Kitzbüheler Anzeiger

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Von links, vorne: Georg Wurzenrainer, Alois Brüggl (Kapellmeister), stehend: Walter Troger, Michael Wurzenrainer, Johann Unterdorfer und Rudi Mitterer. (Neu: Alois Hinter- holzer, Gitarre, Peter Gossner, Harmonika). Foto: Jöchler, St. Johann Orig. PiIIerseeSextett - Sieger der Volksmusik- Hitparade des Südwestfunks Stuttgart Einer Kapelle aus unserem Bezirk vier „Nuarachern" (Alois Brüggl, Ru- dern Original Pillersee-Sextett aus St. di Mitterer, Michael Wurzenrainer, Ulrich a. P. unter der Leitung von Hans Unterdorf er), einem Westendor- Alois Brüggl, gelang bei der Volksmu- fer (Peter Gossner) und dem Kapelln- sik-Hitparade des Südwestfunks Stutt- wirt Lois Hinterholzer aus Pfaffen- gart ein schöner musikalischer Erfolg. schwendt. - Bei den ersten beiden Sie konnten mit dem Walzer „Dorf- Schallplatten wirkten noch Georg gschichten" den 1. Rang erreichen. - Wurzenrainer und Walter Troger mit. Das Original Pillersee-Sextett ist seit Eine neue Schallplatte bzw. Musik- der Gründung im Jahre 1970 im Be- kassette ist derzeit in Bearbeitung zirk ein Begriff für volkstümliche Un- und wird voraussichtlich im Oktober terhaltung. Die Kapelle besteht aus dieses Jahres erscheinen. Seite 6 Kitzbitheler Anzeiger Samstag, 3. September 1977 seren Zeitwänden rüttelte. Annemarie und ich verbrachten eine schlaflose Nacht; wir saßen mit dem Rücken ge- gen den Wind des Zeltes und hielten mit Fäustlingen bekleidet die Zeltstangen, damit sie der Sturm nicht knickt und uns samt dem Zelt in die Serakzone hinunterwirft. Ein klarer schöner Tag brach an, so- daß wir am 25. 5. um 7 Uhr den Auf- stieg zuerst durch eine Spaltzone fort- setzten. Anschließend spurte ich eine gu- te Stunde in knietiefem Triebschnee auf einen Sattel und nach Überwindung ei- ner lahnigen Steilstufe erreichten wir die Gipfelregion. Eine letzte 150 m hohe harte Steilflanke bildete den Abschluß und um 14 Uhr standen wir am Gipfel des HUAYNA-POTOSI 6094 m. Für den Abstieg versicherten wir rasch den Gipfelhang und die Steilstufe, um allen einen rascheren und sicheren Abstieg zu ermöglichen. Knapp vor dem Dunkel- werden - die Nacht ist hier in Äqua- tornähe fast 12 Stunden lang - erreich- ten wir das Lager. Der morgendliche Abstieg zum Zoingo Paß war eine glück- haftes Herabsteigen vom Eis ins Grüne, wo die Lamas in stoischer Ruhe und mit majestätischem Gehabe weideten. Ein offener LKW, der des Weges kam, nahm uns alle auf und brachte uns am Nach- mittag nach La Paz zurück. Am Abend waren wir im bolivianischen Abendklub in Anwesenheit des österr. Generalkon- suls, Dkfm. Spielvoge und seiner Gattin zu Gast. In den Vormittagsstunden des 27. 5. verließen wir in 5 gemieteten Toyota- Jeeps La Paz. Nach ca. 120 km Fahrt aßen wir in Patacamaya ein schmack- haftes Mittagessen. Anschließend ging die Fahrt weiter in Richtung Sajama, einer Grenzortschaft, die 45 km von der chilenischen Grenze entfernt liegt. Von Straßen konnte hier keine Rede mehr sein - es waren angedeutete Pisten und Furten. Die Kilometerleistung pro Stun- de lag bei 15 bis 20 km. Wegen der dich- ten Staubentwicklung mußte in großen Abständen gefahren werden. Hinweise- tafeln gab es keine und es konnte auch in den spärlich vorhandenen Siedlungen des unendlichen Altiplano keine brauch- bare Auskunft eingeholt werden. So suchten wir uns an den 6580 m hohen SAJAMA NEVADO mühsam heran. Nach Einbruch der Nacht gelang es uns mit Einsatz aller PS und der Männer eine tiefe Furt zu überwinden und er- reichten staubig und müde den Ort Cura- huara de Carangas. Die Einfahrtsstra- ßen in die Siedlungen waren durch schwere Ketten versperrt und es bedurf- te der Überprüfung der Papiere und unserer Absichten, bis der Ortskom- mandant uns passieren ließ. Dann aber waren wir willkommene Gäste. Nach einem kräftigen Frühstück mit von Indiofrauen zubereitetem Tee ver- ließen wir den Ort und setzten die landschaftliche schöne Fahrt durch das Altiplano fort. Lama- und Alpacaherden, Schafe, Kühe und Esel beleben die gut 4000 m Hochebene, die über 700 km lang und bis zu 300 km breit ist. Gegen Mittag erreichten wir den Ort Sajama, wo wir fast nur Betrunkene vorfanden. Bald setzten wir unsere Fahrt zum Berg fort und nach einigen Irrfahrten im un- wegsamen Gelände gelang es uns, nahe an die Anstiegsroute heranzukommen. Zu Fuß ging es dann noch weiter bis in eine Höhe von 4800 m, wo wir unsere Zelte aufstellten und bis zum Einbruch der Dunkelheit kochten. Der Pfingstsonntag war wieder schön, und schwerbepackt stiegen wir steile Harschflanken durch Eisrinnen und teil- weisen Felsgrat den Sajama hoch. Das Schöne an diesen drei Bergbeisteigungen war, daß jede Zeitgemeinschaft am Berg ungebunden war. Wir konnten auch un- sere Lager errichten wo es uns gefiel und wir es für günstig empfanden. Dies- mal wurde es nur ein Biwak in 5300 m Höhe (es war kein Platz zum Zeltauf- stellen vorhanden), aber ein herrliches Biwak, obwohl am Abend starker Sturm aufkam. Durch unsere gute Ausrüstung verbrachten wir nach herrlichem Son- nenuntergang eine angenehme Nacht. Nach kärglichem Frühstück marschier- ten wir bei ständigem eisigen Wind ge- gen 7 Uhr los. Zuerst 2 Stunden in ab- wechslungsreichem Fels-Eisgelände und später nur noch über Schneeflanken erreichten wir um 13 Uhr den Gipfel des 6580 m hohen SAJAMA NEVADO. Diesmal war nicht der Berg unser Geg- ner, sondern Kälte und der enorme Sturm. Es erreichte kaum die Hälfte der Teilnehmer den Gipfel. In Gipfelnähe mußten wir manchmal niederknien und den Pickel einrammen, um nicht vom Sturm weggeblasen zu werden. Nach ei- nigen Gipfelfotos stiegen Annemarie und ich sofort wieder ab. Da uns auch noch Zeit blieb, stiegen wir, nachdem wir beim Biwakplatz unsere Ausrüstung aufgepackt hatten, noch bis unter die Schneegrenze, wo wir die Zelte aufstell- ten und zwei Stunden lang Suppe und Tee kochten. Am Morgen wanderten wir zu einem kleinen 'Moränensee hinaus, wo für 11 Uhr der Treffpunkt für alle Zeitgemein- schaften war. Kurz nach Mittag waren wir dann wieder in Sajama, wo wir das Servesa (Bieir) durch die durstigen Keh- len zischen ließen. Im gastlichen Cura-
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