Silbernen, des Karl-Truppen-Kreuzes und des Hin- denburgkreuzes. Der Tiroler Kaiser- jägerbund verlieh ihm das „Goldene Hörndl" und das Silberne Ehrenzei- chen für besondere Verdienste. Die Kameraden der Kaiserjäger- und der Heimkehrerkameradschaften gratulieren Wolfgang Kirchner zum Geburtstag, danken ihm auch auf die- sem Wege für seine erwiesene Kame- radschaft und wünschen ihm einen angenehmen Lebensabend. 5. Grand-Prix-Sieg von Vilas in einer Folge Der Head-Cup-Sieger 1977, Gui]ier- mo Vilas setzt neue Maßstäbe im Grand Prix. Seit dem Hea,d Cup Kitzbühel ist er ungeschlagen und hat nicht weniger als 5 GrandPrix-Turniere gewonnen. Nach Kitzbühel, Washington, Louis- ville, und Orange gewann er nun auch das 125.000 Dollar-Grand-Prix-Turnier in Columbus. Diesmal traf er im End- spiel wieder auf seinen Gegner Nr. 1 im Grand Prix, den Amerikaner Brian Gottfried, der ihm praktisch als einziger den Grand-Prix-Sieg 1977 noch streitig machen kann und schlug ihn auch dies- mal souverän mit 6:2, 6:1. Damit setz- te sich der Argentinier wieder etwas von Gottfried ab, obwohl er bereits das 3. Streichresultat zu verzeichnen hatte (15 Turniere: kommen zunächst in die Wertung). Zu seiner Spitzenform hat nun auch der Head-Cup-Sieger 1976, Manuel Oran- tes, gefunden, der beim Head Cup 1977 nach einer Armoperation zum ersten Mal wieder dabei war und bekanntlich - noch nicht in Form - gegen den CSSR Jungstar Smid, unterlag. Bei den US- Hartpiatzmeisterschaften in Indianapo- lis, einem 125.000HDollar-Turnier, siegte er im Finale gegen Jim Connors, USA, überlegen mit 6:2, 6:0. Mit diesem sei- nem ersten Grand-Prix-Sieg in dieser Saison, machte er einen großen Sprung nach vorn und hat nun noch gute Aus- sichten, unter die 35 Spieler zu kom- men, die am Saisonende aus dem Pool gewinnen. Wolfgang Kirchner, Kiizböhe, zum 85. Geburtstag
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