Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 10. September 1977 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 schlagfertiger Conferencier. Mit seiner Anzahl von Witzen und Schnurren hatte er immer die Lacher auf seiner Seite. Auch in dieser Nacht wurde bei her- vorragender Stimmung bis in den frü- hen Morgen bestes Amusement geboten. Am Sonntag gab's dann kein Aus- schlafen. Um 8.45 Uhr war am Bahnhof die Patensektion der Wangener Jona SG zu empfangen und in ähnlichem Fest- zug, wie er uns bereitet wurde, in den Ort zu geleiten. Leider gab es auch an diesem Tage Regen. Um 9.30 Uhr war der Festgottesdienst vor dem Schulhaus III. Sehr würdig und feierlich gestaltet. Die musikalische Umrahmung besorgte die Musikkapelle Wangen. Othmar Wo- ber-Heggiin bewies mit seinen Leuten, daß sie auch eine Messe schön und feier- lich spielen können. Die Festansprache hielt OK-Präsident Balz Vogt-Wildhaber. Die Ansprache zur Totenehrung Ehrenpräsident Edy Schnellmann. Die vielen Menschen, die der heiligen Messe beiwohnten, verhiel- ten sich wohltuend ruhig und diszipli- niert. Nach dem Marsch ins Festzelt spielte die Sta,dtrnusik einige Märsche und machte dann die Bühne frei für die Feldmusik Jona.. Die Stadt Jena besitzt mit diesem Klangkörper ein Juwel be züglich gepflegter Musik. Es war ein ausgesprochen sch:w:ieriges Programm, das Direktor Hans Moechel gewählt hat- te. Es wurde außerordentlich fein und und sehr musikalisch interpretiert. Ich wünsche mir, diese Kapelle einmal in Ruhe anhören zu können. Auch die Feldmusik Jona erhielt vorn OK-Präsi- Die Kitzbüheler Nachrichten vorn 2. Juli 1927 brachten einen Bericht von Alfons W a 1 de mit dem Titel „Warum wird die Hahnenkammbahn später fer- tig?" Darin heißt es: „Eine Frage, welche schon längst be- antwortet werden sollte, umunsinnigen Gerüchten vorzubeugen und die einhei- mische Bevölkerung endlich darüber auf- zuklären. Im März 1926 mußte sich der Aus- schuß der Hahnenkammbahn entschei- den, ob die Ausführung 'des Projektes der Firma Bleichert (Leipzig) oder der auch in Betracht kommenden Alpen- ländischen Seilbahn AG in Brixen (Süd- tirol) zu übertragen sei. Erstere Firma machte ein beiläufiges, nicht bindendes Angebot . von S 950.000.—, letztere ein bindendes Angebot von S 650.0.00.—. Um vorn Ministerium .die Baubewilli- gung zu erhalten, mußten die gesamten Baukosten gesichert sein. Nachdem die Summe von S 650.000.— mit Mühe und Not aufgebracht werden konnte, mußte man sich für die Alpen- Sepp Gasteiger aeirn Abschiedskonzert (Alle Fotos vom Mu:3ikverein Wangen) ienten Vogt, wie die Stadtmusik eine riesige Kuhschelle fürs Probelokal. Da- bei stellte sich heraus, daß dieser Klang- körper noch kein eigenes Probelokal besJzt. Direktor Mcechl meinte, daß dieses Geschenk vielleicht die Stad:- väter veranlassen könnte, eines zu bauen. Großartig war eine Trommiergruppe, die mit gleichgestiminten Marschtrom- mein eigens dafür komponierte Stücke vortrug. Ein Wunder an Exaktheit, denn ländische Seilbahn AG entscheiden, ob- wohl diese in Österreich noch keine Bar- konzession hatte. Die enormen Mehr- kosten der Firma Bleichert haben also die Übertragung der Ausführung an die- selbe ausgeschlossen, wenn man im Frühjahr 1926 bereits mit dem Bau be- ginnen wollte. flherdies würde die Re:.- rabilität der BahrL bei einem sehr ha- hen KoIstenaufMand, wie es beim Bie- chcrt-Projekt zu erwarten war, fraglich gewesen sein.. Die Pfänderhahn in Bregenz, welche omen Monat früier, wie die hiesige Bann, von Bleichert begonnen wurde, ist nun bereits seit März 1927 in Betrieb. Der Vergleich der beiden Bahnen ist herausfordernd und begreiflich. daß man hier mit Ungeduld der Eröffnung er.t- gegensieht. Nun aber folgende Ver- gleiche.: Baubeginn der beiden Bahn-on nahezu derselbe. Länee unserer Bahn 500 Meter mehr - ?errainschwierig- kelten hier mehr. Berechnungen und Bewilligungen durch das Ministerium verzögerten nicht die Bestellungen und die Kompositionen waren bestimmt schwierig zu schlagen. Während des Festbanketts stellte die Wangener Schuljugend die Tafelmusik. Es war rührend mitanzus:ehen, mit wel- chem Eifer diese jungen Talente bei der Sache waren. Hier leisten Eltern und Lehrer wertvolle kulturelle Aufbauar- beit. Das Service beim Bankett besorg- te sauber und sehr flott der Wangener Turnverein. Alle in diesem Dorf hatten für ihren Musikverein zusammengeholfen, damit seine Jubiläumsveranstaltung recht schön und feierlich werde. Wohl dem Bürger- meister, in dessen Dorf eine solche ver- schworene Gemeinschaft herrscht. Plötzlich war der Zeitpunkt zum kur- zen Abschiedskonzert da. In dessen Ver- lauf überreichte Obmann Feiler dem Präsidenten des OK Balz Vogt eine Er- innerungstafel r- innerurtgstafei mit einem Holzrelief und dem Präsidenten des Musikvereins Wan- gen Franz Keiser, ein Bild von der Stadtmusik. In der Zwischenzeit war der Bus vor- gefahren, der die Stadtmusik zum Bahn- hof zu bringen hatte. Der Platz vor dem Festzelt war voll von Menschen, die sich verabschieden wollten. Abschied ist immer ein wenig traurig, besonders wenn man drei Tage lang 'eine derartige Gastfreundschaft genossen hat, wie wir. Händedrücke, „Besucht uns aber auch ganz bestimmt.", dort und da sogar ein kleines, verstohlenes „ Müntschi", ein- stiegen, Abfahrt.. Das Ende dreier herr- licher Tage. Auf der ruhigen Heimfahrt, alle wa- ren müde geworden,, schaute ich mir den den Bau bei Bleichert in Bregenz. Wohl aber hier, wo sich der Chefingenieur der Alpenländischen Seilbahn AG, Wisnizka. sein System im Ministerium erkämpfen mußte. Die Zeichnung der Baugelder, weiche sich hier durch Verteuerung der Lieferanten und durch die vom Mini- sterium verlangten Abänderungen um S 100.000.— erhöht haben, ist bei uns langsam und verspätet erfolgt, so daß die Bestellungen gar nicht früher ge- macht werden konnten. In Bregenz dagegen ging die Finan- zierung klaglos vor, sich. Die Baukosten in Bregenz machen infolge der Ver- teuerung nahezu 2 Millionen Schilling aus. Hier 1 Million, so daß die hiesige Bahn, trotzdem sie um 500 Meter länger ist, auf die Hälfte zu stehen kommt. Auch dann noch, wenn der Entga.ng von S 50.000 an Einnahmen samt Verzin- sung pro ein Vierteljahr dazukommt, so ist die hiesige Bahn die billigste, welche je gebaut wurde. Warum? Weil es sich in diesem Falle um einen Konkurrenzkampf handelte. Der Weltfirma Bleichert, die bisher im Bau von Seilbahnen eine Monopolstel- lung einnahm, wäre durch das neue, ver- besserte und billigere System von Wis- nizka eine scharfe: Konkurrenz erwach- (((III (((((I1(tIf8tfl II1JHJ1iHllh1IH t1E IO _ii1ji.cii (IIIII(tIt((IRUIUIII IUtII(UURIU(IIUUI Zum Bau der Hahnenkommbahn
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