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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Smstag, 3. September 1977 Burkhard Erdmann BRD Pension Hebenstreit Ruth Hülsmann BRD Haus Eggensperger Michael Reh BRD Pension Resch Hans Stierhof BRD Haus Wais, Schattbergsiedlung 2 Renate Stierhof BRD Haus Wais, Schattbergsiedlung 2 Claus Westenbech DK Pension Edelweiß Traute Kölin BRD Pension Resch Jürgen Kölln BRD Pension Resch Gerti Rafailidis BRD Sporthotel Reisch Jette Andersen DK Pension Edelweiß Silber: Mona Nielsen DK Paul Michael Nielsen DK Ingrid Procher BRD Sabine Hahn BRD Rosel Hahn BRD Heinz Hahn BRD Franz Boyen BRD Gunther Boyen BRD Wolfgang Boyen BRD Helga Sanders BRD Burkhard Erdmann BRD Hannelore Boyen BRD Ursula Hülsmann BRD Georg Hülsmann BRD Axel Hülsmann BRD Gold: Horst Daubinger BRD Ueber zwei Jahre schweigen die Glocken auf dem Pfarrkirchturm. In der kommenden Woche beginnen die Bauarbeiten zur Sanierung und Siche- rung des Turmes. Nachdem in den dreißiger Jahren der obere Teil des Turmes bereits im Inneren eine Be- tonmanschette erhielt, wird diese nun nach Plänen von Prof. Dr. Robert Krapfenbauer, Wien, bis ins Funda- ment herabgezogen und auf einen Be- tonsockel gestellt. Nachdem die In- nenwand des Turms in Zukunft durch eine Betonwand verdeckt sein wird, schien es angebracht, das bisherige Bild des Turms in seinem inneren un- teren Teil festzuhalten. - Dies umso mehr, als es im Zuge der Planungs- arbeiten notwendig war, in der NO- Ecke des Turmes zur Freilegung der Fundamente eine Ausschachtung vor- zunehmen. Nachdem der Turm sowie- so ausbetoniert wird, war es auch möglich, das Mauerwerk an interes- santen Stellen vom Putz freizulegen, um über die Bauabfolge Aussagen machen zu können. Die Stadtgemein- de beauftragte den Spezialisten für Bauanlalysen, cand. phil. Martin Bitschnau, Innsbruck, eine Untersu- chung der Bausubstanz des Turms durchzuführen. Diese zeigte eindeutig, daß in der zweiten Hälfte des 13. Jahr- hunderts die romanische Kirche und der romanische Turm gebaut wurden, vorher aber bereits eine Kirche be- Pension Edelweiß Pension Edelweiß Hotel Seebichl Pension Schwaiglern Pension Schwaiglern Pension Schwaiglern Hechenberger Obernau Hechenberger Obernau Hechenberger Obernau Pension Mühlbergerhof Pension Hebenstreit Hechenberger Obernau Haus Eggensberger Haus Eggensberger Haus Eggensberger Posthof Hapimag standen haben mußte. Die obersten zwei Geschosse dieses romanischen Turmes hatten nach allen vier Seiten doppelbogige Schallfenster. Diese ins- gesamt acht Schallfenster wurden in der gotischen Bauperiode (Neubau der Pfarrkirche 1435 -1506) zugemauert, nur ein Fenster blieb als Abgang in den Dachstuhl der neuen gotischen Kirche erhalten. Aber auch alle ande- ren Fenster sind im Turminneren bzw. vom Dachstuhl der Kirche aus heute noch in ihrer Lage und in ihrem Aus- maß sichtbar. Die heutigen spitzbogi- gen Schallfenster des unteren Glok- kengeschosses stammen aus der Zeit des Kirchenneubaues 1435 -1506). Das oberste Glockengeschoß mit den rundbogigen Schallfenstern und dem barocken Turmabschluß wurde in den Jahren 1711-12 gebaut. So hat also der etwa 700 Jahre alte romanische Turm einen gotischen und barocken Auf- satz. Völlig neue Ergebnisse brachte die Untersuchung der Frauenkirche. Bis- her hatte man immer angenommen, daß hier schon immer ein alter Wacht- und Wehrturm stand und nur der oberste Turmteil aus jüngerer Zeit stammt. Die ungewöhnlich dicken Turmfundamente wurden jedenfalls immer so gedeutet und als uralt an- genommen: Pfarrer Peter Vorder- mayr vermutete in dem von ihm her- ausgegebenen Führer von Kitzbühel (Vierte Auflage 1907, auf Seite 52), daß der Turm schon vor der Stadtgründung erbaut worden sein dürfte. In dem Kitzbüheler Kirchen- führer (1964) schreibt Dr. Johannes Neuhardt, daß die Unterkirche immer schon einen Turm hatte, dessen Fun- damente nach vorhanden wären und bei dem es sich um einen Wacht- und Wehrturm gehandelt haben dürfte - Seite 10. Auch Erich Egg schreibt in seinem Buch „Das Tiroler Unterland" von dem massiven Turm, „dessen Un- terbau ursprünglich ein Wehrturm der bambergischen Siedlung war (Seite 124). Herr Bitschau und seine Mit- arbeiter konnten nun eindeutig nach- weisen, daß die zweigeschossige Frau- enkirche in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts erbaut wurde, der Turm aber erst in der Mitte des 16. Jahrhunderts in den westlichen Teil der Kirche hineingestellt wurde (Un- terlagen im Denkmalamt für Tirol, Innsbruck, Stadtarchiv Kitzbühel). Der Zweck des gewaltigen Turm- baues läßt sich nachweisen: Nach- dem der Bau der jetzigen gotischen Pfarrkirche im Jahre 1506 vollendet wurde, beschafften die Kitzbüheler zwölf Jahre nach der Fertigstellung der Kirche eine neue große Glocke (Matthias Mayr, Das Glockenspiel zu Kitzbühel - Seite 4). Sie war aber offensichtlich so groß und schwer, daß der Turm der Pfarrkirche dafür zu schwach erschien. So hing die Glocke „in einem Pundtwerch und hulzen offen Geheus zunegst bey der Kir- chen auf einem Pühel". Um diesen Uebelstand zu beseitigen, wurde dann in den Jahren von 1566-1570 vom Landgericht und den kirchlichen Stel- len der Stadt zusammen der mächtige Frauenturm erbaut. So erweist sich der als so alt angenommene Turm als der jüngste Bauteil der Frauenkirche. Der Turm war also nie ein Wacht- und Wehrturm, sondern wurde von Grund auf als Glockenturm gebaut. Priesterjubilare 75 Jahre. Geistl. Rat Pfarrer i. R. Eduard Angermann, Wals Nr. 75. Ge- boren am 18. September 1902 in Gröb- ming. Priesterweihe am 18. Juli 1926 in Salzburg. Kooperator in Tamsweg, St. Georgen, Wals; Kaplan in Kir- chenthal. Pfarrer inHintertal, Angath, Golling. Im Ruhestand seit 1975. Eh- renbürger der Marktgemeinde Gol- ling und der Gemeinde S c h e f f a u. 65 Jahre. Monsignore Oberstudien- rat Dr. Alois K ö h 1 e. Geboren am 28. September 1912 in Kufstein. Prie- sterweihe am 12. Juli 1936 in Salzburg. Kooperator in W a i d r 1 n g, Wals. - Pfarrprovisor in Wals. Administrator in Langkampf en. Domprediger. Seit 1950 Religionsprofessor in Kufstein, Kinkstraße 21. Peter Brandstätter Zur Geschichte der Kitzbüheler Kirchtürme Der Frauenturm von jeher ein Glockenturm und kein Wehrturm
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